Scott Russell
Scott Russell (* 28. Oktober 1964) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Motorradrennfahrer.
Russell wurde nach zwei AMA Supersport 750-Titel 1992 von Rob Muzzy von Yoshimura-Suzuki zu Kawasaki gelotst und in der Superbike-WM für die ersten vier Läufe eingesetzt. Nachdem er in der WM einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte, gewann er 1992 sowohl die AMA Supersport-Meisterschaft als auch den AMA Superbike-Titel und das prestigeträchtige Daytona 200.
1993 übernahm Rob Muzzy die Leitung des Kawasaki-Superbike-WM-Teams mit den Fahrern Scott Russell und Aaron Slight (NZ). Russell gelang im ersten Jahr der Sprung auf den Weltmeisterthron, den er im folgenden Jahr allerdings nicht gegen Carl Fogarty (GB) verteidigen konnte.
Anfang 1995 zeichnete sich ab, dass die Kawasaki wenig konkurrenzfähig war, deswegen suchte Russell nach Alternativen, die er schließlich im Lucky Strike-Suzuki-Team als Ersatz für den verletzten Kevin Schwantz (USA) fand. Nach Platz 10 bei seinem Debüt in Mugello (I) gelangen ihm noch einige Punkteränge, aber die Lücke, die Schwantz hinterlassen hatte, konnte er nicht füllen.
1996 gelangen Russell einige Achtungsresultate, der Durchbruch jedoch gelang nicht. Für die Saison 1997 und 1998 unterschrieb er bei Yamaha für die Superbike-WM. Nachdem das Jahr 1997 mit einigen Podestplätzen recht gut verlief, musste er sich 1998 von seinem jungen Teamkollegen Noriyuki Haga (J) entzaubern lassen.
Für 1999 und 2000 fuhr Russell in der AMA-Superbike-Meisterschaft eine Harley-Davidson VR 1000, die eigens für den Rennsport entwickelt worden war, aber auch hier stand er im Schatten seines Teamkollegen. 2001 schien ein gutes Paket für den mittlerweile fünffachen Daytona- 200-Gewinner geschnürt zu sein, doch gerade bei diesem Rennen erlitt Russell schwere Verletzungen bei einem Unfall ausgerechnet mit seinem Teamkollegen. Die Vance&Hines-Ducati, auf der er saß, war zu diesem Zeitpunkt eines der besten Bikes im Starterfeld, doch die Verletzungen waren so gravierend, dass ein Comeback nicht mehr zustande kam.