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Piraterie

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Das Wort Piraterie wurde ursprünglich ausschließlich in der Schifffahrt verwendet und bezeichnet Raubzüge zur See. Piraterie betreibende Seeleute wurden als Piraten, Freibeuter oder Seeräuber bezeichnet. Das Wort stammt aus dem hellenistischen Griechisch: πειρατής, peiratés, „Seeräuber“, bedeutet eigentlich „Angreifer“. Über das lat. pirata und fr. pirate fand das Wort in das Deutsche und zahlreiche weitere europäische Sprachen Eingang. Die Abgrenzung von Piraterie und Seekriegsführung ist historisch nicht immer eindeutig, da mitunter ganze Völker oder Regionen als Piraten angesehen wurden, während z. B. zur Zeit der "Goldenen Ära" der Piraterie (ca. 1680 - 1720) eine wechselhafte politische Unterstützung durch europäische Großmächte stattfand. Die moderne Definition ist durch die Seerechtskonvention gegeben.

Piraten überfallen ein Schiff

Definition nach dem Völkerrecht: Seerechtskonvention

Nach der Seerechtskonvention vom 10. Dezember 1982 Art. 101a bezeichnet man als Piraterie „alle rechtswidrigen Gewalt- oder Behinderungsakte sowie alle Beraubungsakte, die zu privaten Zwecken von der Mannschaft oder den Passagieren eines privaten Schiffs oder Luftfahrzeugs ausgeübt werden und sich richten 1) auf der hohen See gegen ein anderes Schiff oder Luftfahrzeug oder an Bord eines solchen Schiffs oder Luftfahrzeugs befindliche Personen oder Eigentumsobjekte; 2) gegen ein Schiff, Luftfahrzeug, Personen oder Eigentumsobjekte an einem Ort, der außerhalb der Gebietshoheit eines jeden Staates liegt.“

Geschichte

Solange der Mensch Seehandel betrieben hat, war die Piraterie ein schwerwiegendes Problem und nicht etwa eine gelegentliche Ausnahmeerscheinung. Erst im 19. Jahrhundert ist die Piraterie nahezu verschwunden und stellt heute nur noch in wenigen Regionen der Welt eine ernsthafte Gefahr dar. Sie nimmt in jüngerer Zeit aber wieder zu.

Altertum

Im Altertum war Piraterie vom Seekrieg, aber auch vom Seehandel, oftmals nicht zu trennen. Korrespondenzen des Herrschers von Zypern aus dem 14. Jahrhundert v. Chr. belegen Piraten an der kleinasiatischen Südküste. Außerdem ist die Piraterie auch als rechtlicher Begriff nicht genau zu differenzieren, da es im Altertum noch kein allgemeines Völkerrecht oder Seerecht gegeben hat. Da man nach heutigem Verständnis davon ausgeht, dass die Piraterie eine unrechtmäßige Handlung ist, muss auch die rechtliche Lage klar sein. Ausgangspunkt der sogenannten Piraterie soll vor allem Lykien in der heutigen Südwest-Türkei gewesen sein. Auch in vielen späteren antiken Quellen galt diese Region als Heimat von Piraten, die die Gewässer großer Teile des östlichen Mittelmeers unsicher machten.

Die Ägypter und der Seevölkersturm der Schardana

Seeschlacht im Nildelta zwischen den Seevölkern und den Streitkräften Ramses III. (1198-1166 v. Chr.) Umzeichnung Wandrelief im Tempel von Medinet-Habu/Theben

Die bisher älteste bekannte Form der Piraterie stellt der Seevölkersturm dar. Ein Relief im Tempel von Medinet-Habu (Theben) und der Papyrus Harris aus der Zeit Ramses' III. berichten, dass sich hauptsächlich zur See operierende Völker zu einer Koalition zusammenschlossen und im östlichen Mittelmeergebiet viele Städte und Reiche zerstörten. Die in weiten Teilen des östlichen Mittelmeerraums nachgewiesenen Zerstörungen um und kurz nach 1200 v. Chr. werden oft mit diesen „Seevölkern“ verbunden. Beispielsweise soll Ugarit dadurch vernichtet worden sein, und Zypern wurde etwa 200 Jahre lang durch die nördlichen Räuber bedrängt. Diese Seevölker jedoch als Piraten zu bezeichnen wäre historisch mehr als ungenau.

Schardana bzw. Šardana (aus Šrdn) ist die ägyptische Bezeichnung für ein Volk zur Zeit des Neuen Reichs, also etwa vom 15. bis 11. Jahrhundert v. Chr. Man findet es in der Literatur auch unter den Namen Sarden, Sardan, Širdan(a) und Scherden.

Die Šardana werden in ägyptischen Quellen zu den sogenannten „Seevölkern“ gezählt, die teils zu Lande, teils zu See operierten und um 1200 v. Chr. für Ägypten zu einer ernsten Bedrohung wurden.

Im Gegensatz zu einigen anderen dieser Seevölker sind die Šardana schon lange vor 1200 v. Chr. in ägyptischen Quellen bezeugt. Bereits in Briefen der Amarna-Korrespondenz, die in die Zeit Amenophis III. datieren, werden Šardana-Krieger erwähnt. Sowohl als Söldnertruppen im Dienste kanaainitischer oder syrischer Kleinstaaten, als auch – in kleinen unabhängigen Gruppen – offenbar als Piraten im östlichen Mittelmeer agierend. Die Šardana galten als besonders erfahren in See-Kämpfen, doch gab es auch Šardana-Söldner, die als spezielle Fußtruppen eingesetzt wurden. Zur Beginn der Regierungszeit Ramses II. scheinen Šardana(-Piraten?) eine immer größere, zumindest lässtigere Bedrohung auch für Ägypten gewesen zu sein. Die Rede ist von „Šardana auf ihren Kriegsschiffen“. Ob es sich dabei um mehr oder weniger gut organisierte Piraten handelte oder um eine ernstere Bedrohung durch eine damals aufstrebende Seemacht, ist unklar. Ramses II. ging jedenfalls hart gegen sie vor. In der berühmten Schlacht von Kadesch (1274 v. Chr. nach Kurzchronologie) zwischen Ägypten und dem Hethiterreich setzte Ramses II. größere Anzahl Šardana-Söldner ein.

Piraterie in vorrömischer Zeit

Auch Homer schildert im 8. Jahrhundert v. Chr. in seinen Epen Kaperfahrten zum Haupterwerb. Thukydides nimmt an, dass sich Griechenland vor dem Trojanischen Krieg in einem permanenten Kriegszustand befunden hatte, der den Seeraum mit einschloss. Um einen gewissen Schutz zu erlangen, wurden Städte meist in einiger Entfernung zum Meer angelegt. Manche Piraten arbeiteten nicht selten auch mit der küstennahen Bevölkerung zusammen, die das Strandrecht ausübte. Insbesondere die Küsten der Ägäis luden als Versteck und Schlupfwinkel geradezu ein. Die überhandnehmende Seeräuberei dort wurde – laut Herodot und Thukydides – erstmals durch die Kreter unter ihrem König Minos erfolgreich bekämpft. Piraterie wurde nicht als ein ehrenrühriges Gewerbe angesehen. Im Gegenteil, Seeraub galt als eine ehrenhafte Art, den eigenen Reichtum zu mehren. Selbst Odysseus rühmt sich bei Homer mehrerer eigener Raubzüge. Erst in späteren Quellen, tritt die Piraterie eindeutig als Begriff von negativer Wertung auf. Auch hier wird die Grundlage wieder schwammig, weil die Bezeichnung „Pirat“ auch oft zur Diffamierung politischer und sozialer Gegner benutzt wird. In archaischer Zeit gingen die Korinther massiv gegen Piraterie vor.

Im westlichen Mittelmeer entwickelten sich die aus Kleinansien stammenden griechischen Phokaier zu einer regelrechten Seeplage. Durch die persische Expansion wurden sie aus Kleinasien vertrieben und siedelten sich in Alalia auf Korsika an. Von hier störten sie den Handel der Etrusker und Karthager als Piraten und durch Überfälle auf das italische Festland massiv. In einer gemeinsamen Aktion schlugen die Karthager und Etrusker um 540 v. Chr. die Phokaier in einer Seeschlacht und zwangen sie zur Aufgabe ihrer Niederlassungen. Mit dieser Niederlage endete die Expansion der Griechen im westlichen Mittelmeerraum. Die beiden Großmächte Karthago und die Etrusker waren von da an Verbündete. Zuvor standen auch sie sich oft als Gegner gegenüber, da die Etrusker auch desöfteren karthagische Schiffe kaperten. Aufgrund eines fehlenden Seerechtes wurde dies jedoch nicht als kriegerischer Akt aufgefasst, sondern galt als ein legitimes Mittel Dinge zu erwerben. Problematisch wurde es nur, wenn die Piraterie wie im Falle der Phokaier Überhand nahm.

Eine besondere Blüte erlebte die Seeräuberei in der Zeit von den Perserkriegen bis in die Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. Durch den nahezu permanenten Kriegszustand waren die Städte nicht in der Lage, für die Sicherheit der Seewege zu sorgen. In der Literatur wird des öfteren über durch Piraten getötete, verschleppte und verkaufte Personen berichtet. Besonders problematisch war auch, dass sich die Piraten oft mit kriegsführenden Parteien verbündeten und damit die eigene Position stärkten. Die Duldung der Piraterie stand in einem Widerspruch zum Wunsch nach sicheren Seewegen. Trotzdem konnte die Piraterie den Seehandel in dieser Zeit nicht wirklich beeinträchtigen, war aber ein nicht zu vernachlässigender Wirtschaftsfaktor. So beherrschten Piraten beispielsweise den Sklavenhandel im östlichen Mittelmeer bis zur römischen Eroberung. Rhodos, wo sich einer der größten Sklavenmärkte der Antike befand, konnte seinen Ruhm am Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. mehren, indem es erfolgreich gegen die Seeräuber in seinen Gewässern vorging.

Auf Kreta wurden die vielen dortigen Seeräuber im 2. Jahrhundert v. Chr. von kilikischen Piraten verdrängt. Während des Niederganges des Seleukidenreiches und der Kriege des Mithridates wurden die kilikischen Piraten immer mächtiger. Ihr Zentrum war Delos, wo sie als Kontrolleure des Sklavenhandels einen großen Sklavenmarkt unterhielten.

Piraterie und das Römische Reich

Im Zuge ihrer Expansion, die sie im 3. Jahrhundert v. Chr. auch aus Italien hinausführte, wurden auch die Römer mit der Piraterie konfrontiert. Zuerst mussten sie illyrische Piraten in der Adria bekämpfen. Im Jahr 122 v. Chr. führten sie einen Krieg gegen die Seeräuber auf den Balearen. Versuche, die kilikische Seeräuberei im östlichen Mittelmeer zu unterbinden, scheiterten mehrfach. Marcus Antonius Orator scheiterte 102 v. Chr. im Osten, Marcus Antonius Creticus 74 v. Chr. auf Kreta. Im Jahre 75 v. Chr. wurde der junge Gaius Iulius Caesar bei der Insel Pharmakussa, südlich von Milet, während einer Studienreise von Piraten gefangen genommen. Gegen ein Lösegeld wurde er freigelassen und bekämpfte sofort, nachdem er in Freiheit war, die dortigen Piraten. 67 v. Chr. störten die Piraten nicht nur massiv die Getreideversorgung Roms, sondern überfielen als Zeichen ihrer Macht auch mehrere Städte Italiens. Als Reaktion darauf bekam Gnaeus Pompeius Magnus noch im selben Jahr ein außerordentliches Imperium. Durch ein Gesetz (lex Gambinia) wurde er mit umfangreichen Kompetenzen ausgestattet. Innerhalb weniger Wochen konnte er die Sicherheit der Seewege wiederherstellen. Pompeius entwickelte eine eigene Strategie: Er zerteilte die römische Flotte in viele kleine Gruppen, die er im Mittelmeer verteilen ließ, um alle Piratenschiffe gleichzeitig zu verfolgen. Zwar war die Piraterie nicht vollständig auszurotten, aber die Organisationsstrukturen der damals großflächig und komplex durchorganisierten Seeräubergruppen konnten zerschlagen werden.

Die römische Flotte sorgte in der Zeit des Prinzipats dafür, dass eine organisierte Piraterie in größerem Umfang nicht mehr möglich war. Im dem Moment, wo Piraten aktiv wurden, griffen sofort die Statthalter der einzelnen Provinzen ein. Trotzdem bildete das Thema ein beliebtes Motiv in der zeitgenössischen Literatur, vor allem im Roman wurde sie wiederholt thematisiert. Selbst in den unsicheren Zeiten der Spätantike waren nicht Piraten Schuld an den unsicheren Seewegen, sondern die Raubzüge der germanischen Stämme.

Mittelalter und Neuzeit

Chinesisches Meer im 13. Jahrhundert: Die Wōkòu

Wōkòu landen und greifen eine chinesische Stadt an, Blockdruck aus dem 14. Jahrhundert.

Die Wōkòu (chin.: 倭寇; japanische Aussprache: wakō; koreanische Aussprache: 왜구 waegu) waren Piraten, die vom 13. Jahrhundert an die Küsten von China und Korea heimsuchten. Sie bestanden zu großen Teilen aus japanischen Soldaten, Rōnin, und Händlern, später auch aus chinesischen Banditen und Schmugglern.

Die Frühphase der Aktivitäten der Wokou begann im 13. Jahrhundert und erstreckte sich bis in die 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Japanische Piraten konzentrierten sich auf die koreanische Halbinsel und breiteten sich über das Gelbe Meer nach China aus. Die zweite wichtige Phase lag im frühen bis mittleren 16. Jahrhundert. In dieser Zeit änderten sich Zusammensetzung und Führung der Woukou beträchtlich. Zu ihren Hochzeiten in den 1550er Jahren operierten die Wokou in den Meeren Ostasiens und segelten sogar große Flusssysteme wie das des Yangtze aufwärts.

Der Begriff „Wokou“ ist eine Kombination von „Wo“, das sich auf die Japaner bezieht und „kou“ -„Bandit“ oder „Brigant“. „Wo“ war eine abwertende Bezeichnung für die japanische Bedeutung „Zwerg“ und wurde von den Chinesen mindestens seit Anfang des 1. Jahrtausends unserer Zeit verwendet. Die früheste schriftliche Quelle des Begriffes „Wokou“ findet sich auf einer Stele, die von König Gwanggaeto des Reiches Goguryeo im Jahre 414 in der südlichen Mandschurei errichtet wurde.

Piraterie in der Hansezeit: Die Likedeeler und friesische Piraterie

Gepfählter Schädel eines in Hamburg Hingerichteten, um 1400, entdeckt 1878 beim Bau der Speicherstadt auf dem Grasbrook, diente als Grundlage der Rekonstruktion der Gesichtszüge, vermutlich ein Pirat, vll. Klaus Störtebeker
Likedeeler und Vitalienbrüder

Likedeeler („Gleichteiler“) nannten sich die Freibeuter und Seeräuber, die ab Mitte der 1390er Jahre die Nord- und Ostsee unsicher machten und dem Seehandel der Hanse über mehr als 30 Jahre große Verluste zufügten. Die bekanntesten Anführer waren Klaus Störtebeker, Gödeke Michels, Hennig Wichmann und Magister Wigbold. Die Likedeeler, die die Beute zu gleichen Teilen untereinander aufteilten, wurden 1391 ursprünglich als seefahrende Vitalienbrüder angeheuert, um die Lebensmittelversorgung Stockholms im Krieg Schwedens gegen Dänemark aufrecht zu erhalten. Außerdem sollten sie im Seekrieg dänische Kriegsschiffe versenken und den Seehandel Dänemarks mit Kaperfahrten unterbinden. Ihre Operationsbasis war ab 1392 die Insel Gotland, wo sie sich nach und nach verselbständigten und unter der Losung „Gottes Freund und aller Welten Feind!“ zu allseits gefürchteten Seeräubern entwickelten. 1398 wurden die Vitalienbrüder durch einen Angriff des Deutschen Ordens unter Konrad von Jungingen von Gotland vertrieben.

Nachdem Gotland gefallen war, verlegten Klaus Störtebecker, Gödeke Michels, Hennig Wichmann und Magister Wigbold ihren Tätigkeitsschwerpunkt in die Nordsee, Stützpunkte fanden sie vor allem in Ostfriesland. Auf Druck der Hanse mussten sich die Likedeeler jedoch von diesem Stützpunkt wieder zurückziehen. Störtebecker wurde am 22. April 1401 von einer hamburgischen Flotte unter Simon von Utrecht vor Helgoland nach schweren Kämpfen gefangen genommen und am 20. Oktober 1401 in Hamburg auf dem Grasbrook hingerichtet. Gödeke Michels und Magister Wigbold konnten zunächst entkommen, wurden aber am 20. Oktober 1401 auch gefangen und 1402 ebenfalls auf dem Grasbrook hingerichtet.

Friesische Piraterie

Die von Friesland ausgehende Piraterie war mit dem Ende der Likedeeler allerdings nur kurzfristig beendet, 1430, 1431 und 1433 kam es noch zu bremisch-hamburgischen Militärexpeditionen zur Unterbindung der Seeräuberei, dabei wurde 1433 Emden belagert, am 20. Juli 1433 eingenommen und ein hamburgischer Statthalter in Emden eingesetzt. Noch auf dem Hansetag zu Bremen wurde am 25. Mai 1494 Klage wegen Räubereien friesischer Häuptlinge geführt.

Im 16. Jahrhundert übte der friesische Häuptling im Harlingerland Balthasar von Esens zwischen 1522 und seinem Tod 1540 Piraterie mit Vorliebe gegen Schiffe der Hansestadt Bremen aus. Nach zwei Feldzügen des Grafen Edzard I. von Ostfriesland 1524 und 1525 und einem seines Nachfolgers des Grafen Enno II. von Ostfriesland verlor er kurzzeitig seine Herrschaft, konnte diese aber in der Folge der Geldrischen Fehde wiedererlangen. Da er ab 1537 die Überfälle auf bremische Schiffe verstärkt hatte, begann eine auseinandersetzung zwischen Bremen und dem Schmalkaldischen Bund einerseits und Balthasar von Esens und des mit ihm seit längerer Zeit verbündeten Herzogtum Geldern andererseits. 1538 wurde in der Folge die Reichsacht über Balthasar von Esens verhängt. Bremen nahm dies zum anlass militärisch gegen Balthasar von Esens vorzugehen. 1540 griffen die Bremer gemeinsam mit Maria von Jever Esens an. Balthasar starb während der Belagerung. Seine erbeutete Rüstung wurde nach Bremen überführt und kann heute im Bremer Museum für Kunst und Kulturgeschichte besichtigt werden

Chinesische Piraterie zwischen Ming- und Quing-Dynastie (1624–1662)

Neben der Zeit der Wōkòu im 13. Jahrhundert gilt die Übergangszeit zwischen der chinesischen Ming-Dynastie und der von dem Volk der Mandschu getragenen Qing-Dynastie als eine Hochzeit der chinesischen Piraterie. Geprägt wurde diese Zeit der Piraterie von Mitgliedern der Familie Zheng. Das erste in diesem Zusammenhang tätige Mitglied war Zheng Zhilong, der als Kaufmann in Macao und Manila begann. Ab 1624 schloss er sich anderen Piraten an. Er überfiel chinesische und niederländische Schiffe und entwickelte sich für die geschwächte Ming-Regierung zu einer ernsten Bedrohung. Er verfügte über eine größere Zahl von Dschunken und ging schließlich zur Schutzgelderpressung gegenüber anderen Kaufleuten über. Die Machthaber der Ming-Dynasie zahlten ihm schließlich erhebliche Geldsummen und bewegten ihn 1628 dazu, der Regierung bei der Bekämpfung der Seeräuberei zu helfen. Er errang hierbei militärische Ehren und erhielt einen Adelstitel. Als die Ming-Regierung ihn jedoch aufforderte, seine Stützpunkte an der Küste zu verlassen, damit er die Ming-Dynastie bei der Verteidigung gegen die Mandschu im Landesinneren unterstütze, verweigerte er dies und verbündete sich schließlich mit der neuen Quing-Dynastie. Im Gegensatz dazu lieferte sich sein Sohn Zheng Chenggong mit dieser Dynastie lange Kämpfe, während der er unter anderem zeitweilig die Mündung des Jangtse sperrte. Zwischen etwa 1650 und 1660 stellte er den größten Machtfaktor im Seegebiet zwischen Jangtse und Mekongdelta dar. Um 1655 verfügte er über 100 bis 170.000 Mann in Fujian, die von ehemaligen Ming-Offizieren befehligt wurden. Mit diesen Kräften griff er Nanking an, wurde dort aber 1659 schwer geschlagen. Er konnte sich zwar in Xiamen zunächst noch halten, zog sich 1661 aber mit 25.000 Mann auf 900 Schiffen nach Taiwan zurück, wo der die Niederländer vertrieb. Mit seinem Tod im Jahre 1662 endete die Ära der Familie Zheng.

Seekriegspiraterie im 16.-18. Jahrhundert: Die Freibeuter und Kaperfahrer

Die staatlich geduldeten Piraten im Mittelalter und der frühen Neuzeit, (vor allem 16. und 17.Jh.), die auf Kaperfahrt gingen, nannten sich Freibeuter. Im französischen Raum und im Mittelmeerraum wurden sie oft als Korsaren bezeichnet. In seiner ursprünglichen Bedeutung war das Wort Freibeuter ein Synonym für Piraten und Seeräuber und bezeichnete eben das freie Beutemachen. Aus dem niederländischen Wort dafür, vrijbuiter, entstand im karibischen Raum das französische flibustier, das englische filibuster und das spanische filibustero. Die Flibustiers agierten mit Kaperbriefen lokaler Gouverneure und waren also eigentlich Kaperfahrer. Unter ihnen sind der Engländer Henry Morgan und der Franzose L'Ollonais (eigentlich 'Ollonois) als herausragende Beispiele zu nennen. Im Deutschen wird der Ausdruck Flibustiers oft mit Freibeuter übersetzt, wodurch eine gewisse Unsicherheit bei der Bedeutung des Wortes entsteht.

In Kriegszeiten versuchten die kriegführenden Parteien, nicht nur die gegnerischen Kriegsflotten zu besiegen, sondern vor allem die gegnerische Handelsschifffahrt zu stören. Im Mittelalter und besonders während des Hundertjährigen Krieges entstand in Europa das Kaperwesen. Mangels königlicher Kriegsschiffe (Kriegsmarinen im modernen Sinne entstanden erst im Laufe des 16. Jahrhunderts) wurden private Schiffe durch Kaperbriefe dazu ermächtigt, feindliche Handelsschiffe während des Kriegs zu kapern. Die gekaperten Schiffe sollten dann, je nach Kaperbrief, einem Prisengericht in den Heimathäfen der Freibeuter übergeben werden. Nachdem ein Teil der Beute, meistens 10-20 %, für den Kaperbrief an die Krone oder die Regierung abgeführt worden war, wurde die restliche Beute unter den Inhabern und Kapitänen der Schiffe aufgeteilt. Die Besatzungen bekamen meist keinen Lohn oder Sold, sondern waren ebenfalls an der Beute beteiligt.

Solange nur gegnerische Schiffe angegriffen wurden, waren die Überfälle durch den Kaperbrief gedeckt. Wurden aber eigene oder verbündete Schiffe überfallen, was vor allem in Friedenszeiten geschah, galten die Freibeuter ab diesem Zeitpunkt als gewöhnliche Piraten. Eine Reihe von Freibeutern wechselte auch das Lager.

Englische Kaperfahrer unter Elisabeth I.

Insbesondere die englische Königin Elisabeth I. unterstützte die Freibeuterei gegen die Spanier, teilweise sogar während offiziell zwischen beiden Ländern Frieden herrschte. Der bekannteste von ihr unterstützte Freibeuter ist Francis Drake.

Die französischen Kaperfahrer: Die Korsaren Ludwigs XIV.

Die französischen Städte wie Saint-Malo, Dieppe, Boulogne, Dünkirchen, Cherbourg, Nantes, Brest all diese Städte hatten ihre Korsarenhelden oder wie das Städtchen Rotheneuve, eine ganze Korsarendynastie. Die Kaperbriefe (Lettres de Marque) waren von Louis XIV. von Frankreich persönlich ausgestellt und unterzeichnet. Ihre Inhaber wurden auf strikte Einhaltung auf entsprechende internationale Kriegsregeln als Vorläufer der Genfer Konvention vereidigt, sie sollten Ausschreitungen und Brutalität verhindern. Korsaren und Piraten gemeinsam war die geschäftliche Seite der Angelegenheit, Finanziert wurden Schiffe, Ausrüstung und Besatzung von Privatleuten, nicht selten von Aktiengesellschaften, die Anteilscheine von einem Schiff verkauften, die den Käufer einen entsprechenden Anteil an der Beute sicherten. Bezeichnend für den Sonnenkönig gegenüber den Korsaren ist die Tatsache, dass er schärfste Kontrollen über die Reedereien ausübte, denen er seine Offiziere auslieh. Die Reeder mussten hohe Summen vor dem Auslaufen deponieren, die dazu benutzt werden sollten, Unrecht und Schäden gutzumachen die außerhalb der königlichen Richtlinien vorgefallen sein mochten, sie sollten die Offiziere davor schützen das sie von den Finanziers zu Dingen genötigt werden, die mit der Ehre eines königlichen Marineoffizier nicht vereinbar sind.

Unabhängigkeit der Niederlande (16. Jhdt): Die Wassergeusen

Der Begriff Wassergeusen (niederländisch: watergeuzen) (auch Zeegeuzen) ist abgeleitet von „Wasser“ und „geus“ (Mehrzahl nl.: „geuzen“). „Geus“ ist eine holländische Verballhornung des französischen Wortes für Bettler, „des gueux“.

Während der blutigen Gewaltherrschaft der Spanier in den Niederlanden rüsteten viele aus Holland Geflüchtete Kaperschiffe aus, mit welchen sie auf spanische Schiffe Jagd machten. Edelleute und Kaufleute gaben Summen zur Ausrüstung der Schiffe her und teilten den Gewinn. Die Watteninseln Terschelling und Rottumeroog und die englischen, französischen und selbst die deutschen Nordseehäfen (insbesondere Emden) dienten ihnen als Zufluchtstätten. Da sie jedoch ohne Bestallung waren, wurden sie als Seeräuber behandelt, bis Prinz Wilhelm von Oranien sich mit ihnen verbündete, ihnen Kaperbriefe gab und den Grafen von der Marck zum Admiral der Wassergeusen ernannte. Die „Widerstandsbewegung zu Wasser“ (gegen die spanischen Herrscher) bekam danach mehr und mehr Unterstützung aus allen Schichten der Bevölkerung.

Mittelmeerpiraterie im 16.-19. Jahrhundert

Die Korsaren / Barbaresken Nordafrikas
Bombardierung von Algier durch einen britisch-niederländischen Flottenverband, 1816
Gefecht zwischen der britischen Fregatte HMS Mary Rose und sieben algerischen Korsaren, 1669

Als Korsaren wurden Piraten und Freibeuter an der Küste Nordafrikas vom 16. Jahrhundert bis Anfang des 19. Jahrhunderts bezeichnet. Das Wort findet sich in den romanischen Sprachen des westlichen Mittelmeerraums (fr. corsaire, provenzalisch cursar, ital. corsale, corsare, span. corsario) und geht letztlich auf lat. cursus „Beutezug“, eigentlich „Lauf“ zurück; eine spätere Volksetymologie brachte die Korsaren fälschlich mit der Insel Korsika in Verbindung.

Mit dem Niedergang der Wirtschaft in den Maghrebländern und der Vorherrschaft der christlichen Staaten im Mittelmeer seit dem 15. Jahrhundert entwickelte sich das Korsarentum in den Küstenstädten des Maghreb. Zentren waren dabei Algier, Tripolis und Tunis. Als Korsaren kämpften viele Muslime und Morisken, die seit 1492 aus Granada und Spanien nach Abschluss der Reconquista in den Maghreb geflohen waren. Die Raubzüge beschränkten sich nicht auf das Mittelmeer, sondern führten auch in den Atlantik und sogar bis nach Island.

Vor allem im Mittelmeer wurde der Seehandel erheblich beeinträchtigt, als die Korsaren 1529 den türkischen Sultan als Oberherren anerkannten und dafür militärische Unterstützung bekamen. Die bedeutendsten Korsaren waren Arudj, Turgut Reis und Cheir ed-Din Barbarossa. Mit deren Hilfe konnten die spanischen Versuche vereitelt werden, die Küstenstädte Nordafrikas zu erobern. Unter diesen Kämpfen bildeten sich die Machtzentren Algier, Tunis und Tripolis als die sog. Barbareskenstaaten, die teilweise schon die Grenzen der heutigen Staaten Algerien, Tunesien und Libyen besaßen, ohne allerdings das Hinterland im heutigen Umfang zu kontrollieren. Die Seeräuberei war die Haupteinnahmequelle dieser Staaten. Dieses Unwesen ging noch Ende des 18. Jahrhunderts so weit, dass einige europäische Länder, etwa die seinerzeit unabhängige Hansestadt Hamburg, aber auch die noch jungen USA sich zu regelmäßigen Zahlungen an die Regierungen der Barbareskenstaaten verpflichteten, damit ihre Handelsschiffe nicht behelligt wurden.

Im 17. Jahrhundert setzte der Niedergang der Korsarenflotten ein, als die europäischen Seemächte wie z. B. England, die Niederlande und Frankreich mit ihren Flotten mehrmals Algier, Tunis und Tripolis bombardierten. Die USA bauten die ersten Kriegsschiffe der US Navy, um die nordafrikanischen Korsaren in ihre Schranken zu verweisen, und erwarben im Kampf gegen diese (im sog. Ersten Barbareskenkrieg) ihre ersten Seekriegserfahrungen. Die Piraterie der Korsaren fand aber erst mit der Eroberung Algeriens durch Frankreich um 1830 ein Ende.

Propaganda gegen die Barbaresken

Mit ihren Überfällen vor allem auf spanische Schiffe setzte eine stillschweigende Überzeugung ein Lieber eine Minute feige, als ein Leben lang tot. Was konnte schon viel passieren ? Man wurde als Sklave verkauft. Das ist zwar nicht schön, aber das Leben ging weiter. oder man zahlte Lösegeld, oder trat zum Islam über und gewann so seine Freiheit wieder. Für die Christenheit war es aber ein Problem die ständigen Lösegeldzahlungen samt Schiffsladungen machten die Piraten immer Reicher und die Christen immer Ärmer. Nun gibt es aber ein hervorragendes Mittel, um aus einen Feigling einen zur Tapferkeit zu bringen: Angst. Also schritt man zur Propaganda, und was die Piraten an Greueltaten nicht gewillt waren dichtete man ihnen an. Damit auch Schiffsbesatzungen für wertvolle Ladung tapfer kämpften, sorgte nun eine umfangreiche Literatur über alles was christlichen Gefangenen so zuzustoßen pflegt: man band sie etwa vor die Mündung der Kanonen und feuerte diese dann ab. Im Liefern von glaubwürdigen Detail leistete man Beachtliches. Miguel de Cervantes der hier von nichts wusste entging nur knapp der Inquisition, da er sich weigerte, solche liebevollen Details in seinen Don Quichote aufzunehmen.

Die Uskoken in der Adria

Siehe Hauptartikel Uskoken.

Entlang der kroatischen Adriaküste plünderten kroatische Uskoken die Schiffe der venezianischen Besatzungsmacht.

Festung Nehaj bei Senj (Kroatien)
Burghauptman Ivan Lenković, Uskokenführer

Als Uskoken bezeichnete man einen militärisch formierten Verband von Hajduken, der flüchtigen Bewohner osmanisch besetzter Gebiete Kroatiens, Bosniens und Serbiens, die infolge der osmanischen Eroberer Anfang des 16. Jahrhunderts ihr Heimatland verließen und sich in Senj niederließen. Von dort führten sie einen erbitterten Kampf sowohl gegen die Türken als auch gegen die Venezianer, besonders an der Küste von Zadar.

In Senj wurden die Uskoken schnell mit der Schifffahrt vertraut und verwandelten sich in Piraten, die mit ihren kleinen und wendigen Booten die ganze Adria unsicher machten und, unter wenigstens stillschweigender Einwilligung des Wiener Hofs, venezianische Schiffe überfielen. Venedig gelang es nicht, die Uskoken zu überwältigen.

Dies gab 1612 die Veranlassung zu einem Krieg zwischen Österreich und der Republik Venedig, infolge dessen die Uskoken Senj verlassen mussten. Ihre Schiffe wurden verbrannt, und sie zogen 1617 in das Gebiet von Karlovac und an die Kupa.

Piraterie in der Karibik und benachbarten Gewässern (16./17. Jahrhundert)

Die Entdeckung, Kolonisierung und Ausbeutung der Neuen Welt vor allem durch die Spanier hat im großen Umfang auch Piraten angelockt. Die Schiffe der Spanier mussten zum Abtransport der Waren aus Südamerika die Karibik mit ihren vielen kleinen und großen Inseln durchqueren, die sich hervorragend als Stützpunkte für Piraten eigneten. Die Gold- und Silbertransporte durch die spanische Silberflotte (flota), die jedes Jahr die Ausbeute aus den ertragreichen Silberminen auf dem amerikanischen Festland abtransportierte, waren hierbei nur die spektakulärste Möglichkeit Beute zu machen. Tabak, Zuckerrohr, Kakao, Gewürze und Baumwolle waren ebenfalls lukrative Handelsgüter. Die Rivalität zwischen Spaniern, Engländern, Franzosen und Holländern wurde auch durch eine politische Unterstützung der Piraterie ausgefochten.

Die Bukaniere
Datei:Buccaneer.JPG
Bukanier auf der Jagd

Als Bukanier werden die Piraten bezeichnet, die im 16. Jahrhundert ihr Unwesen in den karibischen Gewässern trieben. Sie selber bezeichneten sich als Brüder der Küste.

Das Wort ist vom französischen Begriff boucanier abgeleitet, was soviel wie „Fleischräucherer“ bedeutet, welches wiederum vom indianischen Wort mukem herührt. Damit wurde von den karibischen Arawaken eine Art Grill bezeichnet, auf dem sie unter Verwendung von Grünholz auf schwacher Flamme Fleisch räucherten und der von den Bukanieren übernommen wurde.

Die ersten Bukaniere gab es vermutlich auf der spanischen Insel Hispaniola ab Mitte des 16. Jahrhunderts. Wahrscheinlich waren es gescheiterte Freibeuter und abtrünnige spanische Matrosen, die sich nach und nach auf den dünn besiedelten Karibikinseln einfanden. Sie waren größtenteils friedlich lebende Herdenbesitzer, die die Art und Weise des Haltbarmachens von Fleisch von den Arawaken übernahmen und sich so den Namen gaben. Nebenbei begannen sie irgendwann spanische Schiffe zu kapern, hielten dies aber nicht für einen Akt von Seeräuberei, sondern bestanden auf ihrer Meinung, dass dies völlig legal sei, weil es sich ja gegen die spanische Krone richtete.

1606 gab der spanische König Philipp III. einen Erlass heraus, in dem er einigen seiner Siedlungen in der Karibik den Anbau von Tabak verbot, um die Preise in Europa in die Höhe zu treiben, wo dieser als Luxusartikel sehr begehrt war. Die Folge dieses wenig durchdachten Plans war ein wahrer Ansturm von Abenteurern und Glücksrittern auf die Inseln Hispaniola, Kuba, Jamaika und Puerto Rico, die dort den Massenanbau von Tabak betrieben, um ihn am spanischen Zoll vorbei gewinnbringend zu verkaufen.

Demzufolge stieg auch die Zahl der als Piraten fungierenden Bukaniere, die den Spaniern nicht geringen Schaden zufügten. Als im Jahre 1689 England mit Spanien Frieden schloss, ging auch die Ära der Bukaniere zu Ende. Einige wurden auf den Inseln sesshaft, andere waren schon seit geraumer Zeit von der Freibeuterei zur offenen Piraterie übergegangen.

Der vielleicht berühmteste Bukanier war Henry Morgan, der einige Zeit lang sogar Gouverneur von Jamaika war. Manche Bukanier waren für ihre Gelehrsamkeit und antifeudale Gesinnung bekannt. Der Hydrograph und Zoologe William Dampier (1651–1715) z. B., dessen umfangreiche Aufzeichnungen zu Land und Tierreich in der Südsee, u. a. auf den Galapagos, Charles Darwin als reiche Quelle diente, hatte hundert Jahre vor ihm bereits eine Vorahnung der Evolutionstheorie. Ihm fielen die regionalen Unterschiede auf und die offensichtliche Anpassung der Tierwelt an differenzierte Bedingungen. Hauptsächlich aber überfiel er die Städte an der Pazifikküste Südamerikas. In Bezug auf sein Kartenwerk sagte Alexander von Humboldt von ihm, dass der Arbeit dieses „bemerkenswerten Bucaneers“ die nachfolgenden Gelehrten wenig hinzuzufügen hätten.

Eine wichtige Quelle für die Geschichte der Bukanier sind die Bücher von Lionel Wafer (ca. 1660–1705).

Baymen

Die Küsten Belizes boten ein ideales Rückzugsgebiet für britische Piraten, die von dort aus ihre Raubzüge gegen die spanischen Flotten unternahmen. Erst 1670 kam diese Piraterie zum Erliegen, als Großbritannien und Spanien in Madrid einen Vertrag unterzeichneten um diese Praxis zu beenden. Die Baymen, wie die Piraten oder Freibeuter genannt wurden, weil sie sich vornehmlich im Golf (Bay) von Honduras aufhielten, suchten nun gezwungenermaßen andere Einnahmequellen und fanden sie im Handel mit Tropenhölzern. 1763 erhielten sie mit dem Vertrag von Paris von Spanien die Erlaubnis, in einem bestimmten Teil Belizes Holz zu gewinnen.

Angriffe auf die Silberflotte und andere große Piratenüberfälle

Mehrmals ist es Piraten und Freibeutern gelungen, die schwer gesicherte spanische Silberflotte auszurauben. Diese war insgesamt eine der erfolgreichsten Marineoperationen der Geschichte und seinerzeit für das spanische Mutterland von geradezu existenzieller Bedeutung, da die spanische Krone kostspielige Kriege führte, ohne die heimische Wirtschaft nachhaltig zu entwickeln. 1628 gelang dem Holländer Piet Heyn ein großer Kaperschlag gegen die Silberflotte, und 1702 war eine englisch-holländische Flotte erfolgreich in der Seeschlacht von Vigo. Francis Drake hat besonders auf seiner zweiten Kaperfahrt enorme Reichtümer erbeutet, unter anderem wertvolle Schiffsprisen sowie den Maultiertrek mit Silber bei Panama. Die reichen spanischen Städte wie Puerto Bello, Maracaibo und Gibraltar am Maracaibosee und vor allem Panama wurden von großen Piratenflotten unter Henry Morgan ausgeraubt.

Indonesien: Bugis (oder „Buginesen“)

Das Wort Bugis ist ein malaiisches Wort, abgeleitet von To Ugi. Das To bedeutet „Leute“; und Ugi referenziert auf den ersten König des alten Bugi-Königreichs, Cina. Die Bugis sind einer der hochstehenden, statusbewußten nomadischen Stämme auf Sulawesi im fruchtbaren Reisgürtel von Indonesien. Sie sind ethnisch den Malaien zugehörig. Auf Sulawesi gibt es drei hauptsächlich seenomadische Gruppen, die Makassaren, die Bajau und die Bugis (oder „Buginesen“). Sie beflügelten die Imagination von Romanschriftstellern wie Joseph Conrad und Sir Stamford Raffles, die alle ihre Begegnungen mit diesen Menschen mit Bewunderung und teils mit mehr als nur einem Hauch von Furcht und Neid beschrieben. Respektiert und als Piraten gefürchtet. Sie waren teils so gefürchtet, dass das englische Wort „Bogeyman“, einige sagen, eine verstümmelte Form des bugis man, auf diese Seefahrer und Kämpfer gemünzt wurde.

Niedergang der Piraterie im 18. und 19. Jahrhundert

Mit Erfindung und Verbreitung der Dampfschifffahrt und der zunehmenden Entwicklung und Durchsetzung des Internationalen Seerechts durch die Marinen der Überseehandel treibenden Nationen bzw. deren Kolonialismus und Imperialismus ist die klassische Piraterie seit dem ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert nahezu verschwunden. Die bis dahin dominierenden Segelschiffe benötigten keine Rohstoffversorgung, waren aber auf bestimmte windgünstige Passagen angewiesen. Beides leistete der Piraterie Vorschub, da autarke Segler an diesen Passagen auf Beute lauern und sich überallhin zurückziehen konnten. Die Dampfschiffe waren aber auf Kohlehäfen angewiesen, was ihre Eignung für die Piraterie nahezu unmöglich machte, da gesuchte Piraten diese Häfen schlecht anlaufen konnten. Außerdem waren sie schneller und konnten eventuellen Angreifern leichter und unabhängig von den Windverhältnissen ausweichen.

Deutsche Kapertaktik im Ersten und Zweiten Weltkrieg

Seitenriss Kleiner Kreuzer SMS Emden (1908 - 1914)

Da sich die Kaiserliche Marine im Ersten und auch die Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg insbesondere der britischen Royal Navy unterlegen sah, wurde neben dem massiven Ausbau des U-Boot-Krieges zur Schwächung der gegnerischen Nachschubwege auf die Kapertaktik zurückgegriffen. Durch Überfälle auf ungeschützte Frachter in entlegenen Gewässern war die gegnerische Flotte gezwungen, dort einzugreifen, so dass ein Teil der Flotte dadurch gebunden war. Z. T. wurden auch kriegswichtige Dokumente erbeutet, so dass diese Kampagnen auch den Charakter von Aufklärungsmissionen hatten. Andererseits wurde ein erheblicher Teil der aufgebrachten Schiffe auch einfach nur versenkt.

Als Erfolgreiche Kaperfahrten deutscher Schiffe sind hier zu nennen:

Die SMS Seeadler unter ihrem Kommandanten Graf Luckner wohl das berühmteste Kaperschiff, Luckner war 250 Tage lang mit dem Vollschiff unterwegs um britische Nachschubrouten im Pazifik zu unterbinden. Nicht weniger berühmt ist die Kaperfahrt von SMS Emden unter dem Kommandanten Karl von Müller im Indischen Ozean.

Im Zweiten Weltkrieg brachte Kapitän Bernhard Rogge mit dem Hilfskreuzer Atlantis 22 Handelschiffe auf, es war die längste Kaperfahrt der Geschichte mit 655 Seetage.

Seeräubertaktik

Im Vordergrund jeder Seeräubertaktik stand und steht das Ziel möglichst effektiv Beute zu machen und dabei möglichst das eigene Risiko und die eigenen Kosten zu minimieren.

Die Schiffe der Piraten

Vom Typ eine leichte Korvette mit hochgezogener Takelage mit Nelson-Bemalung um eine schwere Bewaffnung vorzutäuschen

Die Liburna der kilikischen Piraten wurde zum Standardschiff der römischen Polizei- Wachflotte eine weiterentwicklung davon ist die Dromone (Läufer). Die sarazenischen Piraten führten das bis ins 19. Jahrhundert verwendete Lateinersegel und das ihm verwandte Luggersegel ein, das bis heute noch Verwendung findet. Piraten führten das Heckruder ins Mittelmeer ein, das bis dahin das übliche Seitenruder ablöste. Im Auftrag von Drake, Hawkins und Frobisher entwickelten englische Schiffbauer den Typ der elisabethanischen Galeone, die schneller und wendiger war als die bis dahin gefahren Karacken, Galeassen und großen Karavellen der Spanier, sie waren besser armiert und eine ruhigere Plattform für die Geschütze, ein Typ Schiff der für fast Zweijahrhunderte richtungsweisend blieb. Französische, italienische und griechische Korsaren ließen die kleinen, aber extrem schnellen und wendigen Lugger, Chasse-Marees, Tartanen, Navicellos und Sakolevas bauen die bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts im Mittelmeer weit verbreitet waren. Die berühmten Teeklipper sind aus dem amerikanischen Piraten- und Sklavenschiffen dem Baltimoreklipper entstanden.

Will man Filmen und Abenteuerliteratur glauben, so führten die Piraten Fregatten oder Linienschiffe. Im allgemeinen verwendeten die Piraten aber wegen der besseren Wendigkeit beim Manövrieren eher kleine Schiffe. Der Korsar Robert Surcouf zum Beispiel hätte als einer der reichsten Männer Frankreichs durchaus das Geld gehabt, sich ein Linienschiff mit 100 Kanonen bauen zu lassen. Aber dieses Schiff hätte bestenfalls 7 Knoten gemacht. Stattdessen fuhr er lieber mit einer leichten Korvette mit 18 Kanonen und extrem hoher Takelage und war damit schneller als seine Gegner oder Opfer. Die Schebecke war eine von den Barbaresken gefahrener Segelschiffstyp. Die Dschunke und das Schildkrötenschiff waren die bevorzugten Schiffstypen der Wōkòu.

Enter- und Kapertaktik

Piraten wie Korsaren hatten keinen Sinn für aussichtlose Gefechte, Sinn und Zweck ihrer Fahrten bestand ja darin Schiffe zu kapern und Beute zu machen, nicht darin, den Helden zu mimen. Im Gegensatz zu Abenteuergeschichten hielt man bei allen Piraten vom Schießen äußerst wenig, denn sie hatten ein Problem an Schießpulver zu kommen. Im Gegensatz zu staatlichen Kriegsflotten die sich immer mehr zu Artillerieduellen entwickelten, verfolgten die Piraten eine Taktik, die sie fast ohne ihre Geschütze auskommen ließen. Kriegsschiffen aller Art ging man aus dem Weg, da sie meist größer und besser Bewaffnet waren und es gab auf ihnen nichts zu holen. Bei Handelsschiffen sah die Sache völlig anders aus. Das Kapern kleiner, schlecht bewaffneter Handelsschiffe war selbstverständlich – so selbstverständlich das bis ins 18. Jahrhundert selbst Kaufleute nur selten der Versuchung wiederstehen konnten schwächere Konkurrenten zu kapern. Auf Kauffahrern verzichtete man auf den Einsatz von Kanonen, aus zwei guten Gründen. Wer selbst in guter Schussposition ist kann nur schwer verhindern selbst getroffen zu werden. Der andere Grund ist, dass jede Kanonenkugel zerstört, und jede Zerstörung mindert den Wert der Beute. Allzu heftiger Beschuss konnte dazu führen dass das beabsichtigte Schiff entweder in Brand, explodierte, oder es vorzeitig sinken lassen, so wären Zeit, Mühe, und Risiko für nichts gewesen. Meist wurden die Schiffe im Enterkampf genommen, die Kauffahrer waren meist den erfahrenen Piraten im Nahkampf unterlegen. Es war eigentlich höchst einfach die Piraten mussten nur mit ihren kleineren und schnelleren Schiffe an das kaum bewaffnete Heck des Kauffahrers kommen. Eine andere Taktik bestand darin das man die Kauffahrer im Rudel angriff so das sich ein Schiff heranpirschen konnte, oder man versteckte sich in Buchten oder in der nähe einer Insel um dann Überfallartig auf den Kauffahrer zuzufahren und ihn zu entern.


Psychologische Kriegsführung

Entermesser

Psychologische Kriegsführung ist vom Begriff her neu, von der Methode her aber uralt. Gelang es einen Piraten seine zukünftige Beute nur gründlich genug zu erschrecken so war für ihn mehr als die Hälfte gewonnen. Infernalisches Gebrüll, geschwungene Entermesser, das gehörte zum Standartrepertoire, um Kauffahrer Visionen von Mord und Gewalt vor Augen zu führen, wenn sie nicht die Fahne strichen. Ferner auch Fahnen und durch ein Sprachrohr hinübergerufene berühmter Piratennamen. Oder die weiche Welle wenn der Kauffahrer freundlichst aufgeforderte wurde, nur seine Ladung, samt privaten Eigentum abzuliefern, nachdem ihm zuvor mit Höllenspektakel demonstriert wurde, das man auch anders kann, falls das Gewünschte nicht ausgeliefert wird.

Recht, Gesetz und Politik in der Piraterie

Soziale Ordnung

Aufteilung der Beute unter den Piraten. Illustration aus Howard Pyle's Book of Pirates.

Auf den Schiffen herrschte eine gewisse Form der Demokratie. Die Seeräuber wählten ihren Kapitän und ihre Offiziere, teilten die Beute zu gleichen Teilen unter sich auf und setzten ein anderes Strafsystem ein als auf Marine- oder Handelsschiffen. Sie begrenzten die Autorität des Kapitäns, der bei der Verfolgung einer Prise und im Kampf absolute Autorität besaß, aber ansonsten durch die Mehrheit regiert wurde. „Sie erlauben ihm Kapitän zu sein“, bemerkte ein Zeitgenosse „unter der Bedingung, dass sie auch Kapitän über ihn sind“. Er genoss kaum Privilegien: kein besseres Essen, keine Offiziersmesse, keine spezielle Unterbringung. Mehr noch, was die Mehrheit gab, konnten sie auch nehmen und daher Kapitäne absetzen, z. B. wegen Feigheit, Grausamkeit, der Weigerung, bestimmte Schiffe zu kapern und zu plündern oder sogar, wenn sie zu sehr Gentleman waren. Kapitäne, die es wagten, ihre Kompetenzen zu überschreiten, wurden hingerichtet. Eine weitere Einschränkung der Macht des Kapitäns garantierte der Maat, der gewählt wurde, um die Interessen der Mannschaft zu vertreten und zu schützen. Der Rat, eine demokratische Versammlung, bei der alle Männer eines Schiffes Mitspracherecht hatten, stellte immer die höchste Autorität dar. Wenn sie eine Prise gekapert hatten, befragten sie die Mannschaft, wie der Kapitän seine Männer behandelt hatte. Jene, gegen die Klage erhoben wurde, bekamen die Peitsche zu spüren oder wurden hingerichtet.

Ein Grund für den anfänglichen Zulauf zum Piratentum war die erbarmungslose Unterdrückung auf den offiziellen Handels- und Kriegsflotten der einzelnen Länder. In der klassenlosen Gesellschaft auf den Schiffen, in welchen entlaufene schwarze Sklaven mit Arabern und Europäern zusammenfuhren, war die medizinische Versorgung nicht selten besser als auf den normalen Schiffen, da die Besatzungen in Ermangelung anderer Alternativen keine Scheu hatten, arabische oder ägyptische Ärzte mit deren zur damaligen Zeit hochentwickeltem medizinischem Wissen mitzuführen und zu konsultieren, woran in der europäisch-christlichen Seefahrt nicht zu denken war. Die Piraten enthielten sich der Praktiken der kapitalistisch orientierten Handelsschifffahrt und etablierten eine multikulturelle, multiethnische und multinationale soziale Ordnung. Sie unterwanderten die herrschenden Normen und bewiesen, dass Schiffe nicht nach den brutalen und unterdrückenden Regeln der Handelsschifffahrt und Marine geführt werden mussten. Teilweise entwickelten die Piraten unter sich ein besseres soziales System als in der offiziellen Marine. So war es beispielsweise unter Kapitän Blackbeard üblich, dass Verletzte zum Piratenlohn eine zusätzliche Entschädigung bekamen, welche sich an dem Grad ihrer Versehrung maß, und „Piratenveteranen“ sogar eine Altersversorgung.

Von Bartholomew Roberts ist bekannt das zur Aufrechterhaltung der Ordnung am Bord folgende Regeln aufgestellt waren:

Jeder Mann hat in wichtigen Angelegenheiten das Mitspracherecht, deshalb hat er das Recht, zu allen Zeiten in Sachen des Frischproviants und des Branntwein davon nach Belieben Gebrauch zu machen, sofern nicht eine Hungernot zum Wohle aller Einschränkungen notwendig macht.
Wer mit Würfel oder Karten oder überhaupt um Geld spielt, ist mit dem Tod zu bestrafen.
Wer nach Dunkelwerden unter Deck Alkohol trinkt, ist mit dem Tod zu bestrafen. Die Lichter und Kerzen müssen um acht Uhr abends gelöscht sein.
Kein Mann hat das recht auszuspringen, bevor er 1000 Livres verdient hat.
Streitigkeiten und Raufereien an Bord sind mit dem Tod zu bestrafen. Die Zwistigkeiten werden an Land ausgetragen, und zwar mit dem Degen oder der Pistole.
Wer an Land über vergangene oder geplante Unternehmungen schwatzt, ist mit dem Tod zu bestrafen.
Wer ohne Erlaubnis des Kapitäns sich an Land begibt, ist mit dem Tod zu bestrafen.
Wer in schmutziger oder abgerissener Kleidung auf dem Schiff oder an Land angetroffen wird, ist mit Aussetzen auf einer einsamen Insel zu bestrafen.


Chasse Partie

Die Chasse Partie war von allen ein unterzeichneter und anerkannter Vertrag, nach dessen Artikeln Gemeingut und Beuteanteil geregelt wurden. Vor der Verteilung des Beutegutes musste jeder feierlich schwören, dass er nichts von der Beute für sich beiseite geschafft hatte. Wer einen Meineid schwor, wurde entweder auf einer einsamen Insel ausgesetzt oder hingerichtet. Aus diesem Vertrag zahlte man auch Sonderprämien und Entschädigungen für die Verwundeten aus, so zum Beispiel für den Schiffsarzt 200 Piaster für die Behandlung nach Verwundungen. Jeder Verwundete hatte außerdem noch sechs Wochen nach Ende der Fahrt Anspruch auf Behandlung. Alexandre Olivier Exquemelin erwähnt in seinem erstmals 1678 in Amsterdam erschienenen Buch „De Americaensche Zee-Rovers“ (deutsch: „Die Americanische See-Räuber“, 1681) von einer Vereinbarung nach folgendem Muster:

100 bis 150 Piaster für den Schiffszimmermann
100 Piaster für den Mann, der als erster das Beuteschiff gesichtet hat
50 Piaster für den, der die feindliche Flagge niedergeholt hat.

Verwundungen wurden in dieser Aufzählung wie folgt berechnet:

100 Piaster für einen Finger
100 Piaster für ein Ohr
100 Piaster für ein Auge
100 Piaster für eine Hand
400 Piaster für den linken Arm
500 Piaster für den rechten Arm
600 Piaster für den Verlust eines Beines
1000 Piaster für beide Augen
1500 Piaster für den Verlust beider Beine
1800 Piaster für den beider Hände

Der Rest wurde zu gleichen Teilen an die Männer und bei Gefallenen an deren Angehörige ausgezahlt. Der Kapitän erhielt zwei, der Schiffsjunge einen halben Anteil.

Ein spanischer Piaster hatte im 18. Jahrhundert etwa eine Kaufkraft von 100 DM im Jahre 1997. [1]

Utopie auf Madagaskar: Libertalia

siehe Hauptartikel: Libertalia

Im zweiten Band seiner General History of the Pyrates erzählt Kapitän Charles Johnson 1728 die Geschichte eines gewissen Kapitän Misson und seiner Freunde. Johnsons Erzählung zufolge hatten sie auf Madagaskar eine utopische Republik errichtet, die den Namen Libertalia trug und auf den Idealen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gründen sollte. Die Piraten von Libertalia sollten wachsame Hüter der Rechte und Freiheiten der Völker sein sowie eine Schutzmauer gegen die Reichen und Mächtigen ihrer Zeit. Indem sie um der Unterdrückten willen in den Krieg gegen die Unterdrücker zogen, wollten sie dafür sorgen, dass die Gerechtigkeit gleich verteilt wurde.

Das Entstehen der maritimen Utopie von Libertalia stellt einen in der Geschichte der Piraterie ungewöhnlichen Vorgang dar. In puncto Selbstverwaltung orientierten sich Missons Piraten an einer demokratischen Form, bei der das Volk selbst Urheber und Richter seiner eigenen Gesetze war. Die Monarchie, damals die vorherrschende Staatsform, lehnten sie ab und zogen es vor, ihre Führer durch Wahlen und für eine begrenzten Zeitraum zu bestimmen.

Bekannte Piratenstützpunkte

Piraten suchten sich oft an entlegenen Stellen geeignete Plätze, um sich niederzulassen. Die damit verbundenen Ideale und Utopien sind überraschend modern und nahmen, ohne es zu wollen, viele Ideen späterer Philosophen oder Denker, wie Hegel und Marx, über den Aufbau idealer Staaten und Gesellschaftsstrukturen vorweg.

Nord- und Ostsee

Von 1392 bis 1398 diente die Insel Gotland den zunächst als Blockadebrecher für das belagerte Stockholm wirkenden Vitalienbrüdern als Operationsbasis. Hier verselbstständigten sie sich nach und nach und entwickelten sich zu Seeräubern. Die Handelsstadt Emden geriet im 14. und 15. Jahrhundert in stetige Konflikte mit der Hanse, da von dort aus (wie auch von anderen Orten in Ostfriesland, wie Marienhafe) die vormaligen Vitalienbrüder und jetzigen Likedeeler um Klaus Störtebeker unterstützt wurden. Folge dieses Konfliktes war die mehrfache Besetzung Emdens durch hanseatische und vor allem hamburgische Kräfte. Die Hamburger zogen erst 1447 endgültig wieder aus Emden ab. Nach der Vertreibung im Jahre 1400 aus Marienhafe und Emden nutzten Klaus Störtebeker und seine Likedeeler die Insel Helgoland als Stützpunkt, bis ein Hamburger Flottenverband im Jahre 1401 Störtebeker in einer Seeschlacht in der Nähe von Helgoland gefangennehmen konnte. Ob dieser die Insel aber je betreten hat, ist nicht belegt.

Die Ranen (Rujanen, slaw. „Die Roten“) waren ein westslawisches Volk auf der Insel Rügen. Sie wanderten im 6. Jahrhundert nach Rügen und auf das angrenzende Festland ein, nachdem die ostgermanischen Rugier die Insel verlassen hatten. In mittelalterlichen Quellen werden die Ranen deshalb oftmals mit den Rugiern identifiziert und mit dem selben Namen (Rugii) bezeichnet. Im 12. Jahrhundert waren die Ranen gefürchtete, nach Wikingerart operierende Seeräuber. Der Legende nach soll Klaus Störtebeker einen Schatz von unermesslichem Wert in der Stubbenkammer auf Rügen gehortet haben, welcher allerdings bislang noch nicht entdeckt wurde.

Auch die Insel Borkum gilt als Fluchtort von Piraten während der Hansezeit.

Mittelmeer

Die Stadt Alanya (ehemals Korakesion, Rabenhorst), in Pamphylien war im zweiten Jahrhundert eine Basis kilikischer Piraten. Der Piratenhäuptling Diototus Tryphon erbaute eine Festung. Die Piraten wurden schließlich 67 v. Chr. durch Pompeius besiegt.

Als im 16. Jahrhundert Spanien die algerischen Küstenstädte eroberte, ergriffen Korsaren unter Arudj und Cheir ed-Din Barbarossa die Macht in Algerien. Sie erkannten die Oberhoheit des osmanischen Sultans in Istanbul an und konnten mit dessen Hilfe die Spanier in langwierigen Kämpfen vertreiben. In dieser Zeit befand sich der Kaperkrieg zwischen den Korsaren und den christlichen Staaten des Mittelmeers auf seinem Höhepunkt.

Karibik/Golf von Mexiko und Atlantik

Die nördlich von Hispaniola gelegene Île de la Tortue (Tortuga) wählten vor allem französische Piraten der Karibik als Basis. Der geschützte Naturhafen und die nur schwach ausgeprägte französische Hoheit über die Insel boten einen guten Schutz vor dem Zugriff der Spanier, deren Gold- und Silbertransporte die Karibikpiraterie besonders lukrativ machten. Außerdem liegt Tortuga günstig an der zwischen Kuba und Hispaniola gelegenen Windward-Passage, die von vielen Handelsschiffen benutzt wurde.

Ab 1655 wurde Port Royal auf Jamaika zum zweiten Stützpunkt vornehmlich englischer Karibik-Piraten. Nachdem die Stadt im Jahre 1692 von einem Erdbeben und der nachfolgenden Flutwelle zerstört wurde, wichen die Piraten auf die Bahamas-Inseln (bis 1718) und nordamerikanische Häfen wie z. B. New York aus.

Die Schwaneninseln (span. Islas del Cisne, auch Santanillas, engl. Swan Islands) sind eine zu Honduras gehörende Inselgruppe in der Karibik. Sie liegen 156 km nördlich vor Honduras auf 17 Grad nördlicher Breite und 83 Grad westlicher Länge und bestehen aus den drei Inseln Great Swan, Little Swan, und Booby Cay. Die Landfläche beträgt etwa 8 km². Great Swan erstreckt sich über eine Länge von drei Kilometern, Little Swan ist ungefähr 2,4 Kilometer lang und 500 Meter breit. Booby Cay ist nur 90 Meter lang. Im Jahre 1502 entdeckte Christoph Kolumbus die Inseln und taufte sie Islas de las Pozas. Im 18. Jahrhundert wurden sie von dem Piraten Captain Swan umbenannt.

Die Corn Islands (spanisch Islas del Maíz), etwa sechzig Kilometer westlich von Bluefields im Atlantik gelegen, bestehen aus zwei Inseln. Auf alten Karten heißen die Inseln Islas de los Manglares. Sie wurden zunächst von den Briten kolonialisiert, bevor die Spanier die Inseln besetzten. In diesen frühen Jahren der Kolonialisierung dienten die Inseln vor allem Piraten als Unterschlupf.

Indischer Ozean, Indonesien und Westpazifik

Zwischen 1680 und 1725 war Madagaskar ein Stützpunkt für Piraten aus aller Herren Länder. Bekannte Piraten wie William Kidd, Henry Every, John Bowen, und Thomas Tew machten die Antongil Bay und Nosy Boraha (St. Marys Insel), eine kleine 15 km von der Nordostküste Madagaskars gelegene Insel, zu ihrer Basis. Die Piraten plünderten Handelsschiffe im Indischen Ozean, im Roten Meer und im Persischen Golf. Sie raubten die für Europa beladenen Handelsschiffe mit ihrer Seiden-, Tuch-, Gewürz- und Juwelenfracht aus. Schiffe, die in umgekehrte Richtung nach Indien fuhren, wurden wegen ihrer Münzen, Gold- und Silberschätze überfallen. Ziele der Piraten waren die zwischen den Häfen des Indischen Ozeans verkehrenden indischen Frachtschiffe sowie die von Frankreich, England und den Niederlanden beauftragten Handelsschiffe der Ostindienkompanien. Die zwischen Surat in Indien und Mokka an der Spitze der arabischen Halbinsel segelnde Pilgerflotte bildete das Lieblingsziel der Piraten, weil die reichen muslimischen Pilger häufig Juwelen und andere Kleinodien nach Mekka mit sich führten.

Admiral van Warwick nahm die Insel Mauritius im Jahre 1598 für Holland in Besitz und benannte sie nach dem Prinzen Moritz von Oranien (ndl. Maurits, lat. Mauritius). Als die Holländer um 1710 die Insel in Richtung Südafrika verließen, setzten sich Seeräuber auf Mauritius fest. Sie operierten immer dreister im Indischen Ozean und fügten der Handelsschifffahrt erheblichen Schaden zu. Die Handelsmacht Frankreich griff ein und kämpfte gegen das gut organisierte Piratentum.

Die Celebessee (oder Sulawesisee) ist ein 280.000 km² großes Randmeer des Pazifischen Ozeans zwischen den Inseln Sulawesi, Borneo und Mindanao. Die Sulawesisee ist bekannt für Piraten, die mit modernster Technik wie Schnellbooten, Radar und GPS ausgerüstet sind und nicht nur Fischerboote überfallen, sondern auch große Containerschiffe. Um Urlaubern ausreichend Schutz zu gewähren, hat die malaysische Regierung Seestreitkräfte in das Gebiet verlagert.

Als europäischer Entdecker Naurus gilt der britische Kapitän John Fearn, der die Insel mit dem Walfängerschiff Hunter am 8. November 1798 entdeckte. Wegen ihres attraktiven Aussehens nannte er sie „Pleasant Island“ (angenehme Insel), und diesen Namen behielt sie für die nächsten neunzig Jahre, in welchen Großbritannien die Insel in Besitz hatte. Im 19. Jahrhundert war Nauru ein berüchtigter Stützpunkt ausländischer See- und Strandpiraten.

Schatzverstecke

Die Cocos-Insel

Folkloristisch angehaucht ist der verteckte Piratenschatz auf einer Schatzinsel. Tatsächlich ist aus der hohen Zeit der Piraterie von den bedeutenderen Piraten nur von William Kidd gesichert überliefert, dass er einen Schatz auf einer Insel versteckte und hierzu eine Karte anfertigte. Im allgemeinen konnte zur Zeit der klassischen Piraterie die Beute entweder auf Piratenstützpunkten wie Tortuga oder Jamaika oder in den Häfen der Nationen, die jeweils die Kaperbriefe ausgestellt hatten umgesetzt werden. Beispielsweise war in Port Royal auf Jamaika zeitweilig wegen der dort verkehrenden Piraten der Geldumlauf größer war als gleichzeitig in London.

Das Versteck von Captain William Kidd war wahrscheinlich Vorbild für das Schatzversteck in Stevensons Roman Die Schatzinsel, die zumindest auch zur verbreiteten Überlieferung von Schatzverstecken auf Inseln beitrug.

Gleichwohl kam es zu Schatzverstecken. Für Schatzsucher gelten die Inseln Malpele-Inseln, Galapagos-Inseln, Clipperton-Island und die Revilla-Gigedo-Gruppe als von Interesse. Am aussichtsreichsten dürfte die Isla de Cocos sein, auf der nach Ansicht verschiedener Historiker Werte von 35–50 Millionen Euro vergraben sein dürften. Ein Piratenschatz wird auch auf Oak Island vermutet. Der Überlieferung nach soll Klaus Störtebecker in der Stubbenkammer auf Rügen einen großen Piratenschatz versteckt haben.

Piraterie heute

Piraterie ist seit der Jahrtausendwende ein zunehmendes Problem in der modernen Seefahrt. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von sozialer Not über organisierte Kriminalität bis zu politischen Motiven.

Überfälle aus materieller Notlage erfolgen meist mit kleinen offenen Fischerbooten in Küstennähe oder auf Schiffe vor Anker. Die Männer sind mit Messern oder Macheten, seltener mit Schusswaffen ausgerüstet, und suchen vor allem Lebensmittel, Bargeld und Schmuck.

Für organisierte, kriminelle Piratenbanden, die auf ein Lösegeld abzielen, ist vor allem die Berufsschifffahrt von Interesse. Dabei werden Schiffe und Besatzung gekapert und nur gegen Zahlung eines Lösegelds durch die betreffende Reederei wieder freigegeben. Die Verhandlungen und Zahlungen werden meist professionell über Unterhändler in anderen Regionen (z. B. in Singapur oder den Golfstaaten) abgewickelt. Die Banden sind sehr gut organisiert. Die Piraten operieren in der Regel mit kleinen und sehr gut motorisierten Booten, so dass eine Flucht meist nicht möglich ist. In Somalia leben ganze Stammesgemeinschaften von der wirtschaftlichen Piraterie.

Teilweise hat moderne Piraterie auch politische Hintergründe wie Terrorismus (wie im Fall der Achille Lauro), den Streit um Fangzonen, Waffen- und Drogenschmuggel oder illegale Einwanderung.

Gebiete

Im afrikanischen Bereich gehören das Rote Meer, der Golf von Aden, die Meeresenge Bab el Mandeb, das Horn von Afrika mit der Inselgruppe um die Insel Sokotra, die Ostküste von Somalia sowie die gesamte Küste des Jemen zu den weltweit am meisten durch Piraterie gefährdeten Gebieten. Das Deutsche Auswärtige Amt hat für die gesamte Region eine Reisewarnung herausgegeben. Auch die Straße von Malakka und die Gewässer um Sri Lanka gelten als unsicheres Seegebiet.

Andere von Piraterie betroffene Gebiete befinden sich in Süd- und Südostasien, vor allem im Südchinesischen Meer, sowie in Teilen Südamerikas.

Gegenmaßnahmen für Schiffe

Die aktuelle Empfehlung (2006) lautet: alle Fahrten bei Enduring Freedom anmelden, sich in der Mitte zwischen den Küstenlinien halten, Schiffahrtslinien nutzen und in Gruppen (Konvoi) fahren. Bei Angriffen sich ergeben, alle Forderungen erfüllen, auf keinen Fall Gegenwehr, denn die Piraten sind schwer bewaffnet.

Große Schiffe mit starker Besatzung nutzen einen Hochspannungszaun um das Schiff herum, und seit kurzem eine Art "akustische Kanone", mit der die Angreifer durch hochenergetische gebündelte hochfrequente Töne vertrieben werden, dem sogenannten Long Range Acoustic Device. Es wird auch von erfolgreicher Abwehr durch Wasserkanonen der Schiffsfeuerwehr berichtet.

Seenotrettung

Ein Angriff durch Piraten ist ein Seenotfall. Alle Schiffe, die davon erfahren, sind zur Hilfeleistung verpflichtet. Zuständig ist die International Maritime Organisation. Seit 2004 gilt der neue ISPS-Code [2] als neues Kapitel XI-2 des SOLAS-Übereinkommens).

Alarmiert wird über Satellit mit einer EPIRB-Seenotbake oder mit Inmarsat, über Seefunk über einen DSC-Controller über das internationale System GMDSS oder mit UKW Kanal 16, Grenz-/Kurzwelle 2182 kHz. Der Notruf geht automatisch an das IMCC (für Deutschland RCC Bremen), von wo der Einsatz aller beteiligten Rettungskräfte koordiniert wird.

Enduring Freedom

Die Deutsche Marine engagiert sich zusammen mit ihren Verbündeten der Aktion Enduring Freedom. Mit Fregatten kämpft sie vor Ort gegen Terrorismus, Waffenschmuggel und Piraterie. Das Lagezentrum ist in Djibouti.

Aktuelle Berichte

Müssen die großen Schiffe wegen Defekten, der Wetterlage oder aus Zeitgründen in den Meerengen bzw. in Küstennähe fahren, verringern sie ihre Geschwindigkeit und können dann oft leicht von Piraten mit Schnellbooten geentert werden. Bei voller Fahrt ist dies aufgrund der Geschwindigkeit moderner Schiffe, der hohen Bordwände sowie der Wellenbildung am und besonders hinter dem Schiff nicht möglich. Trotzdem gibt es auch Überfälle auf hoher See. Es wird vermutet, dass Mutterschiffe die Schnellboote in Position bringen. Die Piraten sind teilweise so stark bewaffnet, dass die Schiffe zum Anhalten gezwungen werden können.

Zum Schutz vor Piraten schließen Schiffsbesatzungen, sobald die Gefahr eines Überfalls besteht, alle offenen Türen und Luken, auf den unteren Decks werden Türen teilweise verschweißt. Die eigentliche Abwehr erfolgt dann mit Wasserschläuchen, aus denen mit hohem Druck Wasser auf die Angreifer gespritzt wird. Es existieren auch Elektrozaun-Systeme, die das Erklettern von Bordwänden unmöglich machen sollen. Zudem weisen manche Reeder ihren Mannschaften an, leere Flaschen auf dem Wetterdeck zu zerschlagen, weil viele Piraten die Schiffe barfuß entern.

In den meisten Fällen sind die modernen Piraten nicht mehr an der Ladung, sondern am Inhalt des Schiffs-Safes interessiert, der häufig große Bargeldsummen für die Bezahlung von Gehältern und Hafengebühren enthält. In einigen Fällen zwangen die Piraten die Besatzung zum Verlassen des Schiffs und fuhren mit dem gekaperten Schiff in einen Hafen, wo es falsche Papiere bekam und dann unter anderem Namen weitergenutzt wurde. Dies ist allerdings nur bei kleineren Schiffen vorgekommen, weil diese in kleinen Buchten entladen und umbenannt werden können.

Piraterie im Seerecht

Im modernen Völkerrecht gelten als Piraterie nur Überfälle, die auf hoher See durchgeführt werden. Dies folgt aus den Definition der Artikel 15 der Geneva Convention on the High Seas und Artikel 101 der United Nations Convention on the Law of the Sea. Als Piraterie zu wertende Angriffe können von jedem Land bekämpft werden, das diese Konventionen unterzeichnet hat.

Erschwerend für die Bekämpfung ist, dass bei internationalen Einsätzen die Angreifer oft nur bis an die Grenze der 12-Meilenzone verfolgt werden können und dann die Koordination der Anrainerstaaten schwierig ist.

Häufigkeit von Überfällen

1992 wurde das Piracy Reporting Centre des International Maritime Bureau (IMB Piracy Reporting Centre) in Kuala Lumpur gegründet. Es sammelt Meldungen über Piraterie und wertet sie aus, um Schiffseigner warnen und schützen zu können. Außerdem hilft es bei der Suche nach geraubten Schiffen.

Nach Mitteilung des IMB sind im Jahr 2004 bei Seeräuberüberfällen mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen – neun mehr als noch im Vorjahr. Bereits 2003 hatte sich die Zahl der Todesopfer durch Piratenangriffe mehr als verdoppelt. Gleichzeitig registrierte das IMB 2004 jedoch einen Rückgang der registrierten Überfälle von 445 auf 329. Brennpunkt der Seeräuberei sind den Angaben zufolge nach wie vor die Gewässer Indonesiens, wo es 2004 zu 93 bekannten Angriffen kam. Rang zwei belegt die Straße von Malakka zwischen der Insel Sumatra und der Malaien-Halbinsel mit 37 Überfällen.

2005 wurden insgesamt 274 Angriffe gemeldet. Dabei wurden 440 Besatzungsmitglieder gekidnappt, meist um Lösegelder zu erpressen. Obwohl das Zentrum der Piraterie weiterhin der Seeraum um Indonesien blieb, hat sich vor der Küste Somalias die Lage, u.a. durch stark erhöhte Lösegeldforderungen, besonders verschlimmert.

Mitunter arbeiten Piraten auch mit Informationen offizieller Behörden. So ist zu erklären, dass teilweise Überfälle genau dann stattfinden, wenn Gelder für die Heuerauszahlung an Bord genommen wurden. Gerade Seeleute aus Entwicklungsländern, wie den Philippinen, sind hiervon betroffen.

Piraterie in der Kulturgeschichte

Symbole und Flaggen

Der Jolly Roger ist die schwarze Flagge (meist mit einem Totenkopf) von Piratenschiffen. Sie wurde erstmals 1700 am Mast des Piraten Emmanuel Wynne gesichtet, spielt aber in der weltweit verbreiteten Piraterie historisch keine große Rolle. Vor allem die bis heute verbreitete Küsten- und Gelegenheitspiraterie kam ohne Flaggen aus.

Zum Ursprung des Namens „Jolly Roger“ gibt es mehrere Versionen:

- Das Englische Roger bezeichnet sowohl einen Vagabunden als auch den Teufel (Old Roger).
- Französische Bukaniers nannten ihre ursprünglich rote Flagge joli rouge („schönes Rot“).
- Es gab einen indischen Piraten mit dem Namen Ali Rajah, von den Briten Olly Roger ausgesprochen.

Edward England war anfänglich der einzige Pirat, der in seiner Flagge den bekannten Totenkopf mit gekreuzten Knochen zeigte. Da die Flagge zur Identifikation der Piraten diente, hatte jede Mannschaft ein individuelles Zeichen. Kombinationen von Flaggen kamen ebenso vor, wobei die schwarze Flagge bei Bedarf zusätzlich zur Schiffsbeflaggung gehisst werden konnte.

Entgegen der landläufigen Meinung wurden Augenklappen auch zur Überdeckung von gesunden Augen benutzt. Piraten nutzten sie z. B. um ihre Augen für die Nacht zu trainieren. Indem sie ein Auge auch tagsüber im Dunkel hielten, konnten sie damit nachts besser sehen, oder zumindest glaubten sie das. Allerdings erblindeten früher viele Seeleute auf einem Auge durch den Gebrauch des Sextanten, mit dem man die Sonne anvisieren muss, weshalb wohl so mancher Pirat seine Augenklappe über einem wirklich blinden Auge trug. Da auf einem Schiff oft gravierende Helligkeitsunterschiede, zwischen den Lichtverhältnisen an Deck, in der prallen Sonne und den dunklen, kaum beleuchteten Räumen unter Deck herrschen, trugen früher viele Seemänner Augenklappen, um vor allem in kritischen Situationen sich die ansonsten recht lange Wartezeit, bis sich das Auge an die Dunkelheit gewöhnt, zu sparen.

Historische Piraten

Eine Auswahl, mehr unter Kategorie:Pirat

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Edward-England-Flagge
Blackbeards-Flagge
  • Roger de Flor (Mittelmeer; 1266-1305)
  • Francis Drake (diverse Meere; 1540-1596 , vgl. Armada 1588), Freibeuter, Admiral und Weltumsegler im Auftrag der Englischen Krone
  • Henry Morgan (Karibische See; 1635-1688), der "gefürchtetste Pirat der Karibik"
  • Richard Sievers (Indischer Ozean; 1660-1700), der weitgehendst unbekannte Deutsche
  • Sam Bellamy (Karibik, Cape Cod; 1690-1717) besaß mit seiner Crew den größten Piratenschatz aller Zeiten
  • Edward Teach, besser bekannt als Blackbeard (Karibik, später Carolina; 1680-1718)
  • Stede Bonnet (Karibik, später Carolina; 1670-1718), Gefangener Blackbeards und „der Gentleman Pirat“
  • Bartholomew Roberts (Karibik, später Westafrika; 1718–1722), auch Black Barty mit 400 eroberten Schiffen der erfolgreichste Pirat der Geschichte, war möglicherweise eine Frau
  • Olivier le Vasseur: Spitzname La Buse (Indischer Ozean; ?-1730)
  • Monbars, Spitzname Würgeengel / oder der Unerbittlich (Karibische See, 17. Jahrhundert), gilt als Erfinder einer besonders perfiden Foltermethode: Einem Gefangenen wurde der Bauch aufgeschlitzt, ein Darmende herausgezogen und an einen Baum oder Mast genagelt. Dann brachte man den Unglücklichen zum Laufen, wobei die Gedärme wie ein Strick herausgezogen wurden.
  • Woodes Rogers (Bahamas; 1679-1732). Sein Motto Expulsis Piratis Restituta Commercia (dt. „Piraten vertrieben, Handel wiederhergestellt“) blieb bis zur Unabhängigkeit 1973 das Nationalmotto der Bahamas.

Berühmte Piratinnen

  • Anne Bonny (Karibik, 1700-?)
  • Grace O'Malley (eigentlicher Name Gráinne Ní Mháille, * 1530 auf Clare Islands im Westen Irlands; † 1603, Todesort unbekannt)
  • Mary Read (Karibik, 1690–1720)
  • Cheng I Sao auch Ching Shih (China, *1775 nach anderen Quellen 1785, †1844), chinesische Piratin, befehligte um 1807 sogar eine Flotte von 400 Piraten-Dschunken. 1810 handelte sie mit dem verängstigten Gouverneur von Kanton eine Amnestie für alle ihre 50 000 Piraten aus. Sie starb als reiche Frau.

Piraten in Literatur und Film

Piraten in der Literatur

Illustration von Georges Roux (1850 - 1929) für die 1885er-Ausgabe von "Die Schatzinsel" von Robert Louis Stevenson

Die literarische Bearbeitung von Seefahrerabenteuern lässt sich mindestens bis zur Odyssee von Homer zurückverfolgen. Der heutige Piratenroman begann allerdings erst im 18. Jahrhundert. Nachdem Tatsachenberichte, wie etwa Alexandre Olivier Exquemelins 1678 erstmals Buch „De Americaensche Zee-Rovers“ (deutsch: „Die Americanische See-Räuber“, 1681) erhebliche kommerzielle Erfolge erzielten, veröffentlichte Daniel Defoe mit "Life, Adventures and Piracies of Captain Singleton" 1720 den ersten fiktiven Roman über die Piraten der Karibik. Allerdings dominierten in der Folge zwischen etwa 1760 und 1860 eher die muslimischen Kosaren des Mittelmeeres die Piratenromane. Nach dem Aufkommen der Dampfschiffe konnte dann endgültig die karibische Piraterie thematisiert werden und ohne Rücksicht auf eine allzugroße Realitätsnähe auch romantisch-abenteuerlich aufbereitet werden.

Die Piraten in der heutigen Literatur hatten ihre Vorläufer vor allem in englischen Groschenheften, wie sie seit Mitte des 19. Jahrhunderts aufkamen, den sogenannten "Penny Dreadfuls". Diese in der Regel wöchentlich erscheinenden Periodika rangierten zwischen literarisch durchaus anspruchsvollen Veröffentlichungen bis zur Schundliteratur und konnten um 1890 teilweise Auflagen von 665.000 wöchentlich verkauften Exemplaren erreichen. Zielgruppe dieser Abenteuerromane waren Jungen. Diese Hefte behandelten die gesamte Bandbreite der maritimen Abenteuer: Schiffbruch, Robinsonaden, Kolonial- und andere Seekriege oder Sklavenhandel und eben Piratenabenteuer. Im Zusammenhang hiermit erschien auch erstmals 1881/1882 der berühmteste Piratenroman Treasure Island (Die Schatzinsel) von Robert Louis Stevenson unter dem Pseudonym "Captain George North".

Diese Literaturform bediente sich, wie moderne Groschenhefte auch erhebliche Klischees und begründete etliche Vorstellungen, die zu unserem heutigen Piratenbild gehören. Typisch für die Penny Dreadfuls waren etwa folgende Elemente: Der Protagonist war typischerweise ein jugendlicher "Held", der in die Fänge von Piraten geriet. Er verfügt dabei über eine gefestigtes Moral und auch über Patriotismus. Diesem "Helden" stand die Grausamkeit der Piraten, gegenüber. Hauptort der Handlung waren gewöhnlich gefährliche Inseln oder Stützpunkte von besonders brutalen Piraten. War zunächst die wichtigste dramatische Rolle der Piraten besiegt zu werden, verfügten später einzelne Seeräuber, meistens der Anführer der Piraten, über eine Art Stolz oder ein Ehrverständnis und zuweilen auch über ein Reuebewusstsein. Zu vielen dieser Erzählungen gehörte eine Szene, in der dem jugendlichem Helden das Angebot durch die Seeräuber gemacht wurde ihrer Gemeinschaft beizutreten oder andernfalls erhebliche Strafen zu erdulden. Die Hauptfigur lehnt dieses Angebot jedoch meistens ab und beeindruckte dadurch die Piraten derart, dass diese von der Bestrafung absehen. Die den Protagonisten abschreckenden und zugleich faszinierenden Piraten entpuppten sich oft als lange verschollenen Väter oder Brüder des Helden. Grundsätzlich gab es zweierlei Piraten, schlechte oder halbwegs respektable, die die Seeräuberei aus irgendwelchen "höheren Motiven“ betrieben. Oft waren in den Abenteuern auch Frauen aus der Hände der Piraten zu retten.

Piraten im Film

Der Piratenfilm stellt eines der ältesten Filmgenres dar. Als erster komerziell erfolgreiche Piratenfilm gilt der Stummfilm Der schwarze Pirat mit Douglas Fairbanks von 1926. Es handelt sich meist um eine Unterform des Abenteuerfilms. Der Piratenfilm beschreibt in der Regel die Piraterie des 17. - 19. Jahrhunderts, wobei der jeweilige Film mehr oder weniger an tatsächliche historische Begebenheiten angelegt sein kann. Der Piratenfilm zeichnet sich hierbei meist durch ein Interesse an Kampfszenen (sei es das Seegefecht zwischen Schiffen, Massenszenen, etwa bei der Enterung von Schiffen oder Kämpfe zwischen einzelnen Protagonisten), Exotik durch die Schauplätze, häufig auch durch die Rebellion eines Einzelnen gegen eine Übermacht und eine Reduzierung der Frauen auf ein eher dekoratives und umworbenes Objekt aus. Gekennzeichnet sind die Filme dieses Genres auch durch den Begrenzung der Schauplätze auf Schiffe, Piratenverstecke oder Piratenstützpunkte. Weiter ist für den Piratenfilm die Beschränkung der Personenzahl typisch, was Konflikte zwischen den Antagonisten stärker in den Vordergrund treten lässt. Diese dramaturgischen Beschränkungen und die häufige Wiederholung ähnlicher Handlungsabläufe führte relativ früh, etwa ab den 1940er Jahren, zur ironischen Verfremdung bis hin zur Piratensatiere und zur Bearbeitung des Themas etwa als Musical. Als Beispiel mag die Komödie The Princess and the Pirat von 1944 mit Bob Hope und das Musical The Pirat oder aus jüngerer Zeit Fluch der Karibik' (2003) und Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 (2006) gelten. Insgesamt hat der Piratenfilm wesentlich das heutige eher romantisierte Bild der Piraterie geprägt.

Auffallend ist auch, dass einzelne Vorlagen mehrfach verfilmt wurden, so geht die Anzahl der Verfilmungen des Romans "Die Schatzinsel" von Robert Louis Stevenson mit unterschiedlichsten Abwandlungen in den zweistelligen Bereich; Peter Pan mit der Figur des Piraten Captain Hook wurde mindestens neunmal verfilmt.

Neben dem eigentlichen Piratenfilm kommen Piraten und Piraterie in Filmen mit Seebezug vor, insbesondere wenn Ort der Handlung in der Karibik oder der Südsee angesiedelt war.

Bekannte Piraten in Film und Literatur

  • Pirate Jake, der Gegner von Captain Abercromby aus der BBC-Kinderserie
  • Captain Hook, der Schurke aus Peter Pan
  • Long John Silver aus der Schatzinsel
  • Feuerbart, einer der Piraten aus George MacDonald Frasers Roman „Die Piraten“
  • Dotterbart (im Original „Yellowbeard“) aus dem gleichnamigen satirischen Film
  • Captain Joshua Flint (Die Schatzinsel), evtl. nach unbekanntem historischen Vorbild
  • „Der rote Korsar“ (Captain Vallo) aus dem gleichnamigen US-Film von 1952, gespielt von Burt Lancaster
  • „Captain Blood“ aus dem gleichnamigen US-Film von 1935, gespielt von Errol Flynn (nach dem gleichnamigen Roman von Rafael Sabatini)
  • „Der rote Korsar“ aus der gleichnamigen französischen Comic-Serie, 1959 geschaffen von Jean-Michel Charlier und Victor Hubinon
  • Captain Pugwash, britische Cartoonfigur
  • Der einäugige Willy, aus dem Abenteuerfilm The Goonies
  • Monkey D. Ruffy aus One Piece
  • Die Wilde 13, eine recht bekannte schreckliche Piratenbande aus Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer von Michael Ende
  • Eisenhand, Schwarzbart, die Teufelsmasken und andere meist skurrile Piraten aus der Comicreihe Phantom. Der maskierte Held hat sich u.a. dem Kampf gegen Piraten verschrieben.
  • Die ungenannte Piratencrew aus Asterix, deren Schiff beiläufig immer wieder versenkt wird. Eine Persiflage auf den „Roten Korsar“ von Charlier und Hubinon.
  • „Rackham der Rote“, Kapitän der Einhorn, schatzversteckender Pirat aus dem gleichnamigen Doppelband von Tintin bzw. Tim und Struppi.
  • Die Heftromanserie Seewölfe Korsaren der Weltmeere aus dem Pabel-Moewig-Verlag erzählt über annähernd 750 Bände die Abenteuer der Crew des Freibeuters Philip Hassard Killigrew, die mit ihren Schiffen zur Zeit Elisabeths I. die gesamte Welt bereist.
  • Captain Jack Sparrow, aus dem Spielfilm Fluch der Karibik, gespielt von Johnny Depp.
  • Captain Barbossa, ebenfalls aus Fluch der Karibik gespielt von Geoffrey Rush.
  • Captain Sharingham aus der Fernsehserie Jack Holborn.
  • Captain Walker, Captain Bannon, Captain Tyrone, Captain Galliano, Captain Rouquette, Jolly, Griffin, Soledad, Buenaventure und Kenndrick aus Kai Meyers Romanen die Wellenläufer, die Muschelmagier und die Wasserweber.

Piraten in Computerspielen

Fiktive Piraten

Literatur

Zeitzeugen, Wissenschaftliche Literatur und Sachbücher

  • William Dampier: Freibeuter. Erdmann-Verlag, Tübingen 1997, ISBN 3-522-61050-4 (Reiseberichte des Ozeanographen und Hobby-Freibeuters).
  • Alexandre Olivier Exquemelin, Reinhard Federman (Bearb.): Das Piratenbuch von 1678. Nach alten Übersetzungen des Buches Die amerikanischen Seeräuber neu bearbeitet. Edition Erdmann im Thienemanns-Verlag, Tübingen 1983, ISBN 3-522-61120-9 (zeitgenössische Berichte über das Leben der Freibeuter der Karibik; unter anderem Beschreibung der Eroberung Panamas durch Henry Morgan).
  • August Niemann: Das Flibustierbuch. Erlebnisse eines jungen Deutschen unter den Freibeutern. Mit Bildern v. Joh. Gehrts. 4. Aufl. Paetel, Berlin 1935.
  • Frank Bardelle: Freibeuter in der Karibischen See. Zur Entstehung und gesellschaftlichen Transformation einer historischen Randbewegung. Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster 1986, ISBN 3-924550-20-4 (wissenschaftliches Werk mit umfangreicher Bibliographie).
  • Robert Bohn: Die Piraten. 2. Auflage. Beck, München 2005, ISBN 3-406-48027-6.
  • Douglas Botting u. a.: Geschichte der Seefahrt - Die Piraten. Bechtermünz, Eltville am Rhein 1992. ISBN 3-86047-029-9
  • Douglas Botting u.a.: Geschichte der Seefahrt - Abenteurer der Karibik. Bechtermünz, Eltville am Rhein 1992. ISBN 3-86047-025-6
  • David Cordingly: Piraten: Furcht und Schrecken auf den Weltmeeren. VGS Verlagsgesellschaft, 1999, ISBN 3802527089.
  • David Cordingly: Unter schwarzer Flagge. Legende und Wirklichkeit des Piratenlebens. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 2001, ISBN 3-423-30817-6 (gute, einführende Vorstellung des Freibeuterwesens).
  • Hans Leip: Bordbuch des Satans. Geschichte der Piraterie. München 1959; Koehler, Herford 1977, ISBN 3-7822-0147-7.
  • Hartmut Roder (Hrsg.): Piraten. Die Herren der sieben Meere. Ed. Temmen, Bremen 2000, ISBN 3-86108-536-4 (Katalogbuch zu einer Ausstellung; darin u. a.: Detlef Quintern: Bremer Sklaven in Afrika? Zur Legende von den Piraten der Barbareskenküste. und Kay Hoffmann: Unterm Pflaster liegt der Strand. Einige Anmerkungen zum Piraten im Film).
  • Hartmut Roder (Hrsg.): Piraten. Abenteuer oder Bedrohung? Edition Temmen, Bremen 2002, ISBN 3861087855 (Begleitband zum Symposium Piraterie in Geschichte und Gegenwart. Abenteuer oder Bedrohung? des Überseemuseum Bremen am 10./11. November 2000).
  • Douglas Stewart: Piraten. Das organisierte Verbrechen auf See. Mare-Verlag, Hamburg 2002; Piper, München 2004, ISBN 3-492-23968-4 (beschäftigt sich ausschließlich mit der modernen Piraterie).
  • Arne Bialuschewski: Piratenleben. Die abenteuerlichen Fahrten des Seeräubers Richard Sievers Verlag: Campus Sachbuch (2002) ISBN 3593358190

Liedgut

Zitat

„Krieg, Handel und Piraterie – dreieinig sind sie, nicht zu trennen.“

Johann Wolfgang von Goethe, Faust II

Ausspruch

Simon de Danser (der Tänzer), ein holländischer Pirat im Dienst der Barbaresken (Der Daus) nach ihn soll durch seine überraschenden Überfällen der Ausspruch stammen.

Ei, der Daus

Belletristik

Commons: Piraterie – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Moderne Piraterie

Historische Piraterie