Zum Inhalt springen

Bernhard C. Schär

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Juni 2022 um 12:55 Uhr durch Yen Zotto (Diskussion | Beiträge) (Geburtsort: Linkfix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht.

Zur Löschdiskussion.
Begründung: Fehlende Darstellung der Relevanz Flossenträger 10:27, 30. Mai 2022 (CEST)

Bernhard C. Schär (*4. März 1975 in Pittsburgh, Pennsylvania, USA) ist ein Schweizer Historiker.

Leben

Bernhard C. Schär studierte von 1996 bis 2003 Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaften an den Universitäten Bern und Genf. Nach dem Studium war er als freischaffender Journalist für die bernische Tageszeitung Der Bund tätig und realisierte als freischaffender Historiker verschiedene Buchprojekte. 2006 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Pädagogischen Hochschule FHNW. Dort entwickelte und leitete er ein Forschungsprojekt zu der Frage, wie das damals politisch umstrittene Thema „Die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg“ im Geschichtsunterricht zu behandeln ist. Daneben arbeitete Schär an einer geschichtswissenschaftlichen Dissertation, mit der er 2013 an der Universität Bern promoviert wurde. Von 2014 bis 2021 war er Oberassistent am Lehrstuhl für die Geschichte der Modernen Welt an der ETH Zürich. Er leitete dort eine Forschungsgruppe zur Geschichte schweizerischer Söldner in der Niederländischen Kolonialarmee.

Forschungsaufenthalte und Einladungen führten ihn ans Max Planck Institut für Wissenschaftsgeschichte, das Königliche Institut für Südostasien- und Karibikstudien in den Niederlanden (KITLV), das Asia Research Institute an der Nationaluniversität in Singapur sowie an das Münchner Zentrum für Globalgeschichte. Von Juli bis Dezember 2021 war. Schär Marie-Curie-Stipendiat des Horizon-Europe-Programms der Europäischen Union am Käte Hamburger Kolleg global dis:connect an der LMU München. Seit 2022 ist er Inhaber einer auf fünf Jahre befristeten, vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) im Rahmen von dessen Eccellenza-Programm finanzierten Professur an der Universität Lausanne.

Zu Schärs Forschungsschwerpunkten gehören die Wissenschafts- und Kolonialgeschichte des niederländischen Kolonialreichs, insbesondere mit ihren Bezügen zum deutschsprachigen Europa; die Geschichte der Roma, Sinti und Jenischen; die Geschichte Neuer Sozialer Bewegungen; die Globalgeschichte der Schweiz; die Geschichte von Männlichkeiten und Gewalt in der niederländischen Kolonialarmee sowie die Geschichte des Rassismus. Seine Forschungen stießen in der Schweiz und im Ausland bei zahlreichen Medien aber auch bei Kunstschaffenden auf Interesse.[1][2][3][4][5] So wurde im Theater Basel 2020 das Stück Die Wiederauferstehung der Vögel von Thiemo Strutzenberger uraufgeführt, das auf Schärs Buch Tropenliebe basiert.[6][7] Damit galt er lange als einer der originellsten und gesellschaftlich nachgefragtesten „jungen“ Historiker der Schweiz.[8][9]

Aktuell ist Bernhard C. Schär auch Lehrbeauftragter der Fernuniversität Schweiz.

Werke (Auswahl)

  • Switzerland, Borneo and the Dutch Indies: Towards a New Imperial History of Europe, c.1770–1850, in: Past&Present, 2022, https://doi.org/10.1093/pastj/gtab045
  • Hrsg. Themenheft The Dutch East Indies and Europe, ca. 1800-1930. An Empire of Demands and Opportunities, BMGN--Low Countries Historical Review, 134/3, 2019
  • Tropenliebe. Schweizer Naturforscher und niederländischer Imperialismus in Südostasien um 1900, Frankfurt/M.: Campus, 2015.[10]
  • Hrsg. mit Patrick Kupper: Die Naturforschenden. Auf der Suche nach Wissen über die Schweiz und die Welt, 1800-​2015. Baden: hier+jetzt, 2015.
  • Hrsg. mit Patrick Kupper: Les Naturalistes. A la découverte de la Suisse et du monde, 1800-​2015. Baden: hier+jetzt, 2015.
  • Hrsg. mit Béatrice Ziegler: Antiziganismus in der Schweiz und Europa. Geschichte, Kontinuitäten und Reflexionen. Zürich: Chronos, 2014.
  • Hrsg. mit Ruth Ammann, Stefan Bittner, Marc Griesshammer, Yves Niederhäuser, Vera Sperisen: Bern 68. Lokalgeschichte eines globalen Aufbruchs - Ereignisse und Erinnerungen. Baden: hier+jetzt, 2008.
  • Harmonie mit Biss. Zur Geschichte der Kieferorthopädie und der Zahnärzteschaft im schweizerischen Gesundheitswesen. Biberist: Paul Büetiger AG, 2007.

Einzelnachweise

  1. Inas Halabi, Letters to Fritz and Paul
  2. Vera Ryser & Sally Schonfeldt, Stimmen aus einer archivierten Stille
  3. Deneth Piumakshi, Voices from an archived Silence
  4. Olivia Abächerli, Ibu Silla
  5. Warum wir die Geschichte der Schweiz neu denken sollten, Republik 23.4.2018
  6. 'Archiv Theater Basel
  7. Die Erkundung von Begehren und Betrug theaterderzeit.de
  8. Tobias Kästli in der 'Republik'
  9. «Wir müssen die Geschichte der globalen Schweiz erforschen», Echo der Zeit, SRF, 2018
  10. Six, Clemens: Rezension zu: B. Schär: Tropenliebe. In: H-Soz-Kult. 10. Februar 2016, abgerufen am 1. Juni 2022 (Rezension).