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Roseninsel

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Die knapp 2,5 Hektar große Roseninsel ist die einzige Insel im Starnberger See. Sie liegt nur 170 Meter vom Westufer des Sees auf Höhe des sogenannten Glockenstegs, der sich etwa auf halbem Weg zwischen den Orten Possenhofen und Feldafing befindet.

Geschichte

Archäologische Funde geben Hinweise auf eine erste Besiedlung um 2000-800 v.Chr., damals diente die Insel auch als Kultstätte. Im 12. Jahrhundert wurde auf der Insel eine romanische Steinkirche gebaut, von der heute allerdings nur noch die Westwand und die Fundamente erhalten sind. Im frühen 19. Jahrhundert trug die Insel noch den Namen der innere Wörther und gehörte der Fischerfamilie Kugelmüller, die heute noch in Feldafing lebt. Seit 1840 hatte König Maximilian II. von Bayern ein Auge auf die Insel geworfen. Zunächst plante er, dort den Sitz seiner Studienstiftung Maximilianeum einzurichten, die aber dann doch in München untergebracht wurde. 1850 schließlich kaufte der König die Insel, nun in der Absicht, sich dort ein ruhiges Sommerdomizil zu schaffen, und ließ sie vom bedeutendsten deutschen Gartenarchitekten des 19. Jahrhunderts, Peter Joseph Lenné und dem Ingenieur Franz Jakob Kreuter umgestalten. So entstand bis 1853 ein pompejanisch-bayerisches Casino (in der Bedeutung eines saisonal genutzten Sommerhauses) inmitten einer Parkanlage mit einem ovalen Rosarium als Zentrum. Das Rosengärtchen mit hunderten von hochstämmigen Duftrosen und einer fünf Meter hohen, blau-weißen Glassäule in seiner Mitte gab der Insel ihren heutigen Namen.

Der Sohn Maximilians, Ludwig II., nutzte den Ort für diskrete Treffen mit Günstlingen, aber auch mit seiner kaiserlichen Cousine Elisabeth. Das Treffen der beiden wurde von Lucino Visconti mit Romy Schneider und Helmut Berger in dem Film Ludwig auf der Roseninsel nachgestellt. Nach dem Tod Ludwigs ließ das Interesse des Hauses Wittelsbach an der Insel nach, Casino und Rosengarten blieben über Jahrzehnte dem Verfall ausgesetzt.

1970 erwarb der Freistaat Bayern die Roseninsel und machte sie wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. 1998 wurde nach intensiven Planungen mit der Wiederherstellung der Insel begonnen. Heute sind das Casino und der Rosengarten weitgehend originalgetreu restauriert, das Casino ist vom Frühjahr bis in der Herbst als Museum zu besichtigen und kann für Festlichkeiten auch gemietet werden.