Dartmoor



Dartmoor [Nationalpark in der englischen Grafschaft Devon. Der Nationalpark erstreckt sich über eine Fläche von 954 km².Das Dartmoor besteht wie auch das Bodmin-Moor oder das Exmoor landschaftlich vor allem aus weiten Wiesenlandschaften mit eingestreuten kleinen Moor-en und den die Talmulden überragenden Tors (flache Wiesenhügel mit Granitfelsbildungen von bis zu 10 Meter Höhe). Charakteristisch für das Dartmoor sind weiterhin die so genannten "Clapper-Bridges" , aus dünnen Granitplatten erbaute Brücken über die dortigen Bäche und Flüsse.
] ist einDer Dartmoor-Nationalpark unterscheidet sich von anderen englischen Nationalparks dadurch, dass er nicht dem Rights of Way Act untersteht. Das heißt, der gesamte Park ist für Fußgänger zugänglich, sie müssen sich nicht an die bestehenden Wege und Straßen halten. Eine weitere Besonderheit des Nationalparks ist, dass er sich nach wie vor in privater Hand befindet und nicht dem britischen National Trust unterstellt ist. Das Land gehört zu großen Teilen dem Herzog von Cornwall d.h. Prinz Charles, der diesen Titel ebenfalls trägt.
Legenden und Geschichten rund um Dartmoor
Die traurige Moorlandschaft von Dartmoor übte schon seit grauer Vorzeit eine große Faszination auf die Menschen aus und beflügelte ihre Phantasie. Berühmte Schriftsteller wie Sir Arthur Conan Doyle ("The Hound of the Baskervilles") oder Eden Phillpotts und Sabine Baring-Gould siedelten ihre Spuk- und Geistergeschichten dort an.
In Princetown, in mitten des Moores, steht das Dartmoor-Gefängnis für Schwerverbrecher, welches ab 1806 für Kriegsgefangene der napoleonischen Kriege errichtet wurde. Auch um diesen Ort ranken sich einige Geschichten über Gefangene, die zu fliehen versuchten und im Moor versanken.
Letter boxing
Aus dem Dartmoor stammt der Brauch des "letter boxing": Man wandert durch das Moor und sucht nach versteckten Behältnissen (Plastikschachteln, Tüten, Truhen), in denen sich ein Stempel, ein Brief sowie Hinweise auf andere letter boxes (Briefkästen) befinden können. Es gibt hier echte Letterboxfreaks. Nichts anderes als die umtriebige Suche nach neuen "Boxes" treibt diese Menschen. Natürlich ist es mittlerweilen möglich, Bücher mit Verzeichnissen vieler Briefkastenorte zu kaufen. Man kann auch jederzeit neue "Briefkästen" einrichten.
Die in den Letterboxes befindlichen Briefe sind dann vom Finder (so die Idee des letterboxing) mit einem Hinweis (eigener Stempelabdruck) und dem zurückgelassenen Stempel des Vorbenutzers der Letterbox, an den Besitzer zu senden, ähnlich einer Flaschenpostsendung, bei der der Sender auf eine Antwort vom Finder wartet. Eine Variante der letter boxes sind die "moving boxes": Kleine Schachteln, die sich in den größeren Behältern befinden. Man schreibt hinein, wo man sie gefunden hat und trägt sie weiter bis zu nächsten Letterbox, wo man sie für den nächsten Wanderer hinterlässt.

Insgesamt gibt es angeblich über 3000 letter boxes in Dartmoor. Sie sind alle verschieden, manche sind dekoriert und viele sind mit witzigen und humorvollen Kommentaren versehen. Wieder andere enthalten Informationen über die Geschichte oder Legenden des Moors. Wenn ein Besucher eine solche letter box findet, stempelt und unterschreibt er das Gästebuch. Mancher hat sein eigenes "letter box book", in das er alle Stempel einträgt, die er findet. Viele haben einen eigenen Stempel, den sie dann im Austausch mit dem Gefundenen in der Box lassen.
Für Leute, die das Dartmoor nicht kennen, kann letter boxing eine interessante Weise sein, das Moor kennenzulernen und zu durchwandern. In fast jeder Box befinden sich Hinweise darauf, wo andere letter boxes versteckt sind.
Naturschutz

Das gesamte Dartmoor, sowohl die Landschaft als auch die historischen und archäologischen Stätten, sind durch die Industriekomplexe von Imrey und Watts Blake Bearne bedroht. Diese haben bis heute die Erlaubnis der britischen Regierung, die Kaolinminen in der Nähe des Moors auszubeuten. Es gibt jedoch heute Anstrengungen, diese Minen aus Naturschutzgründen zu schließen.
Der nördliche Teil des Moors wird von der Britischen Armee seit den napoleonischen Kriegen für Manöver- und Schießübungen benutzt. In letzter Zeit jedoch haben die Open Space Society und die Dartmoor Preservation Association mit einigem Erfolg gegen diese Nutzung und dadurch verursachte Schäden der sensiblen Moorlandschaft opponiert.
Sonstiges
Dartmoor ist Ort der Handlung im Roman Der Hund von Baskerville.