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Oldenburg (Schiff, 1912)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Schwesterschiff Thüringen
Bau und Dienstzeit
Bauwerft Schichau in Danzig
Schwesterschiffe SMS Helgoland, SMS Ostfriesland, SMS Thüringen
Kiellegung 1909
Stapellauf 30. Juni 1910
Indienststellung 1912
Verbleib 1921 in Dordrecht abgewrackt
Technische Daten
Wasserverdrängung: Konstruktion: 22.800 t
Maximal: 24.700 t
Länge Wasserlinie: 166,5 m
über Alles: 167,2 m
Breite 28,5 m
Tiefgang normal:8,68 m
maximal: 8,94 m
Bewaffnung 12 Sk - 30,5 cm L/50 in 6 Doppeltürmen
14 Sk - 15 cm L/45 ín Kasematten
12 Sk - 8,8 cm L/45
2 Flak - 8,8 cm L/45
6 Torpedorohre Ø 50 cm
(1 Bug, 4 Seiten, 1 Heck, alle unter Wasser)
Panzerung Gürtel: 300 mm
Zitadelle: 100 mm
Deck: 55 - 100 mm
Türme: 90 - 280 mm
Barbetten: 280 mm
Kasematten: 160 mm
Maschinenanlage 3 stehende 4-zylindrige
Dreifachexpansions-Kolbenmaschinen
15 kohlegefeuerte Dampfkessel
(ab 1915 Ölzusatzfeuerung)
3 vierflügelige Schrauben Ø 5,1 m
Brennstoffvorrat 3.200 t
Geschwindigkeit 21 kn
Fahrbereich 5.500 sm bei 10 kn
Besatzung 42 Offiziere, 1071 Mann

Die SMS Oldenburg war ein Großlinienschiff der Helgoland-Klasse der Kaiserlichen Marine. Das Großherzogtum Oldenburg war der Namensgeber dieses Schiffes.

Geschichte

Im Jahr 1910 fand der Stapellauf der Oldenburg im Beisein von Großherzog Friedrich August von Oldenburg statt. Die Taufe vollzog seine Tochter Prinzessin Sophie Charlotte (Ehefrau des Kaisersohns Prinz Eitel Friedrich). Das Schiff wurde dem I. Geschwader unter dem Kommando von Vizeadmiral Hugo von Pohl und später Vizeadmiral von Lans zugeteilt.

Im Gegensatz zur britischen Auffassung stand auf deutscher Seite der Schutz des Schiffes im Vordergrund, die Bewaffnung an zweiter Stelle. Seit dieser Zeit entsprach bei den deutschen Großkampfschiffen die Stärke des Gürtelpanzers etwa dem Kaliber der schweren Artillerie. Die Richtigkeit dieses Prinzips des optimalen Schutzes erwies sich im Krieg in den Seeschlachten auf der Doggerbank und vor dem Skagerrak, aus denen fast alle deutschen Schlachtkreuzer und Schlachtschiffe trotz teilweise schwerster Trefferschäden zurückkehrten. Ihre britischen Gegner mussten dagegen erhebliche Verluste hinnehmen, die nur durch den großen Bestand an Schiffen kompensiert wurden. Zumeist gingen die britischen Schiffe durch Munitionskammerexplosionen verloren, weil ihr viel zu schwacher Deckspanzer von den deutschen Granaten durchschlagen wurde.

Die Schiffe der Helgoland-Klasse trugen 12 x 30,5 cm Geschütze in sechs Doppeltürmen, davon je zwei an Backbord und Steuerbord, d.h. nur die Endtürme standen auf der Mittschiffslinie. Dies war durch die Bauhöhe der verwendeten Kolbendampfmaschinen bedingt, die den Raum zwischen den vier Flügeltürmen größtenteils einnahmen.

Zwischen 1914 und 1918 nahm die Oldenburg an Einsätzen in der Nord- und Ostsee teil, einschließlich der Skagerrak-Schlacht (31. Mai - 1. Juni 1916). Im Vertrag von Versailles wurde sie als Reparationsschiff "M" Japan zugesprochen. Da die Japaner keine Verwendung für das Schiff hatten, wurde die Oldenburg zwar 1920 ausgeliefert, verblieb aber in europäischen Gewässern und wurde 1921 in Dordrecht abgewrackt.