Steffi Graf
Stefanie (Steffi) Maria Graf (* 14. Juni 1969 in Mannheim) ist die erfolgreichste deutsche Profi-Tennisspielerin aller Zeiten.
Sie gewann in ihrer Karriere 107 Turniere, darunter 22 Grand-Slam-Titel: viermal Australian Open, fünfmal US Open, sechsmal French Open und siebenmal Wimbledon. Sie ist mit dem Tennisspieler Andre Agassi verheiratet und hat zwei Kinder (Sohn Jaden Gil, * 26. Oktober 2001 und Tochter Jaz Elle, * 3. Oktober 2003).
Biographie
1973 nimmt Steffi Graf zum ersten Mal einen Tennisschläger in die Hand und gewinnt 2 Jahre später ein "Jüngsten-Turnier" in München. 1977 gewinnt sie weitere Turniere und ihr Vater Peter Graf, ein gelernter Versicherungskaufmann, beschließt, sich nur noch auf die Karriere seiner Tochter zu konzentrieren und hängt seinen Beruf an den Nagel.
1982 gewinnt sie die Deutsche Jugendmeisterschaft und wird am 18. Oktober als Profispielerin angemeldet. In der Weltrangliste wird sie als Nummer 214 geführt. 1983 spielt sie bei den French Open in Paris mit, kommt aber nicht sehr weit. In diesem Jahr verlässt sie die Realschule und nimmt Privatunterricht. In der Weltranglistenwertung wird sie auf Platz 98 gesetzt.
1984 spielt sie erstmals in Wimbledon und schafft es bis ins Achtelfinale. In Los Angeles gewinnt sie das als Schauveranstaltung geführte olympische Turnier. Ende des Jahres hat sie Platz 22 der Weltrangliste inne.
1985 erreicht sie das Halbfinale der US Open und schafft es auf Rang 6 der Weltrangliste.
1986 spielt sie bei den German Open gegen Martina Navratilova und gewinnt. Sie wird zur Sportlerin des Jahres gewählt. 1987 gewinnt sie durch einen Sieg gegen Navratilova bei den French Open ihr erstes Grand-Slam-Turnier. Am 17. August 1987 wird sie durch einen Sieg über Chris Evert die Nummer eins auf der Weltrangliste, die sie bis zum 10. März 1991 inne hat, insgesamt 186 Wochen. Ein bisher unerreichter Rekord, sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen. In Wimbledon verliert sie das Finale gegen Martina Navratilova.
1988 gewinnt sie zum ersten Mal das Turnier in Wimbledon sowie die Grand-Slam-Turniere in Paris, Melbourne und Flushing Meadow und damit als dritte Spielerin den Grand Slam. Sie gewinnt die Goldmedallie bei den Olympischen Spielen in Seoul, Korea, und wird Ehrenbürgerin der Gemeinde Brühl. Dieser grandiose Erfolg, alle vier Grand-Slam-Turniere und zusätzlich die olympische Goldmedaille innerhalb eines Jahres zu gewinnen, wird auch Golden-Slam genannt. Bisher war dies keinem anderen gelungen.
1989 gewinnt sie das Turnier in Wimbledon erneut und wird von der Women's Sport Foundation zur Sportlerin des Jahres ernannt.
1990 gerät ihr Vater, Peter Graf, zum ersten Mal in das Visier der Boulevard-Presse. Die Bildzeitung behauptet, dass er eine Affäre mit einem Nacktmodell hätte und mit dem Model ein gemeinsames Kind gezeugt hätte.
1991 verliert Steffi Graf gegen Gabriela Sabatini und fällt auf Platz zwei der Weltrangliste zurück. Trotz der Niederlage gegen Sabatini gewinnt sie erneut das Turnier in Wimbledon. Auch 1992 holt sie den Titel im wohl wichtigsten Tennisturnier, außerdem gewinnt sie eine olympische Silbermedallie in Barcelona.
1993 schafft es Graf auf Platz eins der Weltrangliste zurückzukehren. Allerdings gelang das nur, weil ein geistesgestörter Fan ihre Gegnerin Monica Seles durch einen Anschlag verletzt. Sie gewinnt in diesem Jahr zum dritten Mal die French Open und zum fünften Mal das Turnier in Wimbledon.
1994 hat sie verletzungsbedingt wenig Erfolg und muss die Saison vorzeitig beenden.
1996 ermittelt die Mannheimer Staatsanwaltschaft gegen Graf und ihren Vater. Beiden wird Steuerhinterziehung vorgeworfen. Peter Graf wird wegen Verdunklungs- und Fluchtgefahr im August in Untersuchungshaft genommen. 1996 wird gegen Peter Graf Anklage wegen Steuerhinterziehung erhoben. Das Verfahren gegen Steffi Graf wird wegen Mangels an Beweisen ihrer Schuld eingestellt.
1999 gewinnt sie noch einmal das Finale der French Open gegen Martina Hingis und verliert aber das Finale von Wimbledon gegen Lindsay Davenport. am 13. August 1999 erklärt sie auf einer Pressekonferenz ihren sofortigen Rücktritt vom Profi-Tennissport. Die Brühlerin gewann 22 Grand-Slam-Turniere und stand 377 Wochen lang an der Spitze der Tennis-Weltranglisteverliert. Im selben Jahr wird sie in der Kategorie "weibliche Ballsportathletin" zur "Sportlerin des Jahrhunderts" gekürt.
Grand-Slam-Titel
- Australian Open: 1988, 1989, 1990, 1994
- French Open: 1987, 1988, 1993, 1995, 1996, 1999
- Wimbledon: 1988, 1989, 1991, 1992, 1993, 1995, 1996
- US Open: 1988, 1989, 1993, 1995, 1996