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Johann Wilhelm Pauli (Freiheitskämpfer)

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Johann Wilhelm Pauli (* 17. Mai 1793 in Bettenhagen), genannt Paul von Bettenhagen, war Freiheitskämpfer im sogenannten "Knüppelrussenaufstand".

Er war der Sohn des Johann Georg Pauli genannt "Räuberpaul" und der Elisabetha Irsfeld.

Er erlernte den Beruf des Leinewebers, arbeitete aber auch als Bergmann in den Erzgruben der Silberhardt, heutige Gemeinde Windeck (Sieg).

Nach dem gescheiterten Rußlandfeldzug Napoleons I. kam es zu Beginn des Jahres 1813 infolge von Neurekrutierungen in dem unter französischer Vorherrschaft stehenden Großherzogtum Berg zu Widerständen.

Um Pauli scharten sich andere Rekrutierungsunwillige, die am 24. Januar 1813 aus Widerstand gegen das französisch verhängte Salz- und Tabakmonopol das Haus des Salz- und Tabakdebitanten Schmeiß in Waldbröl plünderten.

Anschließend zogen sie in Richtung Siegen, um die dortige Unterpräfektur zu stürmen. Dabei wurden sie am 2. Februar 1813 von einer Kompanie Gendarmen geschlagen und gefangengenommen.

Bekannt wurde die Gestalt des "Paul von Bettenhagen" durch die historischen Romane des in Waldbröl aufgewachsenen Schriftstellers Klas Ewert Ewerwyn.

Pauli wurde zum Tode verurteilt und am 15. Februar 1813 vor der evangelischen Kirche in Waldbröl erschossen.

In den Quellen und der späteren Beurteilung ist umstritten, ob Pauli und seine Leute Freiheitskämpfer oder kriminelle Plünderer waren. An dieser Frage scheiterte die Benennung eines Platzes in Waldbröl nach "Paul von Bettenhagen". Er trägt heute den Namen des ehemaligen Stadtbrandmeisters Hermann Pampus.

Literatur

a) historische Literatur:

  • Gottfried Corbach, Geschichte von Waldbröl, Köln 1973, S. 94-97.

b) Belletristik:

  • Klas Ewert Everwyn, Für fremde Kaiser und kein Vaterland, Würzburg 1985.
  • ders., Sterben kann ich überall, Köln 1988.
  • ders., Der Räuberpaul, Würzburg 1991.