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Werner Teske

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Werner Teske (* 24. April 1942; † 26. Juni 1981 in Leipzig) war ein Hauptmann des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), der 1981 wegen „Verratsplänen“ verurteilt und hingerichtet wurde.

Leben

Werner Teske wurde in seiner Studienzeit vom MfS geworben. Später war er als promovierter Volkswirtschaftler für die Wissenschaftsspionage im westlichen Ausland zuständig. Weil er Mitte der 70er Jahre mit dem Gedanken gespielt hatte, sich in die Bundesrepublik abzusetzen, wurde Teske 1981 zum Tode verurteilt und kurz darauf erschossen. Es war dies die letzte historisch gesicherte Hinrichtung aufgrund eines Gerichtsurteils in der DDR und damit in Deutschland insgesamt. Das Gerichtsverfahren und die Tötung Teskes wurden in der DDR streng geheim gehalten. Selbst gegenüber den engsten Angehörigen gab man keinerlei Informationen preis. Einem Verwandten, der nach Teske suchte, erklärte das MfS dass er bei einem Unfall ums Leben gekommen sei und untersagte weitere Nachforschungen. Teskes Witwe glaubte lange, ihr Mann werde gefangengehalten und erfuhr erst nach der Wende von der Exekution.

Das Urteil gegen Teske wurde 1993 aufgehoben. Zwei beteiligte DDR-Juristen wurden 1998 wegen Rechtsbeugung verurteilt. Begründet wurden diese beiden Urteile jeweils damit, dass die ursprüngliche Entscheidung selbst nach DDR-Recht völlig unverhältnismäßig gewesen sei, da Teskes Planungen zu keinem Zeitpunkt über das Versuchsstadium hinaus gekommen waren.