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Thujone

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strukturformel
Datei:Thujon.png
Allgemeines
Name Thujon
Summenformel C10H16O
Andere Namen Absinthol
Kurzbeschreibung farblose Flüssigkeit
CAS-Nummer 546-80-5
Sicherheitshinweise
Datei:Gefahrensymbol X.png
Xn (Gesundheitsschädlich)
R- und S-Sätze Mit Absatz zwischen R und S
Handhabung Schutzmaßnahmen: Handschuhe, Atemschutz o.ä.
Lagerung Temperaturbereich, Belüftet, trocken o.ä.
MAK Maximale Arbeitsplatzkonzentration ml/m3
LD50 (Ratte) 500 mg/kg (oral)
LD50 (Kaninchen) 0,031 mg/kg (intravenös)
Physikalische Eigenschaften
Aggregatzustand flüssig
Farbe farblos
Dichte 0,9109 g/cm³
Molmasse 152,24 g/mol
Schmelzpunkt x °C
Siedepunkt 201 °C
Dampfdruck x hPa (x °C)
Weitere Eigenschaften
Löslichkeit x g/l (angeben welches LM!) (bei xx °C)
Gut löslich in Ethanol, Diethylether, Chloroform
Schlecht löslich in Wasser
Unlöslich in Lösungsmittel
Kristall
Kristallstruktur Gittertyp angeben
Thermodynamik
ΔfH0g in kJ/mol
ΔfH0l in kJ/mol
ΔfH0s in kJ/mol
S0g, 1 bar in J/mol·K
S0l, 1 bar in J/mol·K
S0s in J/mol·K
Analytik
Klassische Verfahren Kurzbeschreibung Nachweisreaktionen (auch der einzelnen Ionen!)

SI-Einheiten wurden wo möglich verwendet. Wenn nicht anders vermerkt wurden Normbedingungen benutzt.

Thujon (C10H16O), auch Absinthol, ist eine zyklische (ringförmige) aromatische organische Verbindung, genauer ein kampferähnliches Keton aus der Gruppe der Monoterpene. Als farbloses ätherisches Öl ist Thujon unter anderem enthalten in: Thuja, Thymian, Wermut, Rainfarn und Heilsalbei.

In der Wermutpflanze kommt Thujon als Gemisch der beiden Stereoisomere α- und β-Thujon vor. Bei der Herstellung von Absinth wird Thujon aus den Blättern des Wermut (Folia absinthii) oder des ganzen Wermutkraut (Herba absinthii) extrahiert. Im Absinth ist das Thujon für die angeblich euphorisierende, aphrodisierende und berauschende Wirkung des Getränks verantwortlich - zumindest nach Aussage der so genannten Absinteure, die dem Thujon auch eine THC-ähnliche Wirkung zuschreiben.

Thujon wirkt in geringen Mengen psychoaktiv. In ausreichend hoher Dosierung ist Thujon ein starkes Nervengift und kann Verwirrtheit, sowie epileptische Krämpfe hervorrufen. Bei chronischem Missbrauch kann es zur Verblödung führen. Dieses Krankheitsbild wird Absinthismus genannt.

Diese Gefahr kann allerdings relativiert werden und ist unter Wissenschaftlern nach wie vor ungeklärt:

  1. Die berauschende Wirkung kann nicht zu 100% nachgewiesen werden, denn die meisten Studien zum Thema stammen aus dem vorletzten Jahrhundert und entstanden in der Atmosphäre einer Moralpanik, den Absinth betreffend.
  2. Es wird eine Wechselwirkung zwischen Alkoholgehalt und Thujonresorption vermutet (je mehr Ethanol, desto niedrigere Resorption). Der Absinthismus kann also durchaus einfach auf die hohen Alkoholkonzentrationen der thujonhaltigen Getränke zurückzuführen sein.


absinth-guide.de - Ausführliche Artikel zu Thujon. Außerdem aktuelle Messwerte von verschiedenen Absinthen