Rauchenbühel
Rauchenbichl | ||
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Höhe | 988 m ü. A. | |
Lage | Salzburg, Österreich | |
Gebirge | Osterhorngruppe | |
Dominanz | 1,2 km → Gaisberg | |
Schartenhöhe | 30 m ↓ Kapaunwände-Oberwinkl, Westlich der Glasenbachklamm: Hinterwinkl | |
Koordinaten | 47° 47′ 9″ N, 13° 6′ 45″ O | |
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Typ | Vorberg | |
Gestein | Dachsteinkalk, darüber mächtige Konglomerate + Breccien | |
Alter des Gesteins | nor-rät.Trias darüber Gosau | |
Besonderheiten | Reich an blütenreichen Magerwiesen |
Der Rauchenbühel (örtlich meist Rauchenbichl) ist ein Vorberg des Gaisbergs am nordwestlichen Rand der Osterhorngruppe im Land Salzburg. Der 988 m ü. A. hohe, im Salzburger Stadtteil Aigen und mit dem Gipfelbereich in der Gemeinde Elsbethen liegende Berg ist beliebtes Wandergebiet.
Lage
Mit einer Höhe von 988 m ist der im Norden von Elsbethen gelegene, sehr flache Vorberg einer der höchsten Messpunkte der Gemeinde. Der langgestreckte, flache Gipfelgrat des Rauchenbühels (Rauchenbichls) liegt als Ausläufer etwa 2 km südlich des Gaisbergplateaus und jenseits der Glasenbachklamm etwa 2 km westlich der Gurlspitze.
Namensgebung und Geschichte
Die von der ansässigen Bevölkerung bis heute verwendete Bezeichnung des Bergs ist Rauchenbichl, die auch verschriftet Anwendung findet. Der ältere und ursprüngliche Name des kleinen Vorberges lautet Hochegg.
Rauchenbichl wird am nordöstlichen Rand der der Stadt Salzburg auch ein Vorberg des Plainberges genannt. Außerdem ist ein alter heute denkmalgeschützter Adelssitz am Nordrand des Kapuzinerberges als Rauchenbichlerhof bekannt. Dieser Sitz hieß vor 1677 Waldbichlhof, änderte seinen Namen aber nach 1677 nach dem neuen Besitzer, dem Stadtrat Franz Anton Rauchenbichl in "Rauchenbichlerhof". Erstmals ist 1424 urkundlich in der Stadt Salzburg dabei schon ein Chunradten von Rawchenpuchl erwähnt, und im 16. Jahrhundert findet sich der Name in der Variante in Rawchenpuhel (wobei nicht klar ist, welcher Rauchenbuhel hier gemeint wäre).[1] Bichl ist grundsätzlich die ältere Form von Bühel und bezeichnet einen Hügel. Der Wortteil Rauch- geht dabei grundsätzlich auf das mittelhochdeutsche rûch ‚rau, struppig; uneben‘ zurück und bezieht sich auf die Beschaffenheit des Geländes.
Unstrittig ist, dass der Handelsherr Franz Josef Rauchenbichler, 1780 das Gut Egg bzw. Hochegg kaufte und die dortige kleine Bauernhütte später zu einem Gasthof, der Rauchenbichleralpe, ausgestaltete. Die uralte Salzburger Familie Rauchenbichler (später geadelt als Rauchenbichler von Rauchenbühl)[Anmerkung 1] besaß darauf 75 Jahre lang diesen Teil des Gaisberggebiets. Auf Franz Josef Rauchenbichler und seine Erben geht die Bekanntheit und die gesamte touristische Nutzung des Rauchenbichls zurück, sodass der Name Hochegg außer Gebrauch kam. Damit folgt die Bezeichnung unstrittig einer historisch wenig richtigen Form des Eigentümernamens. Der Name Hochegg wird in den Zeitungsmedien des 19. Jahrhunderts und davor nicht selten verwendet. Der Name Rauchenbichl taucht in den Salzburger Zeitungsmedien dagegen erst nach dem Jahr 1920 verwendet, Die Bezeichnung Rauchenbühel von der "Salzburger Wacht" erscheint zuerst für die dortige Hütte ab 1929. Im Franziszeischen Kataster ist an der Stelle einer heutigen Hauses ein kleines Gebäude mit dem Namen Rauchenbüchler (statt Rauchenbichler) verzeichnet. Eine von den Naturfreunden unweit davon neu erbaute Hütte wurde in der Zwischenkriegszeit Rauchenbühelhütte benannt.
Geologie

Der Kamm und der Westhang des Rauchenbühels bestehen auf Gosaukonglomerat, der auch noch südlich der Glasenbachklamm auf den Hengstberg ausgreift. Die Konglomerate bestehen aus verfestigten, gut gerollten Abtragungen vorjurassischer Gesteine. Das Bindemittel des Konglomerats ist meist rot, selten grau. Eingelagert sind häufig Sandsteine. Die westlich des Bergs bis 400 m mächtigen Konglomerate fallen mit etwa 30 Grad nach West bzw. Nordwest. Im Kontakt mit dem Unterliaskalk zeigen sich kleine Störungen.
Erschließung
Von der Vorderfager und von Aigner Park führen beliebte, wenig anstrengende Wanderwege über den Rauchenbühel, die Zistel und weiter auf das Gaisbergplateau. Parkplätze an der Serpentinenstraße nach Vorderfager (Höhe 650 m) sind vorhanden. Der Schotterweg führt über artenreiche Wiesen und Waldstücke auf dem Höhenrücken hinauf auf den Rauchelbichl (988 m) und seine bunten Blumenwiesen. Von dort gelangt man sehr rasch zur Zistel mit dem Gasthaus Zistelalm (986 m) und zum Gaisberg-Rundweg. Ein dichtes Wegenetz führt von dort auf das Gipfelplateau (1287 m) oder wieder hinunter in die Stadt Salzburg nach Aigen (Raum Aigner Park), nach Parsch oder über den Gersberg nach Gnigl.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ingo Reiffenstein und Thomas Lindner: Historisch-Etymologisches Lexikon der Salzburger Ortsnamen (HELSON). Band 1 – Stadt Salzburg und Flachgau, Edition Tandem, Salzburg 2015 (= 32. Ergänzungsband der Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde), ISBN 978-3-902932-30-3.
Anmerkungen
- ↑ Rauchenbichler als Familienname ist eindeutig eine Herkunftsbezeichnung und benennt eine Person, die ursprünglich wohl von einem Ort namens Rauchenbichl herkommt oder dort ansässig ist. . Es ist in diesem Fall offensichtlich, dass dass der kleine Vorberg nach der Familie Rauchenbichler benannt ist.