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Diskussion:Österreichisches Deutsch

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Letzter Kommentar: vor 21 Jahren von 80.109.253.92 in Abschnitt Kenntnis des nörddeutschen Küchenjargons

Umfang des Artikels

Soll hier die Sprache als solche oder nur der Wortschatz behandelt werden? --Keichwa 20:00, 1. Mär 2003 (CET)

Es gibt keine "Österreichische Sprache", höchstens österreichische Unterdialekte der bayerischen oder alemannischen Dialekte! Dieser Artikel dreht sich um Wunschdenken und ist in einer Enzyklopädie entsprechend falsch platziert.
Bist mir zuvorgekommen, ich will's trotzdem loswerden:
Also: das Österreichische, wenn man überhaupt von einer österreichischen Sprache sprechen will, ist k e i n e Mundart des Deutschen, sondern je nachdem ob man über die österreichischen Mundarten oder über die österreichische Standardsprache spricht
  • eine Ansammlung von mehreren ziemlich unterschiedlichen deutschen Mundarten, die, was die meisten Merkmale betrifft, nicht direkt vor oder hinter der Grenze (je nachdem von wo aus man es betrachtet) abreißen.
  • eine Variante der deutschen Hochsprache, die sich vor allem durch einige lexikalische Besonderheiten von der in Deutschland gebrauchten Hochsprache unterscheidet.
    Also Burschen, überlegts Euch, was Ihr mit dem Artikel rüberbringen wollt. -Hunne
Ich sehe das auch ähnlich. Trotz östereichischer Vorfahren bin ich jedoch kein Fachmann in Sachen österreichischer Sprache. Ich hoffe, die Kundigen werden den Artikel anpassten. Es ist jedenfalls nicht zu leugnen, dass Wortschatz und Semantik bisweilen in Teilen von Österreich schon besonders sind. Derartiges sollte man in dem Artikel zum Ausdruck bringen. --Keichwa 20:55, 1. Mär 2003 (CET)
  • Die Verwendung des Begriffs "Sprache" ist schon okay: "Sprache" kommt von "Sprechen" und insofern gibt es eine österreichische "Sprache" (neutraler als "Mundart").
  • Wenn man allerdings auf die Existenz "neuer" staatssprachlicher Dialekte - z.B. "schweizerischer" oder "österreichischer" - abstellt, dann sollte man auf exakte Grenzziehung zu den traditionellen Dialektgruppen (Bairisch, Alemannisch) achten.
=>Das ist eine Aufforderung: Kennt sich jemand mit der aktuellen Entwicklung regionaler, die alten deutschen Stämme übergreifenden, Dialekte/Sprachvarianten aus?
Die erste Fassung, von wem auch immer, war auch für mich als Österreicher einfach indiskutabel. Ich hab den Artikel neu geschrieben - obwohl ich eigentlich schon müde war. Ich hoffe, dieser Text findet jetzt mehr Zustimmung. --62.47.223.44 2:20, 25. Mai 2003 (CEST)

Perfekt

bin gestanden -> habe gestanden

Wo sagt man "ich habe gestanden"? Zumindest in den meisten Teilen von Süddeutschland heißt es auch "ich bin gestanden". --zeno 19:20, 1. Jun 2003 (CEST)

Ich glaube es geht darum, dass es in Österreich schlicht ein Grammatikfehler ist, „ich habe am Fenster gestanden“ oder „ich habe im Auto gesessen“ zu sagen. Ich hatte immer den Eindruck, dass diese Perfektbildung in Deutschland (ausgenommen Bayern) wenn nicht allgemein üblich so zumindest zulässig ist. Bitte korrigiert mich!
Es ist wohl besser, das Beispiel aus der Wortliste herauszunehmen und einen Absatz über Perfektbildung in Östereich zu schreiben. --Hokanomono 11:52, 21. Okt 2003 (CEST)


Ich hab gerade den Abschnitt zum Perfekt gelesen. Was da über das "künstliche" Präteritum steht, ist so nicht richtig. Das Präteritum ist in den oberdeutschen - wie in allen anderen deutschen - Dialekten früher durchaus vorhanden gewesen (die Präteritumsformen von "sein", also "war, waren" usw. sind in Österreich ja auch gebräuchlich) und erst in frühneuhochdeutscher Zeit ausgestorben, Französisch hat da sicher keine Rolle gespielt.--Der Al 10:11, 1. Aug 2004 (CEST)

Innerösterreichische Unterschiede

Dass die Umgangssprache in den Landeshauptstätte sich "an Wien orientiert" sollte man so nicht stehen lassen. Fragen sie dazu vielleicht einmal einen Bregenzer (bin selbst keiner). Was man eher konstantieren könnte, wäre, dass die Umgangssprache grösserer Städte sich stärker an der allgemeinen deutschen Hochsprache orientiert und sich in ländlichen Regionen die ursprünglichen Dialekte noch stärker erhalten haben. - Pregl 16:04, 18. Jul 2003 (CEST)

Dann schreib's doch auch so rein. Wir sind hier meist Deutsche und daher ist es besser wenn ein Österreicher den Artikel bearbeitet. Und Willkommen bei uns. -- TomK32 16:39, 18. Jul 2003 (CEST)
Bregenz ist vielleicht wirklich ein Sonderfall weil Alemannisch - da weiß ich zu wenig Bescheid. Im übrigen möcht ich aber Pregl doch widersprechen. Soweit es nämlich Linz und Graz betrifft, ist dort ganz deutlich ein Eindringen Wienerischer Dialektelemente - und nicht nur eine größere Nähe zur Hochsprache - zu beobachten. Das offensichtlichste Beispiel ist das in Wien beheimatete "a" (z.B. zwa) anstelle von Hochdeutsch "ei" (zwei) bzw. Bairisch "oa" (zwoa). "Zwa" war ursprünglich noch bis vor etwa 150 Jahren auf die Stadt Wien (und vielleicht die nächste Umgebung) beschränkt, ist aber heute im größten Teil Niederösterreichs und eben auch in Linz, Graz samt Umland sowie entlang der Hauptverkehrsstrecken bereits die Normalform. Und ich hab's inzwischen auch schon von Innsbruckern gehört. Diese Entwicklung geht so schnell vor sich, dass ich mit meinen 40 Lebensjahren bereits Unterschiede feststellen kann. - Klar wollen das die Bewohner der Landeshauptstädte bzw. der Zentralräume in den Bundesländern nicht wahr haben - von wegen Konkurrenzdenken und Abgrenzung gegenüber der übermächtigen Bundeshauptstadt. Aber trotzdem geschieht's. Man kann aber natürlich einen Linzer oder Grazer sprachlich immer noch von einem Wiener unterscheiden. --Franz Xaver 17:12, 18. Jul 2003 (CEST)
Danke an TomK32 für die Begrüßung. Mit dem "einfach reinschreiben bin ich ein wenig vorsichtig, weil ich Respekt vor der Arbeit eines Anderen habe und daher zuerst was in die Diskussion schreibe, abwarte was kommt und dann erst handle. Ich hoffe, dass das ok ist.
Franz Xaver ich muss dir leider auch widersprechen (zumindest teilweise). Ich lebe in OÖ und arbeite in Linz und kann täglich den Linzern in der Bim aufs Maul schauen (also hören) und "zwa" ist da nicht zu hören. In OÖ heissts zwoa (oder eben zwei). Breites Wienerisch ist bei uns "verpönt" und wird eignetlich nur von "emigrierten" oder urlaubenden Wienern gespochen. Dass im Wiener Umfeld (große Teile von NÖ) gewienert wird ist für mich klar. Was ich feststelle ist eher eine "Nivellierung" der Sprache (Ursache Rundfunk?), eine Ausweitung und Verschiebung des Wortschatzes besonders auch in Richtung Deutschland ("klasse", "super", "geil", .....).
Das recht spezifische Verhältnis der "Provinzler" zu den Bewohnern des "Wasserkopfes" (womit die gegenteiligen Vorurteile wohl auf den Punkt gebracht wären) möchte ich hier nicht diskutieren, weil nicht hier her gehörend. Pregl 11:00, 22. Jul 2003 (CEST)

Explosivlaute

Etwa die im Mittelbairischen weitgehend fehlende Unterscheidung zwischen p und b, t und d sowie k und g ist hier auch in der Hochsprache zu bemerken. Die fehlende Unterscheidung zwischen k und g würde ich nicht in eine Reihe mit p und b und t und d stellen. Die gibt es zwar in gewissen Wörtern und Regionen (so sagen manche im Raum Wien Ameriganer statt Amerikaner), sie ist aber bei weitem nicht so universal wie in den anderen zwei Fällen. Wir sagen sogar in Wien kalt und ekelhaft und nicht galt und egelhaft. Wenn's keine Einsprüche gibt bzw. wenn mir keiner nachweisen kann, dass diese Unterscheidung wirklich typisch ist für's Mittelbairische, nehm ich's raus. Übrigens freu ich mich, dass aus dem anfänglichen Schmarrn so ein guter Artikel geworden ist. -Hunne 09:49, 13. Sep 2003 (CEST)

Etwa die im Mittelbairischen weitgehend fehlende Unterscheidung zwischen p und b, t und d sowie k und g ist hier auch in der Hochsprache zu bemerken. Ich würd sagen, dass die Unterscheidung schon da ist, aber nicht so ausgeprägt wie weiter nördlich. Meiner Meinung nach müsste die korrekte Formulierung so lauten: In Anlehnung an die im Mittelbairischen weitgehend fehlende Unterscheidung zwischen p und b, t und d sowie k und g ist hier eine abgeschwächte Unterscheidung in der Hochsprache zu bemerken.Pregl 15:54, 23. Sep 2003 (CEST)
In Anlehnung...abgeschwächte... klingt gut. Ich würde auch sagen, dass es auf jeden Fall eine Unterscheidung gibt, dass die Explosivlaute in Wien aber wesenlich weicher gesprochen werden als im Norden. Wo aber wirklich der Unterschied verschwindet ist „s“ und „ß“. (Ein stimmhaftes „s“ wird sehr selten gesprochen, stattdessen wird das „s“ meist scharf gesprochen. An der Schreibung ändert sich allerdings nichts.) --Hokanomono 15:12, 21. Okt 2003 (CEST)
Da kein Protest gekommen ist, stell ich jetzt meine Version der "Abschwächung" rein. Pregl 17:12, 28. Jan 2004 (CET)

Begrifflichkeit einer österreichischen Sprache

Ich finde sehr wohl, dass es eine österreichische Sprache (zumindest in dem Sinn wies im Artikel steht) gibt. Dass unsere deutschen Freunde diese zumindestens teilweise ebenfalls verstehen, ist kein Gegenbeweis. Bin dafür den alten Titel wieder Aufleben zu lassen. Pregl 19:33, 8. Feb 2004 (CET)

Gegen den alten Titel habe ich nichts. Sei aber bitte korrekt uns sprich in dem Zusammenhang von bundesdeutschen Freunden.
Nur weil in der Umgangssprache die Staatsbürger der Bundesrepublik Deutschland als Deutsche bezeichnet werden, heißt nicht, dass die ursprüngliche Bedeutung damit gelöscht wurde. -- Kris Kaiser 20:11, 8. Feb 2004 (CET)
Naja Kris, versuche mal dem durchschnittlichen Österreicher klar zu machen, dass er auch "Deutscher" ist.
Viel Spaß dabei wünscht --zeno 21:14, 8. Feb 2004 (CET)
Lieber Kris Kaiser, lieber zeno, wenn ihr in Österreich gerne als skurrile Rechtsextreme gelten wollt, sei es euch unbenommen, Österreicher als Deutsche zu sehen, machen auch bei uns welche, glücklicherweise nur wenige. Im Übrigen darf ich euch auf die offizielle Umbenennung der "Bundesrepublik Deutschland" in Deutschland erinnern. War meiner Erinnerung nach kurz nach der "Wiedervereinigung". Daher meine Bezeichnung "deutsche Freunde". Pregl 11:33, 10. Feb 2004 (CET)
Lieber Pregl, da deine Ansicht offensichtlich aus Unwissen resultiert, bin ich sicher, dass du deine Meinung ändern wirst, wenn du ein Bisschen mehr über die Geschichte deiner Vorfahren gelesen hast. Natürlich kann man seine Identität auch selbst und neu definieren, das sei dir unbenommen. Aber bitte verunglimpfe nicht die als rechtsradikal, die etwas mehr Geschichtsbewusstsein haben, als vielleicht der Durchschnitt. Übrigens, der Staat heißt nach wie vor Bundesrepublik Deutschland und seine Bürger werden auch bei uns oft immer noch als Bundesbürger bezeichnet. -- Kris Kaiser 16:49, 10. Feb 2004 (CET)
Lieber Kris Kaiser, auf das meißte hab ich dir bei "Österreich" schon geantwortet, also nachsehen. Nur ein kleiner Hinweis: nicht ich verunglimpfe dich als rechtsradikal sondern du selbst. Deine Ansicht gilt bei einer überwiegenden Anzahl von Österreichern als rechtradikal, ob dir das passt oder nicht. Diese Position wird noch am ehesten vom rechten Rand der FPÖ und noch weiter rechts stehenden Gruppen vertreten. Wenn du es nicht glaubst, dann wirst du "Feldforschung" betreiben müssen. Wundere dich aber nicht über das Ergebnis.
Ich habe meine Identität auch nicht neu definiert, sondern die Österreicher haben das ziehmlich geschlossen getan. Ich nehm dir deine Außensicht nicht übel, aber auf deutsche Schulmeisterei ("ihr seid Deutsche oder Geschichtsfälscher"), kombiniert mit Besserwisserei und Unwissenheit, reagieren wir Österreicher halt ein bisschen empfindlich. Pregl 11:10, 11. Feb 2004 (CET)
Obwohl ich anderer Meinung bin, danke ich dir für deine offene und sympathische Antwort.-- Kris Kaiser 03:48, 12. Feb 2004 (CET)
Ich habe persönlich nichts dagegen, aber es wird in Österreich wenig Zustimmung finden, wenn man ausserhalb eines ethnologischen Kontexts behauptet, Österreicher seien Deutsche. Das mag mit einer seltsamen Identitätssuche vor und nach dem Zweiten Weltkrieg zu tun haben, oder damit, dass der Begriff der Volkszugehörigkeit hinter den Begriff der Staatsbürgerschaft zurückgetreten ist. Die ethnologische Diskussion kann man ja führen und dazu kann ich nicht viel sagen. Jedenfalls hat ein Großteil der deutschsprachigen Bevölkerung Österreichs sehr undeutsche Familiennamen. Es sind ja auch nicht alle US-Bürger Engländer, blos weil sie Englisch sprechen.
Um zum eigentlichen Streitpunkt zurückzukehren: Österreicher sprechen deutsch. Von »Österreichisch« als Sprache zu sprechen, ist genauso sinnlos wie, von »Deutschländisch« zu sprechen. (Natürlich gibt es ein »österreichisches Deutsch«, dennoch halte ich den Titel »Sprachgebrauch in Österreich« für passender, weil ja auch Dialekte behandelt werden.) --Hokanomono 00:20, 11. Feb 2004 (CET)
Österreichisch gehört zum bairischen Dialekt und ist damit Teil des Oberdeutschen. Sprachen unterscheiden sich voneinander nicht nur durch ein Paar Wörter wie Erdapfel und Kartoffel. Insgesamt muss sich die Literatur, die Orthografie, die gesamte sprachliche Normgebung unterscheiden. Sonst wären alle deutschen Dialekte eigene Sprachen. Beispielsweise ist zwar zwischen Norwegern und Schweden eine gewisse Verständigung möglich. Komplett andere Orthografien und jahrhundertelange Fortentwicklung der Sprachen führen dort dazu, dass man von eigenen Sprachen sprechen kann. Die Nähe der bairischen Dialekte untereinander, einschließlich Österreichisch, ist größer als etwa zwischen bairischen und hessischen Dialekten. Niemand aber würde von hessischer, bayerischer oder bairischer Sprache sprechen, allenfalls umgangssprachlich. Und eine Enzyklopädie lässt bei der Artikelbezeichnungen keinen Raum für umgangssprachliche Phantasien, wenn die Sprachwissenschaften die Sache ganz anders sehen. Ich würde sogar für eine Umbenennung in Deutsche Sprache in Österreich plädieren oder den Artikel ganz in Deutsche Sprache aufgehen lassen. Ein Germanist könnte sich im Rahmen eines Wikiprojektes dann um eine einheitliche Benennung aller deutschen Dialekte kümmern. Stern 00:36, 11. Feb 2004 (CET)
Fairerweise hättest du zum Vergleich Norwegisch und Dänisch hernehmen können. Und zwischen Bairisch-Hessisch und Österreichdeutsch-Bundesdeutsch gibt es doch noch einen qualitativen Unterschied: Dass sich etliche Formen auch im amtlichen Gebrauch unterscheiden. Jakob stevo 20:54, 2. Jun 2004 (CEST)

Monatsnamen

"Jänner (auch in Bayern üblich) -> Januar"

Wo in Bayern ist "Jänner" üblich? --zeno 20:39, 13. Feb 2004 (CET)

In den traditionellen Dialekten fast überall im Süden (auch im Allgäu) noch zu finden, verwendet aber heute wohl fast niemand mehr, vielleicht weil's als "österreichisch" empfunden wird? Nein, wohl eher, weil alles was mit Datum usw. zu tun hat, ganz massiv von der Amts- und Schriftsprache beeinflusst wird, und da hat sich in Österreich eben auch der Jänner durchgesetzt bzw. gehalten. Deswegen sterben wohl auch die ganzen alten Wochentagsnamen aus. --193.196.8.102 17:29, 20. Jul 2004 (CEST)

Jänner ist wirklich in den alten Dialekten noch gebräuchlich in Bayern, jedoch wird durch den (Nord)-deutschen Einfluß durch Fernsehen und wie Du schon gesagt hast durch Amtssprache immer mehr der Norddeutsche Begriff eingebürgert. In alten Amtsbüchern z.B. war es sogar bis etwa zur Jahrhundertwende auch noch gebräuchlich. Aber wer von den Österreichischen Freunden kennt denn noch die alten Wochentage? (Wahrscheinlich verschieden Aussprachearten) Monda, Iada (Ergetag), Migga, Pfinsda (Pfingstag), Freida, Samsda, Sunda?--Max

Das österreichische Wörterbuch

Waehrend meiner Volksschulzeit in Wien in den sechziger Jahren wurde uns von der Schule ein "Oesterreichisches Woerterbuch" zur Verfuegung gestellt und noch im Gymnasium zog unserer Lehrer dies in Zweifelsfaellen zu Rate. Mit dem Duden in der Hand hatte ich gegen ihn keine Chance. Gibt also doch eine Oesterreichische Sprache?

Nicht nur in deiner Volksschulzeit - auch in den frühen 90er haben wir das Österreichische Wörterbuch bekommen. Ich denke, dass es das jetzt auch noch gibt. 62.46.64.155 17:18, 22. Mai 2004 (CEST)Beantworten

Ja, das ist jetzt noch immer der Fall. Bei der Matura darfst du ja den Duden gar nicht verwenden, sondern nur das Österreichische Schulwörterbuch im weinroten Einband (Früher war der Einband grün), verwenden. Aber da mein Jahrgang noch die alten Wörterbücher hatte, aber die neue Rechschreibung schon in Kraft war, müssen wir als 17-18 Jährige(8 und letzte Klasse) von den 10 Jährigen (1. Klasse) ausborgen *gg* Also es ist immer noch ein Dudenverbot bei der Matura -- NewAtair 14:11, 16. Aug 2004 (CEST)

Enfluß der französischen Sprache

Wer weiß mehr über den Einfluß der französischen Sprache in Österreich, vor allem durch den Adel? Ist der nicht auch stärker als in Deutschland? K@rl 20:07, 18. Apr 2004 (CEST)

Meiner Ansicht nach ist es eher umgekehrt: Kommandeur(D)/Kommandant(A), Aubergine(D)/Melanzani(A), Portmonee(D)/Geldbörse(A). Aber das sind natürlich nur Einzelbeispiele... --80.109.253.90 19:33, 18. Mai 2004 (CEST)Beantworten
Gegenbeispiele: Plafond(A)-Zimmerdecke; Garconierre (Wie sagt ihr da schnell); Cupee - Abteil; Etage - Stockerk; Dazu: die fürchterliche (weh, bäh) bundesdeutsche Aussprache von Wörtern wie Orange, Announce, Buffet,...Jakob stevo 20:54, 2. Jun 2004 (CEST)
Dergleichen gibt es viel. Ich denke es ist so, dass es vor dem Nationalsozialismus mehr Fremdwörter gegeben hat, die dann teils durch bestehende, teils durch konstruierte deutsche Wörter ersetzt wurden. Zum Glück konnten sich nicht alle neuen Wörter durchsetzen, so z.B. Gesichtserker, welches afaik als Ersatz für »Nase« gedacht war. Andererseits sagen/verstehen nur noch wenige Leute Perron, Trottoir, Clochard oder Salaire. (Das der Gebrauch nicht immer den Bedeutungen in Französischen entspricht, versteht sich von selbst.) --Hokanomono|Diskussion 12:06, 3. Jun 2004 (CEST)

Burgtheaterdeutsch

Ich komme schon wieder mit einer Frage ;-). wer weiß etwas über den Begriff Burgtheaterdeutsch. Ich habe schon öfter davon gehört, weiß aber eigentlich nichts darüber. Es würde mich aber interesseieren. Vielleicht passt das auch da herein.

Burgtheaterdeutsch ist ein Ausspracheideal, das am Wiener Burgtheater gepflegt wird, mit einer möglichst akzentfreien Aussprache. Wie weit es heute noch gepflegt wird, weiß ich nicht. --80.109.253.92 23:37, 25. Mai 2004 (CEST)Beantworten

Man sagt auch: "Das is ein vollkommener Topfen!" oder "So ein Topfen!", wenn man meint, dass was ein kompletter Blödsinn ist. Zumindest in Ostösterreich hört man das öfters. Passt das auch in den Artikel? 62.46.64.155 17:18, 22. Mai 2004 (CEST)Beantworten

Kenntnis des nörddeutschen Küchenjargons

Ich bezweifle, daß die Worte Knöllchen, Berliner, Apfelsine, Pampelmuse, Blumenkohl und Eisbein von einem Großteil der Österreicher verstanden werden, wie im Artikel behauptet wird.

Das bezweifle ich auch, höchstens Knöllchen dürfte durch deutsche Medien bekannt sein. Bei den anderen Begriffen muß man zumindest länger überlegen, was damit gemeint ist. --80.109.253.92 23:37, 25. Mai 2004 (CEST)Beantworten
Blumenkohl kenn ich, Knöllchen klingt nach Vorabendserie oder RTL-Spielfilm, bei den anderen muss ich zwar überlegen, kenne sie aber letztlich auch. Jakob stevo 20:54, 2. Jun 2004 (CEST)
Teilweise kenne ich die Ausdrücke aber nur durch meine Verwandtschft in D, aber der Großteil der Österreicher kennt ihn meiner Meinung nach nicht K@rl 23:33, 2. Jun 2004 (CEST)
Hab auch gestutzt, als ich das unüblich sind (aber verstanden werden) gelesen habe, werds ändern. Jakob stevo 00:07, 3. Jun 2004 (CEST)

Bedeutungskonflikte

Das Verb ausgehen im Sinne von es geht sich aus ist doch auch eine Ö Spezialität, nicht? Wie sagt man das in (Nord-)Deutschland überhaupt? Ein anderes witziges Missverständnis (aus eigener Erfahrung): ausrasten als rasten, ruhen, ausruhen. Die meisten Deutschen verstehen da "auszucken" oder "herausspringen" wenn's aus dem Kontext nicht klar ist. Ist aber glaube ich beides in Bayern verständlich, oder?

Und dann natürlich noch hunderte Begriffe aus der Beamtensprache und dem Schulwesen...

Langenscheidt ist Übrigens fürch-ter-lich unpraktisch für Österreicher: Brösel oder Ribisel stehen einfach nicht drinnen. Es ist mir immer wieder passiert, dass ich einen Begriff nicht gefunden habe, weil mir nicht einfiel, wie man auf Bundesdeutsch sagt. Da sind ausländische Wörterbücher oft praktischer: Die Ausgaben von Školska knjiga Zagreb enthalten fast alle gebräuchlichen Ö Ausdrücke.--Jakob stevo 20:54, 2. Jun 2004 (CEST)

Ausrasten ist in Ö üblicher für ausruhen. Vor allem bei der Jugend ist der Ausdruck auch für auszucken immer üblicher- glaube aber eher dass das importiert ist ;-)

Mein kroatisches Wörterbuch führt an erster Stelle ausruhen, erst an zweiter herauspringen (zb Kette beim Fahrrad) an, auszucken überhaupt nicht. Langenscheidt habe ich leider keinen zum Vergleich da. Ich rechne mich auch zur "Jugend", sag aber doch nur ausrasten, wenn ich rasten mein das andere ist importiert, klar :)
  • Konstruiert keine Probleme wo keine sind:
ausgehen ist etwas anderes als sich ausgehen. (Nebenbei ist "es geht mir aus" auch etwas anderes als "es geht sich aus")
ausrasten ist etwas anderes als sich ausrasten
Im übrigen ist es in Österreich unüblich "entspannen" intransitiv zu verwenden. (Also niemals "er entspannt" anstatt "er entspannt sich," wohl aber "er entspannt die Feder".) Ich sag das jetzt nur deshalb dazu weil hier bei einigen wohl die Grenzen zwischen intransitiven und reflexiven Verben verschwinden. --Hokanomono|Diskussion 12:06, 3. Jun 2004 (CEST)
Es gibt natürlich einen Unterschied zwisch ausgehen und sich ausgehen, ausrasten und sich ausrasten, konkret in diesen beiden Fällen ist es aber so, dass es die reflexive Form (mit gänzlich anderer Bedeutung) in einem Großteil von D nicht gibt. Weiß ich zufällig aus eigener Erfahrung. Jakob stevo 13:12, 3. Jun 2004 (CEST)

Aussprache

Eine Anmerkung:

Verstehe ich das falsch oder ist da ein Fehler unterlaufen:

Lateinische Fremdwörter auf st- werden oft wie germanische Stämme als "scht-" ausgesprochen (Statistik, statisch,...).

Für mich war es immer ein ganz typisches Merkmal für österreichisches Hochdeutsch, dass es gerade umgekehrt ist, also dass dort viel eher S-tatistik, S-til, S-top usw. als in Deutschland gesagt wird.

Wie sieht es eigentlich mit anderen lautlichen Merkmalen des österreichischen Hochdeutsch aus, bis auf die Plosive ist ja nichts beschrieben? Ist das nicht gewünscht, weil es sonst zu ausführlich würde? --193.196.8.102 17:46, 20. Jul 2004 (CEST)

Mit dem St- etc. hast du den Finger offensichtlich auf ein heikles Problem gelegt. Soviel ich in der Fachliteratur sehe, heißt es dort, dass sich die österr. Aussprache hier nicht wesentlich von der deutschen unterscheide und wenn, dann nur in der verschiedenen Frequenz von Einzelfällen, aber nicht generell. Solange also nicht jemand hieb- und stichfeste neue Resultate zeigt, wäre ich für Streichen des Abschnittes.
Was andere Merkmale betrifft, so kommt schon noch mehr; das ist für die hier tätigen Fachleute halt auch ein Zeitproblem. Also ein klein wengerl Geduld, bittschön ;-) Christian--Seidl 00:20, 21. Jul 2004 (CEST)


(Bin derselbe, der die obige Frage gestellt hat) Ich weiß ja nicht, wie das empfunden würde, wenn ein Bundesdeutscher wie ich etwas zur österreichischen Aussprache schriebe, aber vielleicht ist ja die Außenperspektive gar nicht so schlecht? Also wenn das gewünscht ist, könnte ich mich gerne einmal an ein paar Zeilen versuchen. Gibt es hier eigentlich so etwas wie andere Zeichensätze, z.B. eine Lautschrift?--Der Al 09:58, 1. Aug 2004 (CEST)
Also hier darf ja jeder mitschreiben, sogar unsere Freunde aus dem Altreich;-) Hauptsache, es ist korrekt, was du schreibst (und sonst wirds halt korrigiert). Übrigens verwendet das bald erscheinende Wörterbuch der nationalen Varietäten des Deutschen gerade diese Strategie, dass die Außenstehenden die Eigenarten der anderen Regionen besser erfassen. Bezüglich Lautschrift empfehle ich dringend, diejenige des IPA zu verwenden! Viel Glück, Christian Seidl 10:14, 1. Aug 2004 (CEST)
Zurück zu St - bei den lateinischen Worten finde ich den Unterschied nicht, eher bei den deutschen Worte wird es als Scht und nicht als St - ein spitzer Stein ist ein schpitzer Schtein im Gegensatz zu (manchen) deutschen Gebieten. Ein weiterer Unterschied ist bei ch der bei uns viel eher als 'k' z.B. China = Kina und nicht Schina oder Chirurg = Kirurg und nicht Schirurg, Chemie ,... Das gilt eigentlich vor allem bei Fremdworten. gruß K@rl 10:36, 1. Aug 2004 (CEST)
Die österreichische Aussprache von st und sp in deutschen Wörtern ist gemeindeutscher Standard. Die angeblich in Deutschland weit verbreitete Aussprache als s-t ist allerhöchstens im nördlichsten Norddeutschland verbreitet und auch dort nicht eigentlich Standard, sondern gilt als "Platt". Insofern ist das also nichts besonders Erwähnenswertes. - Zutreffend ist das mit der Aussprache von Ch- als K-. Gruß, Christian Seidl 10:48, 1. Aug 2004 (CEST)