Wattenscheid
Wappen | Karte |
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Wappen der Stadt Wattenscheid | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Arnsberg |
Fläche: | 23,9 km² |
Einwohner: | 78.000 |
Bevölkerungsdichte: | 3.260 Einwohner/km² |
Geografische Lage: | ? 7° 40' ö. L. |
Vorwahl: | 02327 |
PLZ: | 44866, 44867, 44869 |
KFZ-Kennzeichen: | BO+WAT
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Allgemeines
Wattenscheid ist ein Stadtteil von Bochum, der 1975 gegen den Protest zahlreicher Einwohner eingemeindet wurde (Aktion Bürgerwille). Von 1926 bis 1975 war Wattenscheid eine kreisfreie Stadt. Aktuell hat Wattenscheid ungefähr 78.000 Einwohner. Schutzpatronin der Stadt ist die Heilige Gertrud. Ein sehr schönes Wappen mit ihr befindet sich im alten Wattenscheider Rathaus. Wattenscheid gilt seit langem als Ballungspunkt für Kriminalität und Rechsextremismus. Dies spiegelt sich in der Tatsache wider, dass die CDU erstmals bei der Europawahl 2004 stärkste Partei in Wattenscheid bei einer Wahl wurde.
Stadtteile
- Mitte
- Eppendorf
- Günnigfeld
- Höntrop
- Leithe
- Munscheid
- Sevinghausen
- Westenfeld
Lage
Wattenscheid liegt im Westen von Bochum Mitten im Ruhrgebiet. Im Osten grenzt Wattenscheid an Gelsenkirchen und Essen, im Norden an Herne und im Süden an Hattingen.
Geschichte
- Im Jahr 890 wurde Wattenscheid erstmalig im Heberegister des Klosters Werden urkundlich erwähnt. Im gleichen Dokument finden sich auch zum ersten Mal die Namen der Wattenscheider Stadtteile Eppendorf ("Abbingthorpe"), Höntrop ("Hogingthorpe") und Westenfeld ("Westanfelda").
- Vor 1417 erhält Wattenscheid von Graf Adolf IV. von Cleve-Mark die stadtähnlichen Rechte einer Freiheit.
- 1554 ist Wattenscheid Mitglied der Hanse.
- 1604 war Wattenscheid mit ungefähr 700 Einwohnern die bevölkerungsreichste Freiheit der Grafschaft Mark.
- 1623-1629 wird Wattenscheid im Dreißigjährigen Krieg von spanischen Reitern besetzt.
- 1635 brennt Wattenscheid völlig nieder.
- 1811-1832 ist Wattenscheid Sitz eines Kommissariats dem 36 Pfarreien angehörigen, darunter Bochum, Gelsenkirchen, Dortmund, Unna, Hattingen, Hagen, Iserlohn und Hamm.
- 1868 wird Gelsenkirchen aus dem Amt Wattenscheid entlassen. 1876 bzw. 1885 folgen das später von Gelsenkirchen eingemeindete Ückendorf und das später von Essen eingemeindete Königssteele, so dass das Amt fast zwei Drittel seiner Fläche verliert.
- Im späten 19. Jahrhundert steigt die Bevölkerung von Wattenscheid auf Grund des Bergbaus dramatisch an.
- Am 15. Januar 1876 erhält Wattenscheid die Stadtrechte.
- 1957 arbeiteten mehr als 8000 Wattenscheider im Bergbau (das sind fast 60% der arbeitenden Bevölkerung).
- 1973 wird mit der Zeche "Holland" die letzte Wattenscheider Zeche stillgelegt.
- Am 1. Januar 1975 werden die Städte Wattenscheid und Bochum zu einer neuen Stadt mit Namen Bochum zusammengeschlossen.
Politik
Die Bezirksvertretung Wattenscheid hat 19 Sitze: SPD 7, CDU 6, UWG (Unabhängige Wähler-Gemeinschaft Wattenscheid) 5, Die Grünen 1. Bezirksvorsteher ist Ludwig Urmoneit (CDU). Die nächste Kommunalwahl ist am 26. September 2004.
Industrie
Über mehr als ein Jahrhundert wurde Wattenscheid wie die meisten Städte im Ruhrgebiet vom Bergbau geprägt. Bekanntester Industrieller aus Wattenscheid ist der Textilfabrikant Klaus Steilmann.
Sport
Der Wattenscheider Fußballverein SG Wattenscheid 09 spielte von 1990 bis 1994 in der 1. Bundesliga. Der TV Wattenscheid 01 gehört zu den erfolgreichsten deutschen Leichtathletikvereinen.
Sehenswürdigkeiten
Heimatmuseum Helfs Hof
Das Heimatmuseum Helfs Hof beherbergt ein Ausstellung bäuerlicher Gebrauchsgegenstände aus verschiedenen Jahrhunderten und eine Sammlung zur Wattenscheider Geschichte. Es wird vom Heimat- und Bürgerverein Wattenscheid betrieben und ist jeden Mittwoch von 10-13h und 15-18h, sowie samstags und sonntags von 11 bis 19h geöffnet (Tel 02327/33150). Siehe auch: Heimatmuseum Helfs Hof.
Bartholomäuskapelle
Die Bartholomäuskapelle am Wattenscheider Hellweg gehörte ursprünglich zu einem Pilgerhaus, in dem Pilger, die über den Hellweg zum Jakobsweg und nach Santiago wanderten, übernachten konnten. Sie muss in den Jahren zwischen 1364 und 1395 errichtet worden sein. 1661 wurde sie renoviert und 1972 in eine Autofahrerkapelle umgewandelt. Siehe auch: Bartholomäus Pilgerkapelle.
Taufstein
In der Propsteikirche St. Gertrud von Nivelles steht ein mehr als 1000 Jahre alter Taufstein. Er zeigt die Geburt, die Taufe, den Tod und die Auferstehung von Jesus.
Kirche am Alten Markt
Die kleine evangelische Kirche am Alten Markt wurde 1763 fertiggestellt. Wegen Geldmangel musste der Bau mehrfach unterbrochen werden und dauerte insgesamt 87 Jahre. Trotzdem hat die Kirche zwei Sehenswürdigkeiten zu bieten, den barocken Kanzelaltar und den Orgelprospekt.
Bergbauwanderweg
Der Bergbauwanderweg führt durch Höntrop und Eppendorf und wurde 1992 vom Heimat- und Bürgerverein fertiggestellt. Er gehört zur Route der Industriekultur, und führt überirdisch durch eine reizvolle Landschaft über eine länge von 4,8 km an diversen ehemaligen Standorten der Kohleindustrie entlang.