Kosten- und Leistungsrechnung
KLR ist die Abkürzung für Kosten- und Leistungsrechnung, kurz Kostenrechnung. Die Kostenrechnung ist Teil des betrieblichen Rechnungswesens und hat im Vergleich zur Buchhaltung die Aufgabe, die Leistungsfähigkeit eines Betriebs bzw. Unternehmens darzustellen und ist somit auch eine klassische Disziplin der Betriebswirtschaftslehre. Besonders in Großunternehmen wird unter dem Aspekt der Managementlehre und der strategischen Unternehmensführung auch von Controlling gesprochen.
Grundsätzlich gilt für die Einführung oder Beibehaltung der Kostenrechnung bzw. des Controllings, das diese Aufgaben selbst nicht mehr Kosten verursachen dürfen, als sie Einsparungen und Wertschöpfung (i.S. der Informationsbeschaffung) für den Betrieb bringen.
Die KLR erhält ihre Rohdaten aus der Finanz- und Steuerbuchhaltung, der Betriebsstatistik, aus externen Quellen, sowie durch Eigenerstellung (z.B. kalkulatorische Kosten).
Die Aufbereitung und Verarbeitung dieser Rohdaten erfolgt nach bestimmten Kriterien der Kostenentstehung- und Aufteilung: Man spricht allgemein von der Abgrenzungsrechnung, im speziellen dann von der Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung und Kostenträgerrechnung.
Diese Daten werden in ein Kostenrechnungssystem übernommen:
Sowohl historisch als auch methodisch unterscheidet man zwischen verschiedenen Systemen der Kostenrechnung und ihren Ausprägungen:
- Vollkostenrechnung, seit ca. 1950, sowie auch heute noch in Kleinbetrieben. Ausprägungen:
- Teilkostenrechnung, seit ca. 1975, modern und genauer als die Vollkostenrechnung. Erfordert aber intensiven EDV-Einsatz. Ausprägungen:
- Deckungsbeitragsrechnung
- Direct Costing
- Target Costing (bzw. Target Pricing)
- Prozesskostenrechnung, geht historisch auf die Vollkostenrechnung zurück
- Zielkostenrechnung als Instrument des Controlling, vgl. Target/Direct Costing
Zum Teil werden bestimmte praktische Gebiete des Operation Research auch als Zusatzaufgaben der Kostenrechnung gesehen.