Maschinenfabrik Rüti
Die Maschinenfabrik Rüti wurde 1847 von Caspar Honegger gegründet und produzierte mechanische Webstühle für die Schweizer Textilindustrie. 1982 wurde die Maschinenfabrik von der Sulzer AG aufgekauft, jedoch wurde 2008 der Betrieb eingestellt.
Geschichte
1840 entwickelte Caspar Honegger den Honegger Webstuhl, welchen er zunächst in Siebnen produzierte. 1847 wurden die Produktionsstätten nach Rüti (ZH) verlegt, welches aufgrund der Expansion viele Arbeiter aus der Innerschweiz und Italien anzog. Das Unternehmen entwickelte sich zu einem der weltweiten Marktführer in der Herstellung von Webmaschinen. Die ersten Auslandsvertretungen entstanden 1890 in den Nachbarländern. im Jahr 1914 war die Firma schon in Moskau, Manchester, Damaskus und Konstantinopel vertreten, nach 1930 sogar in Südamerika, Indien, Südafrika und Australien. Besonders innovativ war der, 1898 entwickelte, erste aufbaulose Webstuhl. Um 1935 wurde der schützenlose Luftdüsenwebstuhl entwickelt. 1982 übernahm Sulzer die Maschinenfabrik. Ab 1996 gab es keine erfolgreichen Neuentwicklungen mehr, nach einer Entlassungswelle schloss die Maschinenfabrik 2008.[1] Die früheren Produktionsstätten werden heute von diversen Dienstleistungsfirmen genutzt.
Werksbahn
Die Fabrik bekam 1877 einen Gleisanschluss hinauf zum Bahnhof, welcher aber 12 Meter oberhalb der Fabrik gelegen ist. Aus diesem Grund wurde eine Zahnradstrecke (System Riggenbach) eingesetzt, um die Höhendifferenz zu überwinden. Der Gleisanschluss wurde bis Anfang der 60er Jahre von drei verschiedenen Dampflokomotiven bedient. die älteste Dampflok mit Namen "Caspar Honegger" von 1876 steht im Bahnpark Brugg und befindet sich im Privatbesitz. Die Zweite Dampflok Baujahr 1910 wurde 2012 abgebrochen. Heute befindet sich die Letzte Dampflok und Diesellok der Werkbahn bei der Rorschach-Heiden-Bergbahn welche heute zur Appenzeller Bahn gehört. Die Zahnraddiesellok wurde seit den 60er Jahren eingesetzt bis zum Kappen des Gleisanschluss im Jahr 1997.[2] Das Zahnradgleis ist heute noch vorhanden wie auch die Gleise im ehemaligen Fabrikgelände. Die Webmaschienen der Fabrik können heute noch im Museum Textil- und Industriekultur in Neuthal Besichtigt werden.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Martin Leonhard: Maschinenfabrik Rüti, In HISTORISCHES LEXIKON der SCHWEIZ, Version vom 29. Oktober 2009.
- ↑ Cyrill Seifert: Zahnradbahnen der Welt. 1. Auflage. trans press, 2020, ISBN 978-3-613-71377-2, S. 243.
- ↑ Zahnrad-Werksbahn Maschinenfabrik Rüti