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Tecklenburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
fehlt noch Datei:Lage Tecklenburg Deutschland.png
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Kreis: Steinfurt
Fläche: 70,37 km²
Einwohner: 9.463 (30.06.2003)
Bevölkerungsdichte: 134 Einwohner/km²
Höhe: 122 m ü. NN
Postleitzahl: 49545
Vorwahl: 05482
Geografische Lage: 52° 13' nördl. Breite
6° 50' östl. Länge
Kfz-Kennzeichen: ST / TE
Amtlicher Gemeindeschlüssel: 05 5 66 088
Gliederung des Stadtgebiets: 16 Stadtteile/Stadtbezirke
Adresse der Stadtverwaltung: Zum Kahlen Berg 2
49545 Tecklenburg
Website: www.tecklenburg.de
E-Mail-Adresse: info@tecklenburg.de
Politik
Bürgermeister: Wilfried Brönstrup

Tecklenburg ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen mit ca. 9500 Einwohnern. Sie liegt südwestlich von Osnabrück am Teutoburger Wald. Sehenswert ist der mittelalterliche Stadtkern.

Geschichte

Die Ursprünge des Hauses Tecklenburg sind ungeklärt. Vermutet wird die Gründung der Tecklenburg durch die Grafen von Zütphen, aus dem Mainzer Erzbistum. 1158 wird der Graf Simon von Tecklenburg erstmalig urkundlich genannt. Die Grafen von Tecklenburg besaßen in den folgenden Jahrhunderten zeitweise die Kirchenvogteirechte über Münster und Osnabrück, und waren durch Auseinandersetzungen zwischen den Herrscherhäusern sowie Erbfolgen und Ehen in wechselsenden Verhältnissen mit den Grafen von Bentheim verbunden.

Die Grafen und später Fürsten von Tecklenburg-Bentheim besaßen außerdem Ländereien und Schlösser in der Grafschaft Rheda und der Herrschaft Limburg, von deren Schlösser aus sie die Regierungsgeschäfte lenkten. Die Stadt Tecklenburg wurde 1226 als "Suburbium" erstmals urkundlich erwähnt und erhielt 1388 vom Tecklenburger Grafen die Stadtrechte und damit eine eigene Rechtsordnung und das Recht, Märkte abzuhalten. 1707 kam Tecklenburg unter preussische Herrschaft, nachdem das Königreich Preußen die Stadt erworben hatte.

Auf Anordnung der preussischen Regierung begann man ab 1744 Teile der Burg meistbietend auf Abbruch zu verkaufen. Einige Jahre später geriet die Stadt zeitweise unter französische Herrschaft. 1815 wurde schließlich der Landkreis Tecklenburg gebildet. Die Stadt war bis 1974 Sitz der Kreisverwaltung. Bei der Gebietsreform 1975 wurden die umliegenden Orte mit der eigentlichen Stadt zur Stadt Tecklenburg zusammengeschlossen und aus dem Kreis Tecklenburg und Kreis Burgsteinfurt der neue Kreis Steinfurt gebildet.

Besonderheiten

Die Burg Tecklenburg war in den Jahrhunderten ein durchaus interessantes Objekt. Sie besaß eine besonders günstige Lage, in der sie im Mittelalter eine wichtige Passstraße über den Osning kontrollierte und Zölle und Abgaben verlangen konnte. Sowohl die Burg wie die Stadt waren ein wichtiger Stützpunkt auf der Handelsstrecke Lübeck - Bremen - Münster - Köln. Gleichzeitig führte eine Teilstrecke des Jakobsweges über diesen Pass, die die Pilger des nördlichen Europa auf dem Weg zum Grab des Apostels nach Santiago de Compostela benutzten. Auch den Rompilgern wurde der Weg über Tecklenburg empfohlen. Händler wie Pilger suchten in Tecklenburg Unterkunft und der Markt diente als Umschlagort für Waren und Güter von weit her.

Eine fortschrittliche Rolle spielte Tecklenburg zur Zeit der Hexenverfolgungen. Der aus Brabant stammende Arzt Dr. Johann Weyer (oder Wier), der sich in Deutschland als erster öffentlich gegen die Hexenverfolgungen ausgesprochen hatte, fand aufgeschlossene Befürworter bei den Grafen von Tecklenburg und der von 1562-1580 herrschenden Gräfin Anna, von der erzählt wird, dass sie selbst Heilkräuterkundige war. Die Exzesse der Hexenverbrennung wurden so im Tecklenburger Territorium verhindert. 1588 starb Dr. Weyer auf der Tecklenburg. Zu seinem Gedenken wurde 1884 der Wierturm errichtet.

Heute sind Hexen ein touristisches Wahrzeichen der Stadt. Der Rundwanderweg "Hexenpfad" führt von der Burgruine aus über die sog. Hexenküche, das Rolandsgrab und am Heidentempel vorbei über ca. 5 km zurück in die Stadt. Über diese Orte sind viele Geschichten überliefert, die sich das Volk über die Hexen, Heiden und Geister erzählte.

Stadtteile

Tecklenburg, Blick auf Teil des Stadtkerns

Das Stadtgebiet der Stadt Tecklenburg umfasst insgesamt 16 Stadtteile:

  • Bad Holthausen
  • Brochterbeck
  • Danebrock
  • Früchte
  • Habichtswald
  • Horstmersch
  • Ledde
  • Leeden
  • Loose
  • Niederdorf
  • Oberbauer
  • Oberberge
  • Oberdorf
  • Wallen-Lienen
  • Wieck
  • Wischebrock

Städtepartnerschaften

Partnerstadt ist