Blanker Hans
Blanker Hans ist eine bildhafte Bezeichnung für die tobende Nordsee bei Sturmfluten. Gleichzeitig werden orkanartige Stürme über der Nordsee ebenfalls so bezeichnet.
Der Name "Blanker Hans" geht nach Aufzeichnungen des Chronisten Anton Heimreich auf den Deichgrafen von Risum zurück, der nach Fertigstellung eines neuen Deiches der Nordsee herausfordernd "Trutz nun, blanker Hans" entgegengerufen haben soll. Kurze Zeit später brach dieser Deich jedoch bei der Zweiten Großen Mandränke (Burchardiflut) am 11. Oktober 1634. Der in Kiel geborene Lyriker Detlev von Liliencron machte den Namen in seinem Lied "Trutz, Blanke Hans" allgemein bekannt, das den Untergang des Kirchspieles Rungholt, in der 2. Marcellusflut (Grote Mandränke) am 16. Januar 1362 beschreibt:
Trutz, Blanke Hans
Heut' bin ich über Rungholt gefahren,
die Stadt ging unter vor sechshundert Jahren.
Noch schlagen die Wellen da wild und empört,
wie damals, als sie die Marschen zerstört.
Die Maschine des Dampfers schütterte, stöhnte,
aus den Wassern rief es unheimlich und höhnte:
Truzt, Blanke Hans.