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Arthur von Bothwell

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Alexander James (Jacob) Robert Arthur Hepburn von Bothwell (* 26. Juni 1821 in Kreuznach; † 26. Dezember 1904 in Unkel) war ein Leutnant der preußischen Artillerie, Marineoffizier der Englischen, Preußischen, Norddeutschen und Kaiserlichen Marine, Förderer des Genossenschaftswesens und Lokalpolitiker.

Leben

Herkunft

James Arthur Hepburn von Bothwell war ein Sohn des Ingenieurs und Lehrers am Kreuznacher Gymnasium James Alexander Hepburn von Bothwell, genannt Pfeifer, und dessen Ehefrau Maria Anna Josefine Schmitt.[1] Arthur Hepburn von Bothwell war fest davon überzeugt, ein Nachkomme von James Hepburn, 4. Earl of Bothwell, Ehemann der Maria Stuart, zu sein.[2]

Eintritt in die Preußischen Armee

Arthur von Bothwell trat als Offiziersanwärter in das 2. (Pommersche) Feld-Artillerie-Regiment der Preußischen Armee in Stettin ein. Am 13. Oktober 1842 wurde er Seconde-Lieutenant im 2. Artillerie-Regiment,[3] Noch als Premier-Lieutenant 1852 wurde er in diesem Regiment geführt.[4] Bald (bis 1853) wurde er zur Dienstleistung bei der Marine abkommandiert.[5] 1847 heiratete er am Standort seines Artillerie-Regiments in Stettin. Ab dem 1. Oktober 1848 wurde von Bothwell beim Marine-Depot in Stralsund eingesetzt.[6]

Abordnung zum Dienst in der Royal Navy (1851–1853)

HMS Arrogant, Kiellegung 1848

Aufgrund von Absprachen, die Prinz Adalbert von Preußen getroffen hatte,[7] konnte Bothwell einen Dienst als Seekadett in der englischen Marine antreten, er war von 1851 bis 1853 Midshipman auf der Schraubenfregatte HMS Arrogant.[8]

Am 13. Dezember 1852 wurde Seconde-Lieutenant Bothwell vom 2. Artillerie-Regiment zum Premier-Lieutenant befördert.[4] Der Premier Lieutenant v. Bothwell vom 2ten Artillerie-Regiment, welcher seit dem Jahre 1851 zur Dienstleistung bei der englischen Marine kommandiert war, befand sich im März 1853 wieder in Deutschland und ist dem Königlichen OberCommando der Marine attachirt worden. Er wird wahrscheinlich in Kurzem definitiv zur Königlichen Marine übertreten.[9] Tatsächlich wurde er am 8. April 1853 zur Dienstleistung bei der Marine kommandiert[10] und am 21. Dezember 1853 wurde der frühere Premierlieutenant im 2. Artillerie-Regiment von Bothwell als Leutnant zur See 2. Klasse bei der Marine angestellt.[11]

Wihelmshaven (1854)

Am 23. November 1854 begleiteten der Lieutenant zur See Bothwell, Korvettenkapitän Wilhelm von Hessen-Philippsthal-Barchfeld, Hauptmann à la suite Karl von Kraewell als Adjutant, sowie die Geheimen Admiralitätsräte Ernst Gaebler und Samuel Gottfried Kerst den Admiral Prinz Adalbert von Preußen bei der preußischen Inbesitznahme des zuvor oldenburgischen Kriegshafens Wilhelmshaven gemäß dem Jade-Vertrag von 1853. Das Großherzogtum Oldenburg wurde von Innenminister Karl von Berg und Regierungsrat Theodor Erdmann vertreten.[12]

Besuche in England und Frankreich

Während des Krimkrieges schickte Prinz Adalbert von Preußen seinen Adjutanten,[13] den Pemierlieutenant zur See von Bothwell im Juli 1855 mit Plänen der Schiffsbaumeister Carl Randow[14] und Felix Devrient (1825–1907) für Schraubenfregatten zu Machbarkeits-Recherchen nach England und Frankreich.[15]

Teilnahme am Gefecht von Tres Forcas (1856)

Nachdem am 7. Dezember 1852 die Stettiner Handels-Brigg Flora unter Kapitän Witt von berbersprachigen Piraten überfallen worden war, plante Prinz Adalbert von Preußen eine Strafexpedition „zur Beunruhigung der marokkanischen Küste“ („Kanonenbootpolitik“).[16] Der preußische Generalkonsul für Spanien und Portugal Julius von Minutoli unternahm deswegen eine Erkundungsfahrt mit Premierlieutenant von Bothwell.[17]

Am 9. März 1855 wurde von Bothwell unter Belassung in seinem Verhältnis als Adjutant des Oberbefehlshabers der Marine zum Leutnant zur See 1. Klasse befördert.[18]

Die Landung der SMS Danzig bei Tres Forcas, Gemälde von Alexander Kircher

An dem Gefecht von Tres Forcas an der marokkanischen Küste mit Rifkabylen am 7. August 1856, bei dem Admiral Adalbert von Preußen verwundet wurde, hatte als Erster Offizier des Raddampfers SMS Danzig auch der Premierlieutenant Arthur von Bothwell teilgenommen.[19] Ein Offizier und sechs Mannschaftsangehörige der SMS Danzig fielen bei dem Gefecht, die übrigen retteten sich auf dem Schiff nach Gibraltar. Leutnant von Bothwell brachte dabei den schwer verwundeten Leutnant zur See 1. Klasse Theodor Niesemann, der später seinen Verletzungen erlag, den Adjutanten des Prinzen Adalbert von Preußen, unter Feuer in das Landungsboot.[20] Am 5. November 1856 kehrte die SMS Danzig nach Neufahrwasser (Nowy Port) zurück.[21]

1857 reiste Arthur von Bothwell mit seiner Frau Julie nach Le Havre de Grâce, um den Bau der preußischen Yacht SMS Grille auf der französischen Werft Chantiers et Ateliers Augustin Normand zu überwachen. Carl Loewe besuchte Tochter und Schwiegersohn in der Normandie.[22]

Chef des Stabes des Ober-Kommandos der Marine (1859–1862)

Vom 1. Juni 1859 bis 31. August 1859 war Bothwell Kommandant der SMS Danzig. Als Korvettenkapitän Bothwell in dieser Zeit am 7. Oktober 1859[23] mit einem Telegramm aus Swinemünde in die Admiralität der Marine nach Berlin berufen wurde,[24] übergab er das Kommando an seinen Lieutenant zur See 1. Klasse Ludwig Henk.[25] Am 19. November wurde von Bothwell mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Chef des Stabes des Ober-Kommandos der Marine beauftragt.[26]

Am 11. September 1858 traf ein preußisches Geschwader geführt von Prinz Adalbert mit der königlichen Yacht SMS Grille unter dem Kommando von Bothwell,[27] und den beiden Fregatten SMS Thetis und SMS Gefion[28] auf der Fahrt nach Brest zu einem Besuch in Great Yarmouth ein. Capitänlieutenant Prinz Hugo von Schwarzburg-Sondershausen, Capitän Bothwell und weitere Offiziere wurden mittags festlich bewirtet[29]

Korvettenkapitän von Bothwell erhielt als Chef des Stabes des Ober-Kommandos der Marine am 18. Oktober 1861 den Rang eines Oberstlieutenants.[30] In Berlin war von Bothwell 1861 Mitglied der Großen National-Mutterloge der Preußischen Staaten „Zu den drei Weltkugeln“.[31]

1862 berichtete Berthold Auerbach vom seinem „Platz zwischen dem Corvetten-Capitän von Bothwell (ein Nachkomme aus der Familie der Maria Stuartschen Bothwell)[2] und einem Oberst Zimmermann, beide durchaus heitere frohe Naturen mit gesundem Lebensblick“, bei einem Bankett am 19. Januar anlässlich der Verleihung des Roten Adlerordens im Weißen Saal des Berliner Schlosses in Anwesenheit von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen und Königin Elisabeth Ludovika.[32] Von Bothwell wurde an diesem Tag die III. Ordensklasse mit der Schleife (für Inhaber der III. Klasse, die zuvor bereits im Besitz der IV. Klasse waren) und Schwertern (für Kriegsverdienst) am Ring verliehen.[33]

Vom 5. August 1862 bis zum 21. November 1863 war von Bothwell als Nachfolger von Henrik Ludvig Sundevall und Johann Otto Donner Kommandant der SMS Gefion aka Eckernförde ex Gefion.

Ostasienfahrt der SMS Gazelle (1863–1865)

SMS Gazelle

1863 erhielt die Gedeckte Korvette SMS Gazelle unter Kapitän zur See Eduard Heldt den Auftrag, ein Denkmal für die sieben Gefallenen des Gefechts von Tres Forcas nach Gibraltar zu bringen.[34] Heldt und von Bothwell hatten am 26. Dezember 1862 ihre Posten tauschen müssen, Heldt wurde als Kommandant der SMS Gazelle durch den bisherigen Chef des Stabes, Korvettenkapitän von Bothwell, abgelöst.[35] Das Schiff wurde 1862 mit einer Reise nach Ostasien (China und Japan) beauftragt. SMS Gazelle erreichte nach einem Zwischenstopp am 23. März in Rio de Janeiro am 31. Mai Singapur,[36] sie verließ Hongkong am 15. Juli, ankerte am 17./18. Juli vor Amoy (Xiamen) und war am 21./30. Juli in Schanghai. Durch Vermittlung des preußischen Generalkonsuls von Rehfues nahm ab Hongkong der Maler Eduard Hildebrandt an der Reise teil.[37] Das Passieren der Van Diemens-Straße verzögerte ein Taifun, so dass sie Yokohama erst am 8. August erreichte.[38]

Am 8. August 1863 ankerte die S. M. S. Gazelle aus China kommend unter Kommandant Kapitän zur See von Bothwell mit dem Generalkonsul des Norddeutschen Bundes Max von Brandt, Legationsrat Joseph Maria von Radowitz, Attaché Leutnant Prinz Theodor Friedrich zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1836–1909) und dem künftigen preußischen Gesandten in Peking Guido von Rehfues (1818–1894) an Bord vor Yokohama.[39] Am 21. Januar 1864 wurden in Tokio (Yeddo) die Ratifizierungsurkunden zum preußisch-japanischen Handelsvertrag vom 24. Januar 1861 ausgetauscht.

In der Nähe von Yokohama war ein deutsches Schiff gestrandet und beraubt worden. Der Kommandant der SMS Gazelle Kapitän zur See von Bothwell zog mit einem Landungskorps hin um zu bergen.[40] Er verweigerte unterwegs einem japanischen Daimyō den geforderten Kotau, bot aber eine militärische Ehrenbezeugung (Präsentation der Waffe im Laufschritt) an, wie sie einem preußischen Prinzen gebühren würde.[41] Am 8. September 1863 verabschiedete sich Eduard Hildebrandt von der Besatzung der Gazelle, um mit dem englischen Dampfschiff SS Carthage weiter nach Nagasaki zu reisen.[42]

Die SMS Gazelle verließ die japanische Küste am 11. Februar 1864 Richtung China.[39] in Schanghai erreichte das Schiff am 6. April 1864 der Befehl, wegen des Kriegsausbruchs den Kreuzerkrieg gegen dänische Handelsschiffe zu führen.[38]

Prisenverhandlungen in Hongkong und Tientsin

Auf ihrer Fahrt nach Ostasien während des Deutsch-Dänischen Krieges brachte SMS Gazelle am 26. April 1864 auf der Fahrt von Singapur nach Tianjin-Taku die dänische Brigg Caroline[43] auf.[44] In chinesischen Gewässern wurden noch zwei weitere dänische Schiffe (Falk[45] und Cathrine[46]) und am 2.  Juni 1864 die dänische 3-Mast-Schonerbark (Barkentine) Chin-Chin[47] gekapert.[48] In Taku ging die diplomatische Delegation nach Peking von Bord.[38]

Die Gazelle hatte ihre Prisen in der Bucht von Petchili (Zhili) gemacht, mit Ausnahme der Chin-Chin, die vor Amoy (Xiamen) aufgebracht worden war. Als dieses Schiff im Juni 1864 unter preußischer Flagge als Prise nach Hongkong kam, zahlten sich die konsularischen Abmachungen von Waldemar von Raasløff für die Dänen aus. Der Konsul in Hongkong George Johan Helland (1830–1906) protestierte erfolgreich und Gouverneur Sir Hercules Robinson gab die Chin-chin für Dänemark frei. Nachdem im Juni 1864 ein Prisengericht in Tientsin (Tianjin), Hauptstadt der Provinz Zhili, zusammengetreten war und über die dort von der „Gazelle“ aufgebrachten dänischen Fahrzeuge Falk, Caroline und Cathrine entschieden hatte,[49] wurden die von der Gazelle gekaperten Schiffe Karoline und Kathrine freigegeben und segeln danach eine Zeit lang als Handelsschiffe unter preußischer Flagge. Der Sønderburger Schooner Falk wurde von dem preußischen Bevollmächtigten verkauft. Die Gazelle ging am 13. Juni 1864 nach „Tschiffu“[50] (Yantai-Zhifu) ab.[51]

Rückkehr nach Deutschland, Stationschef in Kiel (1867–1869)

1864 wurde die Stelle des Korvettenkapitäns Bothwell von der Marinekommission des Preußischen Abgeordnetenhauses nach einem Bericht der linksliberalen Volks-Zeitung aus dem Marine-Etat gestrichen, weil er kein Seemann, sondern vor einigen Jahren noch Leutnant bei der reitenden Artillerie gewesen sei.[52] Tatsächlich bekleidete Bothwell 1864 nach fünfzehnjährigem Dienst in der Marine nicht mehr die Stelle eines Korvettenkapitäns mit Oberstlieutenantsrang, sondern war inzwischen Kapitän zur See mit Oberstenrang geworden.[52] Im Mai 1865 schloss SMS Gazelle ihre Weltumsegelung ab und kehrte nach Deutschland zurück.[39]

1866 wurde der mit dem Roten Adlerorden, III. und IV. Klasse, dem Offizierskreuz des Preußischen Kronenordens (III. Klasse), dem Militär-Ehrenzeichen, I. Klasse, und dem Oldenburgischen Verdienstorden, Ehren-Comtur-Kreutz und Ehren-Kleinkreutz,[53] dekorierte Capitain zur See à la suite Bothwell als Commandant der SMS Gefion aufgeführt.[54] Im März 1866 wurde er als Kommandant der SMS Gefion zum neugebildeten Geschwader der Marine des Norddeutschen Bundes im Kriegshafen Kiel versetzt.[55] 1867 war er Corvetten-Kapitän im Majorsrang,[56]

Am 30. März 1867 wurde Kapitän zur See von Bothwell zum Kommandanten der Segelfregatte SMS Thetis als Artillerieschulschiff ernannt.[57] Bereits am 20. Oktober 1867 wurde Bothwell unter Entbindung von dem Kommando der Fregatte SMS Thetis mit der Vertretung des als Präses zum Marineministerium abkommandierten Chefs der Marinestation der Ostsee, Konteradmiral Eduard von Jachmann, beauftragt.[58] Chef der Marinestation der Ostsee in Kiel war er von 1867 bis 1869, zugleich blieb er Adjutant des Prinzen Adalbert von Preußen. Im April 1868 erhielt er das Kommando über die SMS Thetis zurück.[59] Etwa 200 Abgeordnete aller Parteien des Deutschen Zollparlaments und des Zollbundesrats, davon ein Viertel mit ihren Ehefrauen reisten am 24. Mai 1868 zu einer Besichtigung der Norddeutschen Marine mit einem Sonderzug von Berlin über Hamburg nach Kiel. Von Bothwell übernahm selbst eine Führung der SMS Thetis. Unter den Besuchern waren der hessische Beauftragte Karl von Hoffmann, die Minister Joseph von Linden, Graf August zu Eulenburg und August von der Heydt, Graf Otto II. von Solms-Laubach, nicht aber Otto von Bismarck:[60]

Am 26. Juni 1869 wurde Kapitän zur See Arthur von Bothwell aus dem aktiven Dienst verabschiedet und mit Pension zur Disposition gestellt.[61]

Ruhestand in Unkel (1873–1904)

Urkunde der Gundsteinlegung zu den Kellereianlagen des Unkeler Winzervereins, 1899, mit Unterschriften von Bothwell, Kirchartz, Biesenbach und der Firma Raiffeisen & Cons.

Arthur von Bothwell erwarb 1873 das Freiligrathhaus in Unkel. Er gründete 1874 – orientiert an dem Genossenschaftskonzept des Sozialreformers Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der ebenfalls im Landkreis Neuwied wirkte –, u. a. mit dem Arzt Matthias Kirchartz (1837–1906) den Unkeler Spar- und Darlehenskassenverein (aufgegangen in der VR Bank Rhein-Mosel eG), 1884 wurde er Erster Beigeordneter in Unkel und damit Stellvertreter der Bürgermeister Oscar Theodor von Altrock (1832–1891) und Gustav Biesenbach (DZP).[62] 1895 war er im Gasthaus Zur Löwenburg (später Hotel-Restaurant Unkeler Winzerverein am Markt) An der Gründung der Winzergenossenschaft Unkeler Winzerverein beteiligt (aufgelöst 1975).

Oberstleutnant Adolf Freiherr von Knobelsdorff und seine Frau Juliane, geborene von Rabe, aus Breslau etwarben um 1870 von Kapitän Bothwell ein großes Grundstück in Unkel, auf dem sie Haus Rabeneck (spätere Villa Blumenthal) und eine weitläufige Parkanlage mit Gärtnerhaus und Jansenschem Bruchsteinhaus errichten.[63]

Familie

Valentin Robert Georg James Arthur von Bothwell heiratete am 14. August 1847 in der Sankt Jakobikirche Stettin der Garnisonsgemeinde Stettin Julie geb. Loewe (1826–1920), eine Tochter von Carl Loewe und der Sängerin Auguste Emilie Laura Lange (1806–1895) aus Stettin. Kinder, geboren in Stettin:

  1. Sarah Ada Marie Hedwig von Bothwell, * 13. August 1848; † 1930), verheiratet mit Oberst Julius Mebes (1831–1870)
  2. Jacob (James) von Bothwell, * 14. Dezember 1849.[64]

Carl Loewe komponierte um 1850 einen Bothwell-Marsch für Klavier (ohne op.) und das Lied Der Wanderer auf Bothwell Castle. In: Schottische Lieder für Clarinette und Pianoforte (Op. 112, Nr. 2), das er „seinem lieben Schwiegersohne Arthur von Bothwell“ widmete. Er starb 1869 in der Wohnung seiner Kinder in Kiel. Dem Korvettenkapitän Prinz Wilhelm von Hessen-Philippsthal-Barchfeld, einem Freund seines Schwiegersohnes, widmete Loewe die Ballade Das Vaterland (op. 125, Nr. 8).[65] Dem Prinzen Adalbert von Preußen widmete er das 1856 komponierte Preußische Marinelied (Hohenzoller-Album, Nr. 13), das er durch seinen Schwiegersohn überreichen ließ.[66]

Würdigung

Seit 1907 gibt es eine Bothwellstraße in Kiel-Gaarden.[67] Auch in Unkel gibt es eine Von-Bothwell-Straße.

Quellen

  • Offiziersakte Arthur von Bothwell (26.6.1821 - 1900); Bundesarchiv Freiburg im Breisgau (MSG 225 Hildebrand, Hans.- Sammlung zu Geschichte, Organisation und Stellenbesetzung der deutschen Marinen vom 17. bis zum 20. Jahrhundert, Personalia zur Geschichte der Kaiserlichen Marine, Offiziere der Kaiserlichen Marine, Bd. 7 Buchstaben A - L)
  • Versorgungsakte Bothwell, Jakob Arthur Robert von, Kapitän zur See, 1869–1922; Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin (IV. HA, Rep. 7 Offizierswitwenkasse und andere militärische Versorgungsstellen, Buchstabe B, Nr. 1465)

Literatur

  • Ernst Kossak: Prof. Hildebrandt's Reise um die Erde: Nach seinen Tagebüchern und mündlichen Berichten erzählt, Bd. II. Otto Janke, Berlin 1867 (Google-Books)
  • Ranglisten der Königlich Preußischen Marine aus den Jahren 1848 bis 1864. E. S. Mittler, Berlin 1894 (Google-Books)
  • Karl Ferdinand Batsch: Admiral Prinz Adalbert von Preußen. Kurt Brachvogel, Berlin 1890 (Google-Books)
  • Alexander Heye: Die Marine-Infanterie vom 23. Dezember 1849 bis 1. Oktober 1890. Mittler, Berlin 1891, bes. S. 48f (Google-Books)
  • Paul Koch: S. M. S. „Danzig“. In: Marine Rundschau 5 (1894), S. 117–134 und 169–181, bes. S. 173–175 (Google-Books)
  • Paul Koch: Die „Arkona“-Klasse. In: Marine-Rundschau 7 (1896), S. 727–746, bes. S. 729 (Google-Books)
    • (wiederabgedruckt): ders.: Beiträge zur Geschichte unserer Marine. NF. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1900, S. 3.
  • Joseph Maria von Radowitz: Aufzeichnungen und Erinnerungen aus dem Leben des Botschafters Joseph Maria von Radowitz, Bd. I 1839 - 1877. (Deutsche Geschichtsquellen des neunzehnten Jahrhunderts 15). Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1925, S. 58 und 63 (Nachdruck Biblio, Osnabrück 1967) (Digitalisat der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln)
  • Josef Ruland: Ferdinand Freiligrath 1876–1976, Rommerskirchen, Bonn-Bad Godesberg 1976
  • Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien. Ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart, Bd. I. 3. Auflage Mundus Verlag, Ratingen 1993 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau)
  • Rudolf Vollmer: James Arthur von Bothwell (1821–1904). In: Heimatjahrbuch des Landkreises Neuwied (2007), S. 200–203
  • Wilfried Meitzner: Seekapitän Arthur von Bothwell (1821–1904), in: Unkeler Geschichtsbote Nr. 24, Mai 2015, S. 39–40
  • Hans Otto Horch (Hrsg.): Berthold Auerbach. Briefe an seinen Freund Jakob Auerbach, Bd. I. Rütten & Loening, Frankfurt am Main 1884, S. 218f (Google-Books; Neuausgabe Walter de Gruyter, Berlin 2014, S. 53 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau))

Einzelnachweise

  1. Josef Ruland: Ferdinand Freiligrath 1876–1976, Verlag Rommerskirchen, Bonn-Bad Godesberg 1976, S. 116.
  2. a b Rosemarie Schuder: Deutsches Stiefmutterland: Wege zu Berthold Auerbach. (Jüdische Memoiren 9). Hentrich & Hentrich, Teetz 2003, S. 235: „Von ihm erfuhr Berthold Auerbach zwischen den Gängen des Galadiners in aller Ausführlichkeit die traurige Geschichte des Urahnen James Heburn Graf von Bothwell…“
  3. Rang- und Quartier-Liste der Königlich-Preußischen Armee für das Jahr 1845. E. S. Mittler, Berlin 1845, Anciennetätsliste, S. 421 (Google-Books.
  4. a b Preußische Wehr-Zeitung 5 (1852/53), Nr. 53 (= 456) vom 30. Dezember 1853, S. 2907 (Googler-Books).
  5. Ranglisten der Königlich Preußischen Marine aus den Jahren 1848 bis 1864. E. S. Mittler, Berlin 1894, S. 2, 12 u. ö.
  6. Adolf Jordan: Geschichte der brandenburgisch-preußischen Kriegs-Marine. F. Heinicke, Berlin 1856, S. 243 (Google-Books).
  7. Karl Ferdinand Batsch: Admiral Prinz Adalbert von Preußen. Kurt Brachvogel, Berlin 1890, S. 252 (Google-Books).
  8. Leipziger Zeitung (1851), Nr. 37, vom 6. Februar 1851, S. 703 (Google-Books); Magdeburger Zeitung (1853), Nr. 72, vom 25. März 1852 (Google-Books).
  9. Preußische Wehr-Zeitung 5 (1852/53), Nr. 78 (= 481) vom 27. Dezember 1853, S. 3062 (Googler-Books).
  10. Preußische Wehr-Zeitung 5 (1852/53), Nr. 84 (= 487) vom 7. April 1853, S. 3100 (Googler-Books).
  11. Militär-Wochenblatt 38 (1854), Nr. 8, vom 25. Februar 1854, S. 40 (Google-Books).
  12. Karl Ferdinand Batsch: Admiral Prinz Adalbert von Preußen. Kurt Brachvogel, Berlin 1890, S. 248 (Google-Books).
  13. Vgl. Militär-Wochenblatt 38 (1854), Nr. 8, vom 25. Februar 1854, S. 173 (Google-Books).
  14. Karl Ludwig Friedrich Randow aus Stettin, auch tätig in Danzig, 1844 Meister der Grossen Landesloge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin, Verfasser von Preußisches Marinelied, vertont von Carl Loewe; Otto Altenburg: Die Anfänge der preußischen Kriegsmarine in Stettin. 2. Auflage Moninger, Karlsruhe 1936, S. 55.
  15. Paul Koch: Die „Arkona“-Klasse. In: Marine Rundschau 7 (1896), S. 727–746, bes. S. 729 (Google-Books) = ders.: Beiträge zur Geschichte unserer Marine. NF. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1900, S. 3.
  16. Karl Ferdinand Batsch: Admiral Prinz Adalbert von Preußen. Kurt Brachvogel, Berlin 1890, S. 238.
  17. Karl Ferdinand Batsch: Admiral Prinz Adalbert von Preußen. Kurt Brachvogel, Berlin 1890, S. 241.
  18. Militär-Wochenblatt 39 (1855), Nr. 15, vom 14. April 1855, S. 60 (Google-Books); Adolf Jordan: Geschichte der brandenburgisch-preußischen Kriegs-Marine. F. Heinicke, Berlin 1856, S. 248 (Google-Books).
  19. Karl Ferdinand Batsch: Admiral Prinz Adalbert von Preußen. Kurt Brachvogel, Berlin 1890, S. 241 und 268–270 (Google-Books).
  20. Heinrich von Holleben: Deutsches Flottenbuch. Erlebnisse eines Seekadetten in Krieg und Frieden. 10. Auflage Springer, Baerlin 1905, S. 241 (Google-Books).
  21. Paul Koch: S. M. S. „Danzig“. In: Marine Rundschau 5 (1894), S. 117–134 und 169–181, bes. S. 173–175 (Google-Books).
  22. Henry Joachim Kühn: Johann Gottfried Carl Loewe: ein Lesebuch und eine Materialsammlung zu seiner Biographie. Händel-Haus, Halle 1996, S. 143.
  23. Magdeburgische Zeitung (1859), Nr. 233, Abendausgabe vom 6. Oktober 1859 (Google-Books).
  24. Königlich Preußischer Staats-Anzeiger (1859), Nr. 160, vom 10. Juli 1859, S. 1281 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
  25. Paul Koch: S. M. S. „Danzig“. In: Marine Rundschau 5 (1894), S. 117–134 und 169–181, bes. S. 178 (Google-Books).
  26. Königlich Preußischer Staats-Anzeiger (1859), Nr. 251,vom 23. Oktober 1859, S. 2268.
  27. vom 3. Juni 1858 bis 22. Oktober 1858 war Bothwell Kommandant des Aviso SMS Grille; Adolf Jordan: Geschichte der brandenburgisch-preußischen Kriegs-Marine. F. Heinicke, Berlin 1856, S. 248 (Google-Books).
  28. Charles John Palmer: The Perlustration of Great Yarmouth, with Gorleston and Southtown, Band III. G. Nall, Great Yarmouth 1875, S. 197 (Google-Books).
  29. Erste Beilage zu den Berlinischen Nachrichten, Nr. 214, vom 14. September 1858 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
  30. Militär-Wochenblatt 46 (1861), Nr. 41, vom 26. Oktober 1861, S. 291 (Google-Books).
  31. Franz August von Etzel: Geschichte der großen National-Mutter-Loge der preußischen Staaten genannt zu den drei Weltkugeln. S. 161 (Google-Books).
  32. Brief an Jakob Auerbach vom 21. Januar 1862 aus Berlin (Google-Books).
  33. Beilage zur Nr. 34 der Allgemeinen Zeitung vom 24. Januar 1862, S. 394 (Google-Books).
  34. Enthüllung des Denkmals am 8. Januar 1863; Paul Koch: S. M. S. „Danzig“. In: Marine Rundschau 5 (1894), S. 117–134 und 169–181, bes. S. 176 (Google-Books).
  35. Militär-Wochenblatt 48 (1863), Nr. 9, vom 28. Februar 1863, S. 55 (Google-Books); Adolf Mensing: An Bord der Gazelle nach Yokohama. Ein preußischer Marineoffizier erinnert sich. Hinstorff, 2000, S. 80.
  36. Königlich Preußischer Staats-Anzeiger (1863), Nr. 166, vom 18. Juli 1863, S. 1469 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
  37. Ernst Kossak: Prof. Hildebrandt's Reise um die Erde, Bd. II. Otto Janke, Berlin 1867, S. 32 und 109.
  38. a b c Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien, Bd. I. 3. Auflage Mundus Verlag, Ratingen 1993, S. 129.
  39. a b c Alexander Heye: Die Marine-Infanterie vom 23. Dezember 1849 bis 1. Oktober 1890. Mittler, Berlin 1891, S. 48f (Google-Books); Friedrich Hünemörder: Deutsche Marine- und Kolonialgeschichte im Rahmen einer Geschichte der Seefahrt und des Seekrieges. Robert Cordes, Kiel 1903, S. 170; der preußisch-japanische Handelsvertrag wurde jedoch nicht 1864, sondern 1861 abgeschlossen.
  40. Alexander Heye: Die Marine-Infanterie vom 23. Dezember 1849 bis 1. Oktober 1890. Mittler, Berlin 1891, S. 48f datiert die Landungsgänge von Bothwells auf den Oktober 1863.
  41. Alfred von Tirpitz: Erinnerungen. Koehler, Leipzig 1919, S. 3 (Google-Books), datiert „1864“
  42. Ernst Kossak: Prof. Hildebrandt's Reise um die Erde, Bd. II. Otto Janke, Berlin 1867, S. 199f.
  43. Heimathafen Blankenese.
  44. Albert Röhr: Handbuch der deutschen Marinegeschichte. G. Stalling, Oldenburg / Hamburg 1963, S. 51.
  45. Heimathafen Sønderborg.
  46. Heimathafen Aabenraa Havn.
  47. Heimathafen Sønderborg, später Flensburg, 1865 von chinesischen Piraten geplündert und zerstört.
  48. Albert Röhr: Handbuch der deutschen Marinegeschichte. G. Stalling, Oldenburg / Hamburg 1963, S. 50; Kay Larsen: Den danske Kinafart. Gad, Kopenhagen 1932 (Nachdruck Saga Egmont, Kopenhagen 2018), S. 155f (Google-Books).
  49. Bozner Zeitung (1864), Nr. 159, vom 15. Juli 1864, S. 65 (Google-Books).
  50. Der einzige englische Vertragshafen zwischen Tientsin und Schanghai; Bücher-Anzeiger. In: Organ der Militärwissenschaftlichen Vereine 32 (1886), S. v (Google-Books).
  51. Inn-Zeitung (1864), Nr. 174 vom 2. August 1864, S. 701 (Google-Books)
  52. a b Militärische Blätter 6,45 (1864) vom 10. November 1864, S. 150f (Google-Books).
  53. Militär-Wochenblatt 38 (1854), Nr. 8, vom 25. Februar 1854, S. 173 (Google-Books).
  54. Rang- und Quartier-Liste der Königlich-Preußischen Armee für das Jahr 1866. E. S. Mittler, Berlin 1866, S. 607 (Google-Books).
  55. National-Zeitung 19 (1866), Nr. 148, vom 29. März 1866, Morgenausgabe, Erstes Beiblatt (Google-Books).
  56. Ranglisten der Königlich Preußischen Marine aus den Jahren 1848 bis 1864. E. S. Mittler, Berlin 1894 (Google-Books).
  57. Militär-Wochenblatt 52 (1867), Nr. 14, vom 3. April 1867, S. 158 (Google-Books); National-Zeitung 20 (1867), Nr. 158 vom 3. April 1867 (Google-Books).
  58. Militär-Wochenblatt 52 (1867), Nr. 74, vom 30. Oktober 1867, S. 650 (Google-Books); National-Zeitung 20 (1867), Nr. 508 vom 31. Oktober 1867, S. 26 (Google-Books).
  59. Patrick J. Kelly: Tirpitz And The Imperial German Navy. University Press, Bloomington & Indianapolis 2011, S. 30 (PDF), (Google-Books; eingeschränkte Vorschau).
  60. Das Zollparlament in Kiel. In: Heidelberger Familienblätter. Belletristische Beilage zur „Heidelberger Zeitung“ (1868). Nr. 65 vom 31. Mai 1868, S. 258–260, bes. S. 259 (Digitalisat).
  61. Militär-Wochenblatt 54 (1869), Nr. 55, vom 3. Juli 1869, S. 435 (Google-Books).
  62. Piet Bovy: Bürgermeister Oskar Theodor von Altrock (1832-1891). In: Unkeler Geschichtsbote Nr. 24 (Mai 2015), S. 36–39.
  63. Piet Bovy: Haus Rabeneck und seine Familien von Blumenthal und von Knobelsdorff. In: Unkeler Geschichtsbote Nr. 30 (Juni 2020), S. 1–59.
  64. Vielleicht bezieht sich die Akte Regelung von Heimatverhältnissen mit Preußen; Heimatverhältnisse des James Bothwell, genannt Pfeifer zu Heidelberg,1936; Generallandesarchiv Karlsruhe (233 Badisches Staatsministerium , Bürgerschaft Heimatverhältnisse (1803-1936), Nr. 246) auf diesen Familienzweig.
  65. Max Runze (Hrsg.)): Carl Loewes Werke. Gesamtausgabe der Balladen, Legenden, Lieder und Gesänge, Bd. X Romantische Balladen aus dem höfischen wie bürgerlichen Leben, Bilder aus Land und See. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1810, S. 19 ([1]).
  66. Max Runzel (Hrsg.)): Carl Loewes Werke. Gesamtausgabe der Balladen, Legenden, Lieder und Gesänge, Bd. V Hohenzollern Balladen und Lieder. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1815, S. xxxii.
  67. Christian W. Zöllner: Rund um die Kieler Altstadt. Selbstverlag, Norderstedt 2019, S. 72f (Google-Books).