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Ideophon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Ideophone bilden in vielen Sprachen eine Klasse von Wörtern, die phonologische und morphologische Besonderheiten aufweisen (z.B. Reduplikation und Konsonantenfolgen, die sonst in der Sprache unüblich sind) und auf lautmalerische Art auf ihre Bedeutung verweisen, z. B. Ewe lilili "angenehmer Geruch".

Eine oft angeführte Definition findet sich bei Doke (1935:119): "Eine lebhafte Darstellung einer Idee in Lautgestalt. Ein Wort, oft ein Onomatopoetikon, das ein Verb, ein Adjektiv oder ein Adverb inbezug auf Art und Weise, Farbe, Geräusch, Geruch, Handlung, Zustand oder Intensität beschreibt." (Übersetzung des Autors)

Ideophone sind vor allem aus Afrika bekannt, aber auch Sprachen aus andern Kontinenten (Australien, Südostasien, Südamerika, finno-ugrische Sprachen) weisen sie auf (siehe die Artikel im Sammelband von Voeltz & Kilian-Hatz 2001).

Ideophone und Onomatopoetika

Die Abgrenzung zu den Onomatopoetika ist unklar; ihre Bedeutungsbereiche überschneiden sich. Folgende Merkmale lassen sich gegenüberstellen:

Ideophone Onomatopoetika
Von Ideophonen spricht man v.a. in aussereuropäischen Sprachen, besonders in Afrika. Onomatopoetika sind in jeder Sprache vorhanden, auch in den bekannten europäischen Nationalsprachen.
Ideophone bilden oft eine durch gemeinsame phonologische Merkmale definierte Wortklasse in der Sprache Onomatopoetika weisen auch phonologische Besonderheiten auf, aber keine gemeinsamen Merkmale.
Ideophone gibt es für auch für semantische Bereiche, die nicht hörbar sind (z.B. Farben). Onomatopoetika sind auf hörbare Laute und Geräusche beschränkt.
Die Anzahl der Ideophone in einer Sprache kann bis zu mehreren Tausend betragen. Die Anzahl der Onomatopoetika ist schätzungsweise auf einige Hundert beschränkt.

Beiden gemeinsam ist eine phonologisch auffällige Lautgestalt, und die Möglichkeit, in verschiedenen Wortarten aufzutauchen (v.a. Adverbien, aber auch Substantive und Verben).

Siehe auch

Siehe aber

Literatur