Erdbeeren
Erdbeeren | ||||||||||||||||
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Erdbeerpflanze | ||||||||||||||||
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Arten (Auswahl) | ||||||||||||||||
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Die Erdbeeren (Fragaria) sind eine Gattung aus der Familie der Rosengewächse (Unterfamilie Rosoideae). Es sind meist weich- oder seidenhaarige Stauden mit dickem, holzigem, fadenförmige Ausläufer treibendem Wurzelstock und grundständigen, langgestielten, meist dreizähligen Blättern. Sie tragen weiße Blüten, meist in Trugdolden an der Spitze des aufrechten, armblätterigen Schaftes, und bei der Reife saftig fleischige, eine Scheinbeere bildende Fruchtböden, die auf ihrer Oberfläche die Nüßchen als kleine Körnchen tragen. Es gibt 12 Arten in den gemäßigte Zonen der Nordhalbkugel und eine Art in Chile (F. chiloensis) und mittlerweile über 1000 verschiedene Sorten.
Der Name täuscht - die Frucht der Erdbeeren, kurz Erdbeere, ist aus botanischer Sicht keine Beere, sondern zählt zu den Sammelnussfrüchten. Der rote Teil ist tatsächlich eine Scheinfrucht, während die eigentlichen Früchte der Erdbeere die kleinen gelben Stippen an der Oberfläche sind.
Schon in der Antike kannte man die Erdbeeren - Vergil, Ovid und Plinius nannten sie "frega" oder "fregum". Im Mittelalter gab es große Flächen, auf denen die kleinen Walderdbeeren (Fragaria vesca) kultiviert wurden. Erst in der neuen Welt fand man jedoch großfrüchtigere wilde Sorten die im 18. Jahrhundert nach Europa kamen. Um 1750 entstanden durch Kreuzungen der verschiedenen Wildformen die sogenannte Ananas-Erdbeere (Fragaria ananassa), die in Deutschland handelsübliche, großfruchtige Erdbeere, die aus wiederholten, zufälligen Kreuzungen der kleinen Scharlacherdbeere aus Amerika (Fragaria virginia Duch.) mit der großfruchtigen Chileerdbeere (Fragaria chiloensis L.) vor dem 19. Jahrhundert entstand - die Stammart unserer Gartenerdbeere.
Natürliches Erdbeeraroma
In sehr vielen Lebensmittelprodukten mit Erdbeergeschmack, wie z.B. Erdbeerjoghurt oder Erdbeerfrüchtetee wird aus Kosten- und Geschmacksintensivierungsgründen der Geschmack durch beigemischte Aromen erzeugt, die z.B. aus Sägespänen gewonnen und nach dem Lebensmittelgesetz als natürliche Aromen bezeichnet werden dürfen. Die Farbe wird durch einen Farbstoff erzeugt, und Erdbeeren oder gar nur Erdbeerfruchtzubereitungen (= Fruchtmischung mit kleinem Anteil Erdbeeren) werden quasi als Alibi zur Namensgebung beigemischt.
Literatur
- Saftenberg, Fr. Die Kultur der Erdbeere Leipzig ca. 1925
- Fux, Leo /Torkild Hinrichsen Die Erdbeere, Verführung in Rot Kulturgeschichte einer Frucht aus den Vierlanden Husum Druck, Husum 2001