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Bodensee

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Für weitere Bedeutungen des Begriffs Bodensee siehe: Bodensee (Begriffsklärung)

Bild
Der Bodensee
Daten
Name: Bodensee
Lage: Mitteleuropa
Fläche 536 km²
maximale Tiefe: 254 m
mittlere Tiefe: 90 m
Rauminhalt 48,5 km³
Zuflüsse: Rhein
daneben: Bregenzer Ach,
Argen, Steinach, Schussen
Abflüsse: Rhein
Höhe über NN: 395,23 m
Größere Städte am Ufer: Lindau, Bregenz, Konstanz
Friedrichshafen, Überlingen
Besonderheiten: größter See Deutschlands

Der Bodensee (auch Schwäbisches Meer, franz. Lac de Constance, engl. Lake of Constance) ist der größte See Deutschlands, ein Teil gehört zur Schweiz und zu Österreich.Die Wasserfläche wird als so genanntes Kondominium verwaltet, auf dem alle Staaten gleichzeitig Hoheitsrecht haben - als 1648 die Schweizerische Eidgenossenschaft durch den Westfälischen Frieden aus dem Reichsverband ausschied, hat man es versäumt, die Grenze durch den See vertraglich festzulegen; so gibt es bis heute keine offizielle völkerrechtlich anerkannte Grenze durch den See (die heute übliche Grenzziehung bzw. der Kondominiumstatus beruhen lediglich auf Gewohnheitsrecht). Durch den Bodensee fließt der Rhein. Daneben gibt es zahlreiche, kleinere Zuflüsse (236) wie die Bregenzer Ach, die Argen, die Steinach und die Schussen.

Der Bodensee ist das drittgrößte Binnengewässer in Mitteleuropa. Nur der Plattensee (Balaton) in Ungarn und der Genfersee in der Schweiz sind größer.

Gliederung

  • Der Bodensee besteht aus
dem Obersee, er bildet die größte Wasserfläche,
dem Untersee, eine Flachwasserzone des Rheins hinter Konstanz, und
dem Überlinger See, bei Überlingen.
sowie dem Zeller See und dem Gnadensee.
  • Im Bodensee gibt es drei Inseln:
die Insel Mainau, einer vielbesuchten Blumeninsel
die Insel Reichenau, dort wird vorwiegend Obst und Gemüse angebaut sowie
die Altstadt von Lindau, zu ca. 75% im mittelalterlichen Stil bebaut.
  • An seiner tiefsten Stelle ist der Bodensee 254 m tief.
  • Seine Fläche beträgt 536 km² und seine gesamte Uferlänge 273 km.
  • Er ist 63,3 km lang und 14 km breit mit einer Aufwölbung, aufgrund der Erdkrümmung, von 44,24 m.

Der Bodensee wird wirtschaftlich genutzt. Als Verkehrsweg mittels Fähren, zur Kursschifffahrt, für Ausflugsfahrten, als Kies-Förderstätte, zur Fischerei und zur Sport-Schifffahrt mit Segel- und Motorbooten. Für den Bodensee gibt es einen eigenen Segelschein, das Bodenseeschifffahrtspatent, die für Deutschland von Konstanz aus verwaltet und vergeben werden. Für Sportschiffer sind die Klassen A und D sowie kurzzeitige Gast-Lizenzierungen von Interesse. Der Bezugs-Pegel wird ebenso in Konstanz ermittelt.

Die Uferbereiche sind rundum mit Pfosten an der 2-m-Tiefenlinie markiert.

Schwerer Sommersturm - Ludwigskaserne Lindau

Der Bodensee ist für Sturmwarnung in drei Warnregionen (West, Mitte, Ost) aufgeteilt. Für jede Region kann eine Starkwind- oder Sturmwarnung ausgegeben werden. Eine Starkwindwarnung erfolgt bei erwartenden Windböen zwischen 25 und 33 Knoten bzw. 6 bis 8 Windstärken nach der Beaufortskala. Eine Sturmwarnung kündet die Gefahr von Sturmwinden mit Geschwindigkeiten ab 34 Knoten bzw. 8 Windstärken nach der Beaufortskala an. Um diese Warnungen bekannt zu machen, sind rundum den See orangefarbige Blinkscheinwerfer installiert, die bei Starkwindwarnung 40 mal pro Minute und bei Sturmwarnung 90 mal pro Minute blinken.

Stimmung nach Föhnbruch
  • Gefährlichster Wind ist der so genannte Föhn, ein warmer Fallwind aus den Alpen, der sich insbesondere durch das Rheintal auf das Wasser ausbreitet und bei teils orkanartigen Windstärken typische Wellenberge mit mehreren Metern Höhe vor sich her treibt.
  • Im Freizeitbereich bietet der Bodensee eine Fülle von Möglichkeiten im Bereich Wassersport. Über 100 Vereine sind dem Segelsport verbunden und veranstalten Regatten, wo dem sportlichen Wettkampf auf dem Wasser gefrönt wird.

Wichtige Städte am Bodensee

Datei:Friedrichshafen1940.jpg
Friedrichshafen mit Zeppelin 1938

Geschichte

Die ersten Siedlungen datieren aus der Jungsteinzeit, ab ca. 3000 v. Chr. Aus der Jungsteinzeit gibt es mehrere Überreste von Pfahlbauten am Schweizer und am deutschen Ufer. Bei Unteruhldingen ist ein Pfahlbaudorf rekonstruiert worden.

Etwa um 400 v. Chr. siedelten sich Kelten an den Ufern des Bodensees an. Aus dieser Zeit sind noch einige Fluchtburgen erhalten. Bedeutendster keltischer Ort war Brigantion (röm. Brigantium), das heutige Bregenz.

Im Jahre 15 v. Chr. eroberten die Römer das Bodenseegebiet. Damals ereignete sich auch die größte Seeschlacht auf dem Bodensee - Kelten gegen Römer.

Der spanische Geograf Pomponius Mela erwähnt als erster um das Jahr 43 den Bodensee als Lacus Venetus (Obersee) und Lacus Acronius (Untersee), die beide vom Rhein durchflossen würden. Plinius der Ältere bezeichnet den Bodensee erstmals als Lacus Brigantinus. Wichtigster römischer Ort wurde Bregenz, das bald römisches Stadtrecht bekam und später zum Sitz des Präfekten der Bodenseeflotte wurde. Die Römer waren auch in Lindau (Bodensee), besiedelten dort allerdings nur die Hügel rund um Lindau, da am Ufer viel Sumpfgebiet war. Weitere römische Städte waren Constantium (Konstanz) und Arbor felix (Arbon).

Seit dem Jahr 875 ist der Bodensee insgesamt 33 mal total zugefroren, so dass man den See überall sicher zu Fuß überqueren konnte. Die letzte so genannte Seegfrörne war im Jahre 1963.

Zusammenfassung der Daten :

Seebecken

  • Meereshöhe über Normal Null 395 m
  • Oberfläche gesamt 536 km²
  • Obersee 465 km²
  • Untersee 71 km²
  • Tiefste Stelle 254 m
  • Rauminhalt 48 km³
  • Uferlänge 273 km
  • Längste Stelle 63 km
  • Breiteste Stelle 14 km
  • Einzugsgebiet des Bodensees 11.500 km²
  • Mittlere jährliche Wasserführung ca. 370 m³/sec

Uferlängen

  • insgesamt 273 km
  • Deutschland 173 km (davon Baden-Württemberg 155 km, Bayern 18 km)
  • Österreich 28 km
  • Schweiz 72 km

Siehe auch: Liste der Seen in Deutschland