Zum Inhalt springen

Berlin-Heiligensee

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Oktober 2006 um 16:36 Uhr durch Night.ingale (Diskussion | Beiträge) (Polizei und Feuerwehr). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
Wappen von Berlin-Heiligensee Lage Heiligensee in Berlin
Basisdaten
Bundesland: Berlin
Verwaltungsbezirk: Reinickendorf (Karte: StaLa)
Einwohner: 17.745

(Quelle: StaLa Stand 31.12.2005)

Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Ortsteilnummer: 1204
Telefonvorwahl: 030
Kfz-Kennzeichen: B

Heiligensee ist ein Ortsteil des – seit 2001 neuen – zwölften Berliner Verwaltungsbezirkes Reinickendorf.

Geografie

Das ursprüngliche Dorf liegt auf einer Halbinsel zwischen dem Fluss Havel und dem namensgebenden Heiligensee. Inzwischen erstreckt sich Heiligensee südwärts der Havel bis zum Ortsteil Konradshöhe. Die offizielle Ortsteilnummer ist 1204. Die nördliche und westliche Grenze entspricht der von Berlin: Die Stadt grenzt hier an den Landkreis Oberhavel mit den Gemeinden Hennigsdorf und Hohen Neuendorf. Auf der östlichen Seite grenzt Heiligensee an Tegel und auf der nordöstlichen Seite an Frohnau. Heiligensee beinhaltet die kleine Ortslage Schulzendorf. Eine natürliche Grenze bildet dabei der Tegeler Forst im Osten und Süden und der Nieder Neuendorfer See im Westen.

Geschichte

Dorfkirche Heiligensee

Die erste nachweisliche Besiedlung Heiligensees fand etwa 2000 v. Chr. durch germanische Semnonen statt. Sie wurden etwa 300 n. Chr. durch slawische Wenden abgelöst. Nach dem Sieg Albrecht des Bären über die Wenden (um ca. 1200) kamen deutsche Bauern nach Heiligensee, die gegen 1250 eine Kirche errichteten. Etwa zu dieser Zeit wurde Heiligensee ein Rittersitz, um den Havelübergang zu kontrollieren. 1308 erfolgte erstmals eine urkundliche Erwähnung Heiligensees. Seit dem 27. April 1920 ist Heiligensee ein Teil von Berlin.

Kultur

Zwischen 1939 und 1978 lebte die bekannte Collagekünstlerin Hannah Höch in ihrem Haus An der Wildbahn 33.

In der Künstlerwerkstatt in Alt-Heiligensee 73–75 haben seit einigen Jahren schaffende Künstler ihr Domizil aufgeschlagen.

Wirtschaft

Bis ins 20. Jahrhundert lebte Heiligensee größtenteils von der Landwirtschaft. In den 1930er Jahren wurde die Borsigsiedlung errichtet, in der die Arbeiter der Borsigwerke lebten. Heutzutage füllt die Firma Underberg an der Henningsdorfer Straße unter anderem ihren „Boonekamp“ ab. Auf dem Nachbargelände stellt die Firma Tetra-Pak ihre bekannten Verpackungen her.

Polizei und Feuerwehr

In den ehemaligen FLAK-Kasernen von 1937 in der Ruppiner Chaussee 268 befindet sich der Polizei-Abschnittsbereich 11. Er umfasst die Ortsteile Heiligensee, Tegelort, Konradshöhe (1. Dienstgruppe), Hermsdorf (2. Dienstgruppe) und Frohnau (3. Dienstgruppe). Dieser Polizeiabschnitt ist der nördlichste in Berlin.

In Alt-Heiligensee steht mitten auf dem historischen Dorfanger die alte Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr von Heiligensee. Hier finden auch die regelmäßigen Übungen statt.

Verkehr

Im Jahre 1840 stellte man einen Meilenstein in der heutigen Ruppiner Chaussee mit der Aufschrift „II MEILEN bis BERLIN“ auf. Mit Berlin bezog man sich auf das Oranienburger Tor. Somit entsprach eine Meile 7,24 km. Dieser Stein ist bis heute dort zu sehen.

Am 29. Mai 1913 eröffnete die Straßenbahn der Gemeinde Heiligensee an der Havel“ ihren Betrieb und verband das Dorf Heiligensee mit Tegel über die damalige Kirschallee (heute Heiligenseestraße). Hiervon zeugt noch heute das alte Depot am Dorfanger, das inzwischen als Künstlerwerkstatt genutzt wird (Alt-Heiligensee 73–75) und der breite Grünstreifen entlang der Heiligenseestraße. Im Jahre 1920 übernahm die Berliner Verkehrsgesellschaft mit der Eingemeindung des Dorfes zu Groß-Berlin auch die Straßenbahn. Aufgrund der Eröffnung der U-Bahn in Tegel wurde die Straßenbahn am 1. Juni 1958 wieder eingestellt. Ab sofort übernahmen Omnibusse die Strecke.

In der Zeit um den Ersten Weltkrieg befand sich in Schulzendorf zwischen den heutigen Straßen Am Dachsbau und Heiligenseestraße ein kleiner Flugplatz.

Aktuell ist Heiligensee durch die Linie S25 (früher Kremmener Bahn) über die Bahnhöfe Schulzendorf und Heiligensee mit dem Berliner S-Bahn-Netz sowie tagsüber mit den Bus-Linien 124, 133 (Richtung Tegel), 222 (Tegelort – Heiligensee – Tegel) und 324 (Tegelort) bzw. N24, N22 (nachts) verbunden.

Nahezu parallel zur Bahntrasse führt die Autobahn A111 seit 1987 durch den Ortsteil. Die Anbindung erfolgt über die Anschlussstelle 3 – Schulzendorfer Straße. Bis zum Mauerfall befand sich auf Höhe der Polizeikaserne auf dieser Strecke auch der Grenzkontrollpunkt Heiligensee in die ehemalige DDR.

Literatur

  • Kühn, Gerhard: Heiligensee Chronik, 3 Bände, 1977-1982, Ev. Kirchengemeinde Berlin-Heiligensee, auszugsweise auch unter [1]
Commons: Berlin-Heiligensee – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien