Ralf Wolter
Ralf Wolter (* 26. November 1928 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler.
Nach dem Abschluss der Berliner Schauspielakademie, spielte Ralf Wolter, der aus einer Artistenfamilie stammt, an verschiedenen Theatern in Berlin und Potsdam. Seine Leidenschaft für humoristische Texte und Musik brachte ihn zum Kabarett.
1951 hatte er in Die Frauen des Herrn S. seinen ersten Filmauftritt. Schon bald galt Wolter als Idealbesetzung für liebenswerte Trottel und Tollpatsche, seriöse Rollenangebote blieben jedoch aus.
In den Folgejahren war er u.a. in den Komödien und Lustspielen Die Beine von Dolores, Wenn die Conny mit dem Peter und Freddy, die Gitarre und das Meer zu sehen.
1962 gelang ihm mit dem Karl-May-Western Der Schatz im Silbersee der Durchbruch. In der ersten Winnetou-Verfilmung spielte Wolter den sympathischen Trapper Sam Hawkens (...wenn ich mich nich' irre, hihihi), den treuen Begleiter der beiden Helden Winnetou (Pierre Brice) und Old Shatterhand (Lex Barker) und des englischen Lords Castlepool (Eddi Arent), der ständig seinen Skalp verliert. Diese Paraderolle übernahm er auch in sechs weiteren Filmen, die mittlerweile alle als Klassiker gelten.
In Der Schut, der ebenfalls auf einem Roman von Karl May basiert, war Wolter 1964 erstmals als Hadschi Halef Omar zu sehen, den er auch in Durchs wilde Kurdistan (1965) und Im Reich des silbernen Löwen (1965) spielte.
Nach dem letzten Winnetou-Abenteuer Winnetou und Old Shatterhand im Tal der Toten wurden seine Rollen mit der Zeit immer kleiner und banaler.
Seit 1975 ist er überwiegend in TV-Produktionen (Tatort, Der Alte) zu sehen. 1991 arbeitete er im Rahmen der Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg ein letztes Mal mit Pierre Brice zusammen.
Zuletzt sorgte Wolter am 23. Mai 2002 für Schlagzeilen, als er durch ein riskantes Wendemanöver auf der A24 einen Unfall mit drei Toten verursachte und anschließend den Unfallort verließ. Der damals 75-jährige behauptete, von dem Unglück nichts mitbekommen zu haben. Wegen fahrlässiger Tötung und Gefährdung des Straßenverkehrs wurde er zu zehn Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt.
Ralf Wolter, der in über 50 Jahren in fast 150 Filmen zu sehen war, gilt als einer der beliebtesten und bekanntesten deutschen Komödianten.
Filmografie
- 1951: Die Frauen des Herrn S.
- 1955: Der Hauptmann und sein Held
- 1956: Das alte Försterhaus
- 1957: Die Beine von Dolores
- 1958: Das Wirtshaus im Spessart
- 1962: Freddy und das Lied der Südsee
- 1962: Der Schatz im Silbersee (Karl-May-Film)
- 1963: Winnetou 1 (Karl-May-Film)
- 1964: Das Wirtshaus von Dartmoor
- 1964: Old Shatterhand (Karl-May-Film)
- 1964: Der Schut (Karl-May-Film)
- 1965: Der Schatz der Azteken (Karl-May-Film)
- 1965: Durchs wilde Kurdistan (Karl-May-Film)
- 1965: Im Reiche des silbernen Löwen (Karl-May-Film)
- 1965: Die Pyramide des Sonnengottes (Karl-May-Film)
- 1965: Winnetou 3 (Karl-May-Film)
- 1966: Wer kennt Jonny R.?
- 1966: Winnetou und das Halbblut Apanatschi (Karl-May-Film)
- 1967: Die Heiden von Kummerow und ihre lustigen Streiche
- 1967: Der Mörderclub von Brooklyn
- 1968: Winnetou und Old Shatterhand im Tal der Toten (Karl-May-Film)
- 1969: Heintje - Ein Herz geht auf Reisen
- 1970: Was ist denn bloß mit Willi los?
- 1971: Morgen fällt die Schule aus
- 1992: Otto - Der Liebesfilm
- 1996: Kondom des Grauens