Erbach (Odenwald)
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Darmstadt |
Landkreis: | Odenwaldkreis |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 250 m ü. NN |
Fläche: | 61,53 km² |
Einwohner: | 13.696 (31. Dezember 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 223 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 64701–64711 (alt: 6120) |
Vorwahl: | 06062 |
Kfz-Kennzeichen: | ERB |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 37 006 |
Stadtgliederung: | 12 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Neckarstraße 3 64711 Erbach |
Website: | www.erbach.de |
E-Mail-Adresse: | stadtverwaltung@erbach.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Harald Buschmann (CDU) |
Erbach ist die Kreisstadt des Odenwaldkreises in Hessen.
Geografie
Geografische Lage
Erbach liegt in 200 bis 560 Meter Höhe im Odenwald im Tal der Mümling.
Nachbargemeinden und -kreise
Erbach grenzt im Norden an die Stadt Michelstadt (Odenwaldkreis), im Osten an den Markt Kirchzell (Landkreis Miltenberg in Bayern), im Süden an die Gemeinde Hesseneck und die Stadt Beerfelden, sowie im Westen an die Gemeinde Mossautal (alle drei im Odenwaldkreis).
Stadtgliederung
Erbach gliedert sich in insgesamt 12 Stadtteile. Diese sind (Jahr der Eingemeindung in Klammern):
- Bullau (1972)
- Dorf-Erbach (1972) hat 1300 Einwohner, zur Gemarkung gehört das Dreiseental.
- Ebersberg (1972)
- Elsbach (1972)
- Erbach (Odenwald) (dazu gehört auch eine Siedlung, die gänzlich von Dorf-Erbach umschlossen wird)
- Erbuch
- Erlenbach(1972)
- Ernsbach-Erbuch (1972)
- Günterfürst (1972)
- Haisterbach (1972)
- Lauerbach (1972)
- Rossbach
- Schönnen (1972 per Amtsverfügung)
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 ergab folgende Sitzverteilung:
SPD | 12 Sitze |
CDU | 11 Sitze |
ÜWG | 4 Sitze |
Die Grünen | 3 Sitze |
F.D.P. | 1 Sitz |
Bürgermeister
Bei der Wahl am 26. März 2006 wurde Harald Buschmann (CDU) mit 51,8 % der Stimmen als Bürgermeister im Amt bestätigt. Der parteilose Gegenkandidat Holger Wießmann erhielt 48,2 %.
Wappen
Das Stadtwappen hat einen roten Grund und zeigt einen blauen Bach von links oben nach rechts unten fließend. In diesem Bach wiederum sind drei rote Sterne zu sehen. Die drei Sterne sind den drei weißen der Grafen Erbach (bis 1806 Regenten des Odenwalds) nachempfunden.
Städtepartnerschaften
Erbach besitzt vier Städtepartnerschaften in Europa. Dazu zählen:
Ansião in Portugal
Jičín in der Tschechischen Republik
Königsee in Thüringen
Pont-de-Beauvoisin (Isère und Savoie) Frankreich
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
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Trabrennbahn
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Gräfliches Schloss, Parkseite
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Landratsamt des Odenwaldkreises
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Fachwerkhäuser an der Mümling
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Denkmal des Grafen Franz I. vor dem Schloss
Schloss der Grafen von Erbach-Erbach

Hinter der spätbarocken Fassade, die zum größten Teil aus Holz und Blech besteht, das nur steinfarben überstrichen ist, verbirgt sich das Rohmauer- und Fachwerk der alten gräflichen Burg. Wie nahezu alle deutschen Kleinfürstentümer und Grafschaften versuchten die Grafen zu Erbach-Erbach den Prunk des französischen Sonnenkönigs zu imitieren. Zum Schloss-Ensemble gehört auch die ebenfalls spätbarocke Orangerie mit dem Schlossgarten. Hier konnte eine Bürgerinitiative in den 70er Jahren deren Abriss und den Bau eines Hotelhochhauses anstelle der Orangerie verhindern. Im Jahre 2005 kaufte die hessische Landesregierung unter dem Ministerpräsidenten Roland Koch den Grafen zu Erbach-Erbach das Schloss für 13 Millionen Euro ab. Das Grafenhaus behält eine Eigentumswohnung im Dachgeschoss, das Nutzungsrecht des Schlosses und das Jagdschloss Eulbach samt seiner Parkanlagen. Das im August 2005 umgestürzte Denkmal Franz des I. – Reichsgrafen zu Erbach-Erbach auf dem Schlossplatz wird zur Zeit (Stand 2005) auf Kosten der Stadt Erbach instandgesetzt und wiederaufgerichtet.
Erdbacheinschlupf
Eine geologische Besonderheit ist das vollständige Versickern des Erdbachs innerhalb der Gemarkung Dorf-Erbachs. Der Erdbach tritt bei Stockeim wieder ans Tageslicht. Es gibt mehrere Stellen an denen der Bach versickert.
Regelmäßige Veranstaltungen
Wiesenmarkt / Eulbacher Markt
Der Wiesenmarkt hieß ursprünglich bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts „Eulbacher Markt“ oder „Eulbacher Wiesen(Vieh-)markt“. Er war ein regional sehr bedeutender Vieh-, Pferde- und Bauernmarkt und weist auf den wahrscheinlich ältesten Stadtteil Erbachs hin, der noch älter ist als die Dörfer Erbach und Erbuch: Eulbach, benannt nach dem Tonvorkommen (Euler = Töpfer, die Wörter und Vorsilben Eul(e), Aul, Ahl, die Straßen- und Ortsbezeichnungen „Im Ahl“ weisen auf die örtlichen (ehemaligen) Tongruben und Werkstätten hin) und der dort frühkeltischen Ansiedlung. In deren unmittelbarer Nachbarschaft oder sogar direkt darüber befindet sich ein römisches Limes-Kastell.
Bis zum 30-jährigen Krieg war Eulbach eine kleine Handelszentrale: Hier kreuzten sich alte Handelswege, die sich vom schiffbaren Neckar über Beerfelden, vom ehemals hessischen Bad Wimpfen über den Krähberg auf den Höhenzügen des Odenwalds zum Main hin zogen, nach Miltenberg, Seligenstadt, Obernburg, ins Hanauische und vom Rheintal von Worms und Speyer her kommend die klassische Nibelungenstraße über Eulbach in Richtung Main-Franken nach Böhmen und nach Sachsen. Auf der übriggebliebenen „Wüstung“ ließen sich die Grafen zu Erbach-Erbach ihren Tiergarten und ihr Jagdschloss bauen. Der Vieh- und Bauernmarkt wurde erst zum Ende des 19. Jahrhunderts oder sogar erst im 20. Jahrhundert (?) von den Grafen von Eulbach nach Erbach verlegt. Bis um 1960 war der Vieh- und Pferdemarkt mit den begleitenden Pferderennen und anderen Pferdesportarten der Hauptbestandteil des „Eulbacher Marktes“. Das am Eingang des „Wiesenmarktes“ gelegene „Schützenhaus“ deutet jedoch darauf hin, dass der „Eulbacher Markt“ zumindest in Teilen bereits Mitte des 19. Jahrhunderts in Erbach stattgefunden haben muss: Hier trafen sich die demokratischen Revolutionäre 1848 und auf dem (heutigen Wiesenmarkt-) Gelände neben dem Schützenhaus fand 1848 die historische Odenwälder Volksversammlung unter der Leitung des Michelstädter Revolutionärs und Rechtsanwalts Ludwig Bogen statt.
Museen
Das Deutsche Elfenbeinmuseum Erbach besteht seit 1966 und ist einzigartig in Europa, stellt es doch fast ausschließlich Elfenbeinkunst aus. Auch kann man ortsansässige Schnitzer bei ihrer künstlerischen Arbeit beobachten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Franz I., letzter Reichsgraf von Erbach (1754–1823), führte im Jahre 1783 die Elfenbeinschnitzerei ein. Von daher trägt auch die Stadt den Beinamen Elfenbeinstadt. Viele Künstler ließen sich daraufhin dort nieder und noch heute kann man ihre Werke und ihre Tätigkeit im ortsansässigen Elfenbeinmuseum (eröffnet 1966) bewundern. Da seit 1989 aus Tierschutzgründen der Handel mit Elfenbein weitgehend verboten wurde, werden heute vergleichbare Materialien wie zum Beispiel Tierhörner verwandt. Als Material sehr beliebt sind prähistorische Mammutstoßzähne, die immer wieder in Sibirien gefunden werden. Bis auf eine leicht andere Farbe sind sie den Elefantenstoßzähnen vergleichbar.
Verkehr
Erbach liegt an der B 45, B 47 und an der Odenwaldbahn (Frankfurt–Darmstadt/Hanau–Erbach–Eberbach).
Ansässige Unternehmen
- Bosch Rexroth AG, Werk Erbach, Geschäftsbereich Electric Drives and Controls
- Rowenta, Werk Erbach (Herstellung von Bügeleisen)
- Koziol GmbH, Kunststoffartikel
Bildung
- Schule am Treppenweg (Grundschule)
- Astrid-Lindgren-Schule (Grundschule)
- Schule am Sportpark (Haupt- und Realschule mit Förderstufe)
- Schule am Drachenfeld (Schule für Praktisch Bildbare mit Abteilung für praktisch Bildbare Körperbehinderte)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Heinrich List, ein Bauer aus Ernsbach. Versteckte während der nationalsozalistischen Diktatur einen Michelstädter Juden namens Strauß aus Mitleid, wurde denunziert, verhaftet und 1942 im Konzentrationslager Dachau umgebracht.
- George Maschalani, hat seine Freestyle Ranch seit 1994 in Erbach.
Weblinks
- Linkkatalog zum Thema Erbach bei curlie.org (ehemals DMOZ)