Jößnitz
Jößnitz ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Plauen im Vogtland in Sachsen und ist ein stattlich anerkannter Erholungsort.
Geografie
Jößnitz liegt im Zentrum des Vogtlandes, 5 km nördlich von Plauen, zu dem es 1999 eingemeindet wurde. Das Dorf liegt ca. 400 m über NN und hat etwa 2400 Einwohner. Zur Ortschaft gehören Röttis, Steinsdorf und Oberjößnitz. Es ist umgeben von mehreren Pöhlen, diese für das Vogtland typischen bewaldeten Kuppen vulkanischen Urspungs bestehen aus sehr flachgründigen Böden und meist aus Diabas. Drei Pöhle der Gemeinde wurden als Flächennaturdenkmal ausgewiesen.
Totenpöhl: Wahrscheinlich wurden hier im 17. Jahrhundert die Opfer der Pestepedemien begraben, und daher diesen Namen erhalten. Der mit einem Laubmischwald bewachsene Pöhl wird von einem für die Region typischen Heckensaum umgeben.
Poppenpöhl: An dem nach seinen Besitzern benannte Pöhl wurde bis in die fünfziger Jahre Diabas abgebaut. bewachsen ist er mit einem Eichen-Winterlinden-Wald und in der Sohle des ehemaligen Steinbruchs entwickelten sich allmälig Pioniergehölze. Hier findet sich auch die in Sachsen vom Aussterben bedrohte Prachtnelke.
Hornhübel: Der ebenfalls nach seinen Besitzern benannte Pöhl zeichnet sich durch sein sehr kalkhaltiges Diabasmantelgestein aus. Der hohe Kalkgehalt wirkt sich aber durch den Bewuchs mit meist Fichten floristisch nicht aus. Besonders Vögel sind hier sehr Artenreich vorhanden.
Sehenswürdigkeiten
Das Wahrzeichen ist das alte Schloss. Es befindet sich auf einem ins Tal vorspringenden Hügel an dessem Fuße sich der Park befindet. In der zu Zeiten der DDR Juri-Gagarin-Park genannten Anlage befinden sich neben Grünanlagen, Teich und das alte Badehäuschen. Auch im Park fließt der Kaltenbach welcher den Ort in südöstlicher Richtung durchquert. Von der Terrasse des Schlosses kann man in Richtung "oberes Vogtland" schauen.
In der Nachbarschaft ist noch das ehemalige Rittergut sichtbar. Am Dorfplatz befinden sich Fachwerkhäuser verschiedener Bauart und das alte Spritzenhaus der Feuerwehr, erbaut 1924. Hier gibt es ein Denkmal und einen Dorfbrunnen. Tratitionelle Bauerngehöfte, auf die sich der Ursprung von Jößnitz gründet, befindet sich eine kleine kleine Dorfkirche. Die Kirche mit ihrem Barockturm steht in ihrer jetzigen Form bereits seit 1755 auf dem Berg, im "alten Dorf". Im Inneren des Gebäudes befindet sich ein Gemälde aus der Werkstatt von Lucas Cranach der Ältere Es zeigt den heiligen Georg als Drachentöter sowie die Stifterfamilie. Auch ein Taufstein, mit acht kleinen Gemälden des Malers Benedikt Richter, entstanden 1598, verbirgt sich hinter diesen Mauern.
Das älteste noch erhaltene Haus von Jößnitz, ist das Umgebindehaus. Es wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtet und steht unter Denkmalschutz.
Das Tal der Weißen Elster ist die Ortsgrenze zur benachbarten Gemeinde Jocketa, hier überspannt die Elstertalbrücke den Fluß. Die nach der Göltzschtalbrücke zweitgrößte Ziegelbogenbrücke der Welt wurde für die Sächsisch-Bayrische Eisenbahn gebaut. Touristisch gesehen ist das Elstertal sehr reizvoll. Entlag des Ufers füren zahlreiche Wander- und Radwege, u.a. der 250 km lange Elsterradweg. Hierher kann man auch bequem mit der Elstertalbahn anreisen. Vom Bhf Barthmühle ist Jößnitz durch die sogenannte Schlucht herrlich zu erwandern.
Infrastruktur
Jößnitz hat seit 1902 einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Nürnberg–Dresden (Sachsenmagistrale)von hier aus Verkehren auschließlich Nahverkehrszüge der Vogtlandbahn. Die Omnibuslinie T19 Plauen - Elsterberg führt über Jößnitz und mit dem Auto reist man am besten über Plauen an.
Veranstaltungen
In zahlreichen Vereinen sind die Bewohner organisiert, hierzu zählen z. B. Feuerwehrverein, SG Jößnitz, Förderverein Schloss Jößnitz, Golfclub, Reit- und Fahrverein, Kaninchenzüchterverein, Königl.-Sächs. Militärverein, Röttiser Dorfgemeinschaft e.V.
Veranstaltungen finden meist im Gemeindezentrum Hasengrund oder im alten Bahnhofsgebäude welches zur Begegnungsstätte ausgebaut wurde statt. So werden traditionelle Veranstaltungen von den Vereinen, Privatpersonen oder kommerziellen Veranstaltern organisiert. Vor der Wiedervereinigung war jedes Jahr das Hasenfest der Höhepunkt des Veranstaltungsjahres. Mit reichhaltigem Programm veranstaltete dies der Hasenzüchterverein, mit einer Mischung aus Kleintierausstellung, Kinderprogramm und Tanzveranstaltung. Als Gemeinschaftsprojekt zahlreicher ortsansässiger Vereine findet heute alle zwei Jahre das Schloss- und Parkfest statt. Auch die Veranstaltung zu Silvester im Hasengrund hat sich mittlerweile etapliert. Diese wird von einer Gruppe jugentlicher Jößnitzer organisiert.
Neu hinzugekommen sind im Jahre 1996 die Berufsbildungstätte und das Landhotel Zur Warth.