Segel
Ein Segel (von althochdeutsch segal: abgeschnittenes Tuchstück) ist ein Tuch, das dem Antrieb von Segelfahrzeugen durch den Wind dient.

Entwicklungsgeschichte

ca. 5000 v. Chr.: Ägypten: Aus Hierakonpolis stammen die ältesten bisher bekannten Schiffsdarstellungen. Sie zeigen ein Papyrusschiff mit hochgezogenem Heck, einem Steuerruder und einigen hüttenartigen Aufbauten. Vornehmlich für die Fahrt auf dem Nil, aber auch für Fahrten über das Mittelmeer und das Rote Meer wurden Schiffe mit einem Mast und einem großen Rahsegel eingesetzt. Das Segel war bereits drehbar gelagert, so dass die Schiffe auch bei seitlichem Wind segeln konnten.
Etwa im 8. und 9. Jahrhundert führten vermutlich arabische Piraten das Lateinersegel im Mittelmeer ein, welches dort dann bis ins 19. Jahrhundert verwendet wurde. Es löste das bis dahin vorherrschende Rahsegel ab , weil es erlaubte, höher am Wind zu segeln ferner das ihm verwandte Luggersegel, das bis heute noch Verwendung findet. Mit dem Lateinersegel wurde das Kreuzen vereinfacht und die Fahrtzeit gegen den Wind erheblich verkürzt. Die Herkunft des Namens Lateinersegel ist nicht genau geklärt. Eine Deutung besagt, dass die nordeuropäischen Seefahrer den Namen nach den Lateinern, die es benutzten, vergaben. Eine andere Deutung verweist den Ausdruck alla trina (dreieckig) für das Segel. Das Rahsegel hieß analog alla quadrata.
Ab 1570 begann man, die Stengen beweglich einzusetzen; diese wurden mit einem Schlossholz (bewegliches Schiffbauteil am Mast) gesichert, so dass die Stengen aufgebracht und niedergeholt werden konnten. Diese Erfindung wird den Holländern zugeschrieben und wurde bald von allen Seefahrtsnationen übernommen.
Die Segel werden seit der Antike nicht aus einem einzigen Stück Stoff gefertigt. Man hat schon immer die Segel wie heute in Bahnen, den sogenannten "Kleidern", gefertigt. Dies lag wohl vor allem daran, dass es keine entsprechend breiten Webstühle gab (und gibt), dadurch werden die Segel aber auch stabiler, reißfester und luftdichter.
Früher wie heute wurden die Kleider teils quer, teils längs zusammengesetzt, auch wurden sie aus viereckigen Stücken quer und längst zusammengenäht. Ab dem Mittelalter setzte es sich durch die Kleider stets senkrecht zusammen zu nähent.
Beim Zusammennähen der Kleider beginnt man traditioneller Weise rechts (von hinten gesehen) mit der rechten Bahn und legt ihren linken Saum nach oben um. Darauf wird die zweite Bahn gelegt usw. Das Ganze wird mit einer Z-Stich-Doppelnaht zusammengehäht. Dann werden die Verstärkungen und Dopplungen auf die Segel genäht. Als letztes werden die Reffbänder befestigt und die Gatchen (Löcher) gestanzt und ausgenäht durch die man die Reffbänder oder Kopfzeisinge führt. Sämtliche Segel werden mit einem sogenannten Liektau (siehe Erklärung im Artikel) eingefasst. An den Enden werden diese mit den Nocklegeln zusammengespleißt. An den Seiten- und Fußlieken werden die Legel für die Gordings und Bulins befestigt.
Einteilung und Definitionen



Rahsegel
Rahsegel sind viereckige Segel, die an einer waagrechten, am Schiffsmast quer zur Schiffslängsrichtung angeschlagenen Stange (der Rah), befestigt sind. Man sieht sie heute praktisch nur mehr auf älteren Großseglern.
Schratsegel
Schratsegel sind drei- oder viereckige Segel, die in Schiffslängsrichtung gesetzt werden. Sie sind mit ihrem Vorliek in der Mittschiffsebene am Mast oder einem Stag befestigt.
Stagsegel
Als Stagsegel bezeichnet man jene Schratsegel, deren Vorliek nicht an einem Mast, sondern an einem Stag befestigt sind. Die Befestigung am Stag erfolgt zumeist über Stagreiter oder über ein im Segel eingenähtes Liektau, welches in die Nut eines Profilstags eingeführt wird.
Hauptsegel
Hauptsegel oder Arbeitssegel werden die normalerweise bei Am-Wind-Kurs gesetzten Segel genannt. Es sind jene Segel die zur Grundausstattung des jeweiligen Yachttyps gehören. Bei einer Ketsch oder Yawl beispielsweise sind dies Fock, Groß- und Besansegel.
Beisegel
Beisegel werden jene Segel genannt, die anstatt oder zusätzlich zu den Hauptsegeln gefahren werden. Sie werden bei besonderen Windbedingungen (Leichtwind oder Sturm) oder bei bestimmten Kursen zum Wind gesetzt. Eines der bekanntesten Beisegel ist der Spinnaker.
Vorsegel
Als Vorsegel wird das vordere der beiden Segel eines einmastigen Bootes bezeichnet. Bei einem mehrmastigen Segelschiff werden alle Segel, die sich vor dem Großmast und am Bugspriet befinden als Vorsegel bezeichnet.
Stützsegel
Stützsegel werden nicht zum Antrieb eines Schiffes verwendet, sondern um als Stabilisator Rollbewegungen zu verringern, beispielsweise auf Fischkuttern.
Die Ausrüstung des Segels

Der Kopf
Als Kopf wird bei dreieckförmigen Segeln die obere Ecke des Segels bezeichnet. Er ist durch eine dreieckige Platte aus Holz, Leichtmetall oder Kunststoff, das Kopfbrett, verstärkt. Am Kopfbrett ist das Fall angeschlagen (befestigt), das zum Hochziehen des Segels dient. Bei den viereckigen Rah- und Gaffelsegeln wird die obere Kante des Segels als Kopf bezeichnet.
Der Hals
Hals heißt bei dreieckförmigen Segeln die vordere untere Ecke des Segels. Er ist bei diesen Segeln durch den Stoßlappen verstärkt. Beim Spinnaker gilt jene Ecke des Segels als Hals, in welcher der Spinnakerbaum eingepikt ist. Bei Rahsegeln wird die untere luvseitige Ecke des Segels als Hals bezeichnet.
Das Schothorn
Das Schothorn ist bei Schratsegeln die hintere, untere Ecke des Segels. Bei Rahsegeln ist es jene untere Ecke, an der die Leeschot angeschlagen (befestigt) ist. Alle Segel sind an dieser Ecke besonders verstärkt, da dort große Kräfte auftreten.
Die Segelbahnen
Die Segelbahnen (beim Segelmacher als Kleider bezeichnet) sind Tuchstreifen aus denen das Segel zusammengenäht ist. Durch entsprechenden Zuschnitt der einzelnen Bahnen wird die notwendige Segelwölbung (bei Schratsegeln) erreicht. Bei rechteckig geschnittenen Rahsegeln verlaufen die Bahnen senkrecht zur Rah. Bei Dreiecksegeln von Jollen und Yachten verlaufen sie üblicherweise senkrecht zur Sehne des Achterlieks.
Die Lieken
Die Ränder bzw. Kanten der Segel werden Liek bezeichnet. Beim dreieckigen Segel werden drei Lieken unterschieden: das Vorliek (beim Großsegel am Mast, daher auch Mastliek genannt), das Unterliek (beim Großsegel am Baum, daher auch Baumliek genannt) - am Vorsegel dagegen als Fußliek bezeichnet und das Achterliek. Beim Großsegel sind Vor- und Unterliek durch ein Liektau oder einen Liekdraht verstärkt um ein Ausreißen und Ausrecken des Segels zu verhindern. Oft ist im Achterliek eine Leine vorhanden, mit der die Achterliekspannung verändert und damit das Segel getrimmt werden kann. Das Vorsegel hat nur im Vorliek ein eingenähtes Liektau das heute aus Stahldraht besteht.
Beim Gaffelsegel heißt das Liek an der Gaffel Oberliek oder Gaffelliek. Beim Rahsegel wird das an der Rah befindliche Liek Rahliek genannt, die beiden seitlichen Lieken werden als Steuerbord- bzw. Backbordliek oder als Seitenlieken bezeichnet.
Die Segellatten
Die Segellatten sind schmale, biegsame, aus Eschenholz oder, heute üblicher, aus Kunststoff hergestellte Latten, die in die dafür vorgesehenen Lattentaschen eingeführt werden. Sie dienen der Formgebung des Segels und sollen das Achterliek ausstützen, damit der hintere Teil des Segels nicht killt. Beim Lattensegel verlaufen die Segellatten vom Mast- bis zum Achterliek.
Die Cunningham-Kausch
Die Cunningham-Kausch befindet sich in der Nähe des Vorlieks im unteren Bereich des Segels und dient zum Trimmen des Segels. Durch Stecken des Vorlieks (Hinunterziehen Richtung Hals) wandert der Bauch des Segels nach vorne und das Segelprofil wird insgesamt flacher.
Die Reffkauschen, Reffgatchen und Reffbändsel
Zum Reffen eines Großsegels mittels Bindereffs werden die, in der jeweiligen Reffreihe vorhandene Reffkausch, sowie die Reffgatchen und Reffbändsel verwendet.
Materialien
An Segelmaterial wird eine Reihe von Anforderungen gestellt: Es soll luftundurchlässig, reißfest, formstabil und beständig gegen die UV-Strahlung und gegen Seewasser sein. Außerdem soll eine geringe Wasseraufnahme aufweisen und leicht sein, weiters soll es leicht verarbeitbar und möglicht kostengünstig sein. Je nach Verwendungszweck treten dabei unterschiedliche Auswahlkriterien in den Vordergrund. Für den Antrieb eines kleinen Küstenfischerbootes ist etwa die Kostenfrage wichtiger, als für ein Hochleistungs-Regattasegel.
In der Vergangenheit bestanden Segel überwiegend aus pflanzlichen Geweben, aber auch aus Tierhäuten wie z. B. bei den Segeln der Eskimos. Heute werden Segel überwiegend aus Kunstfasern gefertigt.
Moderne, heute produzierte Segel lassen sich grob in drei Arten unterscheiden:
- Segel aus gewebtem Tuch, meist aus Polyester (Markenname: Dacron), in unterschiedlichsten Qualitäten und Ausführungen,
- Laminat-Segel (manchmal auch als Sandwichsegel bezeichnet), bei welchen Fasern, sogenannte Gelege, mit Folien oder Polyestergewebe verschweißt werden,
- Membran-Segel. Das sind Laminat-Segel, bei welchen verstärkende Fasern bereits bei der Produktion des Segels gemäß der zu erwartenden Lastlinien eingeschweißt werden.
Natürliche Materialien
Als Marterial für Segel dienten früher Gewebe aus fast jeder verfügbaren Faser und auch heute sind für kleine Boote in ärmeren Weltgegenden Segel aus allen möglichen lokal verfügbaren Materialien in Gebrauch. Selten werden dabei jedoch tierische Fasern verwendet.
Aus dem „Alten China“ ist bekannt, dass kaiserliche Repräsentationsschiffe Seidensegel führten und nordische Langschiffe wurden oft mit Wollsegeln gefahren, wobei der natürliche Fettgehalt der Wolle einer speziellen langhaarigen Schafrasse verhindert haben soll, dass die Segel zuviel Wasser aufnahmen.
In südlichen Gebieten, wie zum Beispiel in Polynesien, wurden bis ins 20. Jahrhundert Segel aus geflochtenen Palmblatt- oder Pandanusblattstreifen für die traditionellen Auslegerboote verwendet.
Wo dies verfügbar war wurden aber auch in der Vergangenheit Segel überwiegend aus Hanf oder Leinen hergestellt. Baumwollsegel wurden für Großsegler seltener genutzt, weil die Baumwollfasern viel Wasser speichern und die Segel dadurch an Gewicht zunehmen konnten. Durch den so verlagerten Gewichtsschwerpunkt konnten die Schiffe instabil werden.
Sportsegler verwendeten für ihre Boote bis zur Einführung syntetischer Segeltuche leichte, festgewebte Baumwollsegel. Neben der geringen Formstabilität hatten die Baumwollsegel den Nachteil, dass sie niemals feucht zusammengelegt werden durften, da sie sonst sofort verstockten. Auch die aus Naturfasern bestehenden Liektaue quollen bei Feuchtigkeit auf und ließen sich in der jeweiligen Keep nur noch schwer bewegen.
Segel aus Naturfasern werden heute noch bei einigen Traditionsseglern benutzt. Ansonsten wurden diese Materialien durch Fasern aus Kunststoff ersetzt, da diese nicht verrotten, langsamer verschleißen und eine bessere Formstabilität (geringeres Reck) aufweisen.
Künstliche Materialien
Die Einheit g/den bedeutet Gramm pro Denier. Eine 1-denier Polyester-Faser hat einen Durchmesser von ca. 10 Mikrometer (0,01 mm).
Elastizitätswert: Ein höherer Zahlenwert bedeutet eine geringere Elastizität.
UV-Beständigkeit: Nach x Monaten hat sich die Bruchlast auf die Hälfte des Neuwertes verringert (in subtropischen Gewässern z. B. dem Mittelmeer).
Knickbeständigkeit: Die Prozentangabe ist der Bruchlastverlust nach 60 Knickbewegungen.
Polyamid - Markenname: Nylon
Elastizitätswert: 45 g/den, Bruchlast: 9,5 g/den, UV-Beständigkeit: 3-4 Monate, Knickbeständigkeit: 0%
Stärken: geringes Gewicht, relativ hohe Festigkeit. Schwäche: sehr elastisch
Zielgruppe: Tuch für Spinnaker und Cruising-Gennaker
Polyester - Markennamen: Dacron, Diolen, Trevira, Terylene, Tetoron
Elastizitätswert: 80-120 g/den, Bruchlast: 8 g/den, UV-Beständigkeit: über 7 Monate, Knickbeständigkeit: 0%
Stärken: robust, haltbar, preiswert, große Auswahl an Tuchgewichten und Qualitäten. Schwächen: geringe Formstabilität, relativ hoher Reck
Zielgruppe: Regatta- und Fahrtensegler
Polyethylennaphtalat (PEN) - Markenname: PenTex
Elastizitätswert: 250 g/den, Bruchlast: 10 g/den, UV-Beständigkeit: 6 Monate, Knickbeständigkeit: 4%
Stärken: doppelt so reckfest wie Polyester; preislich und leistungsmäßig zwischen Polyester und Aramid. Schwächen: nicht als gewebtes Tuch erhältlich, nur als Gelege im Laminat
Zielgruppe: Vielsegler im Fahrten- und Regattabereich
Polyester hochfest - Markenname: Vectran
Elastizitätswert: 510 g/den, Bruchlast: 23 g/den, UV-Beständigkeit: 1-2 Monate, Knickbeständigkeit: 15%
Stärke: beinahe so gut wie Aramid, aber langlebiger. Schwäche: empfindlich gegen UV-Strahlen
Zielgruppe: Fahrten- und Fahrtenregattasegler auf höchstem Niveau
Aramid - Markenname: Black Technora
Elastizitätswert: 540 g/den, Bruchlast: 28 g/den, UV-Beständigkeit: 3-4 Monate, Knickbeständigkeit: 7%
Stärken: hohe Bruchlast, wenig knickempfindlich, langlebig. Schwäche: geringe UV-Stabilität
Zielgruppe: Club-Regattasegler
Standard-Aramid - Markennamen: Kevlar 29, Twaron SM
Elastizitätswert: 600 g/den, Bruchlast: 23 g/den, UV-Beständigkeit: 2-3 Monate, Knickbeständigkeit: 25%
Stärken: zugfester als Stahl, erste Hightech-Faser im Segelbereich. Schwächen: knick- und UV-empfindlich
Zielgruppe: Regattasegler
Hochmodul-Aramid - Markennamen: Kevlar 49, Kevlar Edge, Twaron HM
Elastizitätswert: 940 g/den, Bruchlast: 24 g/den, UV-Beständigkeit: 2-3 Monate, Knickbeständigkeit: 27%
Stärke: extrem dehnungsarm. Schwächen: knick- und UV-empfindlich
Zielgruppe: Top-Regattasegler
Polyethylen hochfest - Markennamen: Spectra, Dyneema
Elastizitätswert: 1250 g/den, Bruchlast: 33 g/den, UV-Beständigkeit: 6-7 Monate, Knickbeständigkeit: 0%
Stärken: hohe Bruchlast, leichtes Handling, UV-Beständigkeit. Schwächen: geringer, profilverändernder Langzeitreck
Zielgruppe: Langfahrtsegler
Kohlefaser, Carbon - Markenname: -
Elastizitätswert: 1200-2400 g/den, Bruchlast: 20-40 g/den, UV-Beständigkeit: kein Einfluss, Knickbeständigkeit: 30-100%
Stärken: leicht, geringe Dehnung, UV-Resistenz. Schwächen: große Qualitätsunterschiede, teuer, knickempfindlich
Zielgruppe: Top-Regattasegler
Segelschnitte
Segel sind aus einer mehr oder weinger großen Anzahl von Segelbahnen gefertigt. Diese Segelbahnen können von unterschiedlicher Form sein; man spricht von Segelschnitten.
Horizontalschnitt
Der Horizontalschnitt oder Cross-Cut ist der meistgefahrene und bewährteste Schegelschnitt bei Hochsegeln. Bei Ihm laufen die Nähte etwa parallel und zwar rechtwinklig zur Sehne des Achterlieks. Dieser Schnitt ist preiswert in der Herstellung, robust in der Handhabung, und im allgemeinen auch am langlebigsten.
Bi-Radialschnitt
Tri-Radialschnitt
Aerodynamik des Segels
Die Konstruktion von Segeln wird durch die Gesetze der Aerodynamik bestimmt. Sie sind aeroelastische Tragflächen.
Das vom Wind angeströmte Segel nimmt eine gewölbte Form an, die bei Schratsegeln meist durch Segellatten optimiert und über die Dreiecksform vergrößert wird, und entwickelt eine Kraft, die proportional dem Produkt aus Segelfläche und dem Quadrat der Windgeschwindigkeit ist. Die entstehende Kraft hängt darüber hinaus von der Segelform sowie dem Anströmwinkel des Windes ab und ist senkrecht zur Fläche des Segels von der konkaven zur konvexen Seite gerichtet.
Glossar der Segeltypen
- Aap
- Das Aap (auch Besanstagsegel oder Kreuzstagsegel) ist ein kleines Stagsegel am Kreuzmast auf Dreimastern. Es wird mit dem Aapenfall gehisst.
- Bagien
- siehe Kreuzsegel

- Besansegel
- Das Segel, das am hintersten Mast (dem Besanmast) eines Segelschiffes oder einer Yacht gefahren wird heißt Besansegel oder kurz Besan.
- Besanstagsegel
- siehe Aap
- Blinde
- Die Blinde ist ein kleines Rahsegel, das bei einigen Segelschiffstypen unter dem Bugspriet gesetzt wird.
- Blister
- Unter einem Blister versteht man ein asymmetrisches Spinnakersegel das ohne Spinnakerbaum gefahren wird.
- Bramsegel
- Bramsegel sind die, von unten gezählt, dritten Rahsegel auf Großseglern. Häufig sind sie unterteilt in Unterbram- und Oberbramsegel.
- Code Zero
- Das Code Zero ist ein sehr großes Leichtwind-Vorsegel. Mischung aus Drifter und Gennaker.
- Drifter
- Der Drifter ist ein großes Leichtwind-Vorsegel, hat jedoch eine deutlich kleinere Segelfläche als das Code Zero.
- Flasher
- siehe Blister
- Flieger
- Der Flieger ist ein dreieckiges Segel, das oberhalb und vor Klüver und Fock (z.B. bei kuttergetakelten Seglern) gefahren wird. Nicht zu verwechseln mit dem Flyer.
- Flyer
- siehe Drifter
- Gennaker
- Ein Gennaker ist ein großes asymmetrisch Vorsegel mit großem Einsatzbereich. Die beste Leistung wird raumschots erreicht. Für Fahrtensegler oft mit Bergesack zum Setzten, Bergen und Halsen.
- Genua
- Als Genua wird ein vergrößertes Vorsegel auf Segelyachten bezeichnet. Die Genua überlappt im Gegensatz zur Fock den Mast, d.h. das Schothorn befindet sich hinter dem Mast. Sie wird bei leichtem Wind oft als Ersatz für die Fock eingesetzt.
- Großsegel
- Großsegel heißt ein am Großmast gefahrenes Segel.
- Hochsegel
- Als Hochsegel wird das heute auf Jollen oder Yachten übliche dreieckförmige Großsegel bezeichnet. Es entwickelte sich aus dem Gaffelsegel.
- Jager
- 1. Der Jager ist ein kleines dreieckiges Segel, das oberhalb und vor dem Klüver gesetzt wird. 2. Großes, dreieckiges Vorsegel, das bei Segeln vor dem Wind in Luv gefahren wird.
- Jibtop
- Die Jobtop ist ein genuaähnliches Vorsegel jedoch mit einer vergleichsweise besseren Leistung im Halbwind-Bereich.
- Klüver
- Der Klüver, von niederländisch „kluif“ Klaue, ist ein dreieckig geschnittenes Segel, das vor der Fock am Klüverbaum, woher sein Name rührt, vor dem Bug, gefahren wird. Sind zwei Klüver aufgezogen, nennt man den vorderen Außenklüver, den hinteren Binnenklüver oder Innenklüver.

- Krabbenklauensegel
- siehe Krebsscherensegel
- Krebsscherensegel
- Das Krebsscherensegel stammt aus Polynesien. Es hat eine Dreiecksform und wird auf Proas oder Auslegerkanus verwendet.
- Kreuzballon
- siehe Genua
- Kreuzsegel
- Das Kreuzsegel ist das unterste am Kreuzmast (hinterster Mast eines Vollschiffs) gefahrene Segel. Es wird auch Bagien bezeichnet.
- Kreuzstagsegel
- siehe Aap
- Lateinersegel
- Das Lateinersegel ist ein Schratsegel und besteht aus einem Tuch in der Form eines gleichschenkligen Dreiecks, das mit der Basis an der Rute oder lateinisch Rah genannten Stange (genauer: Spiere) angeschlagen ist. Die Rute ist mittig am Mast befestigt. Zum Segeln wird die Rute schräg gestellt, etwa so dass eine Seite des Segels horizontal verläuft und mit dem Tau an der Spitze gespannt wird. Je nach Windrichtung kann das Segel auf beide Seiten geschwenkt werden, wozu allerdings die gesamte Rute neu ausgerichtet werden muss.
- Leesegel
- Leesegel sind Rahsegel, die bei leichtem, raumen Wind auf Rahseglern gefahren werden. Es werden dazu die bestehenden Rahen durch Leesegelspieren verlängert und daran die Leesegel angeschlagen (befestigt). Sie werden auf beiden Seiten oder auch nur auf der Luvseite gefahren. Es ist deshalb die Bezeichnung eigentlich irreführend.
- Luggersegel
- Das Luggersegel kann als eine Weiterentwicklung des Lateinersegels und eine vereinfachte Gaffelbesegelung angesehen werden. Bezeichnend ist die gegenüber der Lateinertakelung stark verkürzte Spiere; dadurch kann diese ohne das Segel einzuholen bei der Wende um den Mast herum genommen (geschiftet) werden. Gleichzeitig spart man sich die aufwändige Konstruktion einer Gaffelklau und erhält durch den Segeltuchüberhang am Mast zusätzliche Segelfläche.
- Marssegel
- Marssegel sind die, von unten gezählt, zweiten Rahsegel auf Großseglern. Sie können in Untermars- und Obermarssegel unterteilt sein. In diesem Fall dient das kleinere Untermarssegel als Sturmsegel.
- MPS
- siehe Blister
- Raumballon
- siehe Reacher

- Reacher
- Der Reacher wird im Kursbereich Am Wind bis zu spitzen Raumschotkursen verwendet. Dort (raumschots) spielt er auch seine Vorteile gegenüber der Genua aus.
- Royalsegel
- Royalsegel sind die, von unten gezählt, vierten Rahsegel auf Großseglern. Sind die darunter befindlichen Brahm- bzw. Marssegel aufgeteilt (also aus zwei übereinander liegenden Segel bestehend) so können die Royalsegel auch die, von unten gezählten, fünften oder sechsten Segel sein.
- Spinnaker
- Als Spinnaker oder kurz auch Spi bezeichnet man ein besonders großes, bauchig geschnittenes Vorsegel aus leichtem Tuch, das vor dem Wind und auf Raumschotskurs eingesetzt wird.
- Spinnakerstagsegel
- Sturmfock
- Die Sturmfock ist kleines Starkwind-Vorsegel (Stagsegel) aus besonders widerstandsfähigem Material, das bei Bedarf anstelle der Fock gesetzt wird.
- Tallboy
- Der Tallboy ist ein Stagsegel, das zwischen Vorstag und Mast gesetzt wird, wenn gleichzeitig ein Spinnaker gefahren wird.
- Try-Segel
- Ein Try-Segel ist ein kleineres Starkwindsegel aus besonders widerstandsfähigem Material, das bei Bedarf anstelle des Großsegels gesetzt wird.
- UPS
- siehe Code Zero
- Windseeker
- siehe Code Zero
Weblinks
- boot.de - Segeltypen
- Diekow-Segel - Aerodynamik des Segels