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Mauerwerksbau

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Mauerwerksbau – Mauerei:

handwerklicher Tätigkeiten:

Zuerst erlernt man das Mauern mit NF-Steinen (NF = Normalformatstein, in Österreich 25/12/6,5 cm. Alle größeren Ziegelformate sind ein Vielfaches dieser Maße inkl. der Fugenbreiten)

Dazu gehört natürlich, die Maurerwerkzeuge, Messwerkzeuge und Materialien zu kennen:

persönliche Ausrüstung des Maurers: Zahlstab oder Maßstab, Maurerbleistift, Handschuhe, Gehörschutz, Schutzbrille, Helm, Sicherheitsschuhe, Arbeitsanzug mit entsprechenden Werkzeugtaschen usw.

Maurerwerkzeug: Kelle, Maurerpfanne, Maurerhammer, Maurerwinkel, Mörteltrog, Mörtelrührer, Spitz und Flachschaufel, Fugeneisen, ev. Gummhammer usw..

Messwerkzeuge: Wasserwaage, Lot, Latten (Alu), Schnur, Fugenleisten, Aufstichlatte usw.

Schritt 1:

Zum Kennen lernen des Materiales wird man zuerst das Teilen der NF-Ziegel mit Hilfe des Maurerhammers erlernen (Ziegelhacken). Gut teilbare NF-Steine erkennt man am hellen Klang beim Darauf klopfen mit dem Maurerhammer. Schrill oder dumpf klingende Steine brechen an unerwarteten Stellen und sind auszusortieren. Man zeichnet sich die Teilungslinie mit dem Maurerbleistift an den Ziegel. Dann kerbt man rundum entlang der Teilungslinie mit der Schneide des Maurerhammers den NF-Stein an und führt mit einem finalen festen Schlag die Teilung durch. Wichtig dabei: Der Stein darf nirgendwo aufliegen sondern muss frei in der Hand gehalten werden, da er sonst sehr leicht an falscher Stelle bricht. So stellt man Halbsteine – Viertelsteine – Dreiviertelsteine und Riemenstücke her. Durch diese Tätigkeit lernt man haptisch die Härte Sprödheit und das Gewicht des Materiales Mauerziegel kennen, sowie die Fähigkeit mithilfe des Maurerhammers genau gezielte und dosierte Schläge mit der Schneide auszuführen. Die „Erzeugnisse“ kann man in den weiteren Maurerübungen vermauern!

Schritt 2:

Die Festigkeit eines Mauerwerks ergibt sich aus seinem Mauerwerksverband. Es gibt „Verbandsregeln“ zum Mauern. Sie lauten etwa wie: „Voll auf Fug mauern“. Damit meint der Maurer, dass man keine Setzfugen übereinander zulassen darf. Auf eine Setzfuge = senkrechte Fuge muss ein Ziegel zu liegen kommen. Die Setzfugen müssen nach oben immer um mindestens einen Viertelstein versetzt sein. Die Lagerfuge ist die waagrechte Fuge unter einer Schar = Lage von Ziegeln. Diese lässt man in einer Höhe durchlaufen.

Ziegel kann man in der Längsrichtung (Läufer) des Mauerwerks verlegen oder in der Querrichtung (Binder).

Die erste Übung wird darin bestehen, ein kurzes Mauerstück im Läuferverband zu mauern. Die Ziegel liegen all in Längsrichtung der Wand. Somit ist diese Wand nur eine Ziegelbreite dick. Der Versatz der Setzfugen im Läuferverband beträgt genau ½ der Länge eines Steines inkl. Fuge.

Man beginnt mit dem Aufreißen des geplanten Mauerwerkes = aufzeichnen am Untergrund (zB. Horizontalisolierung – einer Lage Pappe). Dabei ist darauf zu achten, dass die gezeichneten Linien mindestens um 15 cm länger gezeichnet werden, als sie eigentlich benötigt werden. Dies nennt man das Überreißen einer Linie. Legt man später eine Lage Mörtel über die Linie kann man so den Verlauf mit den überstehenden Linien noch rekonstruieren und die Ziegel darauf einrichten. Dann werden zuerst die Ecksteine genau perfekt auf die waagrechte noch feuchte Lage Mörtel eingerichtet. Man achtet hier besonders auf die Wasserwaage an den Leit-Ecken, die genaue Länge des Mauerwerkes und das aufeinander Einrichten der Ziegel mithilfe der Latte oder der Schnur. Erst dann werden die dazwischen liegenden Ziegel eingelegt. Dabei kann man sich dann sehr leicht an die Ausrichtung der Latte oder der Schnur zwischen den beiden Eckziegeln halten. Es ist als nur an den Ecken eines Mauerstückes erforderlich mit der Wasserwaage zu messen. Dazwischen misst man nur mit der Latte oder der waagrecht gespannten Schnur – immer an der oberen Kante der Ziegel!

Die Setzfugen (senkrecht) zwischen den Ziegeln wird dann mit Mörtel satt ausgefüllt. Dabei kann man als äußere Abschalung der Fuge den Maurerhammer verwenden. Danach kommt als Ausgleichsschichte die nächste Lagerfuge und darauf die nächste – verstzte – Schar Ziegel usw.