Sowjetische Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg
Verbrechen der sowjetischen Streitkräfte, die in Europa während und nach dem Zweiten Weltkrieg begangen wurden, werden unter anderem in Russland noch immer tabuisiert oder (häufiger noch) als Verleumdung bezeichnet.[1]
Bis auf wenige russische Ausnahmen (Alexander Solschenizyn, Lew Kopelew) stützen sich die Beweise auf deutsche, polnische, ungarische und US-amerikanische Quellen.
Verbrechen der Roten Armee
Als die Rote Armee 1945 auf deutsches und auf ungarisches Gebiet vorrückte, kam es zu Plünderungen, Vergewaltigungen und Ermordungen von Zivilisten, obwohl die Gesetze der Roten Armee dies offiziell untersagten. Die allgemeine Erklärung geht dahin, dass diese Aktivitäten Rache für auf sowjetischem Gebiet begangene Gräueltaten seitens deutscher Militärs sei. siehe auch: Verbrechen der Wehrmacht, Verbrechen der SS. Diese Erklärung wird jedoch zumindest hinsichtlich der Massenvergewaltigungen von dem Militärhistoriker Anthony Beevor bestritten. Seine Nachforschungen ergaben, dass Angehörige der Roten Armee auch russische und polnische Frauen nach ihrer Befreiung aus Konzentrationslagern vergewaltigten.[2] Auch erkannte die sowjetische Führung den Beitritt des Zarenreiches zur Haager Landkriegsordnung nicht als bindend an [3].
Der ungarische Historiker Kristian Ungvary gibt an, dass den Soldaten der Roten Armee bei der Besetzung Ungarns gegen Ende des Zweiten Weltkrieges von der Armeeführung erlaubt worden sei, "drei Tage lang zu rauben, zu plündern und zu vergewaltigen", Kriegsgefangene seien massenhaft exekutiert worden. Ungvarys Angaben zufolge wurden Kunstwerke aus Museen sowie Bankvermögen geraubt. Auch die bedeutenden Kunstsammlungen, die der ungarische Staat zuvor ungarischen jüdischen Eigentümern entzogen hatte, hätten der Beschlagnahme unterlegen und seien in die Sowjetunion verbracht worden.
Die Armeeführung habe sich ab Februar 1945 bemüht, Notzuchtverbrechen einzuschränken. Bis dahin seien Tausende ungarische Frauen von Angehörigen der Roten Armee vergewaltigt worden [4].
Der US-amerikanische Historiker und Direktor der Historischen Fakultät der Stanford University (Kalifornien) Norman M. Naimark bestätigt dies und beschreibt in seiner Publikation "Die Russen in Deutschland" die Übergriffe sowjetischer Soldaten auf ungarische Frauen, aber auch die gewaltsame Verschleppung des Schweden Raoul Wallenbergs, des "Rettungsengels der ungarischen Juden" durch Rotarmisten [5].
Besetzung Polens und Litauens
Die Rote Armee setzte ihre im Bürgerkrieg bewährte Geiselnahme von Zivilisten im Polnisch-Sowjetischen Krieg von 1920 fort, um Widerstand von Freischärlern zu bekämpfen. In einem Fall wurden diese Geiseln sogar zu militärischen Übungszwecken mit Säbeln ermordet. Ausserdem nahmen die Bolschewiki keine Gefangenen, wenn sie keine Möglichkeit sahen, diese nach dem Gefecht entsprechend zu sichern. Kurz vor dem Rückzug aus Grodno ermordeten die Sowjets sämtliche polnischen Gefangenen in der Stadt [6].
Nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen in Ostpolen 1939 versuchten viele Polen, dem Zugriff des sowjetischen NKWD durch Flucht zu entkommen, wurden jedoch meist von sowjetischem Militär verhaftet und anschließend nach Sibirien deportiert [7].
Der polnische Historiker Tomasz Strzembosz : "Wer führte den Terror aus? Der NKWD, in der ersten Phase aber auch die Rote Armee, der die „tschekistischenOperationsgruppen“ unterstanden, die dem Heer folgten, um das Gebiet „zu säubern“, ähnlich wie die Einsatz-gruppen der Wehrmacht." [8]
Ein weiterer polnischstämmiger Historiker, Bogdan Musial, gibt in seiner Publikation "Konterrevolutionäre Elemente sind zu erschießen" einen Überblick über die Geschehnisse in Ostpolen nach dem Angriff der Sowjetunion auf Polen am 17. September 1939. Er schildert den darauffolgenden Terror der sowjetischen Besatzungsmacht gegen die Zivilbevölkerung, die sich aus Polen, Ukrainern und Juden zusammensetzte. Eine Steigerung dieser sowjetischen Terrormaßnahmen wie Deportationen nach Sibirien, Erschießungen, Folterungen sowie "zahlreiche Verbrechen der Rotarmisten" gegen die Bevölkerung und inhaftierte "sowjetfeindliche Elemente" (Morde, Geiselnahmen, Niederbrennen von Dörfern) erfolgte, nachdem die Rote Armee vor der am 22.Juni 1944 angreifenden Deutschen Wehrmacht zunächst zurückweichen musste. Auch im Baltikum, in Weißrußland, der Ukraine und Bessarabien kam es zu Morden an inhaftierten Gegnern durch die sowjetische Besatzungsmacht. Der daraus entstandene Haß der Bevölkerung auf die sowjetischen Truppen spielte wiederum den deutschen Einsatzgruppen in die Hände, die nun ihrerseits - mit Unterstützung der Bevölkerung - sowjetische Gegner und Juden liquidieren konnten [9].
Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, der Potsdamer Konferenz und dem Abschluß des Grenzvertrages zwischen der Polnischen provisorischen Regierung und der Sowjetführung, durch den auch polnische Bevölkerung bei der Westverschiebung Polens aus den östlichen Gebieten Polens in die westlichen neu hinzugekommenen Gebiete transportiert wurde, arbeiteten sowjetische Armee und NKWD zusammen. So beteiligten sich Rotarmisten gemeinsam mit Angehörigen des NKWD an Ausplünderungen von Transportzügen [10].
Der erste litauische Staatspräsident nach der Unabhängigkeit von der Sowjetunion Vytautas Landsbergis äußerte sich 2005 anlässlich der Siegesfeiern zum 60. Jahrestag des Kriegsendes in Moskau : "Die Rote Armee hat schon bei ihrem ersten Einmarsch in Litauen ganze Dörfer ausgelöscht. Ich lebte damals in Kaunas und erinnere mich sehr gut an diese Dinge. Bei uns im Haus wurden Leute versteckt, die auf der Deportationsliste nach Sibirien standen. Viele Freunde sind als Partisanen in die Wälder gegangen - und wir sind stolz auf sie. Aber es gab auch Litauer, die mit den Russen gegen ihr eigenes Volk paktierten. Und solche, die sich auf Seiten der Nazis an der Ermordung der litauischen Juden beteiligten." [11] [12]
Vergewaltigungen
Britische Kriegsgefangene sagten nach ihrer Rückkehr aus deutscher Kriegsgefangenenschaft in die britisch besetzte Zone Deutschlands aus : "Im Gebiet um unser Internierungslager, wo die Orte Schlawe, Lauenburg, Buckow...lagen, vergewaltigten die Roten Soldaten in den ersten Wochen nach der Eroberung jede Frau und jedes Mädchen zwischen 12 und 60 Jahren...Väter und Gatten, die versuchten, die Frauen zu schützen, wurden erschossen, und Mädchen, die zuviel Widerstand leisteten, wurden ebenfalls ermordet." [13].
Die unten angegebenen deutschen Quellen schätzen, dass Angehörige der Roten Armee gegen Ende des Zweiten Weltkrieges und in der Zeit nach Beendigung des Krieges über 2 Millionen deutsche Frauen vergewaltigten, Mehrfachvergewaltigungen nicht eingerechnet. Davon starben etwa 200.000 an Verletzungen, wurden ermordet oder begingen Selbstmord. Erst Mitte 1947 versuchte die Führung der Roten Armee, das Problem einzudämmen, [14] dabei reichten die Strafen von Arrest bis zur Hinrichtung. Die Rote Armee wurde räumlich von der Wohnbevölkerung getrennt. Im März 1949 schließlich erließ das Präsidium des Obersten Sowjets einen Erlass, der das Strafmaß vereinheitlichte und erhöhte. Die sowjetischen Besatzungstruppen wurden instruiert, dass die neuen Gesetze auch für sie gelten [15]. Eine Vergewaltigung zog zwingend eine Strafe von 10 bis 15 Jahren Arbeitslager nach sich, schwere Fälle eine Strafe von 10 bis 20 Jahren.
Die Schätzung über die Vergewaltigungsopfer lässt sich wie folgt konstatieren: Ostgebiete: 1.400.000; Sowjetische Besatzungszone ohne Berlin: 500.000; Berlin: 100.000. [16][17][18][19] [20][21] Auch der Historiker Norman M. Naimark bestätigt die 2 Millionen deutscher Vergewaltigunsopfer [22] [23]. Während des Kampfes um Budapest wurden schätzungsweise 50.000 Frauen vergewaltigt.[24][25]
Milovan Djilas und die jugoslawischen Partisanen beklagten sich bei dem sowjetischen General Kornejew über Vergewaltigungen durch sowjetische Soldaten nach dem Einrücken sowjetischer Truppen im Herbst 1944 in Nordost-Jugoslawien anläßlich der Befreiung Belgrads von deutscher Besatzung. Dies wurde jedoch als "Beleidigung" der "glorreichen Roten Armee" zurückgewiesen. Untersuchungen jugoslawischer Behörden bestätigten später die Vergewaltigungen und gewaltsamen Plünderungen [26].
Solchem Verhalten der Truppe wurde von der Führung nicht genügend entgegengesteuert, im Gegenteil hatte beispielsweise der russiche Schriftsteller Ilja Ehrenburg in einem Flugblatt geäußert: »Die Deutschen sind keine Menschen. Von jetzt ab ist das Wort 'Deutscher' für uns der allerschlimmste Fluch ... für uns gibt es nichts Lustigeres als deutsche Leichen.« Es gibt viele ähnliche Beispiele von anderen Autoren. [27]
Von Redakteuren des Spiegels, dem Historiker Klaus Wiegrefe und dem Juristen Thomas Darnstädt, wurde die Propaganda der sowjetischen Truppenzeitungen beschrieben und als mit verantwortlich für Ausschreitungen der sowjetischen Armeeangehörigen bezeichnet: "Etwa die Aufrufe Ilja Ehrenburgs: Wenn Du im Laufe eines Tages einen Deutschen nicht getötet hast, ist Dein Tag verloren. Zähle nicht die Tage,..., zähle nur eins: die von Dir getöteten Deutschen. Töte den Deutschen." [28].
Norman M. Naimark bestätigt - im Gegensatz zu Anthony Beevor - die Hauptsichtweise, dass das Verhalten der sowjetischen Truppen im besetzten Deutschland zurückzuführen sei auf den Wunsch nach Rache wegen deutscher Verbrechen in der Sowjetunion, sowie auf Beeinflussung durch die sowjetische Propaganda (vor allem Ehrenburg).
Mit ausschlaggebend für Vergewaltigungen als Form der Rache sei die aus dem Mittelalter herrührende Tradition der patriarchalischen Gesellschaft gewesen, den (männlichen) Feind durch Vergewaltigen seiner Frauen zu demütigen und zu bestrafen, zumal Vergewaltigung stets mit Begriffen von "Ehre und Schande" zusammenhing. Diese beiden Begriffe waren auch in der russischen Kultur immer von Bedeutung. Ebenso hätten aber auch Alkoholgenuß und Trinkgewohnheiten eine Rolle gespielt [29].
Sonstige zivile Opfer
Vertreibungen
Während der Flucht und Vertreibung der deutschen Zivilbevölkerung aus den damaligen Ostgebieten des Deutschen Reiches, Schlesien, Ostpreussen und Pommern, beschossen Jagdflieger der russischen Armee die Flüchtlingstrecks, Panzer überrollten die Wagen der Flüchtenden, [30] [31], Flüchtlingszüge wurden gestoppt, die Flüchtenden weggetrieben, erschossen, vergewaltigt. [32].
Michael Klonovsky schrieb im Focus : "Die Durchhaltebefehle seines Führers setzte Ostpreussens Gauleiter Erich Koch in die Tat um. Bis zuletzt verhinderte er eine Evakuierung und drohte, wer nur davon spreche, werde als Verräter behandelt. Für sich selbst hatte er freilich vorgesorgt:Zwei Eisbrecher lagen bereit. Mit der halb leeren "Ostpreussen" verließ Koch samt Entourage am 23. April Pillau - ohne Flüchtlinge mitzunehmen.
Wer nicht floh, erlitt die Schrecken der Besatzungsherrschaft: Vergewaltigung, Raub, Vertreibung. Der letzte Witz, den diese Provinz hervorbrachte, betraf den Plünder- und Demoliereifer der Russen: "Wenn sie unser Mobiliar in Ruhe lassen würden, könnten sie längst in Berlin stehen." Während das notorische "Frau komm!" zum geflügelten Wort wurde (schließlich spielten sogar die Kinder "Vergewaltigen"), deportierten die neuen Herrscher Tausende arbeitsfähige Männer zum Wiederaufbau in die Sowjetunion.
Gemeinhin wertet man die Verbrechen der Roten Armee als Vergeltung für die deutschen Untaten in der Sowjetunion - und wer wird diese Ursache leugnen wollen? Allerdings führten sich die Sowjettruppen in den Ländern, die sie von den Nazis "befreiten", ebenfalls wie Barbaren auf, sie plünderten und vergewaltigten im Baltikum genauso wie auf dem Balkan, und als sich der jugoslawische Kommunist Milovan Djilas bei Stalin darüber beschwerte, fragte der, was denn schon dabei sei, wenn sich ein Soldat "mit einer Frau amüsiert, nach all den Schrecknissen" [33].
Königsberg
Im August 1945 befanden sich nach einer Zählung ca. 100.000 deutsche Zivilisten, meistens Frauen, Kinder und Alte in der Stadt. Diese wurden von der russischen Besatzungsmacht festgehalten, um als Zwangsarbeiter in ihrer eigenen Heimat missbraucht zu werden. Als 1948 die Deutschen aus Königsberg endgültig vertrieben wurden, waren von diesen 100.000 Menschen nur noch etwa 20.000 am Leben. Die „fehlenden“ 80.000 Menschen waren Seuchen, Hungersnöten und Übergriffen zum Opfer gefallen.
siehe auch: Treuenbrietzen, Nemmersdorf
Völkerrechtswidrige Behandlung von Kriegsgefangenen
Die sowjetische Führung war der Genfer Kriegsgefangenen-Konvention (Genfer Konvention) von 1929 nicht beigetreten. Der Historiker Hubertus Knabe stellt fest : "Seit Winter 1941/42 nahm die Rote Armee jeden Monat etwa 10.000 deutsche Soldaten gefangen, von denen über 90 Prozent ums Leben kamen. Folterungen, Verstümmelungen und Morde waren an der Tagesordnung. Die Todesrate lag so hoch, dass die absolute Zahl der Gefangenen trotz laufender Neuzugänge bis Ende 1942 sogar zurückging [34].
Die Todesrate der sich in sowjetischer Kriegsgefangenschaft befindlichen Soldaten ist schwer zu ermitteln, da unklar ist, wieviel der im Kampf vermissten Soldaten in sowjetische Kriegsgefangenschaft gelangten. NKWD Statistiken registrierten 3.576.300 deutsche Kriegsgefangene und 799.982 Kriegsgefangene verbündeter Staaten des Deutschen Reiches. Hinzu kommt aber noch ein beträchtlicher Anteil der 4.272.963 im Kampf vermissten oder gefallenen Soldaten.[35]. Nach sowjetischen Lagerstatistiken sollen 360.000 Gefangene gestorben sein. Nach deutschen Schätzungen war die Todesrate jedoch dreimal so hoch. Etwa 1,1 Millionen Soldaten sind nicht zurückgekehrt, insgesamt soll mehr als ein Drittel aller deutschen Soldaten in sowjetischer Kriegsgefangenschaft ums Leben gekommen sein [36].
Völkerrechtswidrige Zerstörung von Städten und Gebäuden
Als Beispiel kann der Ort Demmin genannt werden. Nachdem Demmin Ende April 1945 kampflos übergeben wurde, setzten sowjetische Soldaten die Häuser in der Innenstadt planmäßig in Brand. Von den Gebäuden rund um den Marktplatz überstand nur der Kirchturm das Inferno.
Plünderungen
Walter Kilian, der erste Bürgermeister des Berliner Stadtteils Charlottenburg nach Kriegsende, berichtete, dass es zu umfangreichen Plünderungen durch sowjetische Soldaten gekommen sei, die "Einzelpersonen, Kaufhäuser, Geschäfte, Wohnungen...beraubten". Auch die Gebiete ausserhalb Berlins waren von den Plünderungen betroffen. Durch die Plünderungen und Zerstörungen und den daraus entstehendem Mangel an Nahrung, Medikamenten und Heizmöglichkeiten starben vor allem Alte, Kranke und Kinder an Hunger, Infektionen und Kälte. [37].
Wolfgang Leonhard beschreibt die Diskussionen zwischen SED-Parteimitgliedern und Stalin über Plünderungen und Vergewaltigungen durch sowjetische Soldaten in der Sowjetisch Besetzten Zone Deutschlands. Auf die deutschen Bedenken wegen der möglicherweise daraus resultierenden negativen Folgen für das Ansehen der Sowjetunion und damit einhergehend für den Sozialismus in Deutschland erwiderte Stalin : "Ich dulde nicht, daß jemand die Ehre der Roten Armee in den Schmutz zieht." [38] [39].
Kunstraub und Beutekunst
siehe auch: Schatz des Priamos
Von 1945 bis 1947 wurden durch sowjetische "Trophäenkommissionen" zahlreiche deutsche Kulturgüter beschlagnahmt und als Beutekunst in die UdSSR verbracht. In einem deutsch-russischen Vertrag wurde vereinbart, "unrechtmäßig verbrachte Kulturgüter an den Eigentümer" zurückzugeben. Ein geringer Teil wurde bisher bereits zurückgegeben. In der Folgezeit führte jedoch die Handhabe der Beutekunst zu massiven innenpolitischen Auseinandersetzungen in Russland. Mehrfach erklärte die Duma gegen den Widerstand von Präsident Boris Jelzin die Beutekunst zum ständigen Eigentum Russlands. Die Beutekunstfrage gilt als das einzige derzeit noch ungelöste Problem in den deutsch-russischen Beziehungen.
Verbrechen der Roten Flotte
Versenkung von Zivilschiffen
2,5 Millionen deutsche Flüchtlinge sollten ab Januar 1945 per Schiff über die Ostsee evakuiert werden. Unter dem Hinweis deutscher Verstöße gegen das Völkerrecht, erkannte die sowjetische Führung Lazarettschiffe, Verwundetentransporter sowie Flüchtlingsschiffe nicht an und behandelte sie wie militärische Ziele.[40][41]Von rund 1.000 Schiffen wurden über 200 versenkt, über 40.000 Zivilisten und Soldaten kamen ums Leben.[42] Hierbei ist jedoch anzumerken, dass es sich bei den Versenkungen der drei größten Schiffe, Wilhelm Gustloff, Steuben und Goya nicht um Kriegsverbrechen handelte, da diese Schiffe nicht die Kriterien eines Zivil - bzw. Lazarettschiffs erfüllten.
Verbrechen der sowjetischen Luftwaffe
Während der Besetzung Afghanistans 1979 soll es zu Folterungen und weiteren Menschenrechtsverletzungen sowie Kriegsverbrechen durch die sowjetische Armee gekommen sein [43].
So schreibt Amnesty international in seinem Länderbericht vom 11. Januar 2001 :
" Bei der Verfolgung ihres Zieles, die Mujaheddin zu zerschlagen, begingen die afghanische Regierung und die sowjetischen Streitkräfte schwere Menschenrechtsverletzungen, u.a. auch häufig angewandte Folterungen und Hinrichtungen. Berichten zufolge führten sie in ländlichen Gebieten wahllos Bombardements aus der Luft durch. 1989 berichtete der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR), dass mehr als fünfeinhalb Millionen Afghanen zu Flüchtlingen geworden waren. (UN High Commissioner for Refugees, The State of the World's Refugees: Fifty Years of Humanitarian Action, 2000 (Oxford Unviersity Press), page 119)
Während der sowjetischen Besatzung waren Tausende von politischen Gefangenen inhaftiert. Unter ihnen befanden sich gewaltlose politische Gefangene, die wegen gewaltloser Opposition zur Regierung und ihres Eintretens für Friedensverhandlungen festgenommen worden waren und ohne Anklage festgehalten oder nach unfairen Gerichtsverfahren ohne Recht auf Verteidigung oder Berufung verurteilt wurden."
Sowjetrussische Propaganda
Nationalsozialistische Propaganda
Strafverfolgung durch internationale Militärgerichtsbarkeiten
Quellen
- ↑ Russians angry at war rape claims Telegraph.co.uk 01/25/2002
- ↑ Red Army troops raped even Russian women as they freed them from camps
- ↑ Haager Landkriegsordnung
- ↑ Kristian Ungvary Sowjetische Verbrechen nach der Besetzung Ungarns in Franz W.Seidler, Alfred M.de Zayas Kriegsverbrechen in Europa und im Nahen Osten im 20. jahrhundert, S. 126-128, Verlag Mittler, Hamburg, Berlin, Bonn 2002, ISBN 3813207021
- ↑ Norman M. Naimark : Die Russen in Deutschland. Die sowjetische Besatzungszone 1945 bis 1949 Propyläen 1999, ISBN 3548265499
- ↑ Davies, Norman : White Eagle - Red Star, Pimlico, London 2003, S. 238ff
- ↑ Thomas Urban Der Verlust, S. 145, Verlag C. H. Beck 2004, ISBN 3406541569
- ↑ Tomasz Strzembosz : Die verschwiegene Kollaboration Transodra, 23. Dezember 2001
- ↑ Bogdan Musial : Ostpolen beim Einmarsch der Wehrmacht nach dem 22. Juni 1941
- ↑ Thomas Urban Der Verlust, S. 154, Verlag C. H. Beck 2004, ISBN 3406541569
- ↑ Deutschlandfunk : Wunden in der Seele 18. April 2005
- ↑ In Estland hat eine internationale Kommission (die von Lennart Meri eingeführt wurde) ausführich die Verbrechen des Kommunismus und der kommunistischen Kräfte untersucht. Der Abschluss ist im Netz verfügbar: [1]
- ↑ Congressional Record, Senate, Washington, 4. 12.1945, S. 11374 in : Alfred M. de ZayasDie Anglo-Amerikaner und die Vertreibung der Deutschen, Ullstein, 1988
- ↑ Hubertus Knabe Tag der Befreiung? Das Kriegsende in Ostdeutschland, Propyläen 2005, ISBN 3549072457
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- ↑ Bundesarchiv Koblenz [2], Ostdokumentensammlung , Ost-Dok. 2 Nr. 8,13,14; Ost-Dok.2/51, 2/77,2/96
- ↑ Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg [3], Akten Fremde Heere Ost, Bestand H3, Bd. 483, 657, 665, 667, 690
- ↑ Archiv der Charité and Landesarchiv Berlin[4]
- ↑ Helke Sander and Barbara Johr. BeFreier und Befreite. Krieg, Vegewaltigung, Kinder Fischer Taschenbuch Verlag (2005), ISBN 3-596-16305-6
- ↑ Franz W. Seidler and Alfred M. de Zayas. Kriegsverbrechen in Europa und im Nahen Osten im 20. Jahrhundert Hamburg-Berlin-Bonn (2002), S.122, ISBN 3-8132-0702-1
- ↑ Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ostmitteleuropa, 5 Bde, 3 Beihefte, Bonn 1953-1961
- ↑ Naimark, Norman M. Die Russen in Deutschland. Die sowjetische Besatzungszone 1945 bis 1949 Propyläen 1999, ISBN 3548265499
- ↑ William I. Hitchcock The Struggle for Europe The Turbulent History of a Divided Continent 1945 to the Present ISBN: 978-0-385-49799-2 (0-385-49799-7)
- ↑ Mark, James "Remembering Rape: Divided Social Memory and the Red Army in Hungary 1944-1945" Past & Present - Number 188, August 2005, pp. 133
- ↑ "The worst suffering of the Hungarian population is due to the rape of women. Rapes - affecting all age groups from ten to seventy are so common that very few women in Hungary have been spared." Swiss embassy report cited in Ungváry 2005, p.350. (Krisztian Ungvary The Siege of Budapest 2005)
- ↑ Norman M. Naimark : Die Russen in Deutschland. Die sowjetische Besatzungszone 1945 bis 1949 Propyläen 1999, ISBN 3548265499
- ↑ Die große Flucht aus dem Osten http://alfreddezayas.com/Chapbooks/Flucht_de.shtml#
- ↑ Thomas Darnstädt, Klaus Wiegrefe "Vater, erschieß mich!" in Die Flucht, S. 28/29 (Herausgeber Stefan Aust und Stephan Burgdorff), dtv und SPIEGEL-Buchverlag, ISBN 3423341815
- ↑ Norman M. Naimark : Die Russen in Deutschland. Die sowjetische Besatzungszone 1945 bis 1949 Propyläen 1999, S. 146, ISBN 3548265499
- ↑ ARD 60 Jahre Kriegsende
- ↑ Thomas Darnstädt, Klaus Wiegrefe "Vater, erschieß mich!" in Die Flucht, dtv und SPIEGEL-Buchverlag, ISBN 3423341815
- ↑ Thomas Darnstädt, Klaus Wiegrefe "Vater, erschieß mich!" in Die Flucht, dtv und SPIEGEL-Buchverlag, ISBN 3423341815
- ↑ Michael Klonovsky Preussen zahlt die Zeche in : 60 Jahre Kriegsende - Teil IV (Focus vom 14. Februar 2005, Ausgabe 07, S. 72-76
- ↑ Hubertus Knabe Tag der Befreiung? Das Kriegsende in Ostdeutschland, Propyläen 2005, ISBN 3549072457
- ↑ G. F. Krivosheev, Russia and the USSR in the wars of the 20th century: losses of the Armed Forces. A Statistical Study, in Russian
- ↑ Hubertus Knabe Tag der Befreiung? Das Kriegsende in Ostdeutschland, S. 101, Propyläen 2005, ISBN 3549072457
- ↑ Hubertus Knabe Tag der Befreiung? Das Kriegsende in Ostdeutschland, S. 81/85, Propyläen 2005, ISBN 3549072457
- ↑ Wolfgang Leonhard Die Revolution entläßt ihre Kinder, Köln 1955, Neuauflage 1981
- ↑ Norman M. Naimark : Die Russen in Deutschland. Die sowjetische Besatzungszone 1945 bis 1949 Propyläen 1999, ISBN 3548265499
- ↑ IMT-Protokolle Nürmberg, Nr.40, S.50/51
- ↑ de Zayas, "Die Anglo-Amerikaner und die Vertreibung der Deutschen", Ullstein, 1988.
- ↑ [5]
- ↑ Amnesty international Länderbericht vom 11. Januar 2001
Literatur
- Elizabeth B. Walter, Barefoot in the Rubble 1997, ISBN 0-9657793-0-0
- Marta Hillers, A Woman in Berlin: Six Weeks in the Conquered City Translated by Anthes Bell, ISBN 0-8050-7540-2
- Beevor, Antony. Berlin: The Downfall 1945, Penguin Books, 2002, ISBN 0-670-88695-5
- Max Hastings Armageddon: The Battle for Germany, 1944-1945, Chapter 10: Blood and Ice: East Prussia ISBN 0-375-41433-9
- John Toland The Last 100 Days, Chapter Two: Five Minutes before Midnight ISBN 0-8129-6859-X
- Alfred-Maurice de Zayas A Terrible Revenge: The Ethnic Cleansing of the East European Germans, 1944-1950
- Franz W. Seidler Verbrechen an der Wehrmacht, Selent: Pour le Mérite, 1998 und 2000, 2 Bände, ISBN 3932381033 und ISBN 393238105X
Externe Links
- Swiss Legation Report
- German rape victims find a voice at last, Kate Connolly, The Observer,
- "They raped every German female from eight to 80", Anthony Beevor, The Guardian,
- Remembering Rape: Divided Social Memory and the Red Army in Hungary 1944–1945, James Mark, Past & Present (2005))
- Excerpt, Chapter one The Struggle for Europe: The Turbulent History of a Divided Continent 1945-2002 - William I. Hitchcock - 2003 - ISBN 0-385-49798-9 )
- http://alfreddezayas.com/Chapbooks/Flucht_de.shtml
- http://hungarianconsulate.co.nz/mszo82/82_en_4.html
- HNet review of The Russians in Germany: A History of the Soviet Zone of Occupation, 1945-1949.
- Frauen als Kriegsbeute der Roten Armee