Asala
Die Armenian Secret Army for the Liberation of Armenia - Asala (zu deutsch etwa Armenische Geheimarmee zur Befreiung Armeniens) war eine armenische bewaffnete Untergrundgruppe die auch unter den Namen Orlygruppe und Organisation des 3 Oktobers operierte.
Sie wurde am 20. Januar 1975 in Beirut im Libanon gegründet. Erklärtes Ziel der Asala waren Wiedergutmachung des durch den Genozids an den Armeniern erlittenen Leids sowie die Befreiung der armenischen Gebiete von der Türkei, die nach dem Vertrag von Sèvres den Armeniern als Staatsgebiet zugesprochen wurden. Der Vertrag von Sèvres trat jedoch nie in Kraft und wurde schließlich durch den Vertrag von Lausanne ersetzt. Politisch war diese Organisation dem Marxismus-Leninismus verbunden.
Die armenischen Attentäter verübten 110 Anschläge, dabei handelte es sich in 70 Fällen um Terroranschläge mit Bomben, in 39 Fällen um Anschläge mit Schusswaffen und um eine bewaffnete Botschaftsbesetzung mit Geiselnahme, dabei wurden nach türkischen Quellen 64 Personen getötet und über 300 Menschen zum Teil schwer verletzt. Die Anschläge richteten sich gegen Zivilisten, hauptsächlich gegen türkische Diplomaten bzw. Angestellte der türkischen Vertretungen im Ausland.
Obwohl sich die Armenische Minderheit in der Türkei von der ASALA [1], distanzierte [2] wurde sie am 19.10.1979 in Istanbul Opfer eines auf die Kirche des Armenischen Apostolischen Patriachats zielenden terroristischen Bombenanschlags. Dieser war eine Reaktion der Türkischen Nationalisten auf die von der ASALA am 12.10.1979 in Den Haag verübten Ermordung Ahmet Benlers welcher der Sohn des türkischen Botschafters im Königreich der Niederlande war.
Mit dem Aufkommen der kurdischen bewaffneten Untergrundgruppe PKK und kurz nach dem Anschlag am französischen Flughafen Paris Orly[3] mit zahlreichen Opfern verschwand die Asala rund zehn Jahre nach ihrer Gründung fast komplett von der Bildfläche.[4]
Während sich die Asala selbst als Guerillagruppe sah, hat das Aussenministerium Aserbeidschans[5], das US-amerikanische Außenministerium[2] und das türkische Kulturministerium Asala als terroristisch eingestuft. Auch wurde die Gruppe am 9. Oktober 1983 in einem Artikel der New York Times[3] als Terrorgruppe bezeichnet.
- Anführer:
- Agop Tarakdschijan, der die schwersten Verbrechen persönlich begann und Terrorakte verübte.
- Agop Agopjan, gestorben im Jahre 1981
- Monte Melkonjan [6] (gestorben in Bergkarabach während des Krieges im Juni 1993)
- Bedros Havanassjan alias Mihran Mihranian alias Hagop Hagopjan (getötet in Athen 1988)
- Stärke
- Einige hundert Mitglieder und Symphatisanten, hauptsächlich Diaspora-Armenier
Terroranschläge auf Türkische Diplomaten
- 27 Januar 1973 Los Angeles Generalkonsul Mehmet Baydar und Konsul Bahadır Demir, wurden vom 78 jährigen,Gurken (Karakin) Yanikiyan heissendem Amerikaner armenischer Herkunft ermordet. Yanikiyan beging den hinterhältigen Mord, indem er Baydar und Demir unter dem Vorwand die Türkisch-Armenische Freundschaft zu verbessern zu sich nach Hause zum Essen einlud.
- 22 Oktober 1975 (Österreich) Wien Der Türkische BotschafterDaniş Tunalıgil wurde von 3 Attentätern in der türkischen Botschaft ermordet.
- 24 Oktober 1975 (Frankreich) Der Türkische Botschafter in Paris Ismail Erez und sein Fahrer Talip Yener wurden in einem Hinterhalt in der Nähe der Botschaft ermordet.
- 16 Februar 1976 (Libanon) Beirut Der Türkische Diplomat Oktar Cirit wurde während er in einem Salon saß ermordet. Die ASALA bekannte sich erstmalig zu einem Anschlag.
- 9 Juni 1977 (Italien) Der Türkische Botschafter im Vatikan Taha Carım wurde vor seiner Residez durch zwei Terroristen erschossen. Die ASALA bekannte sich unter dem Namen "Armenischer Genozid Gerechtigkeits Kommando".
- 2 Juni 1978 (Spanien) Durch den Beschuss von drei Attentätern auf den Dienstwagen des Türkischen Botschafters in Madrid Zeki Kuneralp wurden seine Frau Necla Kuneralp und der pansionierte Botschafter Beşir Balcıoğl ermordet und der spanische Fahrer Atonyo Torres verwundet.
- 12 Oktober 1979 (Holland) Ahmet Benler der Sohn des Türkischen Botschafters Özdemir Benler in Den Haag wurde durch den Gebrauch von Schusswaffen ermordet. Die ASALA bekannte sich unter dem Namen "Armenischer Genozid Gerechtigkeits Kommando".
- 22 Dezember 1979 (Frankreich) Der Türkische Turismusattaché Yılmaz Çolpan fiel einem Mordanschlag zum Opfer. Die ASALA bekannte sich unter dem Namen "Armenischer Genozid Gerechtigkeits Kommando".
- 31 Yuli 1980 (Griechenland) Der Türkische Verwaltungsattaché Galip Özmen in Athen und seine 14 järige Tochter Neslihan Özmen fielen einem Mordanschlag zum Opfer. Die Frau des Attaches Sevil Özmen und ihr gemeinsamer Sohn Kaan Özmen wurden verwundet. ASALA erklärte sich verantwortlich.
- 17 Dezember 1980 (Australien) Sidney, Der Türkische Konsul Şarık Arıyak und der Leibwächter Engin Sever wurden ermordet.
- 6 Februar 1980 (Schweiz) Der Türkische Botschafter Bern Doğan Türkmen überstand den Mordanschlag auf ihn ohne zu Schaden zu kommen.
- 17 April 1980 (Vatikan) Der Türkische Botschafter Vecdi Türel und sein Leibwächter Doğan Türkmen wurden bei einem Mordanschlag in ihrem Dienstwagen verwundet.
- 26 September1980 (Frankreich) Der Türkische Botschafter und sein Presseberater Selçuk Bakkalbaşı konnten einem Anschlag verwundet entkommen.
- 4 März 1981 (Frankreich) In einem vor dem Attachégebeude verübten Anschlags auf den Türkischen Arbeitsattaché Reşat Moralı und dem Religionsbeauftragten der Botschaft Tecelli Arı, starb Moralı sofort und Arı im Krankenhaus an den Folgen seiner beidem Anschlag zugezogenen Verwundung. Die Verantwortung für den Anschlag übernahm die ASALA.
- 9 Juni 1981 (Schweiz) Bei einem auf das Türkische Konsulat in Genf verübten Anschlags starb der Botschaftsangestellte Sekreter Mehmet Savaş Yergüz. Die Verantwortung für den Anschlag übernahm die ASALA. Nach dem Anschlag wurde derLibanesische Staatsbürger Armenischer Herkunft Mardiros Camgozyan festgenommen und für den Terroranschlag zu 15 Jahren Haft unter erschwerten Bedingungen verurteilt.
- 24 September 1981 (Frankreich) 56 Türkische Beamte und Staatsbürger wurden bei einer Botschaftsbesetzung in Paris von 4 Terroristen als Geiseln genommen. Die Terroristen ermordeten dabei den sich zu wehr setzenden Sicherheitsbeamten Cemal Özen und verwundeten den Konsul Kaya İnal. Die Verantwortung für den Anschlag übernahm die ASALA. Die Vasken Sakosesliyan, Kevork Abraham Gözliyan, Aram Avedis Basmaciyan und Agop Abraham Turfanyan heissenden Terroristen wurden in Frankreich am 31 Jannuar 1984 zu jeweils 7 jahren Haft verurteilt. Das Ergebinis des Gerichts führte zu protesten in der Türkei.
- 2 April 1981 (Dänemark) Der Türkische Arbeitsattaché Cavit Demir konnte einem im Fahrstuhl seines Wohnhauses verübten Anschlag verwundet entkommen.
- 25 Oktober 1981(Italien) Rom Der Türkische Diplomat Gökberk Ergenekon entkahm einem wärend eines Spaziergangs verübten Anschlags mit leichten Verletzungen.
Weblinks
- ↑ Paul M. Pitman and the Federal Research Division of the Library of Congress. Turkey: A Country Study, p. 355.
- ↑ [1]
- ↑ New York Times: French Hold Armenians In Orly Airport Bombing