Yacyretá
Yacyretá ist ein Staudamm und ein Wasserkraftwerk am Paraná, dem Grenzfluss zwischen Paraguay und Argentinien, und ist in der Nähe der argentinischen Stadt Corrientes bei den Apipé-Wasserfällen gelegen. Der Damm dient auch der Hochwasserregulierung.
Der Staudamm
Der Staudamm ist aus homogenem Erdmaterial aufgeschüttet worden und hat einen undurchlässigen Kern. Verschiedenen Angaben zufolge ist er bis zu 70 oder sogar 75 m oder nur zwischen 9 und 42 m hoch. Das Gesamtvolumen des Dammes beträgt 65.923.800 m³, das des Hauptbauwerks (?) 3.400.000 m³. Auch seine Länge wird unterschiedlich angegeben; sie liegt zwischen 64,7 und 66,5 Kilometer. Mit dieser enormen Länge ist der Staudamm einer der längsten der Welt.
Umweltprobleme
Das 1992 fertiggestellte und 1998 eingeweihte, viertgrößte Wasserkraftwerk der Welt wurde von der Weltbank mitfinanziert und ist ökologisch höchst umstritten. Anders als beim flussaufwärts gelegenen Kraftwerk Itaipú floss der Paraná in diesem Bereich nicht weitgehend in einem Tal, was auch durch die enorme Länge des Staudamms von 66,5 km deutlich wird. Das Wasser des durch verrottende Biomasse stark belasteten Stausees verunreinigt das Grundwasser der Umgebung.
Stromerzeugung
Trotz der mit 1600 km² im Vergleich zu Itaipú deutlich größeren Fläche des Stausees erzeugen die zwanzig Turbinen mit einem Durchfluss von 700 (nach anderen Quellen 830) m³/s deutlich weniger Strom. Die installierte Leistung liegt unterschiedlichen Angaben zufolge bei 2700 - 4000 Megawatt. Das Kraftwerk kann somit rund ein Viertel des argentinischen Verbrauchs abdecken. Der produzierte Strom von jährlich ca. 18 bis 20 Mio. MWh geht vollständig nach Argentinien. Da Argentinien das Projekt vorfinanziert hat, zahlt Paraguay auf diese Weise seinen 50%igen Anteil an dem Projekt ab.
Die Schifffahrt umgeht den Staudamm durch eine Schleusenanlage.
Siehe auch:
- Liste der größten Talsperren der Erde
- Liste der größten Stauseen der Erde
- Liste der Talsperren der Welt