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Rathaus und ehemalige Kanzlei

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Rathaus (2005)

Das Rathaus der Stadt Biel/Bienne an der Burggasse 27, wurde zwischen 1530 und 1534 im Bereich der ehemaligen fürstbischhöflichen Burg erbaut und seither mehrmals baulich verändert. Das Gebäude steht als Kulturgut unter Denkmalschutz.

Geschichte

Biel nach Merian (1642)

Die im Auftrag des Bischofs von Basel errichtete Burg war wohl nicht älter als die Stadt Biel selbst. Ausgrabungen in den 1980er Jahren ergaben keinen Hinweis auf römische oder keltische Vorläuferbauten. Auch eine Stammburg der Herren von Biel wird ausgeschlossen. Vermutlich residierten diese in einem steinernen Wohnturm innerhalb der Stadt. Als Bauplatz für die Burg wählte man eine kleinere Erhebung südwestlich der Altstadt. Die Altstadt liegt auf dem natürlichen Haupthügel. Die Burg war von Gräben umschlossen, die sich wohl aus der Römerquelle speisten. Es gab eine Zugbrücke zur Stadt hin. Die stadtseitigen Mauern hatten lediglich Mächtigkeiten, die den Mauerstärken von Hofmauern vergleichbar waren. Die feldseitigen Mauerbefestigungen waren vier Meter dick, es gab einen Bergfried. Nach seiner Errichtung diente diese Stadtburg dem Bischof als Stützpunkt, wohl mit kleiner Besetzung, sowie als Verwaltungszentrum für die südlichen Gebiete. Sie war der Amtssitz des Meiers und vermutlich auch dessen Wohnsitz.

Im Lauf der Zeit wurde die Stadt immer eigenständiger und sowohl der Bischof als auch die Stadt versuchten, ihre jeweilige Machtposition zu sichern. Im Jahr 1338 kam es erstmals zu handfesten Auseinandersetzungen, die in der Zerstörung der Brücke zwischen Burg und Stadt sowie einem Feuer auf der Burg endeten. Beides war von der Stadt verursacht worden, ohne dass die genauen Gründe heute bekannt sind. Übergriffe und Schikanen führten in der Folge wiederholt zu Klagen der Stadt. Im Jahr 1367 kam es zu einem verheerenden Brand. Der genaue Hergang kann aus dem Überlieferungen nicht eindeutig rekonstruiert werden. Als Anlass gilt aber unbestritten die Festsetzung von Berner Kaufleuten durch Burgknechte, die durch das Eingreifen Berner Truppen beantwortet wurde. Angesichts der Übermacht zündete die Burgbesatzung vor ihrer Flucht die Burg an. Die Berner zerstörten neben Dörfern in der Umgebung die Burgbefestigung. Wie genau sich das Feuer in der Stadt ausbreitete ist nicht gesichert. Der Fürstbischof baute jedenfalls seinen Besitz nicht wieder als Burg auf. 1489 ging das Gelände als Schenkung an die Stadt Biel und wurde in deren Wiederaufbau einbezogen.

Steine der zerstörten Burg nutzte man 1402/03, um den «Rosiusturm» zu errichten. Auf dem Areal errichtete man 1474 ein Kornhaus und vor 1591 ein Zeughaus. Der Bergfried der ehemaligen Burg hatte den Brand weitgehend unbeschadet überstanden und wurde neugotisch aufgestockt. Die heute dort vorhandene Grosse Uhr stammt von dem 1843 abgetragenen alten Zeitglockenturm.

Das neue Rathaus entstand ab 1530 in spätgotischem Stil. An der Stelle des alten Rathauses und zweier Wohnhäuser in der Obergasse wurde von Laurent Perroud das Gasthaus «Krone» errichtet. Das neue Haus erhielt zwei Spitzbogen im Erdgeschoss sowie Staffel- und Kreuzstockfenster im 1. und 2. Obergeschoss. Die Staffelfenster im 3. Obergeschoss und der dritte Spitzbogen im Erdgeschoss stammen aus dem grossen Umbau zwischen 1858 und 1860. Der Stadtrat tagt seit 1860 im Gebäude. Der Ratssaal und die umgebenden Räume wurde im Inneren zwischen 1983 und 1989 noch einmal grundlegend umgestaltet.

In der Zeit zwischen 1898 und 2009 (bis zur Fusion mit der Kantonspolizei Bern) befand sich die Hauptwache der Stadtpolizei im Gebäude. Danach wurden diese Räume noch einmal neu aufgeteilt und saniert. Seit dem 20. September 2011 nutzt die Fachhochschule der Künste Bern Räume in der Jakob-Rosius-Strasse 16.

Gestaltung

Auf den Resten der 1367 zerstörten Burg und Stadtmauer erstreckt sich das 1534 fertig gestellte Gebäude durchgängig von der Burggasse bis zum Rosiusplatz. Ursprünglich gab es im Erdgeschoss eine Trüel (Bezeichnung am Bielersee für eine Traubenpresse/Kelter). Die Fassade des Rathauses an der Burggasse, deren Gestaltung ursprünglich von der Neuenburger Renaissance beeinflusst war, wurde in den Jahren 1858 bis 1860 mit den Fassaden des Amtshauses und des Stadttheaters zusammengefasst. Es entstand eine grosszügige, neugotische, symmetrische Platzkante. Die Fassaden am Rosiusplatz stellte sich gleichzeitig spätklassizistisch dar. Der moderne Verbindungsbau aus Glas zwischen den Gebäuden Burggasse 27 und 29 stammt vom Bieler Architekten Henri Mollet und wurde 1985 errichtet. Die Malereien im Ratssaal mit dem Titel «Vier Jahreszeiten» stammen von Walter Kohler.

Siehe auch

Literatur

Commons: Rathaus Biel/Bienne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Archivturm Biel/Bienne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Herrenweiher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Käfigturm Biel/Bienne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Rosiusturm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Zeitglockenturm Biel/Bienne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise