Eric Hoffer
Eric Hoffer (geb. 1902 in New York City, New York, USA, gest. 1983 in Kalifornien, USA). Sozialkritischer Philosoph, Gelegenheitsarbeiter.
Eric Hoffer war kein Akademiker, sondern gab seinen philosophischen und psychologischen Beobachtungen in seinen neun Büchern Ausdruck. Obwohl seine Arbeit ausserhalb etablierter Organisationen entstanden, wurde er aufgrund seiner leicht verständlichen aber auch kontroversen Schriften bekannt.
Eric Hoffer schreibt über die Motivation von Menschen; er analysiert soziale Zwänge, denen der Einzelne nachgibt, und versucht zu verstehen, wieso Massenbewegungen eine Eigendynamik entwickeln, die der Einzelne alleine nicht mittragen würde. Zentral zu seinen Betrachtungen ist das Selbstwertgefühl des Einzelnen.
Seine im Erstlingswerk ('The True Believer') vertretene These, dass ein Mensch ohne Selbstwertgefühl die ihm fehlenden Werte und Anerkennung ausserhalb, beispielsweise in der Anerkennung einer Gruppe suche, mag heute nicht mehr kontrovers erscheinen. Seine Vermutung, dass fanatische oder extreme Gruppierungen ihre Anhängerschaft hauptsächlich aus Menschen mit mangelndem Selbstwert rekrutierten, ist schon kontroverser. Wenn er dann religiöse Gruppen mit in seine Überlegungen einbezieht, wird klar, warum er teilweise auch heute noch umstritten ist.
Bücher
- 1951 The True Believer: Thoughts on the Nature of Mass Movements (dt. Der Fanatiker. Eine Pathologie des Parteigängers)
- The Passionate State of Mind
- The Ordeal of Change (dt. Die Angst vor dem Neuen)
- The Temper of our Time
- Working and Thinking on the Waterfront
- First Things, Last Things
- Reflections on the Human Condition
- In our Time
- Before the Sabbath
Zitat
Der Versuch, verbrecherische Taten zu rechtfertigen, hat möglicherweise schlimmere Folgen als die Tat selbst.
Verbrechen der Vergangenheit zu rechtfertigen, bedeutet, den Samen für zukünftige
Verbrechen zu legen.
Tatsächlich ist die Wiederholung eines Verbrechens manchmal Teil der Rechtfertigung:
wir begehen es wieder und wieder, um uns selbst und andere davon zu überzeugen,
es sei normal und nicht abnorm.
(Eric Hoffer, The Passionate State of Mind. New York: Harper & Brothers, 1954.)