Punisher
Der Punisher ist ein Charakter der Marvel Comics.
Seinen ersten Auftritt hatte der Punisher 1974 in Amazing Spider-Man Nr. 129. Dieser Comic wurde von Gerry Conway geschrieben und von Ross Andru gezeichnet. Das Aussehen des Punishers wurde allerdings von John Romita Sr. entworfen. In der Geschichte wurde der Punisher vom Schakal manipuliert, der diesem einredete, dass Spider-Man ein Verbrecher sei und deshalb sterben müsse. Natürlich konnte Spider-Man diesen Irrtum aufklären und beide gemeinsam konnten den Schakal besiegen.
Die Herkunftsgeschichte des Punishers, der eigentlich Frank Castle heißt: Bei einem schönen Picknick im Park mit seiner Familie tauchen Verbrecher auf, die angeheuert wurden, um Frank zu erschießen, da dieser als einziger Cop des Reviers nicht käuflich war. Die Verbrecher erschossen alle, nur Frank überlebte schwer verletzt. Nachdem er sich von seinen Wunden erholt hatte, schwor Frank jedem Kriminellen das Handwerk zu legen. Anders als klassische Superhelden, richtet der Punisher gnadenlos jeden Kriminellen hin. Er begründete somit die Kategorie der Antihelden in Comics mit. Der Punisher ist übrigens einer der wenigen Superhelden, die keine „Superkräfte“ besitzen. Ähnlich wie Batman, treibt ihn sein Drang nach Gerechtigkeit an. Die anderen Marvelhelden dulden den Punisher mehr oder weniger nur, sie verachten seine Methoden. Einmal versuchten Spider-Man, Daredevil und Wolverine ihn gemeinsam zu stoppen, was allerdings misslang.
Eine andere Version der Entstehungsgeschichte: Castle und seine Familie verbrachten einen schönen Tag im Central Park. Seine Kinder ließen einen Drachen steigen und entfernten sich von ihren Eltern. Dabei hatten sie das Pech, in eine Exekution der Mafia hineinzugeraten. Da die Mafiosi keine Zeugen duldeten, töteten sie die Familie Castle. Frank, von den Behörden im Stich gelassen, schwor das Verbrechen auszurotten und wurde zum Punisher.
Eine Zeitlang hatte er einen Sidekick namens Microchip. Dieser verlor seinen Sohn als dieser dem Punisher bei einer seiner Missionen half. Microchip war ein Computergenie und entwarf den Battle-Van, ein Kampffahrzeug, das Frank lange Jahre treue Dienste leistete.
Einer der ärgsten Erzfeinde des Punishers ist Jigsaw. Einstmals ein gutaussehender Verbrecher, ist sein Gesicht nun nur noch notdürftig zusammengeflickt, unzählige Narben zieren es. Er erhielt dies Aussehen, als ihn der Punisher seinen Kopf durch eine Panzerglasscheibe stieß. Er überlebte schwerverletzt aber von seinem Gesicht war nicht mehr genug übrig für eine vollständige Wiederherstellung.
Steckbrief Punisher:
- Name: Frank Castle (Geburtsname : Castiglione)
- Größe: 1,91m
- Gewicht: 91 kg
- Augenfarbe: Blau
- Haarfarbe: Schwarz
- Besondere Fähigkeiten: Waffenexperte, herausragender Nahkämpfer
Verfilmungen
- In der ersten Punisher-Verfilmung (The Punisher, 1989) wurde er von Dolph Lundgren dargestellt. Regie führte Mark Goldblatt. Der Punisher tritt in diesem Film ohne sein Erkennungszeichen, den Totenschädel auf seiner Brust, auf. Der Film lief in Deutschland nur mit Zensurschnitten von ca. 5 Minuten.
- Im Jahr 2004 kam ein neuer Film (The Punisher) in die Kinos, diesmal verkörperte Thomas Jane den Punisher.
- Für 2006 ist eine Fortsetzung angekündigt mit dem Titel The Punisher 2. Regie führt ebenso wie 2004 Jonathan Hensleigh und Thomas Jane ist wieder Der Punisher.
Videospiele
Es sind mindestens sechs Spiele offiziell unter dem Punisher-Logo erschienen. Das erste Anfang 90er für den Commodore Amiga und Atari, dann ein von Capcom gemachte [[Arcade] lastige spiele, das dritte 2004 für den PC und alle aktuellen Konsolen beim Publisher THQ.
The Punisher (1990, von The Edge für Atari und Commodore Amiga) Das Spiel ist ein primitives Shooter-Game im Stil solcher Titel wie "Operation Wolf" oder "Operation Thunderbolt". Die Hauptfigur ist nicht sichtbar und unbeweglich. Der Spieler hat nur die Möglichkeit ein Fadenkreuz über Mauseingabe auf dem Bildschirm zu verschieben und auf zufällig erscheinende Gegner zu schießen, manchmal ist es auch möglich an Abzweigungen die Bewegungsrichtung, sprich das nächste Bild, zu wählen. Dieses Spiel ist ein Beispiel für die verbreitete Methode bekannte Lizenzen mit schwachen Spielen zu verbinden, in der Hoffnung die Fans anzuziehen. Das Spiel wurde indiziert, da es zusammen mit allen anderen Spielen dieses Genres als jugendgefährdend und Menschen-verachtend galt.
The Punisher (1993, von Capcom für Spielhallenautomaten) Dieses Spiel basiert auf dem 1993 schon verbreiteten Capcom-Spiel Final Fight und weist außerdem Ähnlichkeiten zum Capcom-Spiel Alien vs Predator auf, welches ebenfalls Final Fight als basis nutzt. Capcoms "The Punisher" von 1993 ist somit ein Beat'em Up. Die Besonderheit aller Final Fight-Klone besteht jedoch darin, dass man anders als im klassischen Beat'em Up nicht nur Duelle austrägt, sondern sich gleich mit ganzen Gruppen anlegt und außerdem auch auf Waffen und herumliegende Gegenstände zurückgreifen kann. Der Spieler hat die Möglichkeit sich in die Rolle vom Punisher oder Nick Fury zu versetzen, der ein alter Kamerad des Punishers ist. Beide Charaktere unterscheiden sich allerdings nur grafisch und sind vor allem dazu da, damit sich das Spiel auch zu zweit spielen lässt. Leider nutzt Capcom nicht ganz das Szenario des Punishers aus und so wirkt das Design der Spielwelt eher nach Capcom als nach Marvel. Viele Feinde bilden keinen Zusammenhang zu den Comics und auch aus den Comics bekannte Charaktere werden unseriös dargestellt. Die spieltechnischen Unterschiede zu Final Fight sind minimal. So gibt es mehrere Augenblicke, in denen man große Feindgruppen schnell niederschießen muss und man bekommt mehrmals stärkere Waffen der Feinde in die Hände. Die einzige wirkliche Besonderheit des Spiels gegenüber anderen Capcom Beat'em Ups sind die kurzen Szenen zwischen den Kämpfen in denen die wahre Natur des Punishers zum Vorschein kommt und wo sogar der brutale Fury geradezu harmlos erscheint.
The Punisher (2004, von Volition für PC und alle aktuellen Konsolen) Dieses Spiel ist ein qualitativ recht hochwertiger Third Person Shooter, in dem der Spieler die Rolle von Frank Castle, also dem Punisher, übernimmt. Das Spiel gilt als extrem umstritten und ist in mehreren Ländern verboten worden (und wurde in Polen etwa, wo es keine offizielle Altersbegrenzungen gibt, dennoch als Spiel ab 18 signiert), doch die Spieler, die Zugriff auf das Spiel hatten, nahmen es allgemein als relativ gelungenes Action-Spiel wahr. Das Spiel beginnt mit Castles Lieblingsbeschäftigung: Dem töten von Gangstern. Anfangs geht es nur darum einige von ihnen zu töten, wie es für Castle zur Routine geworden ist, doch es bahnt sich etwas großes an. Ein Krieg in der Unterwelt, in den Straßenbanden, die italienische und russische Mafia, die Yakuza und die Gangster des Kingpins involviert sind. Letzten Endes führt alles auf einen altbekannten Erzfeind des Punishers hinaus. Die Story stützt sich entfernt auf der bei Erscheinen aktuellen Comic-Serie "Welcome back Frank" und so tauchen auch Charaktere wie Detective Soap, Molly, "der Russe", Joan und Dave auf, somit sind auch einige Parallelen mit dem ebenfalls 2004 erschienenen Film erkennbar, der an der gleichen Comic-Reihe anlehnt. Erzählt wird die Geschichte größtenteils in Form von Franks Geständnissen in einem polizeilichen Gehör. Das Spiel ist technisch gesehen ein gewöhnlicher Third Person Shooter im Stil von Max Payne, doch wurde um gewisse kontroverse Features "verstärkt". Die Quickkills etwa lassen sich in der Nähe jedes beliebigen Feindes ausführen und so wird dieser mit einer zufällig ausgewählten Nahkampfattacke im Stil von Filmen mit Steven Seagal getötet. Vor allem aber die Verhöre haben das Spiel sofort auf den Index geworfen. Es ist möglich Feinde zu greifen und anschließend mit der Umgebung zu verwenden, etwa ihnen auf dem Gesicht herum zu treten, mit einem Gabelstapler anzufahren, sie mit einer Nagelpistole zu bedrohen oder viele andere solche Aktionen auszuführen. Diese müssen "behutsam" mit der Maus (bzw. dem Stick) kontrolliert werden, damit das Opfer nicht stirbt und man Informationen erhält. So ist dieses Spiel eines der wenigen, die sofort und ohne Verzögerung auf dem deutschen Index gelandet sind. Ein Hauptgrund dafür ist wohl auch, dass der "Held" mit dem beschriebenen "brechen" der Gegner seine Gesundheit auffüllt, das Spiel den Spieler also zu diesen Handlungen anspornt. Sogar in Amerika, wo man zum Thema Gewalt eine etwas lockerere Einstellung hat, musste das Spiel entschärft werden, so dass ein Farbfilter über die brutalsten Tötugsmethoden gelegt wurde. Recht schnell fanden sich aber Fans, die im Internet inoffizielle Patches anboten, die das Spiel wieder in den 'Urzustand' versetzten, zum Teil verstärkten sie die Gewalt sogar noch über das, von den Programmierern eingestellte, Maß. Zur Moral gibt es geteilte Meinungen. Zum einen ist es offensichtlich, dass das Spiel extrem gewalttätig und brutal ist und mit Gewalt zu locker umgeht, doch vor allem Fans der Comics betonen, dass alles von einer moralischen Basis gestützt wird und ideal mit der aus den Comics bekannten Ironie umgegangen wird.
Charaktere
Micro: Micro ist der erste Partner des Punishers und war schon ungefähr Anfang der 90er dessen Gefährte. Beide verbindet ein ähnliches Schicksal: Der Punisher hatte seine gesamte Familie durch Gangster verloren, Micro seinen Sohn. Micro ist der typische Sidekick in Form eines Technikgenies. Micro präpariert und baut Ausrüstung für den Punisher, wie etwa dessen Battle Van und viele kleinere Gimmicks. Die Beziehung zwischen Micro und dem Punisher ist vor allem interessant, weil sie einerseits zusammenhalten wollen, aber doch völlig verschieden sind. Diese zieht auch Konflikte nach sich und das wird deutlich in der "Punisher Warzone"-Reihe, in der Micro den Punisher nach einem Streit für etliche Wochen verlässt, aber letzten Endes kehrt er doch zurück. Mittlerweile aber ist Micro gänzlich aus der Serie verschwunden. Im ersten Story-Arc der Punisher-Geschichten unter dem "MAX"-Label, welches für erwachsene Comicgeschichten gedacht ist, tauchte Micro noch einmal auf (Jahre nach seinem angeblichen Tod). Da er allerdings mit zwielichtigen Gestalten zusammenarbeitete, wurde er von Castle am Ende bestraft, also getötet.
Detective Soap: Soap ist der spätere Sidekick des Punishers. Er versorgt den Punisher oft mit Informationen über die Mafia und andere Kriminelle, aber oftmals unfreiwillig. Im Gegenzu rettet der Punisher aber auch öfters Soaps Leben. Interessant wird die Beziehung zwischen Soap und dem Punisher dadurch, dass Soap den Punisher eher fürchtet als ihn zu mögen und auch nie wirklich bekannt wird, wie Frank zu Soap steht. In der bis vor kurzem aktuellsten Comic-Serie "Welcome back Frank" war Soap vertreten und wurde dank des Punishers zum Chief Inspektor befördert, da dieser ihm offensichtlich kritische Fotos des aktuellen Polizeichefs aushändigte. Soap erfreut sich soweit einer größeren Popularität als Micro und soweit gibt es auch keine Anzeichen auf sein Verschwinden.
Weblinks
- The Punisher-Fanpage (englisch)
- The Punisher-Fanpage (deutsch)