Carl Bulcke
Carl Bulcke (* 29. April 1875 in Königsberg, Ostpreußen; † 24. Februar 1936 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller und Staatsanwalt.
Leben
Nach dem Besuch des Altstädtischen Gymnasium in Königsberg begann Bulcke mit dem Jurastudium in Freiburg, was er später in Berlin und Kiel fortsetzte. In Freiburg wurde er Mitglied der Landsmannschaft Cimbria. Nach der Promotion zum Dr.iur. an der Universität Freiburg, wurde Bulcke Staatsanwalt in Essen. Zeitgleich war Bulcke auch als Lyriker, als Verfasser von Novellen, und als Romanautor tätig. 1909 wurde er zum ersten Vorsitzenden des in diesem Jahr gegründeten Schutzverbandes deutscher Schriftsteller ernannt. Während des Ersten Weltkrieges wurde er vom damaligen Beamten im Innenministerium Karl Helfferich nach Berlin berufen. Dort wurde er 1920 Vorsitzender der Filmoberprüfstelle und gestaltete daher als Oberregierungsrat an dieser Behörde maßgeblich die Filmzensur der Weimarer Republik, bis er in dieser Funktion 1924 von Ernst Seeger abgelöst wurde. Bulcke verfasste vierzehn Romane und Novellen, deren Titel oft auf die Mühen der Schicksale junger Mädchen hinweisen. Zur Lebzeit Bulckes gehörten Ein Mensch namens Balzereit (1917) und Tapferer Cassio (1930) zu seinen bekanntesten literarischen Werken. Ein Eintrag zu Bulckes Person im Meyers Lexikon aus dem Jahr 1925 hebt ihn als einen “außergewöhnlichen Schilderer der Wirklichkeit, besonders die seiner ostpreußischen Heimat” hervor.
Familie
Geboren wurde Bulcke als Sohn des Kaufmanns Ernst Friedrich Bulcke und seiner Ehefrau Mara, geb. Touissant. In seinem Buch "Die Reise nach Italien" beschreibt Bulcke die Atmosphäre in seinem Elternhaus in Königsberg.
Am 16. Juli 1908 heiratete er in Weimar Maria Volkmann (1885-1965), die in Odessa geborene Tochter des Kaufmanns und amerikanischen Konsuls in Odessa Johann Hermann Volkmann und seiner Ehefrau Lina, geb. Bleuler.
Volkmanns waren eine weit verzweigte Bremer Kaufmannsfamilie. Johann Hermann Volkmanns Brüder waren u.a. der Rektor von Schulpforta Diederich Volkmann und der Aufsichtsratsvorsitzende der Norddeutschen Wollkämmerei Johann Heinrich Volkmann (Kaufmann), deren Vater der Theologe Johann Heinrich Volkmann.
Maria Bulcke, geb. Volkmann, hatte drei Schwestern, darunter die Schwester Emmy Elisabeth, die 1904 den Bremer Kaufmann und späteren Finanzsenator seiner Heimatstadt Otto Flohr heiratete.
Carl und Maria Bulcke wurden die Söhne Hans (1909) und Dietrich (1916) geboren, die Tochter Susanne, später verheiratete Bartels, im Jahr 1918.
Werke
- Ein Altes Haus 1898
- Treibsand 1900
- Die Töchter der Salome (Gedichte) 1901
- Das Tagebuch der Susanne Övelgönne 1905
- Silkes Liebe 1906
- Die Reise Nach Italien; Oder, die Drei Zeitalter 1907
- Die Trostburgs 1910
- Die Süße Lili/Der Trauerflor 1911
- Schwarz-Weiss-Hellgrün 1913
- Die Arme Betty 1914
- Ein Mensch Namens Balzereit 1917
- Katharina 1918
- Die Schöne Frau Schmelzer 1919
- Nikoline von Planta 1930
- Und So Verbringst du Deine Kurzen Tage 1930
- Tapferer Cassio 1930
- Die Rote Zauberinsel Helgoland 1938 (posthum)
Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Bulcke, Carl |
| ALTERNATIVNAMEN | Bulcke, Karl |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller |
| GEBURTSDATUM | 29. April 1875 |
| GEBURTSORT | Königsberg, Ostpreußen |
| STERBEDATUM | 24. Februar 1936 |
| STERBEORT | Berlin |