Oława
Oława (Aussprache etwa "Ouawa"; deutscher Name: Ohlau) ist eine Stadt in der Woiwodschaft Niederschlesien und liegt an der Einmündung der Oława (Ohlau) in die Oder (poln. Odra). Oława ist Sitz eines Landkreises (powiat oławski) und hat etwa 31.800 Einwohner.
Geographische Lage: 133 m über NN (51°57' N, 17°18' O)
Die Entstehung des Ortes dürfte ins 9. Jahrhundert zurückgehen. Die erste Erwähnung erfolgte im Jahr 1149 und findet sich in einem Dokument, das die Schenkung des Ortes an die Abtei St. Vinzenz in Breslau bestätigt. Im Jahr 1206 wurde der Ort eine Residenz der Piasten, die Oława 1234 das Stadtrecht verliehen; 1282 wurde es Sitz einer Kastellanei. Die Stadt wurde mehrmals zerstört, so 1241 durch die Tataren, 1448 durch die Hussiten und 1634 während des Dreißigjährigen Krieges. Nachdem der polnische König Kasimir III. im Vertrag von Trenčín 1335 auf Schlesien verzichtet hatte, wurde dieses ein böhmisches Lehen.
1526 gelangten die Habsburger auf den böhmischen Thron und wurden damit die neuen Landesherren, die Stadt blieb aber noch bis 1675 eine piastische Residenz. Nach dem 1. Schlesischen Krieg fiel sie 1742 an Preußen. Im 18. und 19. Jahrhundert erlebte Ohlau einen deutlichen ökonomischen Aufstieg und wurde eines der Zentren des Tabakanbaues. Im Jahr 1842 wurde die erste Eisenbahn Schlesiens (und damit des heutigen Polens) zwischen Ohlau und Breslau eröffnet. Im 1. Weltkrieg blieb Ohlau relativ verschont, wurde aber im 2. Weltkrieg zu etwa 60% zerstört. Seit 1945 gehört Oława zu Polen. Bis 1992 war Oława Standort einer Garnison der Roten Armee.
Sehenswürdigkeiten
(Auswahl)
- Rathaus, erbaut 1637-1668, mit charakteristischem Turm (Uhr von 1728), neo-klassizistischer Anbau 1823-1830.
- Pfarrkirche, erstmalig erwähnt 1201, gotischer Chor beendet um 1300, Schiff erbaut 1587-1589, nach schweren Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg 1634 wiederaufgebaut 1691-1692. Nach Einsturz des Turmes während eines Gewitters 1881 wurde 1886 der jetzige, neogotische Turm (62 m hoch) errichtet. 1534-1699 und 1707-1945 war die Kirche evangelisch (Pfarrkirche St. Blasius und Sperantus), seit 1945 ist sie wieder katholisch (Stadtpfarrkirche Maria Trost).
Weblinks
- Homepage der Stadt Oława (polnisch, deutsch, englisch, französisch)
- Informationsseite der Stadtverwaltung von Oława (polnisch)
- Homepage des Landkreises Oława (polnisch)