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Geschichte der Stadt Sarstedt

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Wappen Deutschlandkarte
Geschichte der Stadt Sarstedt
Deutschlandkarte, Position der Stadt Geschichte der Stadt Sarstedt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 14′ N, 9° 52′ OKoordinaten: 52° 14′ N, 9° 52′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Hildesheim
Höhe: 64 m ü. NHN
Fläche: 43 km2
Einwohner: 19.405 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 451 Einwohner je km2
Postleitzahl: 31157
Vorwahl: 05066
Kfz-Kennzeichen: HI, ALF
Gemeindeschlüssel: 03 2 54 028
Stadtgliederung: 7 Ortschaften
Adresse der
Stadtverwaltung:
Steinstraße 22
31157 Geschichte der Stadt Sarstedt
Website: www.sarstedt.de
Bürgermeister: Karl-Heinz Wondratschek (SPD)
Lage der Stadt Geschichte der Stadt Sarstedt im Landkreis Hildesheim
KarteLandkreis HildesheimNiedersachsenLandkreis HolzmindenLandkreis NortheimLandkreis GoslarLandkreis WolfenbüttelSalzgitterLandkreis Hameln-PyrmontRegion HannoverLandkreis PeineFreden (Leine)LamspringeBockenemAlfeld (Leine)DuingenSarstedtAlgermissenHarsumGiesenNordstemmenHildesheimElzeGronauEimeDiekholzenDiekholzenSchellertenSchellertenSöhldeBad SalzdetfurthHolleSibbesse
Karte

Sarstedt (lat. Kertzstadensis[2], niederdeutsch Cerstede, Cherstede, Chiarstede, Scherstede, Tzarstede, Tzerstede, Zarstede, Zerstede) ist eine am Fluss Innerste gelegene Stadt in Niedersachsen. Mit zirka 18.500 Einwohnern ist sie ein Mittelzentrum im Landkreis Hildesheim.

Geographie

Sarstedt liegt etwa 13 km nordwestlich von Hildesheim und 20 km südsüdöstlich von Hannover. Durch die Stadt fließt die Innerste, welche vom Bruchgraben im Süden gespeist wird und bei Ruthe in die Leine mündet. Sarstedt grenzt im Osten an Algermissen, im Südosten an Harsum, im Süden an Giesen und Barnten (seit 1974 ein Ortsteil von Nordstemmen im Landkreis Hildesheim), im Nordosten an Pattensen und im Norden an Laatzen (Region Hannover).

Seit der Gebietsreform von 1974 gehören zu Sarstedt zusätzlich zur Kernstadt sechs Ortschaften mit jeweils eigenen Ortsbürgermeistern:

Die Einwohnerzahl beträgt in der Kernstadt 14.500 und mit den Ortschaften 18.500.

Name der Stadt

Dass die Benamung der Stadt Sarstedt eine turbulente Geschichte hinter sich hat, darauf hat ein namhafter Gelehrter des 19. Jahrhunderts hingewiesen. Der Begründer der deutschen Philologie und Altertumswissenschaft, der Sprach- und Literaturwissenschaftler Jacob Grimm, vermutete jedoch keine Eigenheiten der Sarstedter sondern eine Eigenart der niederdeutschen Mundart. Denn auch bei anderen niederdeutschen Ortsnamen sei der Anfangsbuchstabe K über die Jahrhunderte durch Zischlaute ersetzt worden. Das „hildesheimische Städtchen Sarstedt“ war für ihn jedoch das hervorstechendste Beispiel:

„Noch andere niederdeutsche ortsnamen weisen mit ihrem wechselnden S SC CH TZ SZ Z auf ursprüngliches K; so das hildesheimische städtchen Sarstedt, welches im [chronicon bei Pertz 9, 861—865][3] Scherstede Tzerstede Cherstede Chyerstede, in Urkunden von 1252. 1349 bei Lüntzel s. 110. 222 Zerstede Zchiarstede Cserstede Tzerstide Tzarstede geschrieben und nach dem ein glossator des Sachsenspiegels Brand von Tzerstedt genannt ist; ich vermute, es hiesz anfänglich Carastad locus moeroris, luctus, vom alts. cara, ahd. chara, ags. cearu, wie Graff 4, 464 ein ahd. charabah beibringt.“

Jacob Grimm[4]

Geschichte

In der Gemarkung Sarstedt lebten bereits die Vorfahren des Menschen, die Hominiden, wie der Neandertaler und der Homo erectus.[5] Seit diesen archäologischen Funden gilt Sarstedt als „nördlichster Punkt in Europa, an dem sterbliche Überreste dieser vor 30.000 Jahren ausgestorbenen Entwicklungslinie des Menschen entdeckt wurden“.[6] Erste dauerhafte Besiedlungen fanden in der Gegend in und um Sarstedt nachweislich vor etwa 7.000 Jahren statt.

Fünf Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde dieser Kupferstich von Matthäus Merian fertiggestellt (1653). Der Betrachter blickt vom Zusammenfluss von Innerste und Leine (heute beim Ortsteil Ruthe) von Norden auf die Stadt in südliche Richtung. Zu dieser Zeit gab es nur den Kirchturm von St. Nicolai

Zwischen 772 und 802 lag das heutige Gebiet Sarstedt in dem Einzugsbereich der sich über 30 Jahre hinziehenden Feldzüge der Franken unter Karl dem Großen gegen die Sachsen (zwischen Nordsee und Harz, Rhein und Elbe). Nach der entscheidenden Niederlage der Sachsen unter Widukind als Führer der Sachsen (dux Saxonum) 785, wurde der heutige Nordwesten Deutschlands dem fränkischen Karolingerreich einverleibt und schrittweise christianisiert. Noch vor Ende der Sachsenkriege erhob Karl der Große vom Bischofssitz Minden 800 ausgehend in der östlich der Weser gelegenen und deshalb Ostfalen genannten Region zuerst den Missionsstützpunkt Elze (damals Aula Caesaris, kurz Aulica genannt, etwa 18 km südwestlich zum heutigen Sarstedt gelegen) zu dem territorial festgelegten Verwaltungsbezirk eines neuen Bischofs. Dieses Elzer Bistum wurde unter dem Nachfolger und Sohn Karls des Großen, Ludwig dem Frommen, im 15 Kilometer östlicher und an der Innerste gelegenen Hildesheim 815 neu gegründet. Das zweite ostfälische Bistum Halberstadt im Harz war noch unter Karl dem Großen zusammen mit Elze entstanden. Über die Rolle, die Sarstedt im 9. und 10. Jahrhundert für das Hildesheimer Bistum einnahm, muss bar archäologischer und schriftlicher Quellen offen bleiben. Doch wird es eine Furt an der Innerste schon gegeben haben, wenn nicht auch schon vor dieser Zeit ein Marktflecken entstanden war.

Als kirchlicher Siedlungs- und damit auch Missionspunkt wird Sarstedt (Kertzstadensis) zum ersten Mal im 11. Jahrhundert (1075) und hier schon auch – offenbar im Vergleich mit dem Missionsstützpunkten – lobend erwähnt.[7] Er liegt auf einem alten Handelsweg, dem Hellweg vor dem Santforde, der im Mittelalter die Bistümer Minden und Hildesheim verbunden hatte. Zu dieser Zeit wies Sarstedt zahlreiche verschiedene Schreibweisen auf, so dass dessen Quellenlage nur sehr verstreut überliefert ist: „Cerstede“, „Tzerstede“ und „Zerstede“, hernach „Carstede“, „Zarstede“ und zuletzt „Sarstede“ sowie „Sarsted(t)“. Der älteste Siedlungskern des Ortes befindet sich mutmasslich im Bereich der evangelisch-lutherischen Kirche St. Nicolai, die sich auf einer Anhöhe befindet, oberhalb der Vereinigung des Bruchgrabens mit der Innerste sowie südwestlich einer Mühle, die 1302 erstmals erwähnt wird und seit dem frühen 14. Jahrhundert zum Tafelgut (Mensal- oder später Kammergut) des Bischofs in Hildesheim gehörte.[8]

Die einstige Mühle des Hildesheimer Bischofs, 600 Jahre nach ihrer ersten schriftlichen Erwähnung 1302 (1910, vor dem großen Brand 1919 aufgenommen)

Der heutige Bau von St. Nicolai geht auf das Jahr 1457 zurück.[9] Nicht bewiesen ist, dass Sarstedt bereits an gleicher Stelle eine Steinkirche von Thietmar, dem Nachfolger des heilig gesprochenen Hildesheimer Bischofs Godehard, in dessen Amtszeit von 1038 bis 1044 gestiftet worden war.[10] Auf jeden Fall war die erste Mühle vor St. Nicolai an jenem Ort entstanden, wo die Innerste früher eine Flussinsel gebildet und von daher ideale Bedingungen für einen natürlich geschützten Mühlenbetrieb geboten hatte.

Wahrscheinlich ist dies um das Jahr 1296 geschehen, als Sarstedt von Bischof Siegfried II. (1279-1310) territorial erweitert worden war. Die Stadtrechte erwarb Sarstedt allmählich nach der Einbeziehung der älteren Siedlungen „Wennerde und Helperde“.[11] Vermutlich gingen mit der prosperierenden materiellen Bedeutung von Sarstedt seit dem 12./13. Jahrhundert auch die baulichen Anstrengungen der Sicherung der Stadt einher, so die Errichtung von Stadtmauer, Wall und Graben sowie dem Bau der beiden Stadttore „Ostertor“ (im Osten) und „Holztor“ (im Westen vor der Innerste-Brücke).[12])

Sarstedt wird als Stadt erstmalig in einer Urkunde aus dem Jahre 1339 erwähnt. Wiederholt wurde die Stadt zerstört und musste mühsam wieder aufgebaut werden: nach der Großen Fehde 1485, der Hildesheimer Stiftsfehde 1521, 1556, 1580 und 1716.[13] Drei Jahre vor dem Tode Luthers 1543 hielt in Sarstedt die Reformation Einzug.

Während des Dreißigjährigen Krieges, als sich Franzosen und Schweden auf deutschem Boden über 13 Jahre (1635–1648) bekämpften, hatten die Schweden an der Mündung der Innerste in die Leine (im Sarstedter Ortsteil Ruthe) ihr Lager aufgeschlagen (September 1641).[14] In der größten Enzyklopädie des 18. Jahrhunderts wurde im Artikel „Sarstedt“ erwähnt, dass in der Stadt sogar Adelige aus Friesland und Mecklenburg eigene Anwesen unterhielten: „Etliche von Adel, als die Friesen und Barner“, hätten hier „freye Burghöfe“ besessen.[13]

Während der Zeit der französischen Besetzung (1807 und 1813) gehörte Sarstedt zum Departement der Oker (mit Hauptstadt Braunschweig) als Teil des Königreichs Westphalen, das nach dem Frieden von Tilsit (7. und 9. Juli 1807) entstanden war. König war Jerome Bonaparte, ein Bruder Napoleon Bonapartes. Vom Departement der Oker kamen drei Kantone aus dem bisherigen Distrikt Hildesheim, Elze (der Teil auf dem linken Leine-Ufer) Sarstedt und Algermissen, zum Departement der Aller (ab 1. September 1810).

Mitte des 19. Jahrhunderts war Sarstedt eine Stadt im Amtsbezirk Ruthe des Fürstentums Hildesheim. Seinerzeit wurde im Umland der Stadt vor allem Flachs (für die Herstellung von Leinen angebaut, das vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert neben Hanf, Nessel und Wolle die einzige Textilfaser war.

Sarstedt hatte bereits Mitte des 19. Jahrhunderts bereits einen Bahnhof, einen Halt an der Hannöverschen Südbahn, deren Abschnitt Hannover-Alfeld 1853 eröffnet wurde.[15] 1890 hatte Sarstedt 2.768
 Einwohner, darunter – wie es im seinerzeitigen Brockhaus hieß – „561 Katholiken und 34 Israeliten“.[16]

Anfang der Holztorstraße auf Höhe der „Maiwiese“ und „Dickebast-Brücke“, links der damalige „Sarstedter Hof“ um 1906
Das „Straßenbahnhofs-Restaurant“ befand sich bis in die 1990er Jahre gegenüber der Wendeschleife der Straßenbahn. Diese „rote Linie 11“ führte von 1899 bis 1958 an diesem Haus vorbei und endete nicht wie heute an der Wendeschleife in Sarstedt sondern in Hildesheim[17]

An der Schwelle zum 20. Jahrhundert gehörte Sarstedt im Landkreis Hildesheim zum preußischen Regierungsbezirk. Zeitgenössische Nachschlagewerke erwähnen ein Telegraphenamt, eine Zucker-, eine Kochherd- und eine Zündholzfabrik, eine Eisengießerei, fünf Dampfziegeleien sowie zwei Dampfmühlen. Eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben im Kreis Sarstedt spielte seit Anfang des 20. Jahrhunderts auch der Kalibergbau, bei dem Kalisalze zur Herstellung von Dünger unter Tage abgebaut wurden. (Beide Kaliwerke „Glückauf-Sarstedt“ und „Siegfried-Giesen“ waren von 1904/06 bis 1987 in Betrieb und haben in zahlreichen Sarstedter Familien mehreren Generationen als Einnahmequelle gedient.

Facetten der Sarstedter Polizeiberichterstattung aus hundert Jahren (1853-1947) wurden 1996 im „Sarstedter Anzeiger“ abgedruckt.[18] Diese inzwischen auch über das Netz zugängliche Chronik gibt einen intimen Einblick in die turbulente Zeit zweier Weltkriege und ihre Folgen für eine Kleinstadt des Landkreises Hildesheim im Einzugsgebiet Hannovers.[19]

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sich die Sarstedter Bevölkerung vervierfacht (von zirka 1.500 auf 5.700),[20] um sich nach dem Zweiten Weltkrieg noch einmal zu verdoppeln (9.800 Einwohner). Darunter waren nicht wenige Flüchtlinge und Vertriebene aus den Ostgebieten. Mit den 1960er Jahren setzte die Zuwanderung der so genannten Gastarbeiter ein, unter denen nicht wenige in Sarstedt eine zweite oder eine neue Heimat gefunden haben.

Politik

Sarstedt unterhält seit 1992 Städtepartnerschaften zu den französischen Gemeinden Aubevoye und Gaillon.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirchen

St. Nicolai wurde 1457 fertig und ist das älteste Gebäude der Stadt
Die Heilig-Geist-Kirche

Der spätgotische Bau der St.-Nicolai-Kirche, bis zur Reformation Kirche des Archidiakonats Sarstedt, war 1457 vollendet und ersetzte einen romanischen Vorgängerbau aus dem 11. Jahrhundert. Namensgeber ist der heilige Nikolaus als Schutzpatron der Kaufleute. 1543 wurde für Kirche und Stadt die lutherische Kirchenordnung eingeführt.

Die katholische Heilig-Geist-Kirche wurde 1912/13 im neuromanischen Stil erbaut. 2002 erfuhr sie eine durchgreifende Innenrenovierung mit postmodernen Gestaltungselementen.

Als zweite lutherische Kirche Sarstedts entstand die St.-Paulus-Kirche 1963-65 im Stadtteil Giebelstieg. Konstruiert mit einem Stahlbetonskelett und verblendet mit hellen Klinkern ist sie im Stil einer Basilika gebaut. Der etwas vorgeschobene Turm ist mit einem Verkündigungsengel bekrönt und misst 37 m Höhe.

Museen

Die Geschichte der Wassermühle Malzfeldt an der Innerste reicht bis in das frühe 14. Jahrhundert zurück. Heute wird die Mühle als Wasserkraftwerk genutzt, durch das Strom in das öffentliche Netz einspeist wird. Ein Mühlenmuseum ist darin untergebracht und kann nach Voranmeldung besichtigt werden.

Im „Haus am Junkernhof“ befindet sich das Sarstedter Kulturzentrum, das Veranstaltungen zu Musik, Literatur und darstellender und bildender Kunst sowie der Stadt- und Regionalgeschichte verpflichtet ist. Darin gibt es ein Heimatmuseum, in dem eine historische Apotheke und eine Seilerwerkstatt als Dauerausstellung zu sehen sind. Darüber hinaus finden vermehrt Sonderausstellungen statt.[21]

Datei:1908-Mühlenwerke Ernst Malzfeldt-2.jpg
Ansichtskarte, 1908
Mühle Malzfeldt, 2005

Verkehr

Bahnhofsgebäude Sarstedt

Bahn- und Busverkehr

Sarstedt liegt an der hannöverschen Südbahn HannoverGöttingen, über die Bahnstrecke Lehrte–Nordstemmen existieren zudem Verbindungen über den Oberharz nachHalle (Saale). Unter anderem mit der S-Bahn Hannover ist der Hannoversche Hauptbahnhof erreichbar. Seit 1901 besteht eine direkte Stadtbahn- oder Straßenbahnverbindung mit Hannover, die seit 1958 nicht mehr nach Hildesheim weiterführt sondern in einer Wendeschleife endet. Diverse Buslinien übernehmen die Binnenerschließung und Verbindungen mit Hildesheim, Elze, Nordstemmen und Rethen. Der wichtigste Betreiber des Busverkehrs ist die Regionalverkehr Hildesheim GmbH.

Flugverkehr-Einrichtungen

UKW-Drehfunkfeuer Leine DLE

Auf der Anhöhe Kipphut befindet sich ein Drehfunkfeuer für die Navigation der Luftfahrt. Hier beginnt das Instrumentenanflugverfahren für den Flughafen Hannover. Sollte ein Anflug vorübergehend nicht möglich sein, werden hier Warteschleifen geflogen.

Straßenverkehr

Sarstedt liegt an der Bundesstraße 6.

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Öffentliche Einrichtungen

  • Innerstebad - Hallen- und Freizeitbad der Stadt Sarstedt[22]
  • Stadtbücherei Sarstedt [23]
  • Sarstedter Heimatmuseum [21]
  • Jugendzentrum Klecks[24]

Soziale Einrichtungen

  • Nachbarschaftshilfe und Freiwilligenagentur SPONTAN

Bildungseinrichtungen

  • Albert-Schweitzer-Schule - Verlässliche Grundschule und Sonderschule für Lernhilfe
  • Grundschule Kastanienhof - Verlässliche Grundschule[25]
  • Regenbogenschule - Verlässliche Grundschule [26]
  • Gymnasium Sarstedt [27]
  • Offene Ganztagsschule Sarstedt
  • Schiller-Realschule[28]
  • Bildungs- und Tagungszentrum der AOK - Die Gesundheitskasse für Niedersachsen

Freizeit- und Sportanlagen

Das Innerstebad Sarstedt ist ein Hallen- und Freizeitbad; dessen Freibad in der Sommersaison von Mai bis September geöffnet ist. Daneben bieten sich die Giftener Seen und der Badesee im Ortsteil Heisede als Naherholungsgebiete an.

Die Seen bei Giften; rechts Badesee und links der Surf- und Segelsee; im Hintergrund die Trasse des InterCityExpress ICE HannoverGöttingen

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Willy Tischbein (1871-1946), Radsportler und Industrieller
  • Waltraute Macke-Brüggemann (1913-2006), Malerin, Graphikerin und Buchillustratorin
  • Walter Mahlendorf (* 4. Januar 1935), Leichtathlet, Olympiasieger 1960 in Rom
  • Dietrich Meyer (* 14. März 1936), Sarstedter Hobbyzeichner (bekannt geworden durch seine Bleistiftzeichnungen)
  • Hans-Jürgen Krahl (1943-1970) Protagonist der 68er- und Studentenbewegung, kam in dem Haus an der Voss-Strasse 7 zur Welt, das nicht mehr steht.[29]
  • Rudolf Schenker (* 31. August 1948), der Gründer der Hard-Rock-Formation Scorpions stammt ursprünglich aus Sarstedt. In den 1990er Jahren plante er mit der Bande ein Konzert in seiner alten Heimat, was allerdings verworfen wurde, da die Stadt den Besuchermassen nicht standhalten könne.
  • Marianne Bachmeier (1950-1996), wurde bundesweit bekannt, nachdem sie 1981 in einem Saal des Landgerichtes Lübeck den mutmaßlichen Mörder ihrer Tochter Anna Bachmeier in Selbstjustiz erschossen hatte.

Siehe auch

  • In seiner Novelle „Die Innerste“ zeichnete der niedersächsische Schriftsteller Wilhelm Raabe im Jahre 1876 ein liebevolles Bild der Landschaft am Innerste-Ufer südlich und damit flussaufwärts von Sarstedt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2024 (Hilfe dazu).
  2. Sarstedt wird mit diesem Namen in einer lateinischen Quelle aus dem Jahr 1075 bezeichnet, welche die Gründung der Hildesheimer Kirche beschreibt. Der Verfasser war mutmaßlich Bernhard von Konstanz: Fundatio Ecclesie Hildensemensis. Hildesheim 1075. (Vgl. die zweisprachige Ausgabe von Adolf Bertram: Hildesheims Domgruft und die Fundatio Ecclesie Hildensemensis. A. Lax, Hildesheim 1897, S. 7-8. (lat. und dt. sowie die digitalisierte lateinische Ausgabe in den Monumenta Germaniae Historica: S. 943.)
  3. Die von Grimm zitierte Textstellen finden sich heute im Band 7 der Monumenta Germaniae Historica, die von der Staatsbibliothek München herausgegeben wird
  4. Jacob Grimm: Keverlingeburg. In: M. Haupt (Hrsg.): Zeitschrift für deutsches alterthum. Bd. 7 1849 S. 559–561. hier S. 261 im Original (S. 279 im Digitalisat)
  5. Dies belegen entsprechende Funde knöcherner Schädelreste sowie typischer Werkzeugreste dreier Hominiden (gefunden im Leinetal im November 1997 sowie im Januar und Oktober 1999 in einer Schliekumer Kiesgrube von dem Hannoveraner Hobbyarchäologen Karl-Werner Frangenberg), deren Alter vom federführenden Paläanthropologen Alfred Czarnetzki (Universität Tübingen) auf inzwischen 700.000 Jahre geschätzt werden.
  6. Alfred Czarnetzki, S. Gaudzinski, A. Pusch: Hominid skull fragments from Late Pleistocene layers in Leine Valley (Sarstedt, District of Hildesheim). In: Journal of the Human Evolution. 41 (2001), S. 133–140; Regionale und überregionale norddeutsche Zeitungsartikel machten diesen archäologischen Fund publik, unter anderem: Hinnerk Blombach: Der Neandertaler lebte bei Hannover. In: Hamburger Abendblatt. 14. März 2003; sowie: Tarek Abu Ajamieh: Sind Funde älter als gedacht? In: Hildesheimer Allgemeine Zeitung. 19. Juli 2008.
  7. (Vgl. Fundatio Ecclesie Hildensemensis, Hildesheim 1075. (Abgedruckt in der zweisprachigen Ausgabe von Adolf Bertram, Hildesheims Domgruft und die Fundatio Ecclesie Hildensemensis […], Hildesheim 1897, S. 7 und 8 (lat. und dt.): „[…] jene hochgeachtete Kirche von Sarstedt“)
  8. Das bedeutete, dass die Einkünfte dieser Wassermühle zum Mahlen von Korn allein an den kirchlichen Landesherrn gingen. Die Mühle wurde bis ins 19. Jahrhundert, weil sie nicht innerhalb der Stadtmauer lag, auch immer als „Mühe vor Sarstedt“ bezeichnet. Die seit Mitte des 19. Jahrhunderts nach dem neuen Käufer als „Mühle Malzfeldt“ benannte war bis 1965 über 600 Jahre in Betrieb. Heute sind darin ein Elektrizitätswerk und ein Mühlen-Museum untergebracht. (Werner Vahlbruch: Die Wassermühle Ernst Malzfeldt an der Innerste.)
  9. Detailliertere Angaben zur Geschichte Sarstedts finden sich auf der Webseite der Stadt: Geschichte.
  10. Die Angaben stammen aus dem historiographischen Abschnitt der Portrait-Borschüre des Pfarramtes: St Nicolai anno 1457. S. 4.
  11. Werner Vahlbruch: Stadtwerdung und Stadtentwicklung im 13. und 14. Jahrhundert. 2001, S. 4
  12. Werner Vahlbruch: Stadtwerdung und Stadtentwicklung im 13. und 14. Jahrhundert. 2001, S. 10.
  13. a b Sarstede. In: Zedler-Lexikon. 1742.
  14. Dreißigjähriger Krieg. In: Pierer's Universal-Lexikon. Band 15. Altenburg 1862, S. 323.
  15. Sarstadt (Sarstedt). In: Pierer's Universal-Lexikon. Band 14. Altenburg 1862, S. 935.
  16. Sarstedt In: Brockhaus' Konversationslexikon. 14. Auflage. F. A. Brockhaus, Leipzig/Berlin/Wien 1894-1896, in sechzehn Bänden. Bd. 14: Rüdesheim – Soccus. (1895), S. 325.
  17. Günter Hansen: Auf den Spuren der roten 11 in 72 Bildern. Vortrag 13. April 2007
  18. Der „Sarstedter Anzeiger“ ist heute eine Nebenausgabe der ältesten Tageszeitung Deutschlands, der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung (nicht durchgehend seit 1705).
  19. Auszüge aus der Polizeichronik Sarstedt.
  20. Sarstedt. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. Band 17. Leipzig 1909, S. 618.
  21. a b Kulturgemeinschaft Sarstedt - Museum.
  22. Frei- und Hallenbad Innerstebad Sarstedt.
  23. Stadtbücherei Sarstedt.
  24. Jugendzentrum KLECKS.
  25. Webseite der Grundschule Kastanienhof
  26. Webseite der Regenbogenschule - Grundschule
  27. Webseite des Gymnasiums Sarstedt
  28. Webseite der Schiller-Realschule Sarstedt
  29. Der legendäre Frankfurter Studentenführer Hans-Jürgen Krahl hat am Montag 35. Todestag. In: Sarstedter Anzeiger. 12. Februar 2005.
Commons: Sarstedt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Sarstedt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen