HomePlug
HomePlug ist ein Standard für "Inhouse-Powerline" und nutzt das vorhandene Stromnetz im Haus. Die Version 1.0 wird vorwiegend für Ethernet undAudio-Übertragung verwendet. Das Hausnetz stellt die Infrastruktur des Datennetzes dar. In jedem Zimmer, in dem eine Steckdose ist, stehen die Daten zur Verfügung. Die Adapter werden wie normale Stecker in die Steckdose gesteckt und durch ein Netzwerkkabel mit der Netzwerkkarte eines Computers verbunden. Der HomePlug 1.0 Standard erreicht theoretisch 14Mbit/s und eine max. Reichweite von 200 m innerhalb eines Stromkreises. So können mühelos mehrere Stockwerke überbrückt werden. Zum Aufbau eines Netzes sind zumindest zwei solcher Adapter nötig.
HomePlug Adapter werden z.B. von Acer, Corinex, devolo, Prevola oder Netgear (letztere sind offensichtlich OEM-Versionen der devolo-Geräte) angeboten und verfügen entweder über eine RJ45- (Ethernet) oder USB-Buchse oder Audio-Cinch-Buchsenkombination.
Neue Modelle bieten eine Bandbreite von max. ca. 200 MBit/s (z.B.: Allnet) und sind mit anderen Modellen des gleichen Herstellers kompatibel.
Die Modelle der unterschiedlichen Hersteller können in den meisten Fällen nicht mit einander arbeiten, da sie meistens unterschiedliche Sende- bzw Empfangskanäle verwenden, außerdem unterscheidet sich meistens die Verschlüsslungstechnik der einzelnen Hersteller gravierend voneinander.
Der neue Standard "Homeplug AV" (nicht Homeplug 2.0, AV steht für "Audiovision") verspricht eine Bruttoübertragungsrate von 200 Mbit/s und soll auch Video-Streaming in DVD-Qualität ermöglichen.
Der Einsatzbereich der Homeplug-Technologie liegt somit bei kleinen LANs.
Funktionsweise
Auf die vorhandene Netzspannung von 230 V wird ein Signal aufmoduliert, wobei Frequenzen von 4,5 bis 27 MHz als Trägerfrequenzen dienen. Als Modulationstechnik wird OFDM eingesetzt. Die Topologie ist eine Busstruktur, d. h. dass alle Geräte auf einer Leitung sind und immer nur ein Gerät senden oder empfangen kann (vgl. 10Base2). Die Reichweite ist auch von der Qualität der Leitungen im Haus und den Geräten bzw. den Störquellen abhängig. Begrenzt wird die Reichweite durch den nächsten Stromzähler. Die Dämpfung der Signale ist so groß, dass eine Datenübertragung darüberhinaus kaum möglich ist.
Nachteile
Die Powerline-Technik ist umstritten, da deren Einsatz auf ungeschirmten Stromleitungen zur Emission von hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung führt. Diese Strahlung kann den Empfang von Kurzwelle-Radiostationen beeinträchtigen. Des Weiteren könnte es möglich sein die Datenübertragung dadurch sogar abzuhören. Deshalb und weil die Signale am herkömmlichen Stromzähler nach außen hin u.U. nicht völlig unkenntlich gemacht werden, wird in der Regel eine 56-Bit-DES Verschlüsselung verwendet. Grund dafür sind die für Hochfrequenz ungeeigneten Stromleitungen welche nicht geschirmt sind.
Siehe auch
Weblinks
- Die HomePlug Homepage (englisch)
- HomePlug im Vergleich (PC Magazin)
- Informationen zur Powerline-Technologie (deutsch)
- Report High-Speed-Powerline-Communications (Tom's Networking Guide Deutschland)
- Test Netgear HDX101 - mit 200 Sachen durchs Stromnetz (Tom's Networking Guide Deutschland)