Willi Sänger
Willi Sänger (* 21. Mai 1894 in Berlin, † 27. November 1944 in Brandenburg) war ein deutscher Kommunist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Lebenslauf
Vor 1933
Willi Sänger wird als Sohn eines Arbeiters geboren. Nach der Schule absolviert er eine kaufmännische Lehre. Am I. Weltkrieg nimmt er als einfacher Soldat teil.
Mit 18 wird er 1912 Mitglied der SPD. Wegen deren zu gemäßigter Haltung zum Krieg wechselt er 1917 zunächst zur USPD, 1919 tritt er schließlich der KPD bei.
Willi Sänger ist begeisterter Leichtathlet und nimmt als Hochspringer auch an internationalen Wettkämpfen teil. In den 1920er Jahren wird er Vorsitzender des Arbeitersportvereines “Fichte” in Berlin-Südost und ab 1928 Funktionär der Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit, dem kommunistischen Gegenstück zum Arbeiter-Turn- und Sportbund.
1933-1944
1933 arbeitet Willi Sänger als Buchhalter beim sowjetischen Reisebüro “Intourist” und betreut eine Arbeiter-Bibliothek. Deren Bestand kann er während der Bücherverbrennungen im Mai 1933 teilweise vor dem Zugriff der Nationalsozialisten retten.
Etwa ab 1938 ist Willi Sänger Mitglied der Widerstandsgruppe um Robert Uhrig. Nach deren Zerschlagung 1942 schließt er sich der größten Widerstandsgruppe der KPD um Anton Saefkow, Franz Jacob und Bernhard Bästlein an, wo er hauptsächlich als Verbindungsmann zur Leipziger Gruppe um Georg Schumann tätig ist. Anfang 1944 gelingt es Willi Sänger, sich das „Deutsche Fahndungsbuch“ der Gestapo zu beschaffen, und so kann er viele Mitglieder des Widerstandes vor der Verhaftung bewahren. Durch die Denunziation eines Spitzels wird auch die Saefkow-Jacob-Bästlein-Gruppe Anfang Juli 1944 zerschlagen und auch Willi Sänger wird am 6. Juli 1944 verhaftet. Am 21. Oktober 1944 wird er vom Volksgerichtshof zum Tode durch Enthauptung verurteilt. Am 27. November 1944 wird das Urteil im Zuchthaus Brandenburg-Görden vollstreckt.
Ehrungen
Willi Sängers antifaschistischem Widerstand wird in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof in Berlin-Friedrichsfelde gedacht. An seinem ehemaligen Wohnhaus in der Oppelner Straße 45 in Berlin erinnert eine in den Gehweg eingelassene Gedenktafel an ihn. In der Nationalen Volksarmee der DDR gehörte der Name „Willi Sänger“ zu den sogenannten Ehrennamen. Das Luftsturmregiment 40 der NVA war nach ihm benannt.
Darüber hinaus tragen in Ostdeutschland mehrere Straßen, Schulen, Sportgruppen usw. seinen Namen.
Personendaten | |
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NAME | Sänger, Willi |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kommunist und Widerstandskämpfer |
GEBURTSDATUM | 21. Mai 1894 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 27. November 1944 |
STERBEORT | Brandenburg |