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St. Jakob (Oettingen in Bayern)

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Westseite von St. Jakob
Chorraum der Kirche
Orgel

St. Jakob ist die evangelische Pfarrkirche im schwäbischen Oettingen. Die denkmalgeschützte Kirche[1] gehört zum Evangelisch-Lutherischen Dekanat Oettingen.

Geschichte

Die zentral gelegene evangelische Pfarrkirche St. Jakob schließt den Schlossplatz des Schlosses Oettingen im Osten ab. Als Oettingen 1312 durch die Abtrennung von der drei Kilometer entfernten Urpfarrei in Ehingen selbständige Pfarrei wurde, begann man mit dem Neubau des dreiseitig geschlossenen Chores, der 1326 vollendet wurde. 1430 konnte das Langhaus fertiggestellt werden. 1461 stand der Kirchturm im nördlichen Chorwinkel bis zum Kranz (Jahreszahl 1461 und Wappen an der Nordwand des Turmes). Das Oktogon wurde erst 1565 fertiggestellt. Bis in die 1930er Jahre wohnte dort ein Türmer. Unter Albrecht Ernst I. wurde der tonnengewölbte Saalbau 1681 barock ausgeschmückt. Im 19. Jahrhundert wurden die spitzbogigen Fenster der Westfassade neugotisch gestaltet. 1904 erfolgte die Erneuerung der polygonalen Treppentürme im Westen.

Orgeln

Nach mehreren Vorgängerinstrumenten schuf G. F. Steinmeyer 1875 ein Instrument (Opus 134) mit 22  Registern auf zwei Manualen und Pedal. Dieses Instrument wurde 1904 durch ein Nachfolgewerk mit 26 Registern der selben Firma (Opus 844) ersetzt. Dieses Werk wurde zunächst 1947 nach St. Sebald in Nürnberg verkauft, dort erheblich erweitert und 1977 nach St. Petri Soest weiterverkauft. Dort tat das Instrument bis 2005 seinen Dienst. Die heutige Orgel im neobarocken Gehäuse von 1904 schuf 1946 ebenfalls die Firma Steinmeyer als Opus 1740. Sie umfasst 45 klingende Register auf drei Manualen und Pedal. Die unverändert erhalte Schleifladenorgel verfügt über elektischen Trakturen mit einem fahrbaren Spieltisch und hat folgende Disposition:[2]

I Hauptwerk C–g3
1. Pommer 16′
2. Principal 08′
3. Gemshorn 08′
4. Rohrflöte 08′
5. Oktave 04′
6. Gedeckt 04′
7. Quinte 0223
8. Schwiegel 02′
9. Mixtur IV–V 0113
10. Trompete 08′
II Oberwerk C–g3
11. Flötenprincipal 8′
12. Dulzgedackt 8′
13. Quintade 8′
14. Praestant 4′
15. Nachthorn 4′
16. Superoctav 2′
17. Sesquialter 223
18. Cymbel III 12
19. Rankett 16′
20. Rohrschalmey 8′
Tremulant
III Schwellwerk C–g3
21. Rohrgedeckt 16′
22. Principal 08′
23. Quintade 08′
24. Salizional 08′
25. Vox coelestis 08′
26. Lieblich Gedeckt 08′
27. Flöte 08′
28. Weitprincipal 04′
29. Koppelflöte 04′
30. Quinte 223
31. Waldflöte 02′
32. Terzflöte 135
33. Sifflöte 01′
34. Mixtur V–VI 02′
35. Helle Tromete 08′
Tremulant
Pedal C–f1
36. Kontrabaß 16′
37. Subbass 16′
Gedacktbaß 16′
38. Quinte 01023
39. Oktavbaß 08′
40. Baßflöte 0 8′
Gedackt 08′
41. Choralbaß 04′
Flöte 04′
42. Rohrpfeife 04′
43. Pedalmixtur V 02′
44. Posaune 16′
45. Baßtrompete 08′

Im Chorraum steht noch ein Orgelpositiv

Sonstiges

Bis um die Mitte des 18. Jahrhunderts befand sich um die Kirche ein Friedhof, aus dem die Grabplatten im Inneren der Kirche stammen, so die Epitaphe für Maria von Wildenstein, Familie Moser und Elisabeth Moser. Vor der Kirche beginnt an der Jakobsstatue der Bayerisch-Schwäbische Jakobusweg,[3] der Fränkisch-Schwäbische Jakobsweg führt vorbei.

Literatur

  • Hans Keitel: Die Sankt Jakobskirche in Oettingen. Deiningen, 2012, S. 116.
Commons: St. Jakob (Oettingen in Bayern) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • St. Jakob auf der Seite des Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirks Oettingen

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: D-7-79-197-93 Schloßstraße 3. – Fachinformationen – Evangelisch-lutherische Stadtpfarrkirche St. Jakob – Abgerufen am 14. Februar 2017. (PDF)
  2. Informationen zur Orgel auf der Orgeldatenbank Bayern online. Abgerufen am 24. Mai 2022.
  3. Bayerisch Schwäbischer Jakobsweg (Memento vom 1. Januar 2017 im Internet Archive)

Koordinaten: 48° 57′ 15,2″ N, 10° 36′ 18,2″ O