Handspindel
Der Spinnwirtel stellt die ursprünglichste Form des Werkzeuges zum Verspinnen von Fasern dar. Hierzu wird in die Mitte eines runden Steines (Fig. a) ein Stab als Spindel (Fig. b) befestigt, an den der Spinner einige Fasern des zu verspinnenden Materiales knotetund am Ende der Spindel in einen Haken einhakt. Anschließend wird der Stein angehoben und in eine rasche Drehung versetzt, während der Spinner vom Rocken (Fig. c) stetig neues Material zuführt und gleichzeitig verdreht. Wenn der Stein fast den Erdboden berührt, wird der neu entstandene Faden auf die Spindel aufgewickelt und der Vorgang beginnt von neuem.
Auch wenn dieses abgesetzte Verfahren primitiv anmutet, so wird es auch heute noch auf modernen Spinnmaschinen angewendet.
Dieses Verfahren der Textilherstellung ist weltweit verbreitet und diente jahrtausendelang zur Produktion von Kleidung. Es wurde im Mittelalter vom Spinnrad und zu Beginn der Industriellen Revolution durch Spinnmaschinen wie der Jenny abgelöst.