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Ästuar

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Ästuar: die nördliche Amazonasmündung

Ein Ästuar oder Ästuarium, auch Estuar (lat. aestuarium "niedere Flussmündung") ist die Trichtermündung eines Flusses oder Stroms.

Ästuarien sind seltener als geschlossene Deltamündungen, sie finden sich in der Elbe, Weser, Themse, am Ob, Jenissei, Sankt-Lorenz-Strom etc.; am großartigsten aber sind die 20 Meilen breiten Mündungen des Amazonas, vor denen zwar die Insel Marajo und viele kleinere Inseln liegen, die aber nicht aus Alluvionen des Stroms gebildet, sondern durch Einbrüche des Meeres vom Land getrennt sind.

Ästuare bilden sich in Flachküsten mit großem Tidenhub. Bei steileren Küsten und/oder großer Geschiebefracht herrschen Deltas vor.

Entstehung und Kennzeichen

Trichterförmige Elbmündung in die Helgoländer Bucht (Nordsee) in der Bildmitte

Ästuarien werden unter dem Einfluss der Gezeitenströme gebildet, wobei die Flussmündung trichterförmig erweitert wird. Dabei ist es auf der Nordhalbkugel so, dass das Meerwasser bei Flut aufgrund der Corioliskraft am linken Flussufer aufwärts fließt und bei Ebbe am rechten wieder ins Meer zurückgeht.

Ästuarien bilden sich besonders an Küsten mit starken Gezeiten. Daher sind sie wohl seltener als geschlossene Deltamündungen. Sie entstehen nur, wenn die Materialschüttung des Flusses geringer ist als die abtragende Wirkung von Ebbe und Flut. Im Gegensatz dazu stehen die geteilten Deltamündungen, die durch die hohe Sedimentation von Lockermaterial durch den Fluss zustande kommen.

Ästuare sind weiterhin gekennzeichnet durch den Übergang des Süßwassers zum Salzwasser (Brackwasser), einer Stoffverfrachtung infolge der Wasserbewegungen und durch einen Wechsel der Tier- und Pflanzenwelt vom Flussbereich zum Meer.

Flüsse mit Ästuaren

Datei:Estuary-mouth.jpg
Beispiel eines Ästuars

Siehe auch