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Syke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen Sykes Deutschlandkarte, Position von Syke hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Diepholz
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 39 m ü. NN
Fläche: 127,89 km²
Einwohner: 24.403 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 189 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 28857
Vorwahl: 04242
Kfz-Kennzeichen: DH vormals SY
Gemeindeschlüssel: 03 2 51 041
Stadtgliederung: 13 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hinrich-Hanno-Platz 1, 28857 Syke bis 09-2005: Kirchstraße 4
Website: www.syke.de
E-Mail-Adresse: stadt.syke@syke.de
Politik
Bürgermeister: Dr. Harald Behrens (FDP)

Syke ist eine Stadt in Niedersachsen und Mittelzentrum im Norden des Landkreises Diepholz.

Syke - abgeleitet von Senke (Bodensenke, Sieke) - wird wie 'Sieke' ausgesprochen, nicht wie 'Süke'.

Geografie

Geografische Lage

Syke ist die größte Stadt im Landkreis Diepholz. Sie liegt im Osten des Naturparks Wildeshauser Geest, etwa 19 Kilometer (Luftlinie) südlich von Bremen, nur etwas südlich von Weyhe und nordöstlich von Bassum. Die Stadt wird von der Hache durchflossen. Als "Stadt im Grünen" wird Syke von den Staatsforsten Friedeholz und Westermark geprägt, die nicht nur Einheimische bei schönem Wetter besuchen.

Stadtgliederung

Der Stadtkern Syke besteht aus den Teilen Lindhof, Neustadt, Innenstadt, Lerchenfeld, Siebenhäuser, Schorlingkamp und den restlichen Stadteilen. Die Neustadt war eins das Lehrerviertel in der Stadt. Denn hier warn die meisten Schulen angesiedelt. In den Reihenhäusern der Allensteinerstrasse wohnten damals fast nur Lehrerfamilien. Einer der noch neuen Stadteile ist das Lerchenfeld. Hier wird genau sichtbar, wie stark die Stadt in letzten Jahren gewachsen ist.

Ortsteile

  1. Barrien
  2. Gessel
  3. Gödestorf
  4. Heiligenfelde
  5. Henstedt
  6. Jardinghausen
  7. Okel
  8. Osterholz
  9. Ristedt
  10. Schnepke
  11. Steimke
  12. Syke
  13. Wachendorf

Klima

Syke liegt im von der Nordsee beeinflussten gemäßigten, norddeutschen Klima. Die Winter sind im Allgemeinen recht mild.

Geschichte

Bereits in der um 1225 entstandenen Weserbrückenliste, die den Ort erstmalig erwähnt, taucht die heute gültige Version des Namens auf.

1974 entstand die heutige Stadt aus der älteren Stadt Syke und zwölf Landgemeinden. Bis 1977 hinein war Syke Kreisstadt des Landkreises Grafschaft Hoya. Auch nach der Kreisreform im Jahre 1978 befand sich eine große Außenstelle der Verwaltung des Landkreises Diepholz in Syke. Erst 2004 zentralisierte der Landkreis seine komplette Verwaltung in -teilweise- angemieteten Räumen in Diepholz. Im ehemaligen Syker Kreishaus haben sich zwischenzeitlich andere Behörden und behördenähnliche Einrichtungen angesiedelt. Sowie eine Zweigstelle des Syker Gymnasiums .

Das Kfz-Kennzeichen des Landkreises Grafschaft Hoya war SY. Nach der Verwaltungsreform 1978 wurde dieser Landkreis aufgeteilt unter den Landkreisen Nienburg, Oldenburg und dem Landkreis Diepholz. - Da der Altkreis Grsch. Hoya überwiegend landwirtschaftlich geprägt ist, kann man vereinzelt auf landwirtschaftlich genutzte Fahrzeuge bzw. Anhänger treffen, die noch das Kennzeichen SY tragen.

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat von Syke hat 34 Sitze zuzüglich des Bürgermeisters. Seit der Kommunalwahl vom 9. September 2001 besteht folgende Sitzverteilung:

  • CDU 11 Sitze
  • SPD 11 Sitze
  • Grüne 2 Sitze
  • FDP 4 Sitze
  • SykePlus 4 Sitze
  • WG Huntemann 1 Sitz
  • fraktionslos 1 Sitz

Am 10. September 2006 wurden in Niedersachsen neue Kommunalparlamente gewählt, die ab 1. November 2006 im Amt sein werden. Der Syker Stadtrat wurde auf Beschluss des bisherigen Rates von bisher 34 Sitzen auf nun 30 Sitze (zuzüglich Bürgermeister) reduziert. Der neue Stadtrat wird aus folgenden Gruppierungen bestehen:

  • SPD 12 Sitze
  • CDU 9 Sitze
  • FDP 3 Sitze
  • Grüne 2 Sitze
  • SykePlus 2 Sitze
  • Wählergemeinschaft Syker Bürger (WSB) 1 Sitz
  • WG Huntemann 1 Sitz

Der amtierende Bürgermeister Dr. Harald Behrens verfehlte am ersten Wahltag die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen um lediglich 18 Stimmen. In der am 24. September 2006 folgenden Stichwahl siegte er dann deutlich mit über 76% der abgegebenen Stimmen. Er ist damit für weitere acht Jahre von den Syker Bürgern im Amt bestätigt.

Wappen

Wappen Syke
Wappen Syke

Das Wappen der Stadt Syke zeigt im Schild eine aufrecht stehende schwarze Bärenklaue mit roten Krallen auf goldenem Grund.
Das Motiv ist aus dem Wappen des Grafen von Hoya abgeleitet und ist z.B. auch im Wappen des Landkreises Diepholz und der Städte Bassum, Hoya und Sulingen zu finden.

Städtepartner- und -patenschaften

Syke übernahm in den 50er Jahren eine Patenschaft für ehemalige Einwohner der einstigen Kreisstadt Wehlau in Ostpreußen. Im Syker Kreismuseum findet sich eine "Wehlauer Heimatstube" mit entsprechenden Exponaten. Jährlich findet hier auch ein Heimattreffen statt.

Seit 1973 unterhält Syke eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Canton La Chartre-sur-le-Loir im Departement Sarthe.

Seit Anfang der 90er Jahre gibt es freundschaftliche Kontakte zur polnischen Stadt Brodnica. Das Syker Gymnasium pflegt einen regelmäßigen Schulaustausch mit dem Gymnasium in Brodnica. Nachdem eine offizielle Städtepartnerschaft von polnischer Seite nicht gewünscht wurde, besuchte eine Delegation Syker Ratsmitglieder und Bürger im April 2006 die polnische Stadt Wąbrzeźno im nördlichen Zentralpolen, etwa 50 km nordöstlich von Torun in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern . Diesem Besuch waren intensive Schriftwechsel vorausgegangen, in denen der Wunsch nach Zusammenarbeit auf kulturellem, schulischem und wirtschaftlichem Gebiet deutlich wurde. Inzwischen haben die Räte beider Städte die Beschlüsse zur Eingehung einer Partnerschaft gefasst. Der Gegenbesuch einer Delegation aus Wąbrzeźno ist für Anfang Dezember 2006 geplant. Dann soll diese Partnerschaft durch Austausch entsprechender Urkunden besiegelt werden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater und Musik

  • Das Syker Theater an der La-Chartre-Straße hat jedes Jahr viele bekannte Stücke und Schauspieler zu bieten. Ob "Rocky Horror Picture Show" oder Schauspieler wie Susanne Uhlen, Silvia Seidel, Wolfgang Völz oder Evelyn Hamann - sie alle waren schon in der Hachestadt zu sehen. Auch im Kreismuseum finden Veranstaltungen von Kunst und Kultur statt. Viel Musik gibt es einmal im Jahr im Syker Ortsteil Wachendorf zu hören: hier findet das "Internationale Musikfest" statt. Weitere Informationen sind im Rathaus erhältlich.

Die Kulturinitiativen Jazz Folk Klassik in Syke e.V. und Rüttelschuh in der Wassermühle e.V. veranstalten regelmäßig Konzerte mit den Schwerpunkten Jazz, Folk, Blues, Klassik und Liedermacher.

In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts fanden in Syke die "Syker Songtage" statt, ein erfolgreiches und renommiertes Folklorefestival. Im Jahre 2003 wurde auf Initiative von JFK Syke ein neues Festivalkonzept entwickelt, das 2004 den Niedersächsischen Tourismuspreis erhielt.

Das neue Festival "Jazz Folk & Bike Syke" findet alljährlich am ersten Septemberwochenende statt.

Museen

Das am Ortsausgang links von der B6 (in Syke: Herrlichkeit) in Richtung Bremen gelegene Kreismuseum ist ein Heimat- und Freilichtmuseum mit vielen Aktionen. Ausstellungsschwerpunkte sind Handwerk, bäuerliche Produktionsmethoden, Hauswirtschaft, Kulturgeschichte, Vor- und Frühgeschichte und Naturkunde. Das Museum besteht seit 1937 und entstand aus einem 1747 errichteten Bauernhaus.

Daneben gibt es im Ortsteil Henstedt das privat betriebene Henstedter Dorfmuseum. Hier werden Exponate mit Ortsbezug ausgestellt. Zum Dorfmuseum gehört auch ein original eingerichteter Schutzraum, der bis 1945 von mehreren Familien benutzt wurde.

Bauwerke

Zu den bekannten Gebäuden Sykes zählt vor allem der Syker Amtshof, der heute u.a. Sitz des Amtsgerichts ist. Er besteht aus den Überresten eines mittelalterlichen Ringwalls und dem Kornzinshaus aus dem Jahre 1592. Daneben ist auch die ev.-luth. Christuskirche stadtbildprägend, die direkt an der Bundesstraße 6 steht. Wenn man von Westen nach Syke hineinfährt, sieht man auch die stadtbekannte Finkenburg.

Sport

In Syke gibt es, abgesehen von den klassischen Wintersportarten, für alle Sportinteressierten entsprechende Angebote. Neben den klassischen Sportarten wie Fußball, Handball etc. erfreut sich der Tanzsport in Syke großer Beliebtheit. Die Lateinformation des TSC Hansa Syke ist die erfolgreichste Mannschaft Niedersachsens in ihrer Sparte. Auch im TSV Barrien und im FC Gessel-Leerßen kann man den Tanzsport betreiben.

Seit dem Jahr 2006 kann man beim TSV Barrien auch dem Baseballsport nachgehen.

Für Freunde des Karate empfiehlt sich der SKIP Syke.

Der Golfclub Syke e.V. betreibt in Syke einen landschaflich schön gelegenen 18-Loch Golfplatz.

Für Wassersportler die nicht nur schwimmen wollen, empfiehlt sich die Wasserball-Abteilung des TuS-Syke. Der ca. 2000 - Mitglieder starke Verein betreibt den Fußball natürlich als die am stärksten ausgeprägte Sportart. Für die 1. Herren ist speziell der Freundeskreis des TuS Syke eV. als Förderverein tätig.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

  • Syke ist zu erreichen über die Bundesstraße B6 zwischen Bremen und Hannover oder über die Autobahn A1 (Hansalinie) bei den Abfahrten Groß-Mackenstedt,Brinkum oder Weyhe.
  • Der Flughafen Bremen liegt 24 km entfernt.
  • Die Stadt liegt an den Bahnlinien Bremen-Osnabrück und Syke-Eystrup. Die Stadt beheimatet zwei DB Bahnhöfe in den Ortsteilen Syke, Barrien und kleine Haltepunkte für die Bahnstrecke Syke-Eystrup.
  • Syke wurde im Juni 2005 zur fahrradfreundlichsten Kommune Niedersachsens gewählt.

Ansässige Unternehmen

Wichtige Industriezweige umfassen den Maschinenbau und die Lebensmittelherstellung. Zudem ist Syke Sitz regionaler Behörden und ein wichtiger Presse-Standort. In Syke befindet sich das Verlagshaus der Kreiszeitung Syke, die für mehrere Landkreise Tageszeitungen mit jeweils wechselndem Namen produziert (85.000 Auflage) und die überregionalen Seiten für mehrere Tageszeitung herstellt (u.a. Oranienburg, Gronau, Fehmarn und Salzwedel in der Altmark). Daneben wird in Syke ein Teil der Bild-Zeitung gedruckt (Nordausgabe, etwa 330.000 Auflage).

Bildung

Schulen
Syke ist kreisweit der wichtigste Schulstandort. Folgende Schulen befinden sich im Stadtgebiet:

  1. Grundschule am Lindhof, Syke
  2. Gebrüder-Grimm-Grundschule, Syke
  3. Grundschule Barrien
  4. Astrid-Lindgren-Grundschule, Heiligenfelde
  5. Hacheschule (Förderschule), Syke
  6. Ganztagshauptschule mit Realschulzweig "GTS 2001", Syke
  7. Realschule Syke
  8. Gymnasium Syke
  9. Berufsbildende Schulen des Landkreises Diepholz
  10. Fachwirtschaftsschule Syke 1 + 2 Jahr
  11. Fachgymnasium Syke mit den Richtungen Gesundheitswesen, Technik und Wirtschaft

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

1978 -anläßlich des 5-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft mit La Chartre- wurde der damalige Bürgermeister der Partnerstadt, Dr. Roland Lebrun, für seine unermüdliche Unterstützung der Bemühungen um eine Aufarbeitung der hisitorischen Wunden zwischen Deutschen und Franzosen vom Syker Stadtrat mit der Verleihung der Ehrenbürgerrechte gewürdigt. Dr. Lebrun verstarb am 22. Januar 2006 im Alter von 88 Jahren.

1993 - Mit Josette Ribot ehrte der Stadtrat anläßlich des 20-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft mit La Chartre eine Pinonierin der Partnerschaftsarbeit. Josette Ribot, die als Lehrerin am College in La Chartre tätig war, ebnete einer Vielzahl von Schülergruppen und auch einzelnen Bürgern der beiden Städte den Weg zueinander. Josette Ribot lebt heute in Tours.

2006 - In einer feierlichen Sondersitzung des Stadtrates wurde am 31. Mai 2006 der heute in Sao Paulo in Brasilien lebende, in Syke aufgewachsene, Edgar Deichmann zum Ehrenbürger der Stadt Syke ernannt. Edgar Deichmann war unter derm Druck des Nationalsozialismus 1937 nach Brasilien ausgewandert. Teile seiner Familie starben in deutschen Konzentrationslagern. Edgar Deichmann fand in den 1970-Jahren erstmals wieder den Weg in seine alte Heimat. Er traf hier auf Menschen, denen sein Schicksal nicht gleichgültig war. Insbesondere im Dialog mit Schülern und jungen Menschen warb Edgar Deichmann für Toleranz. Inzwischen 92-jährig (2006) fühlt er sich in Syke wieder zu Hause. Er nahm die Ehrung des Stadtrates stellvertretend für alle Syker Juden an, die die Zeit des Holocaust nicht überlebt haben.

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

  • Rudi Carrell (* 19. Dezember 1934 in Alkmaar, Niederlande als Rudolf Wijbrand Kesselaar; † 7. Juli 2006 in Bremen) war ein niederländischer Sänger, Showmaster und Entertainer. Er wurde auf dem kirchlichen Friedhof in Syke-Heiligenfelde beigesetzt.