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Thüngersheim

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Wappen Karte
Wappen Thüngersheims Deutschlandkarte, Position von Thüngersheim hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Würzburg
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 204 m ü. NN
Fläche: 11,06 km²
Einwohner: 2.779 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 249 Einwohner je km²
Postleitzahl: 97291
Vorwahl: 09364
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 09 6 79 194
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Untere Hauptstraße 14
97291 Thüngersheim
Offizielle Website: www.thuengersheim.de
Politik
Bürgermeister: Wilhelm Remling

Thüngersheim ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Würzburg. Sie liegt am Main und wird stark durch den Weinbau geprägt. Mit mehr als 200 Hektar Rebfläche ist sie eine der größten Weinbaugemeinden in Franken.

Wappen

Das Wappen zeigt den Ortspatron St. Michael. Es wurde der Gemeinde von Julius Echter von Mespelbrunn im Jahre 1581 verliehen. Auf dem Brustpanzer ist das Wappen derer von Mespelbrunn zu sehen.

Geografie

Geografische Lage

Die Lage im Regenschatten von Rhön und Spessart führt zu Niederschlägen von 550 bis 600 mm pro Jahr. Damit ist das mittlere Maintal eines der niederschlagärmsten Gebiete Deutschlands.

Nachbargemeinden

Thüngersheim grenzt im Norden an Retzbach, im Nordosten an Retzstadt, im Osten an Güntersleben, im Süden an Veitshöchheim im Nordwesten und Westen an Zellingen und Erlabrunn (mit dem Main als westliche Gemarkungsgrenze).

Geschichte

  • Entstehung des Ortes während der ersten fränkischen Siedlungsphase zwischen 530 und 700 n.Chr.
  • 1098: Thüngersheim wird erstmals urkundlich erwähnt.
  • 1154: Die ersten Rebstöcke werden angepflanzt.
  • 1614: Fertigstellung der Pfarrkirche St. Michael
  • 1713: Georg Anton Urlaub wird in Thüngersheim geboren.
  • 1803: Thüngersheim fällt mit dem Fürstbistum Würzburg an das Großherzogtum Ferdinands von Toskana.
  • 1814: Das Großherzogtum Würzburg (in dem Thüngersheim damals liegt) fällt an Bayern.
  • 1870: Bau eines Bahnhofes mit Stellwerk. Der Weintransport verlagert sich damit vom Main auf die Schiene.
  • 1930: Gründung der Winzergenossenschaft Thüngersheim durch 55 Winzer
  • 1933: Bau der Staustufe Erlabrunn
  • 1945: 1945 Am 16. März wird der ausgelagerte Archivbestand der Gemeinde bei der Bombardierung Würzburgs zerstört.
  • 1966: Die Mehrheit der Winzer beschließt die Durchführung der Flurbereinigung (220 ha Rebflächhe in drei Abschnitten).
  • 1998: "900 Jahre Thüngersheim"

Religion

Konfessionen

Thüngersheim ist eine überwiegend katholische Gemeinde (Pfarrkirche St. Michael, siehe auch Ortswappen). Seit 2003 besteht eine Pfarreigemeinschaft mit St. Maternus Güntersleben.

Kreuzbergwallfahrt

Ein herausragendes religiöses Ereignis ist die Thüngersheimer Kreuzbergwallfahrt, die einmal im Jahr, um das Fest Kreuzerhöhung stattfindet. Sie führt zum heiligen Berg der Franken, dem Kreuzberg in der Rhön. Vermutlich geht sie auf ein Gelöbnis aus der Zeit der Pest zurück und ist bereits im frühen 18. Jhdt. nachgewiesen. Heute wird sie von der wiedergegründeten Kreuzbruderschaft durchgeführt.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 14 Mitglieder (ohne Ersten Bürgermeister). Davon gehören 7 den Freien Wählern 5 der CSU und 2 der SPD an.

Partnergemeinden

Eine Partnerschaft besteht mit Saint-Aignan-de-Grand-Lieu, einer französischen Gemeinde im Département Loire-Atlantique.

Bevölkerungsentwicklung

  • 1939: 1.753
  • 1950: 2.345
  • 1961: 2.270
  • 1970: 2.432
  • 1987: 2.453
  • 1993: 2.505
  • 1994: 2.567
  • 1995: 2.596
  • 1996: 2.615

1996: weiblich 1.300, männlich 1.315

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Sehenswert ist zum einen die Pfarrkirche St. Michael (siehe Literatur weiter unten). Zum anderen sind von den ehemals vier Torhäusern der Befestigungsanlage (Mauerring um den Altort) noch drei erhalten: das Würzburger Tor, das Retztstadter Tor und das Hirtentor.

Vereine

  • Gesangverein
  • Kirchenchor St. Michael
  • Fußballverein
  • Musikverein
  • Weinbauverein
  • Obst- und Gartenbauverein
  • BB Bürgerblock Thüngersheim
  • CSU Ortsverband Thüngersheim
  • Freie Wähler Thüngersheim
  • SPD-Ortsverein
  • Freiwillige Feuerwehr Thüngersheim e.V.
  • Freunde der Partnerschaft
  • Wasserwacht Ortsgruppe Thüngersheim
  • Zeittauschring Thüngersheim
  • Jagdgenossenschaft Thüngersheim
  • Faschingsclub Thüngersheim
  • Handball-Sportverein 1978 Thüngersheim e.V.
  • Modellflugclub Retzstadt-Thüngersheim e.V.
  • Radsportverein Concordia Thüngersheim 1913 e.V.
  • Turn- und Sportverein 1876 Thüngersheim e.V.
  • Fremdenverkehrsverein Thüngersheim e.V.
  • Laienspielgruppe (Theater)

Bibliotheken

Gemeindebibliothek im Alten Rathaus und Katholische Öffentliche Bücherei im Pfarrheim

Wirtschaft und Infrastruktur

Thüngersheim ist Sitz der 1930 gegründeteten Winzergenossenschaft Thüngersheim eG. Mit über 200 Hektar Rebfläche ist Thüngersheim eine der größten Weinbaugemeinden Frankens.

Verkehr

Thüngersheim liegt an der Bundesstraße 27 und an der Bahnlinie Würzburg-Gemünden. Eine Mainlände dient als Schiffsanlegestelle für die Personenschiffahrt. Die Buslinie Würzburg-Karlstadt bzw. Würzburg-Retzstadt führt durch Thüngersheim

Bildung

Einzige Schule ist die Grundschule (bis zur vierten Klasse). Die Teilhauptschule besteht seit dem Schuljahr 2004/2005 nicht mehr.

Gewerbebetriebe

Landwirtschaftliche Betriebe 1998: 98 (davon 65 Betriebe unter 2ha, 27 Betriebe 2 bis 20 ha und 2 Betriebe mehr als 30 ha) 18 Handwerksunternehmen mit 110 Beschäftigen (31. März 1995)

Freizeiteinrichtungen

  • Freibad
  • Turnhalle
  • Sportgelände (Fußball, Tennisplätze, Tennishalle, Handballplatz)

Persönlichkeiten

Georg Anton Urlaub, ein Mitarbeiter Tiepolos wurde in Thüngersheim geboren.

Literatur

  • Johann Valentin Hart: Main, Wein, Thüngersheim. 1933. Pdf-Datei, 12 MB
  • Richard Glaab: Thüngersheim - Gegenwart und Vergangenheit einer mainfränkischen Winzergemeinde. Thüngersheim, Gde. (Hrsg.), 1982.
  • Adam Oechsner: Die Mundart von Thüngersheim. Würzburg, Univ., Diss., 1920.
  • August Zeyer: Schöa worsch - Der Thüngersheimer August Zeyer erzählt in Mundart und Prosa aus seinem Leben. Selbstverlag, Thüngersheim, 1989.
  • St. Michael Thüngersheim, Schnell Kunstführer Nr. 1565. Schnell und Steiner, München, 1986.
  • Christine Brandl: Vom Härwest bis Foosenocht
  • Wolfgang Kümper: Georg Sebastian Urlaub. Ein mainfränkischer Barockmaler. (Mainfränkische Hefte 89, 108 Seiten, 42 Abbildungen). Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V., Würzburg, 1989. Inhaltsangabe (Zeitschrift für bayrische Landesgeschichte)
  • Peter Rückert: Ravensburg und Falkenberg. Die Geschichte zweier Burgen in der Stauferzeit. Würzburg, Selbstverlag der Flurbereinigungsdirektion, 74 Seiten, 1992. Inhaltsangabe (Zeitschrift für bayrische Landesgeschichte)
  • Wolfgang Brückner: Die Wallfahrt zum Kreuzberg in der Rhön. Echter, Würzburg, 1997. Ein Buch über die Würzburger Kreuzbergwallfahrt, enthält aber auch einige Seiten über die Thüngersheimer Wallfahrt.
  • Gemeinde Thüngersheim (Hrsg.): Thüngersheim - Ein Winzerort in Mainfranken. Vorbereitende Untersuchungen zur Ortsanierung nach Baugesetzbuch, Bericht 1 (30. November 2000)
  • Thüngersheim im Haus der bayrischen Geschichte mit aktuellen Informationen zu den statistischen Daten und einem Luftbild Thüngersheims