Poitevin (Pferd)
Das Poitevin-/ Mulassier-Kaltblut
Entstehung
Im 17.Jahrhundert kamen niederländische, dänische und schwedische Kaltblüter nach Poitou, um dort die Moore trocken zu legen. Teilweise sollen auch flämische Hengste in die Zucht gekommen sein. Diese Pferde wurden mit primitiven einheimischen Pferden, Nachfahren des europäischen Waldpferdes, gekreuzt. Der Name Poitevin leitet sich von seiner Entstehungsregion, der Poitou ab; Mulassier von "Muli" (=abk.f. Maultier).
Einsatzgebiete
Das Poitevin oder Mulassier genannte Kaltblut stammt aus Frankreich, aus der Region Poitou. Es wird heutzutage hauptsächlich zur Kreuzung mit den Baudet de Poitou Rieseneseln verwendet, um um kräftige Maultiere für die Landwirtschaft zu züchten (Maultiere entstehen aus der Kreuzung Pferdestute mal Eselhengst, umgekehrt würden es Maulesel werden.). Die die Poitevin-Stuten werden aber auch mit Poitevin-Hengsten gepaart um die Rasse zu erhalten. Überschüssige Tiere werden geschlachtet. Außerdem dient es als Fleischlieferant und manchmal als Zug- und Arbeitspferd.
Existeur und Interieur
-Durch diese Kreuzung entstand ein grobes, genügsames und hartes Pferd mit großen Tellerhufen und so ziemlich allen Gebäudemängeln die es gibt. Dennoch ist es ein arbeitswilligens, starkes und bemerkenswertes Tier, dass sehr langlebig ist und über 20 Jahre lang arbeistfähig ist, trotz seiner Schwerfälligkeit.
-Der einfache Kopf ist schwer, groß, grob und mit grobem Fell bedeckt, die Ohren sind dick und unbeweglich, aber die Augen sind groß, die Nüstern weit.
-Der Hals ist kurz und nicht gut aufgesetzt, aber kräftig und verlaufen in eine starke, sehr steile Schulter. Die Gliedmasen sind stark, aber die Gelenke sind leider schwammig und aufgetrieben, und von üppigem, grobem, lockigem Behang bedeckt.
-Die Hufe sind sehr groß,hart und flach, wie für (alte) europäische Moorkaltblutrassen typisch.
-Der Widerrist ist wenig ausgeprägt und verläuft in einen langen, geraden und starken Rücken.
-Die Kruppe ist abgeschlagen, die Hüften sind breit und abstehend und der Schweif ist tief angesetzt.
-Die Hinterbeine sind stabil und von großer Kraft, die Proportionen sind kurz und dick und bemerkenswert gut entwickelt.
-Der großrahmige Rumpf ist lang de llenbogen hab keine große Bewegungsfreihet und die Rippen sind flach.
-Das Stockmaß liegt zwischen 1,62 und 1,68 m, nur selten darüber oder darunter.
Bewegungen
Der Schritt ist relativ lang, schwerfällig und ohne Aktion. Der Tarb ist schwer und nicht gerade showfähig, aber passt zum Mulassier.
Färbung
Die meisten Mulassier sind Falben mit Aalstrich und Zebrastreifen an den Beinen, in allen Schattierungen oder (seltener) Fuchs-, Braun,- oder andere Schimmel, aber auch alle anderen Grundfarben (Füchse, Rappen, Braune) sind,wenn auch in geringer Zahl,vertreten. Die Primitivfarbe Falb stammt noch vom schweren Waldpferd. Es gibt Grau-, Braun-, Maus-, und Rotfalben teilweise haben sie Stichelhaare; andere Abzeichen sind eher untypisch.
--84.155.125.198 11:59, 15. Okt. 2006 (CEST)
Meine Persönliche Meinung: Ich finde das Poitevin nicht hässlich, obwohl dies oft behauptet wird. Außerdem sollte man diese einzigartige Rasse nicht verkommen lassen, sondern lieber zB mit Boulonnais-, Araber-, oder Vollblut veredeln. Vielleicht wir dann aus dem "Hässlichen Entlein" ein schöner Schwan.