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Modellhaus Pelz-Kunze

Im Jahr 1938 eröffnete Erich Kunze sein erstes Pelzmodellhaus in Berlin im Wilmersdorfer Teil des Kurfürstendamms. 1962 machte er eine Zweigstelle in Düsseldorf auf. In beiden Läden wurde nur die hochwertigsten Pelzarten geführt.[1]
Firmengeschichte
Das erste Ladenlokal des Unternehmens befand sich auf dem Kurfürstendamm in Berlin-Wilmersdorf. Während des Zweiten Weltkriegs (1949-1945) wurde das Haus ausgebombt. Aus dem Krieg zurückgekehrt begann Erich Kunze zunächst auf einer Etage, was auch für exklusive Pelzgeschäfte auch schon vor dem Krieg durchaus üblich war. Im Jahr 1950 ist er in der Brandenburgischen Straße 16 in Berlin-Wilmerdorf im Pelzfachverzeichnis eingetragen.[2] 1951 erfolgte jedoch bereits der Umzug in „schöne Räume“ auf dem Kurfürstendamm 52.[1]
Nachdem das Haus auf dem Kurfürstendamm, Ecke Schlüterstraße an einen Innenausstatter verkauft worden war, der den Laden selbst nutzen wollte, zog Erich Kunze 1972 in die nahe gelegene Meinekestraße um, eine Nebenstraße des Kurfürstendamms, nach seiner Aussage mit mehr Laufkundschaft. Die Ladenfläche hatte etwa die gleich Größe, allerdings hatte sich die Schaufensterfläche von vorher fünf auf jetzt zwei verringert. Die Werkstätten blieben sich weiter an alter Stelle. im Jahr 1972 beschäftigte das Unternehmen etwa 40 Mitarbeiter, die auch für das Düsseldorfer Geschäft tätig waren.[1][3]
Auf der ersten Nachkriegsmesse im Jahr 1949, jetzt in der Bundesrepublik in Frankfurt am Main anstelle von Leipzig in der DDR war das „Modellhaus Pelz-Kunze“, Adresse Berlin-Wilmersdorf, Brandenburgische Straße 10, als Anbieter von Pelzkonfektion vertreten.[4] Zusammen mit anderen renommierten Berliner Kürschnern zeigten sie dort außerdem an einem Stand, der schlicht die Bezeichnung „Berlin“ trug, gemeinsam in mehr als 300 Vorführungen ihre Kollektionen. Zu Kaufabschlüssen kam es jedoch nicht, da während der Berlin-Blockade für die Westzonen und Westberlin „die Zahlungsmodalitäten noch nicht gegeben waren“.[5]
Im September 1962 eröffnete Erich Kunze in Düsseldorf auf der Düsseldorfer Heinrich-Heine Allee 38 die Firma Pelz Kunze KG. Hervorgegangen ist sie aus seinem 1938 in Berlin-Wilmersdorf gelegenen Geschäft, im Jahr 1949 noch Brandenburgische Straße 15,[6] seit 1951 am Kurfürstendamm 52 und ab 1972 auf der Meinekestraße gelegenen, einem wiederum exklusiven Laden. Der Berliner Betrieb beschäftigte rund 40 Mitarbeiter. Persönlich haftende Gesellschafterin der von der Berliner Firma unabhängigen Pelz Kunze KG war Hildegard Kunze, während ihr Ehemann Erich Kunze und der Kaufmann Konrad Hellermann kommanditistisch beteiligt waren. Im August 1970 verlegte man den Düsseldorfer Betrieb zum Martin-Luther-Platz in das Gebäude des Simon-Bank-Centers, ein Ecklokal mit zwei Schaufenstern in guter Geschäftslage und Werkstatt in der ersten Etage.[7]
Geführt wurde die Düsseldorfer Dependance von Kürschnermeister Joachim Frede (* 1924), der in Berlin bei Kunze gelernt hatte, und seiner Ehefrau Gisela Frede. Joachim Frede stammte aus einer alten Kürschnerfamilie. Sein Großvater war Adolf Doll, ein bekannter selbständiger Kürschner mit vielen Ehrenämtern in Berlin – unter anderem Vorsitzender des deutschen Reichsbundes der Kürschner. Joachim Frede war von 1949 bis 1955 im Pelzhaus Adolf Doll & Söhne tätig. 1955 legte er in Koblenz seine Meisterprüfung ab und bestand außerdem das Handelsabitur. Bis 1962 arbeitete er im Betrieb seines Vaters in Trier (Firma J. P. Schmitz[8]). Auch die Ehefrau Gisela kam aus der Pelzbranche, sie hatte ebenfalls das Kürschnerhandwerk im Berliner Stammhaus der Kunzes erlernt.[7]
Bereits 1936 findet sich im Adressbuch unter Pelzwarenhandlungen ein Adolf Frede auf der Königsallee 69, im Jahr 1938 dann auf der Oststraße 137.
Laut eigenen Angaben wurde von dem „Dior-Ring“ angehörenden Unternehmen ausschließlich eigengefertigte Ware vertrieben. Die unterste Preisgrenze des kleinen aber exklusiven Geschäfts lag bei Modellen aus Hochschurnutria, eine ansonsten eher mittlere Preislage im damaligen Pelzsortiment.[7][9]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c „Mehr Laufkundschaft als am Kudamm.“ In: Die Pelzwirtschaft Nr. 10, 30. Oktober 1972, S. 35.
- ↑ Wegweiser durch den Brühl und die Berliner Pelzbranche, Jahrgang 1950. Otto Teubel, Leipzig, S. 161.
- ↑ Pelz-Kunze jetzt in der Meinekestraße. In: Die Pelzwirtschaft Heft 10, 1972, S. 11.
- ↑ Frankfurter Rauchwaren-Messe und Neuheitenausstellung 1949 - Ausstellerverzeichnis nach Warengattungen. In: Rund um den Pelz, Köln, 20. Mai 1949, S. 7.
- ↑ Berliner Kürschner auf der 1. Frankfurter Rauchwaren-Messe und Neuheiten-Ausstellung mit Leistungsschau des Kürschnerhandwerks. Die Berliner Kürschnerinnung in den Zentralverband aufgenommen! In: Rund um den Pelz Nr. 5, Köln, 20. Mai 1949, S. 14.
- ↑ Pelz-Kunze, Modellhaus, Berlin-Wilmersdorf (Anzeige 1949).
- ↑ a b c Qualitätspelze sind eine solide Geldanlage. Düsseldorf – ein Zentrum der deutschen Pelzmode. In: Wirtschaftsberichte Nr. 19, 15. Oktober 1971, Tüffers Auskunftei und Wirtschaftsverlag GmbH, S. 3–15.
- ↑ Winckelmann Fachadressbuch 1950/51. Eintrag: „Frede (i. Fa. Schmitz), Georg & Kläre, Fleischstr. 5“. In späterer Ausgabe (1967) ohne den Zusatz „Frede“.
- ↑ Mehr Laufkundschaft als am Kudamm. In: Die Pelzwirtschaft Heft 10, Berlin 1972, S. 10–11.
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