Maria Hussa

Maria Immaculata Martha Hussa-Greve (7. Dezember 1893 in Wien – 19. April 1980 in Chicago, Illinois) war eine österreichische Opernsängerin der Stimmlage Sopran, die wegen der jüdischen Herkunft ihres Ehemanns Europa verließ und 1938 in die Vereinigten Staaten emigrierte.
Leben, Werk
Ihre Eltern waren Julius Hussa (1875–1912) und Bertha geb. Müller (1851–1938). Sie hatte zwei Geschwister, Margarethe Lackner (1873–1956) und Zdenko Hussa (1874–1963. Sie studierte bei Elise Elizza und Simon Arnold Greve, einem Bassisten. 1917 debütierte sie an der Volksoper Wien, ein Jahr später an der Wiener Staatsoper. 1920 heiratete sie ihren Lehrer. Von 1921 bis 1923 war sie an der Grazer Oper verpflichtet und sang dort unter anderem die Titelpartie in der Richard-Strauss-Oper Salome unter musikalischer Leitung des Komponisten. Von 1923 bis 1927 war sie an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin engagiert. Von 1924 bis 1931 gastierte sie regelmäßig bei den Zoppoter Waldfestspielen, einem Wagner-Open-Air-Festival im damals zu Pommern zählenden Ostseebad Zoppot. Die Sängerin verkörperte dort Elsa und Eva, Sieglinde und Gutrune. 1925 übernahm sie in Berlin die Rolle der Christine in der Uraufführung der autobiografischen Oper Intermezzo von Richard Strauss. 1927 wurde sie an das Stadt-Theater Hamburg verpflichtet und war noch im selben Jahr in den Uraufführungen von zwei Opern besetzt – als Heliane von Korngolds Das Wunder der Heliane und als 2. Elfe in Ottorino Respighis Die versunkene Glocke. Einladungen zu Gastspielen führten sie an das Gran Teatre del Liceu von Barcelona, nach Brüssel, Den Haag, Amsterdam und an die Semperoper in Dresden. 1934 trat sie erstmals in den USA auf und ging für eine Spielzeit nach Düsseldorf. 1935 kehrte Maria Hussa nach Wien zurück und war danach am Theater an der Wien engagiert. Anfang Februar 1938 übernahm sie im Theater an der Wien die Hauptrolle in der österreichischen Erstaufführung von Janáčeks Oper Die Sache Makropulos.
Wegen der jüdischen Herkunft ihres Mannes emigrierte sie im September 1938 in die USA und wurde Mitglied der Oper von Chicago. 1940 sang sie u. a. auch in der Metropolitan Opera in New York/USA. Später unterrichtete sie an der Sherwood Music School in Chicago. 1947 wurde sie Vorsitzende des in Chicago gegründeten Reconstruction Committee of the Vienna Opera, die die Unterstützung des Wiederaufbaus der Wiener Staatsoper zum Ziel hatte. 1948 sang H. noch einmal an der Wiener Staatsoper und seit 1949 unterrichtete sie in Sommerkursen am Mozarteum in Salzburg. Maria de Francesca-Cavazza Die Sängerin wurde 86-jährig Opfer eines Raubüberfalls bei einer Chicagoer U-Bahnstation.
1928 komponierte E. Krenek seinen Monolog der Stella, op. 57a für Sopran und Orchester für H., der er das Werk auch widmete.
Aufnahmen
Es bestehen einige wenige Aufnahmen, beispielsweise die Juwelenarie aus und Tausende Sterne glühen im Dunkel Ha, welch' Glück (Faust)
Schallplatten: Homochord, HMV; Archivaufnahmen aus der Wiener Staatsoper auf Koch/ Schwann (als Elsa im »Lohengrin«).
Quellen
- Kutsch
- Vertr..
Weblinks
- Oesterreichisches Musikerlexikon online, Biografie
- biografiA, Biografie
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