Zum Inhalt springen

Eschweiler Talbahnhof

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Oktober 2006 um 22:20 Uhr durch Eschweiler (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Talbahnhof 2005
Kleiner Bushof 2006
Programmkasten mit Logo

Der Talbahnhof ist ein Bahnhof und Kulturzentrum in der südlichen Innenstand von Eschweiler im Kreis Aachen. Gebürtige Eschweiler betonen den Namen auf der zweiten statt auf der ersten Silbe.

Bergisch-Märkische Eisenbahn

Der ursprüngliche Name „Eschweiler-Thal“ – später „Eschweiler-Tal“ – kommt daher, weil im etwa 800 m breiten Tal der Indemulde zwischen Eschweiler-Röthgen und der Altstadt die Inde sich noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts ihren Weg suchte. In der Ebene mit seinerzeit vielen Mooren und Sümpfen hatte der Fluss mehrere Arme. Der südliche Arm verlief etwa dort, wo heute die „Talstraße“ (von 1883 bis 1898 „Bahnstraße“) verläuft, welche parallel zur Eisenbahnlinie von 1872 bis 1873 in Ost-West-Richtung angelegt wurde.

Die Konzession zum Bau und Betrieb der Bergisch-Märkischen Eisenbahn auf der Strecke Rheydt-Odenkirchen - Hochneukirch - JülichFrenz - Inden - Weisweiler - Eschweiler-Aue mit einer Gesamtlänge von 48,77 km wird am 23. September 1870 erteilt. Am 1. Oktober 1873 wird die Bahnlinie eröffnet; die beiden Bahnhöfe auf Eschweiler Gebiet sind „Eschweiler-Aue“ im Stadtteil Aue und „Eschweiler-Tal“. 1872, etwa zur selben Zeit, wird der Neubau des Bahnhofsgebäudes des Eschweiler Hauptbahnhofs errichtet. Der ebenfalls an der Talbahnlinie liegende Bahnhof „Weisweiler“ kommt erst bei der Kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1972 zum Stadtgebiet.

1937 ist Baubeginn des Westwalls in der Region Aachen. Der Talbahnhof ist während der Bauarbeiten Entladestation für die Kiestransporte. Der Kies wird von hier per LKW im Dauereinsatz zu den Westwall-Baustellen gefahren.

Am 22. (andere Quellen: 27.) Mai 1983 wird die Talbahnlinie Richtung Jülich und Aachen für den Personenverkehr eingestellt und der Bahnhof „Eschweiler-Tal“ geschlossen. Den Bahnverkehr übernehmen Busse des AVV. Der Kreisverkehr mit rundem Springbrunnen sowie der kleine Bushof werden abgerissen und durch einen Park ersetzt.

Kulturzentrum

Das Gebäude wird 1987 in die Liste der Baudenkmale aufgenommen. Nach einem Vorschlag aus dem Jahr 1989 beschließt der Eschweiler Stadtrat 1991, das Gebäude von der Deutschen Bahn zu kaufen. Von 1993 bis 1994 wird in dem Bahnhofsgebäude ein Kulturzentrum eingerichtet mit Bistro, Kleinkunstbühne und Räumen für den 1982 gegründeten Kunstverein und den Eschweiler Geschichtsverein. Eröffnung war am 19. November 1994. Seitdem finden regelmäßig Versammlungen diverser Vereine, Vorträge, Liederabende, Kabarett, Autorenlesungen, Kammerkonzerte, Ausstellungen und weitere Veranstaltungen statt.

Euregiobahn

Nachfolgebahnhof ohne das Bahnhofsgebäude, sondern mit wenige Meter westlich davon gelegenem neuen Kombibahnsteig ist der Euregiobahn-Haltepunkt „Eschweiler-Talbahnhof/Raiffeisenplatz“, welcher am 11. September 2004 eröffnet wird. Gleichzeitig wird der Platz vor dem Talbahnhof in „Raiffeisenplatz“ umbenannt, weil die Raiffeisenbank Eschweiler an der Finanzierung maßgeblich beteiligt war. Sein Fahrkartenautomatenkode ist 3055.

August 2006 wurden die Bauarbeiten beendet: An der Stelle des neuen Parks befindet sich wieder der kleine Bushof mit fünf Bahnsteigen und zwei Stahlkonstruktionen als Überdachung. Das Carbyn-Denkmal wurde in den kleinen Park jenseits der „Franzstraße“ und das Einhard-Denkmal wieder in den Stadtgarten gesetzt.

Literatur

  • Schriftenreihe des Eschweiler Geschichtsvereins, Band 14
  • Eifelverein Eschweiler, Eschweiler entdecken, Düren 2002