Zum Inhalt springen

Universität Karlsruhe (TH)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. Oktober 2006 um 12:53 Uhr durch S.K. (Diskussion | Beiträge) (Schwerpunkte in der Forschung: Umstrukturiert: Text zusammengefasst, die Listen vonSFBs und GKs in eigenen Abschnitt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Universität Karlsruhe (TH)
Universität Karlsruhe (TH)
Universität Karlsruhe (TH)[1]
Rektor: Prof. Dr. Horst Hippler
Gründungsjahr: 1825
Ort: Karlsruhe
(Baden-Württemberg)
Studiengebühr[2]: 500 EUR(ab Sommersemester 2007)
Studiengänge: 44
Fakultäten: 11
immatrikulierte Studenten: 18.245 (30. November 2005)

- ausländische Studierende: 3764

Frauenquote: ca. 27 %
Mitarbeiter: 3.987
davon wissenschaftliche
Mitarbeiter:
2.295 (davon 246 Professoren)
Haushalt (2003): 240,66 Mio. EUR
(davon 82,24 Mio. EUR Drittmittel)
Anschrift des Rektorats: Kaiserstraße 12
76131 Karlsruhe
Website: www.uni-karlsruhe.de

Die Universität Karlsruhe (TH), auch Fridericiana genannt wurde 1825 gegründet und ist die älteste technische Hochschule in Deutschland und die viertälteste in Europa (nach der École Polytechnique, ČVUT Prag und der TU Wien).

Fakultäten

Das alte Hauptgebäude

Geschichte

Die Fridericiana

Die Universität Karlsruhe wurde durch Großherzog Ludwig von Baden am 7. Oktober 1825 als Polytechnikum in Karlsruhe nach dem Vorbild der École Polytechnique in Paris gegründet.

1865 wurde das Polytechnikum durch Großherzog Friedrich I. zur Technischen Hochschule erhoben, woher auch der seit 1902 getragene Beiname „Fridericiana“ rührt.

1888 bewies Heinrich Hertz im heute noch existierenden und genutzten Hertz-Hörsaal die Existenz der elektromagnetischen Wellen.

1900 wurde das Promotionsrecht eingeführt.

1904 ließ die Universität als erste Hochschule in Deutschland eine Frau zu einem ordentlichen Studium zu.

1967 wurde die Technische Hochschule Fridericiana durch ein entsprechendes Landesgesetz Baden-Württembergs in „Universität Karlsruhe“ umbenannt. Aufgrund des Bestrebens des Großen Senats wurde die Bezeichnung „Technische Hochschule“ als Zusatz beibehalten.

Um ihre Stärke im Bereich der Forschung zu unterstreichen, gab sie sich im Juli 2005 den Namenszusatz Forschungsuniversität[3][4][5].

Am 11. April 2006 wurde der Vertrag zur Gründung des Karlsruher Instituts für Technologie / Karlsruhe Institute of Technology (KIT) von Prof. Horst Hippler und Dr. Dieter Ertmann von der Universität Karlsruhe und Prof. Manfred Popp und Ass.jur. Sigurd Lettow vom Forschungszentrum Karlsruhe unterzeichnet. Der Name des KIT lehnt sich an das Massachusetts Institute of Technology (MIT), einer der weltweit führenden technischen Universitäten, an.

Aufnahme und Ausbildung

Es gibt an der Universität Karlsruhe (TH) in den technischen Studiengängen in der Regel keine selektiven Aufnahmeprozeduren. Der eigentliche Selektionsprozess findet während des Grundstudiums statt. Die Ausbildung in den technischen Studiengängen an der Universität Karlsruhe (TH) ist stark theoretisch orientiert mit einem hohen Mathematikanteil.

Die Geistes- und Sozialwissenschaften wählen ihre Studierenden ohne Ausnahme durch ein sogenanntes Eignungsfeststellungsverfahren aus, einen Numerus Clausus gibt es nicht. Eine Selektierung in den ersten Semestern findet hier nicht statt.

Reputation

Im neuesten Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) belegt die Universität Karlsruhe in der Informatik gleich in vier von fünf Kategorien Spitzenplätze: der Reputation bei Professoren, den Forschungsgeldern, der IT-Infrastruktur und der Studiensituation insgesamt. In der Physik und in der Chemie rangiert die Fridericiana jeweils in zwei von fünf Kategorien ganz vorne: in beiden Fächern bei den wissenschaftlichen Veröffentlichungen, zudem in der Physik bei der Studiensituation insgesamt und in der Chemie bei den Forschungsgeldern[6].

Schwerpunkte in der Forschung

Hauptportal

Übersicht

Die Universität hat sechs Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft, ist an drei Transregio-Sonderforschungsbereichen, die die überregionale Vernetzung von Forschungsinteressen fördern sollen, beteiligt, hat sechs Graduiertenkollegs und ist an einem weiteren beteiligt. Außerdem existiert ein DFG-Forschungszentrum. Weiter existiert eine DFG-Forschungsgruppe und die Universität ist an sechs weiteren beteiligt. In der Anzahl der Sondeforschungsbereiche und Graduiertenkollegs liegt sie damit im Mittelfeld der DFG-Förderungen.[7]

Auch bei den neuen BMBF-Forschungsschwerpunkten, mit denen die Zusammenarbeit der jeweils besten Gruppen in überregionalen Forschungsnetzwerken gefördert werden soll ist die Universität im dem Programm Elementarteilchenphysik mit dem CMS-Experiment zusammen mit Aachen und Hamburg beteiligt.

Die Universität hat Forschungsschwerpunkte insbesondere in der Informatik wie sich z. B. in den Sonderforschungsbereichen Informationstechnik in der Medizin: „Rechner- und sensorgestützte Chirurgie“, Humanoide Roboter – Lernende und kooperierende multimodale Roboter und Computergestütze Theoretische Teilchenphysik oder dem deutsch-französischen Institut für Automation und Robotik zeigt.

Daneben ist auch die Nanotechnik durch das DFG-Forschungszentrum Centrum für Funktionelle Nanostrukturen sowie den Sonderforschungsbereich Entwicklung, Produktion und Qualitätssicherung von urgeformten Mikrobauteilen aus metallischen und keramischen Werkstoffen stark vertreten.

Sonderforschungsbereich und Graduiertenkollegs

DFG-Sonderforschungsbereich:

  • SFB 461 Starkbeben: Von geowissenschaftlichen Grundlagen zu Ingenieurmaßnahmen
  • SFB 483 Hochbeanspruchte Gleit- und Friktionssysteme auf Basis ingenieurkeramischer Werkstoffe
  • SFB 499 Entwicklung, Produktion und Qualitätssicherung urgeformter Mikrobauteile aus metallischen und keramischen Werkstoffen
  • SFB 551 Kohlenstoff aus der Gasphase: Elementarreaktionen, Strukturen, Werkstoffe
  • SFB 588 Humanoide Roboter: Lernende und kooperierende multimodale Roboter
  • SFB 606 Instationäre Verbrennung: Transportphänomene, Chemische Reaktionen, Technische Systeme

Transregio-Sonderforschungsbereiche:

  • SFB/TR 9 Computergestütze Theoretische Teilchenphysik (zusammen mit Aachen, Berlin und Zeuthen)
  • SFB/TR 10 Integration von Umformen, Trennen und Fügen für die flexible Fertigung von leichten Tragwerkstrukturen (zusammen mit Dortmund und München)
  • SFB/TR 28 Kognitive Automobile (zusammen mit München und Neubiberg)

Graduiertenkollegs:

  • GRK 366 Grenzflächenphänomene in aquatischen Systemen und wässrigen Phasen
  • GRK 450 Naturkatastrophen
  • GRK 742 Hochenergiephysik und Teilchenastrophysik
  • GRK 895 Informationswirtschaft und Market Engineering - Ökonomisches, informationstechnisches und rechtliches Design von Institutionen, Diensten, Systemen und Geschäftsmodellen für elektronische Märkte
  • GRK 1126 Entwicklung neuer computerbasierter Methoden für den Arbeitsplatz der Zukunft in der Weichteilchirurgie (Schwerpunkt in Heidelberg)
  • GRK 1194 Selbstorganisierende Sensor-Aktor-Netzwerke
  • GRK 1294 Analysis, Simulation und Design nanotechnologischer Prozesse

Persönlichkeiten & Alumni

Prominente Professoren/Forscher

NP = Nobelpreisträger

Datei:Porträt Heinrich Hertz.jpg
Heinrich Hertz wies an der Universität Karlsruhe die Existenz elektromagnetischer Wellen experimentell nach.
Fachbereich Namen
Architektur Albert Speer, Hermann Billing, Egon Eiermann
Bauingenieurwesen
und Geologie
Theodor Rehbock, Franz Dischinger, Wilhelm Paulcke, Hans Leussink, Johann Gottfried Tulla (Mitgründer)
Biologie/Chemie Hans Bunte, Rudolf Criegee, Carl Engler, Kasimir Fajans, Fritz Haber (NP), Klaus Krogmann, Robert Lauterborn (Forscher), Max Le Blanc, Lothar Meyer, Lavoslav Ružicka (Prom., NP), Dieter Seebach (Prom., NP), Hermann Staudinger (NP), Alfred Stock, Carl Weltzien
Elektrotechnik Karl Steinbuch, Engelbert Arnold
Geschichte Franz Schnabel, Peter Steinbach
Informatik Peter C. Lockemann, Karl Steinbuch, Rudi Studer
Maschinenbau Franz Grashof, Ferdinand Redtenbacher, Wilhelm Nußelt, Sigmar Wittig
Mathematik Alfred Clebsch, Ernst Schröder
Philosophie Hans Lenk
Physik Ferdinand Braun (NP), Wolfgang Gaede, Christian Gerthsen, Heinrich Rudolf Hertz, Otto Lehmann, Julius Wess
Sozialwissenschaften Helmut F. Spinner, Hanns Peter Euler
Wirtschaft Arwed Emminghaus, Étienne Laspeyres, Götz Werner, Reinhold Würth

Prominente Studenten

Carl Benz studierte 1861 bis 1864 an der TH Karlsruhe
Fachbereich Namen
Architektur Oswald Mathias Ungers, Albert Speer
Bauingenieurwesen und Geologie Robert Gerwig, Dieter Ludwig
Chemieingenieurwesen Edward Teller
Maschinenbau Carl Benz, Roland Mack, Emil von Škoda (Škoda), Bernhard Howaldt, Franz Reuleaux, August Thyssen
Mathematik Fritz Noether
Physik Johann Jakob Balmer, Fritz-Rudolf Güntsch, Klaus Tschira, Bernd Schmidbauer
Elektrotechnik, Informationstechnik Rolf Wideröe, Dieter Zetsche, Hasso Plattner, Dietmar Hopp
Wirtschaftsingenieurwesen Franz Fehrenbach, Stefan Quandt, Michael Rogowski, Bodo Uebber

Berühmte Ehrendoktoren

  • Carl Benz (verliehen am 25. November 1914)
  • Hans-Werner Hector (verliehen am 25. November 2003 von der Fakultät für Mathematik)
  • Tomi Ungerer (verliehen im Februar 2004 von der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften)
  • Hal Varian (verliehen am 1. Februar 2006 von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften)

Rektoren

Audimax am Forum

Im Jahre 1895/1896 wurde das Amt des Direktors in das eines Rektors umgewandelt.

Campus & Studentenleben

Denkmalschutz an der Universität

altes Stadion

Das „Alte Stadion“ wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Hermann Reinhard Alker (* 13. März 1885, † 25. Mai 1967) in den Jahren 1925 bis 1930 erbaut, im Jahr 1934 wurden die Arbeiten zum ersten freitragenden Tribünendach der Welt vollendet. Die Sporthalle wird heute noch vom Sportinstitut verwendet. In den Außenflügeln des Stadions sind Übungsräume für die Studenten der Architektur und der Arbeitskreis Kultur und Kommunikation untergebracht. Wie ursprünglich vorgesehen wird die Sporthalle immer noch für kulturelle Veranstaltungen verwendet.

Bibliothek

Ebenfalls denkmalgeschützt ist die Universitätsbibliothek Karlsruhe, bei der das Magazin im Gegensatz zur üblichen Bauweise in den obersten Stockwerken untergebracht ist.

Ehrenhof

Studentisches

Bis 1977 existierte die Verfasste Studierendenschaft auch an der Universität Karlsruhe. Unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung wurde sie damals von der Landesregierung unter Ministerpräsident Hans Filbinger (CDU) verboten. An ihre Stelle trat eine Unabhängige Studierendenschaft, welche weitgehend die bisherigen demokratischen Strukturen übernahm. Heute existiert ein parlamentarisches System mit einem Studierendenparlament und einem Unabhängigen Studierendenausschuss (UStA) als ausführendem Organ. Daneben gibt es im unabhängigen Modell elf Fachschaften, welche Studenten auf Fakultätsebene vertreten. Manche der Fachschaften sind als eingetragener Verein organisiert.

Eine Besonderheit sind die selbstverwalteten, vom Studentenwerk unabhängigen Wohnheime wie das Hans-Dickmann-Kolleg, das Hans-Freudenberg-Kolleg oder die Insterburg.

Sonstiges

  • Am 2. August 1984 wurde an der Uni Karlsruhe Deutschlands erste E-Mail empfangen.
  • Die Universität Karlsruhe übernahm ab Januar 1994 für drei Jahre die Verwaltung und Registrierung der .de-Domains. Der technische Betrieb wurde bis 1999 durch die Universität durchgeführt. Ebenso übernahm sie für kurze Zeit die Verwaltung der Domains für die Volksrepublik China (siehe Internet in der Volksrepublik China)
  • Die Universität Karlsruhe erkennt im Rahmen des „TU 9“-Verbundes auch die Master- und Bachelor-Abschlüsse der anderen Technischen Hochschulen an.
  • Die Universität Karlsruhe hat sich außerdem im oberrheinischen Universitätsverbund EUCOR sowie auf internationaler Ebene in CLUSTER mit anderen Hochschulen zusammengeschlossen.
  • Seit 2006 besitzt die Universität mit der Universitätsbibliothek Karlsruhe eine 24-Stunden-Bibliothek[8].

Quellen

  1. Daten, Zahlen und Fakten. In: Webseite der Universität Karlsruhe. Abgerufen am 28. Juli 2006.
  2. Änderung des Landeshochschulgebührengesetz (PDF). In: Webseite des Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Abgerufen am 28. Juli 2006.
  3. Rechenschaftsbericht 2005 (PDF). In: Webseite der Universität Karlsruhe. Abgerufen am 28. Juli 2006.
  4. Forschungsuniversität - gegründet 1825 : mit diesem neuen Namenszusatz unterstreicht die Universität Karlsruhe ihre Forschungsstärke. In: Webseite der Universität Karlsruhe. Abgerufen am 28. Juli 2006.
  5. Fridericiana positioniert sich als Forschungsuniversität. In: Webseite der Universität Karlsruhe. Abgerufen am 28. Juli 2006.
  6. Ergebnisse des aktuellen CHE-HochschulRankings jetzt im neuen ZEIT Studienführer 2006/07. In: Webseite der Universität Karlsruhe. Abgerufen am 28. Juli 2006.
  7. FT - Uni Karlsruhe - Sonderforschungsbereiche, Graduiertenkollegs und Forschergruppen der DFG. In: Webseiten der Abteilung Forschungsförderung und Technologietransfer der Universität Karlsruhe. Abgerufen am 5. Oktober 2006.
  8. Die neue 24-Stunden-Bibliothek. In: Webseite der Universität Karlsruhe. Abgerufen am 28. Juli 2006.

Vorlage:Koordinate Artikel