Ketsch (Schiffstyp)
Eine Ketsch (auch: Ketch) ist ein Segelboot mit zwei Masten, einem vorderen Hauptmast und einem kleineren, achterlichen Besanmast. Dabei hat die Ketsch im Gegensatz zur Yawl ihren Besanmast innerhalb der (Konstruktions)-Wasserlinie. Einen Zweimaster mit einem kleineren (max. gleichgroßen) vorderen Mast nennt man im Gegensatz zu Ketsch und Yawl Schoner.
Die Ketsch wurde um die Mitte des 17.Jahrhundert für die Fischerei und die Küstenschiffahrt in England entwickelt. Sie hatte eine Tragfähigkeit von bis zu 50 Tonnen.
Die Ketsch ist ein beliebter Langstreckensegler, da das zusätzliche Besansegel dem Boot mehr Ruhe gibt. Zudem lässt sich die Ketsch auch gut nur unter Besan und Fock fahren.
Ein genereller Vorteil des unterteilten Segelplans liegt darin, dass die einzelnen Segel kleiner sind (als etwa auf einer Slup) und sich deshalb leichter bzw. von weniger Crewmitgliedern setzen und bergen lassen.
Takelung
Die Ketsch führt an beiden Masten ausschließlich Schratsegel. Meist sind dies Gaffel- oder Bermudasegel (besonders auf Yachten), seltener Spriet- oder Luggersegel.
Zu den historischen ketschgetakelten Schiffen zählen z.B. Kuff, Logger, Smack, Galiot oder Galeasse.
Geschichte
Einige ketschgetakelte englische Frachtensegler führen als Typbezeichnung "Ketch". Besonders die West Country Trading Ketch (um 25m lang, Rumpf ähnlich dem des Schoners) war an der Südwestküste Englands und in Wales verbreitet. Ein naher Verwandter ist die Cowes Ketch (um 13m Länge, senkrechter Steven), die als Frachtschiff zwischen dem Festland und der Isle of Wight eingesetzt wurde. Ernst-Jürgen Koch umsegelte mit seiner Ehefrau von 1964 - 1947 als erstes deutsches Ehepaar die Welt.