Eingemeindung

Mit Eingemeindung bezeichnet man die Vergrößerung einer Stadt durch die Hinzufügung von Gemeinden aus ihrem Umland. Auf diese Weise wird aus einer zuvor unabhängigen Gemeinde ein Ortsteil/Stadtteil, der in der Regel den Namen der ursprünglichen Gemeinde beibehält.

Eingemeindungen erfolgen meist aus finanziellen oder kommunalpolitischen Gründen und werden von den Bürgern der eingemeindeten Ortschaften oft als negativ empfunden, da sie mit einem Verlust ihrer Unabhängigkeit einhergehen.

Oftmals steht die Eingemeindung in Verbindung mit einer Kommunalreform, wie sie in den alten Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland um 1970 stattfand. Damals wurden tausende von kleineren Gemeinden in Kommunalverbänden größeren Städten zugeordnet.

Deutschland

Im Zuge der Gemeindereform in den sechziger und siebziger Jahren wurde die Zahl der Gemeinden in den alten Bundesländern durch Zusammenschlüsse und Eingemeindungen von 24282 (1968) auf 8513 (2004) reduziert. Heutzutage finden Eingemeindungen beinahe nur noch im so genannten Beitrittsgebiet statt.

Geschichte

Eine andere Form waren die Zwangseingemeindungen, die von den Nationalsozialisten in Deutschland ausgeführt wurden. Diese waren parteipolitisch begründet und richteten sich gegen Dörfer oder Gemeinden, die keine hohe NSDAP-Quoten brachten. Zwangseingemeindungen wurden in der Regel gegen den Willen der Bevölkerung durchgeführt.

Nach einer verlorenen Wahl der NSDAP wurde in der betroffenen Gemeinde in der Regel der Bürgermeister und der Gemeinderrat "zwangsausgetauscht". Danach beschloß der "neue" Gemeinderat eine Eingemeindung zur nächsten NS-Hochburg. Die Bevölkerung der betroffenen Gemeinde resignierte in der Regel sehr schnell und die alte eigenständige Gemeinde ging in der großen Stadt unter.

Österreich

Eingemeindungen sind laufend während des 19. und 20. Jahrhundert durchgeführt worden. So wurden in Wien laufend die ehemaligen Vororte, die noch kleiner waren als die heutigen Wiener Gemeindebezirke eingemeindet. Aber auch bei den anderen Städten war dies der Fall.

Bei den Gemeindereformen wurden aber auch meist mehrere kleinere Katastralgemeinden zu einer Großgemeinde zusammengeschlossen.